So, 21.10.2018
Über Nacht wurde es doch etwas kälter als gedacht, am Morgen hatte es draußen nur 4°, allerdings hatte ich mich ja abends schon samt Decke in den Schlafsack gehüllt, so dass das nicht weiter problematisch war.
Erstes Ziel heute war Gaver, und zwar über den im Winter gesperrten Passo Crocedomini. Von Gaver ging es wieder zurück zum Pass und dann die immer noch unasphaltierte Querstraße rüber zum Passo Maniva (schon mal gefahren, daher wusste ich ja, dass es nicht so schlimm sein sollte). Vom Maniva aus runter nach Collio und dort mit der DSB fahren. Dann über den Colle San Zeno ins nächste Tal, wieder hinauf nach Oltre il Colle zum Monte Alben und weiter zum stillgelegten Skigebiet von Piazzatorre. Von dort aus über den (im Winter gesperrten) Passo San Marco richtung Sondrio und über den Maloja-Pass und St. Moritz wieder zurück nach Hause.
(Fotos anklicken zum Vergrößern, Achtung, über 100 Fotos.)
^ Strecke 20.-21.10.2018
A) Kaunertaler Gletscher
B) Umbrail/Stelvio
C) Passo Gavia
D) Gaver
E) Passo Maniva
F) Collio
G) Colle San Zeno
H) Oltre il Colle / Monte Alben
I) Piazzatorre
^ Das Förderband, das am Rif. Bazena (westlich des Crocedomini Passes) vor ein paar Jahren einen SL ersetzte, ist mittlerweile wohl nun auch Geschichte.
Foto von August 2013:
^ 2013 gab es das Förderband noch
^ Blick von der Crocedomini Straße zum SL Gera Uno im derzeit stillgelegten Skigebiet von Gaver
^ Abfahrt und Blick rüber zum SL Gera-Uno
^ Die blaue Talabfahrt an der DSB
^ Lift-Öffnungsstatus-Tafel, interessant, wo das Y herkommt, das brauchte man früher doch gar nicht..
^ Nach der Stilllegung des SL Cadino Basso gab es ja angeblich mal ein Pistenraupentaxi als Verbindung zum SL Gera – das wird dann wohl der Aufbau sein?
Jedenfalls machte mir der Besuch heute wieder klar, wie genial dieses Skigebiet war und wie schade es ist, dass es stillgelegt wurde – einerseits hatten manche SL die Fine Vita Tecnica erreicht, andererseits wollten die Betreiber aufgrund der Lawinensituation an der Zufahrtsstraße nicht mehr öffnen und verlangten von öffentlicher Hand Lawinengallerien.
^ Am Passo Crocdedomini gibt es eine Abzweigung und direkte Straße zum Passo Maniva, die nach wie vor größtenteils ungeteert ist.
^ Wie geil ist das denn, diese ungeteerte Straße ist tatsächlich als SS – Strada Statale – Nr. 345 ausgezeichnet ;-)
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, die folgenden Kehren sind nun geteert, danach geht es wieder untegeteert weiter
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, Rückblick
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, Ex-Nato-Station
^ .. deren Auffahrt mittlerweile abgesperrt ist
(Man kommt auch ziemlich nah an der neueren Dasdana-DSB vom Maniva-Skigebiet vorbei, aber ich bin nicht extra hin und das eine Foto war leider unscharf.)
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, Flachlandpano
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, Flachlandpano
^ SS 345 Crocedomini-Maniva, Blick zur Bergstation der alten (unteren) DSB
Auch hier hab ichs mir gespart, zum Pass und zu den Liften zu fahren. Sollte da eh mal wieder im Winter her.
Das Skigebiet unten im Tal, in Collio, hatte ja ebenfalls eine recht turbulente Zeit in den letzten Jahren. Erst war es zu, dann hatte man es wieder geöffnet. Ich war sogar mal Skifahren, bevor es dann wieder geschlossen wurde. Mittlerweile hat man wenigstens wieder die 1. DSB-Sektion in Betrieb, mit Bikepark.
Die einzelne Berg- und Talfahrt ist recht günstig, ich zahlte mit einem Croissant 6,- € an der Bar. Für so eine nett trassierte Plastikschüssel-Nascivera-DSB hätte ich auch mehr bezahlt.
^ Talstation und DSB Sektion 1 in Collio
^ DSB Sektion 1, Stützen und Sessel eindeutig Nascivera
^ .. direkt darunter scheint wohl ein stillgelegter Minigolfplatz zu sein
^ DSB Sektion 1. Die Mittelgstation der Vorgängeranlage (eine offene 2EUB) könnte bereits dort bei dem Haus gewesen sein, weil da alles eingeebnet ist?
Hier zur Erinnerung Fotos der 2EUB:
http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?t=171
^ DSB Sektion 2, leider derzeit nicht in Betrieb. Und die Sektion 1 ist hauptsächlich wg. des Bikeparks in Betrieb
^ Zoom zum Gipfel mit dem ja bereits bei meinem Winterbesuch stillgelegten SL (der linke war damals noch offen)
^ Altes Fundament der Sacif-2EUB
^ DSB Sektion 1, überquert vor der Talstation einen Fluss
^ Der Pistenplan hängt auch noch
Hier noch zur Ergänzung mein GPS-Track vom 24.1.2009:
^ GPS-Track, links rot der stillgelegte Tal-SL, oben der stillgelegte Gipfel-SL
Talauswärts kam man an mehreren verlassenen Bergwerken vorbei, bei einem musste ich halten und mir das mal näher anschauen ..
^ Westlich von Collio im Val Trompia gibt es etliche verlassene Bergwerke, hier Miniera Torgola
^ Wobei es auf der anderen Straßenseite auch noch ein paar Häuser gibt
^ Miniera Torgola, lädt ja fast zu einer Besichtigung ein ,-)
^ na gut, das möchte ich doch nicht auf den Kopf bekommen ..
^ Treppe und Brücke sind schon ziemlich verrostet. Ok, ich fahr auch Lifte mit verrosteten Stützen, aber ..
^ Auf eine Besteigung der verrosteten Treppe hab ich ebenso wie eine Innenbesichtigung verzichtet. Da sollte man doch besser zu zweit sein bei dem Zustand.
^ Ums Haus herum kam man noch zum anderen Ende der Brücke mit dem Förderband..
^ Durch’s Fenster fotografiert (die Tür war mit Kette+Schloss versehen)
^ Ein weiteres, wohl verlassenes Bergwerk weiter westlich
^ Noch ein weiteres, wohl verlassenes Bergwerk weiter westlich
^ Und noch weitere bergwerksrelavente Gebäude
Vom Val Trompia aus kommt man über den Colle San Zeno (und danach vorbei am Skigebiet Val Palot) zum Lago d’Iseo, von dort aus fuhr ich weiter nach Clusone bzw. Oltre il Colle und besuchte mal wieder den Lift am Monte Alben, wo sich seit meinem letzten Besuch optisch nichts geändert zu haben scheint ..
^ Auffahrt ins Skigebiet Monte Alben
^ SL Monte Alben, links der neuere Grafferlift, rechts die Trasse des ehemaligen steileren und längeren Lifts.
^ Auch das verlassene Haus hinten steht noch. Keine Ahnung, ob der SL im Winter noch in Betrieb ist.
^ Der linke Hang dürfte vom SL vmtl. nicht erreichbar sein ..
Ich hatte zwar etwas mit dem Gedanken gespielt, noch in San Pellegrino vorbei zu sehen, was das ehemalige Mattenskigebiet angeht, aber ich wollte das ja eher mal im Winter machen, wenn weniger Laub an den Bäumen hängt – aktuell hing da in den unteren Bereichen noch zu viel. Also fuhr ich auf direkterem Weg nach Piazzatorre.
Die Talstation des Gondellifts besuchte ich ja bereits im August 2008. Zu dieser Zeit wollte man das rechte Skigebiet wieder reaktivieren, und zwar über die beiden 4SBs, die links einige Zeit vorher gebaut wurden. Es wurde ein Weg gebaggert und ich meine, die rechts-seitigen Lifte wären zumindest für eine Saison in Betrieb gewesen. Welche SL genau und ob auch der ESL, weiß ich nicht, jedenfalls hatte ich das aus irgendwelchen Gründen verpasst (zu wenig Schnee, wo anders gewesen, Wetter, noch nicht alles in Betrieb, keine Ahnung) – jedenfalls war das leider nur eine kurzfristige Aktion, entweder lag es am Geld oder einem schneearmen folgenden Winter, jedenfalls waren in den letzten Jahren, wenn überhaupt, nur noch die beiden 4SBs in Betrieb, soweit ich das sporadisch mal mitverfolgt hatte. Dass ich diese Chance in der einen Saison verpasst hatte, ärgert mich mehr als der Umstand, den Gondellift in seiner letzten Saison 2004/2005 verpasst zu haben, denn das war eben noch die Zeit, wo ich noch nicht so unterwegs war.
^ Ehemalige Talstation des Gondellifts in Piazzatorre
^ Überrascht war ich dann doch, dass mittlerweile die Gondelkabinen weg sind und statdessen Einersessel rumliegen.
Anno 2008 sah es noch so aus:
^ Kabinen und Talstation
Schade, insgeheim hatte ich ja gedacht, dass das Lager hier ewig bleiben wird und man irgendwann mal eine Kabine mitnehmen könnte..
^ Wär mal interessant, ob man die Sessel mit der Seilbahn runtergebracht hat ..
^ Strecke Ex-Gondellift, Ex-Ex-Korblift, Ex-Ex-Ex-ESL
^ Ex-Pistenplan. Dort wo die Talabfahrt 10 eingezeichnet ist, wurden dann ja die beiden Sektionen 4SB gebaut.
^ Am Ortseingang steht eine Gondelkabine und ein Einersessel als Erinnerung
^ .. samt einer Infotafel von 2018. Hat man die Kabinen evtl. erst heuer abtransportiert? Jedenfalls: Der Korblift wurde 1964 gebaut, ersetzte einen vorherigen ESL und erhielt erst 1983/84 die blauen Kabinen.
^ Einerseits schön, dass man das hier so präsentiert, andererseits wär ich die Lifte wesentlich lieber gefahren :-(
^ Auffahrt zum Passo San Marco
^ Auffahrt zum Passo San Marco
^ Zoom von der Auffahrt zum Passo San Marco rüber zum Ex-Skigebiet Piazzatorre, diagonal verlief der ESL
^ Zoom zum mittleren Skigebietsteil samt des vor ca. 10 Jahren neu gebauten Verbindungsweges, mit dem man den oberen Skigebietsteil wieder reaktivieren wollte (bzw. für ca. 1 Saison auch hatte?)
^ Zoom zum linken Skigebietsteil, wo die beiden 4SBs rauf gehen, die aber in den letzten Jahren glaub ich auch nicht immer in Betrieb waren..
^ Auffahrt zum Passo San Marco
Im Laufe des Tages gab es für mich zwei Feststellungen:
1. Ich hatte diesen Sommer/Herbst kein Italien-Fernweh. Das hatte ich in den letzten Jahren doch so häufig und insb. nach dem Sommerurlaub. Woran das auch immer gelegen haben mag, dass das heuer ausblieb..
2. Diese LSAP-Touren nerven. Ja, man findet noch viele Reste in Italien, aber man wird auch laufend daran erinnert, was hier an tollen Skigebieten und tollen Liften eingestampft wurde, und das macht mich teils traurig, teils wütend. Inbsesondere hier in den Bergamasker Alpen, die doch so schön sind und wo es eine sehr hohe Dichte an stillgelegten Skigebieten hat, vmtl. gibt’s mittlerweile mindestens so viel stillgelegte Skigebiete wie noch geöffnete, wenn nicht schon fast doppelt so viele.
In der Schweiz musste ich noch tanken (was seit Samnaun einen Verbrauch von ca. 4,7 l/100km ergab), die Fahrt durch’s Engadin war heute etwas voller mit ein paar Leuten, die nicht mal die in der Schweiz gültigen 80 km/h fahren können, aber ich war ja auch früher dran wie sonst. Gegen 20/21 Uhr war ich wieder daheim.