Um 6 Uhr stand ich auf und fuhr die Passstraße ein bisschen bergab, denn dort gab es am Straßenrand noch große Schneefelder. Ich füllte pro Kühlbox 2 Pet-Flaschen mit Schnee ab, wobei eh noch etwas Eis drin war (ich hatte die Flaschen mit Wasser gefüllt letzte Woche im Gefrierfach und am Freitag nachmittag mitgenommen). Sollte hoffentlich auch bei den heutigen Temperaturen reichen. Nachmittags kann ich ja dann die elektrische Kühlung der Kühlboxen einschalten.
Ca. 7:15 Uhr war ich am Parkplatz in Tignes und ging nach dem Anziehen der Skisachen auf’s Klo, wo ich von Kaliningrad eine SMS von 7:11 las, in der er schrieb, dass er seit 10 Minuten an der Kasse ansteht. Ich antwortete ihm, dass er mir doch einen Skipass mitkaufen möge, falls er noch anstünde. Als ich dann bei ihm war – er stand immer noch an. Ich glaub, es waren dann 40 Minuten in Summe, bis er endlich an der Reihe war! Der Hammer aber: Es waren keine 10 Leute vor ihm!! Grund: Es waren nur 2 Kassen geöffnet (eine dritte erst ab ca. 7:30 Uhr) und so gut wie jeder vor ihm war stellvertretend für eine Renngruppe da, viele Pässe kaufend, viel rumdiskutierend etc. etc. !! Und die 2 Automaten? Hab einen beobachtet, nachdem er sich minutenlang durch Menüs usw. gehangelt hat, stand am Schirm, dass keine Verbindung zum Bankrechner gemacht werden könne. Und der 2. Automat hatte gleich einen anderen Fehler … Krank.
Dafür hatten wir dann logischerweise keine Wartezeiten mehr an der U-SSB. Oben gleich mal weiter zur PB, die Osthänge waren – wie erwartet bei den aktuellen Temperaturen – von der früh weg weich. Hart war nur ein Stück der oberen 4KSB-Abfahrten. Dort gingen zum Glück tatsächlich noch alle Abfahrten und auch offpiste war noch ein bisschen was möglich.
Während Cervinia/Zermatt gestern mit der Schneequalität punktete, punktete Tignes – wie erwartet – heute mit der höheren Abwechslung und der Offpistemöglichkeiten. Aufgrund der hohen Temperaturen wurden die Lifte aber schon um 12 anstatt um 13 Uhr wie lt. Plan eingestellt. Und das schien man auch die nächsten Wochen so beizubehalten, soweit ich mir immer wieder mal die Anzeige der geöffneten Lifte und Pisten ansah.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Iseran/Pissaillas, vor ein paar Tagen ging die Talabfahrt noch – wurde bis zuletzt mit Schnee versorgt.
^ Sonnenaufgang und der Mond ist auch noch da.
^ Zoom Gletscherskigebiet Iseran/Pissaillas später von Tignes / Grande Motte aus
^ Als K kam, stand er in etwa dort, wo rechts die blonde Frau in weiß-rot steht, wenn ich das richtig verstanden habe. 30 Minuten später kam er gerade ca. 5-6 Personen weiter, er steht jetzt kurz nach der Säule!
^ Standard-Pano von der PB-Bergstation
^ Standard-Pano von der PB-Bergstation
^ Die Treppe am Ausstieg der PB ist mittlerweile gar nicht mehr zu sehen ..
^ Rote Abfahrt an der PB, sowie Funpark und unten SL 3500
^ Die beiden Abfahrten an der PB, vorne Bergstation SL Champagny
^ Die direkte Abfahrt diesseits am SL Champagny, einst Trainingsareal, heuer nicht vorhanden.
^ PB, SL Champagny, SL Rosolin
^ SL Champagny, die erste Stütze wird in ein paar Wochen auf Fels stehen.
^ Diese Abfahrt an der Vanoise-4KSB war noch sehr hart.
^ Abfahrt 4KSB Vanoise, im Talstationsbereich heuer auf der anderen Seite als sonst.
^ 4KSB Vanoise, Offpiste ist heuer im Sommer nicht viel drin
^ Blick von der 4KSB Vanoise zu den SL Rosolin, PB und der Gletscherflanke an der Grande Motte. Nett auch der von einem Flugzeug “durchbohrte” Mond ;)
^ Von den oberen Abfahrten an der 4KSB Vanoise war nicht wie sonst die linke offen und die rechte gesperrt, sondern quasi umgekehrt, die linke ging aber auch noch und war bis auf das schneearme Stück auch präpariert.
^ Gletscherfreies Ende der Abfahrt zur 4KSB Vanoise
^ Standardfoto von der PB-Talstation auf den Gletscherbereich. Der Steinbuckel links des SL Champagny wird sich im Laufe dieses Sommers noch bis rechts zu den Rosolin-SL durchziehen; evtl. auch noch bis zu dem aktuell noch sehr kleinen Felsriegel links davon (den kannte ich bisher noch nicht), evtl. sogar auch noch bis zur Bergstation der Rosolin-SL.
Im Nachhinein beobachtet: Die 4KSB Vanoise war noch bis inkl. 14.7. geöffnet, der SL Rosolin bis 17.7., ein paar Tage später wurde auch der SL Champagny eingestellt. Mittlerweile (25.7.) steht die 1. Stütze des SL Champagny fast oder schon auf Fels, so dass wir im Laufe dieses Sommers davon ausgehen können, dass sich der bisher freie Fels links des SL mit den Felsen rechts (am SL Rosolin) verbinden wird und das Gletscherende in diesem Bereich an der Bergstation des SL Rosolin sein wird. Puh! Die einstige “Capitale du Ski d’été” – bald eine Sommerski-Geisterstadt?
Siehe dazu auch die Webcam-Bilder vom 24.7.:
http://www.sommerschi.com/forum/sommerschi-f5/zur-aktuellen-situation-auf-den-gletschern-t1238-s480.html#p45814
.. oder die aktuelle Webcam bzw. deren Historie:
http://tignes.livecam360.net/grande-motte
Vor 10 Jahren, am 26.6.2005, sah das ganze noch so aus:
^ 26.6.2005
Und am 17.8.2007:
^ 17.8.2007. Der obere Felsbuckel schaut mittlerweile raus, der untere dagegen noch nicht.
^ Die in den letzten Jahren ausgeaperten Felsen an der SL Rosolin – Abfahrt
^ 4KSB-3SB-SL-4SB-PB; nett, dass die Abfahrt vorne zur 4KSB noch ging, allerdings nur mit etwas Bergaufschieben.
2008 sah ich diese Felsen zum ersten Mal rausspitzen:
^ 19.8.2008
^ SL Rosolin – 4KSB Vanoise – SL Champagny
^ SL Rosolin; die Felsen unten in der Mulde links gehen auch schon nah richtung Talstation..
^ Die öffentliche Abfahrt am SL Rosolin war nur mittels mehrerer tiefer Wasserstellen zu machen; zudem musste man den Weg zwischen den Felsen hindurch nehmen.
^ SL Rosolin Talstation. Wird wohl auch in wenigen Jahren gletscherfrei sein.
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise ging heute wenig, aber eine Linie ging ohne Abschnallen durch. Haben aber bei unseren beiden Abfahrten jedesmal eine falsche Abzweigung erwischt :)
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise. Schade, dass hier nicht mehr fahren, dann ginge es viel ebsser.
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise, im unteren Bereich gab es zwei Varianten …
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise, hier die zweite Variante.
^ Offpiste an der 4KSB Vanoise
^ Diese Seite am SL 3500 war in den letzten Jahren häufig nicht so plan präpariert.
^ Diese Seite am SL 3500 wurde in letzter Zeit gar nicht präpariert, heute daher auch noch pappiger. Da der SL 3500 aber eh so unsäglich lahm läuft, ist man ganz froh, wenn man schneemäßig hier nicht öfters fahren will.
Kalinigrad fuhr schon etwas früher heim, ich blieb bis zum Schluss und wollte nochmal nach Albertville zum Essen. Im Buffalo Grill war’s um kurz nach 14 Uhr erstaunlicherweise noch recht voll, ich entschied mich diesmal nur für das mittlere Menü mit dem Spieß um 10,90 (inkl. Vorspeisensalat plus Wasser plus Nachtisch, so dass man satt wird), machte allerdings ein Nachspeisen-Upgrade (um – ich glaub – 2,50 Aufpreis kann man jede andere Nachspeise, nicht nur die vom Menü, nehmen) und entschied mich für den “french donut”, eine Mischung aus Croissant und Donut (also wie der berühmte “Cronut”?) mit Karamellsauce, gegrillten Mandelsplittern und Sahne … weiß nicht, ob ich jemals ein leckereres Dessert gegessen hab – absolute Empfehlung!!
Auf eine 2 Portion der Nachspeise verzichtete ich, da ich noch am Quick vorbei fuhr und einen Quick’n’Toast (kalt für heute Abend) und 5 Churros mitnahm, wobei die natürlich warm besser schmecken und daher 4 gleich vertilgt wurden – alles etwas konzentrierter diesmal, wenn man nur 1 Sommerskitag in Frankreich hat…
Zurück ging’s, da ich Zeit hatte, über die kürzeste und mautgünstigste Variante: Über das Arly-Tal nach Chamonix, nach Martigny und durch’s Wallis, über den Furka nach Andermatt, über den Oberalp nach Disentis, Chur und über den Arlberg wieder nach Tirol.
Die D1212 nahe Ugine (Gorges de l’Arly) ist in dem engen Tal immer noch gesperrt. Oder eher schon wieder? Ich dachte, nachdem sie letzten Sommer schon gesperrt war, konnte ich im Winter in einer Richtung durchfahren. Ok, da geht wohl öfters mal was runter auf diese Straße, beinahe jährlich hat man da irgendein Problem ….:
http://www.mannecy.fr/img_o/Gorges_de_l_Arly.jpg
Aua Aua – ok, dann lieber oben rumfahren:
http://s-www.ledauphine.com/images/1295B27C-B6AD-4FFE-8931-2BBEA70C0F0D/LDL_V0_12/photo-le-dl.jpg
Mal verschüttet:
.. und mal weggespült:
Wah!
^ Blick ins kleine Skigebiet von Passy (Bildmitte, nur KSSL; rechts die Straße nach Chamonix hoch). Schaut ja gar nicht so übel aus, dazu sonnige Südseite – muss ich doch mal im Winter vorbeischauen …
Homepage: http://www.ville-passy-mont-blanc.fr/plaine_joux.html
^ Bossons-Gletscher am Mont Blanc, der bis auf etwa 1400m runtergeht.
^ PB Aiguille du Midi in Chamonix. Lt. Autothermometer hatte es kurz nach Chamonix auf ca. 1100m übrigens 35°C.
^ 18:06 Uhr: Noch 39° im Wallis im Rhône-Tal bei Leuk
^ Wallis / Obergoms. Das da rechts oben schaut so nach Schneeresten auf einer Abfahrt aus – aber da sollte doch gar kein Skigebiet sein?
Lt. GE kommen nur 2 Gebiete in Frage: Oberwald-Hungerberg und Senntumhitte, beide machten mir auf GE einen sehr netten Eindruck – daher, wie sollte es anders sein, sind sie mittlerweile geschlossen. Weil leider immer die interessantesten Kleinskigebiete sterben müssen :-(
Ein paar Bilder von MM/ATV:
Oberwald-Hungerberg (seit 2009 stillgelegt, mittlerweile abgetragen): http://www.stahlseil.ch/gallery/main.php?g2_itemId=25325
Ulrichen-Senntum (seit 1994 stillgelegt, mittlerweile abgetragen): http://www.stahlseil.ch/gallery/main.php?g2_itemId=25816
Weitere Infos zu den beiden Gebieten:
http://alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=32&t=9945
http://alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=32&t=4953
http://alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=32&t=12486
Was mich aber weiterhin zur Frage bringt, was ich nun eigentlich fotografiert hatte und was mir so nach Schneeresten einer beschneiten Abfahrt aussah – denn es scheint im Vgl. zu GE weder das eine noch das andere Gebiet gewesen zu sein, obwohl auch diese beiden Gebiete im Bild sichtbar sein sollten.
^ Grimselpass (den fuhr ich aber nicht, ich fuhr rechts weiter zum Furka)
^ Furkapass bzw. ehemalige Rhonegletscher-Zunge. Bis ca. 2005 hat man hier noch das Gletscherende gesehen. 1900 ging noch eine dicke Gletscherzunge bis runter ins Tal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rhonegletscher#/media/File:Gletch_und_Rhonegletscher_um_1900.jpeg
^ Weltuntergangsstimmung am Furkapass.
^ Auffahrt zum Oberalp mit eigenartig fahler Lichtstimmung (wie bei einer Sonnenfinsternis)
^ Einen durch Schatten abgeschnittenen Regenbogen sieht man auch nicht alle Tage…
^ Und nochmal ein durch Bergschatten abgeschnittener Regenbogen
^ Im Rheintal, sowohl auf der Autobahn, wie auch hier zwischen Ruggell und der Grenze, nicht in einer Stadt, sondern am Land, hatte es um 22 Uhr noch 30°. Pervers. Nebenbei, auch nicht schlecht: Mit einem halben Tank von Frankreich nahe Albertville (Ugine) bis Österreich, ca. 420 km und mehrere Pässe (400m-1100m-600m-1500m-1100m-1500m-400m-2400m-1400m-2000m-400m), wären dann ca. 5,2-5,7 l/100km
Kurz nach Mitternacht war ich wieder daheim.
Falls jemand Einkaufstipps für gekühlte Fertiggerichte aus Frankreich haben will, mittlerweile hab ich mich durch 115 Speisen durchprobiert. Generell empfehlenswert sind die Marken Fleury Michon und Sodebo (eher zu vergessen dagegen z.B. Lustucru), am besten schmecken mir:
Fleury Gratin de pommes de terre tomate chèvre & poulet
Fleury Emincés de boeuf sauce au poivre, pommes de terre
Fleury Poêlée à la landaise
Fleury Poêlée à la savoyarde
Sodebo XtremBox Radiatori Poulet sweet curry
Sodebo PastaBox Nouilles chinoises au Poulet et Sauce saté (diesmal leider nicht bekommen)
Die ungekühlten Fertiggerichten sind, wie auch in DE/AT, generell viel weniger schmackhaft, hervorstehen tut hier nur wenig, aber z.B. diese hier find ich gut:
D’Aucy, Boulettes de boeuf sauce tomate et riz
D’Aucy, Boeuf sauce au poivre et ses légumes
William Saurin xxl mixed grill riz sauce texane
So, genug vom Essen geredet, sonst bekomm ich noch Hunger …
Eine Sache hab ich aber noch, und zwar das leidige Thema Skistecken. Genauer gesagt: SkiUNstecken. Ich hab mich jahrelang mit meinen Skistecken geärgert, weil sie so häufig nicht stecken blieben, hab hier und da mal nach größere Tellern gefragt, die an den Stecken aber nicht montierbar waren oder die von den Skigebieten gar nicht lagernd waren. Sind ja altmodisch, die großen Teller, aber die kurzen halten halt mal nicht so gut.
Mitte April, als ich in Lech war und meine Strolz-Skischuhe ebendort beim gratis Erstservice hatte, kaufte ich im Schlussverkauf 50% runtergesetzte Skistecken, da sie auch die alten, breiten Teller lagernd hatten. Worauf ich aber nicht aufgepasst hatte: Der Teller allein ist nur die halbe Miete…
.. denn die Stecken steckten auch nicht wirklich besser, wie ich eine Woche später feststellen musste. Der Grund war leicht sichbar:
ein für die Dicke zu kurzer Stummel, der noch dazu konisch verläuft. Hallo? Hausverstand? Das ist doch logisch, dass der Stecken damit im Schnee nicht vernünftig steckenbleibt. Ich kapier’s nicht, seit vielleicht 20 oder 25 Jahren werden nur noch Skistecken produziert, die ihrem Namen nicht mehr gerecht werden. Werden die von den Firmen nicht getestet? Oder zählt das Steckenbleiben eines Skisteckens in allerlei möglichen Schneezusammensetzungen nicht mehr zu den Anfordernissen eines Skisteckens? Design statt Funktionalität?
Ich nahm mir vor, diesen schwarzen Stummel abzuschleifen, so dass er geradliniger und weniger konisch verläuft und war der Meinung, dass, wenn auch nicht perfekt, die Stecken nun etwas besser hielten. Bis einer von den beiden plötzlich wieder schlechter funktionierte – es fehlte nun die Spitze, der Stummel kürzer und logischerweise dadurch ein schlechterer Halt:
Nebenbei war es bei hartem Schnee nun quasi unmöglich, den Stecken ohne Spitze in den Schnee zu rammen. Erneut nahm ich den Stecken unter die Bohrmaschine, Zangen und anderem Werkzeug und entfernte die schwarze Gummiummantelung komplett und montierte den Teller weiter oben am Stecken, zusätzlich verdickt mit Klebstoff und Heißkleber, mit der Feile feilte ich ein paar Vertiefungen ins Metall am Ende. Wie lang das beides halten wird, ist fraglich, den zweiten Stecken hab ich auch noch nicht umgestellt, aber ich meinte in den letzten beiden Tagen doch eine spürbare Verbesserung des Steckenbleibens festzustellen. Jetzt nervt mich nur noch die Schlaufe, denn die Größenänderung geht nach einem Skitag immer auf maximal zurück.
Unglaublich, worauf man alles beim Kauf eines Skisteckens achten müsste … Und bevor mich wieder einer dumm anredet, warum Stecken stecken bleiben sollten: Bei jedem Foto, das ich auf der Piste mach, müssen die Stecken im Schnee stecken bleiben, damit ich den Rucksack ausziehen, die Cam rausholen und fotografieren kann.
## Ende der kleinen Westalpen-Sommerski-Wochenendtour, eine Woche später war ich ja dann in Hintertux ##