Ostermontag, 1.4.2013
Dass ich in einer Saison 2x ins gleiche Skigebiet (außerhalb meiner Saisonkarte(n) und außer Gletschern im Sommer) gehe, ist relativ selten. Thollon am Genfersee sollte heuer zu dieser seltenen Gruppe gehören.
Die Gründe? Einerseits war bei meinem Besuch im Januar das Wetter schlecht. Andererseits fährt die alte 4EUB heute zum letzten Mal, da sie im Sommer leider ersetzt wird. Außerdem mag ich das Skigebiet und das Hammer-Pano auf den Genfersee. Und der Skipass kostete heute nur noch 10,- €.
Hatte mir im Vorfeld zwar immer noch überlegt, ob ich nicht noch ein zweites Skigebiet mitnehme, falls die Außenrumabfahrt nicht gehen sollte. Da wäre Bernex in der Nähe und etwas weiter weg Abondance, wo es mir letztes (?) Jahr auch gut gefiel (und die ebenfalls nur 10,- € Tageskartenpreis verlangten).
Nun, die Außenrumabfahrt (Vieilles Cases) war tatsächlich nicht offen. Lt. dem Facebook-Eintrag von gestern hätte man ja meinen müssen, die Talabfahrt sowie die Außenrumabfahrt und deren Rückbringer-DSB sei wg. des schlechten Wetters und der Lawinengefahr gesperrt gewesen. Nun, die Begründung mit der Lawinengefahr betraf wohl maximal die Talabfahrt (die heute wieder offen war), denn die Sessel an der Rückbringer-DSB waren schon längst vom Seil genommen, die Abfahrt ist also schon länger geschlossen gewesen.
Der erste Eindruck an der Talstation: Nebel, alles Nebel. Na toll. Und der Nebel ging bis kurz unterhalb der Bergstation der 4EUB. Also dicker, dicker Nebel. Der löst sich doch heut nie auf!
Immerhin, der obere Skigebietsteil – wolkenloser Sonnenschein und beste Schneeverhältnisse.
Im Laufe des Tages (ab Mittag) wurde der Nebel dann doch weniger, was einer der Gründe war, warum ich doch nicht mehr in ein anderes Skigebiet gefahren bin. Der andere Grund war, dass ich in meinem Übermut einfach etliches an der 4SB gefahren bin, sprich, die Offpiste-Hänge rechts daneben, sowie die Varianten zwischen der linken Abfahrt (Les Fées) und des heuer wohl nicht in Betrieb befindlichen KSSL Borée, da gab es mehrere schmale Rinnen (und sogar heftige Steilhänge), und da gefiel es mir einfach zu gut.
Ansonsten natürlich sehr viel Fotos gemacht, das Pano genossen, paar mal die neblige Talabfahrt gefahren (wg. der 4EUB), schlussendlich hab ich’s nicht mal mehr geschafft, in das günstige SB-Restaurant der 4EUB-Bergstation zu gehen, weil ich lieber nochmal Talabfahrt + 4 EUB fahren wollte und keine 30 Minuten auf Piste, Schnee, Sonne und Pano verzichten wollte ;)
Nur auf der Talabfahrt blieb das See-Pano den ganzen Tag über schlecht. Da hatte ich im Januar die schöneren Fotomotive.
Wie üblich waren übrigens auch wieder Briten in Thollon. Ja, die wissen halt, was gut (und günstig) ist …
Arg kurios waren heute die Einstiege an den KSSL, insbesondere am ganz rechten, Tétras. Da so viel Schnee liegt, streiften am Einstieg die Teller am Boden, und die Einstiege waren z.T. niedriger als in der Wartespur dahinter. Das heißt, das man nicht direkt vor dem Einstieg wartete, sondern ein paar Meter früher, so dass man bereits mit einem ziemlichen Schwung im Einstiegsbereich ankam.
Das wäre bei KSSL mit den häufigen Fuß-Schaltern zum Einkuppeln ja gar nicht so kompliziert und nicht so unüblich, nur schnappt man sich da die Stange halt selbst. Die KSSL in Thollon werden aber alle mittels Seilzug vom Liftwärter eingekuppelt. D.h. der Einstieg funktionierte heute wie folgt:
– Liftwärter hält Stange in die Mitte der Einstiegsspur, und fixiert diese, indem er sie weiter hält
– Skifahrer fährt los, breitbeinig, um die Stange zwischen die Beine zu bekommen
– Skifahrer greift nach der Stange, reißt sie dem Lifwärter aus der Hand, der wiederum gleichzeitig mit seiner anderen Hand den Seilzug zum Einkuppeln betätigt :)
Ab und zu hat’s natürlich einen hingehauen. Da der Einstieg schmal ist, durfte man ja auch nicht zu breitbeinig fahren, dadurch hat man halt auch mal die Stange schön an die Füße geschlagen bekommen.
Hier ein kurzer Film – schaut von weiter weg aber weit weniger krass aus als wenn man selbst drin ist und fährt:
Und jetzt endlich die Fotos:
^ GPS-Track, blau 21.1.2013, türkis 1.4.2013 – man beachte die vielen gefahrenen Offpiste-Varianten (fast alles türkise außer wo etwas dunkelblaues im Hintergrund ist!)
^ Osteraktion zum Saisonschluss und dem letzten Wochenende der Eiergondelbahn: Tageskarte um 10,-
^ Blick ins Höhenskigebiet von der Bergstation der 4EUB aus
^ Nebelmeer über dem Genfer See
^ Süd-Blick, in Mitte (links) ist das Skigebiet Bernex. Die bekamen heute nicht so viel Sonne ab, bis zum Schluss waren hier immer wieder Nebelschwaden.
^ Im mittleren Teil die Außenrumabfahrt (samt Skiweg) zur anderen DSB, wohl schon länger gesperrt. Dahinter die Schweiz. Im linken Bilddrittel sieht man Abfahrtsschneisen:
^ Leichter Zoom (IR) zu den Abfahrtsschneisen der Diable-Skiroute im Skigebiet am Rocher-de-Naye
^ Die zweitschönste Abfahrt im Skigebiet: Les Fées (I)
^ Abfahrt Les Fées. Rechts daneben die diversen Starts zu den Rinnen
^ Impressionen an der Les Fées-Piste
^ … heute mit Glitzerschnee ;-)
^ Abfahrt Les Fées, Engstelle zwischen den Felsen (das links präparierte ist kein Skiweg, das ist gar nichts)
^ Die DSB La Frasse ist schon im Sommerschlaf. Schade, dadurch geht natürlich auch die schöne Außenrumabfahrt Vieilles Cases nicht mehr.
^ Abfahrt Les Fées
^ Ungewöhnliche Schneeskulptur an der Talstation KSSL Tétras.
^ 4SB im oberen Bereich mit netten Offpiste-Hängen zur Rechten (bin ich auch paar mal rein)
^ 4SB und See- bzw. Nebelmeer-Pano
^ 4SB und Genfersee (IR)
^ Freeride-Hänge im oberen Bereich der 4SB. Pulverschnee am Ostermontag.
^ 4SB und Genfersee (IR)
^ KSSL Borée, war wohl heuer leider nicht in Betrieb, mit Blick zum See
^ Blick zum Genferse und den schweizer Bergen (IR)
^ Les Fées und Genfersee (normal)
^ … und in IR: Les Fées und Lac Léman (Genfersee), dahinter am linken Bildrand: Lausanne
^ IR Blick zu Genfersee in der ersten Rinne direkt neben der Les Fées. Unten kann man entweder nach rechts rausqueren oder durch eine von mehreren steileren, verwachseneren, engen Rinnen weiter runter.
^ Zwei von den schmalen Rinnen (und eine breitere) neben der Les Fées
^ In einer der schmalen Rinnen
^ .. ein Stück weiter unten, die eine Rinne sieht man im Bild, die von der ersten Rinne kommt links rein und rechts neben der sichtbaren ist auch noch eine.
^ Am Ende der Rinnen mit Blick zum Genfersee. Links sichtbar: Es ist schon steil hier!
^ Der Exit aus den Rinnen …
^ Vorne die Les Fées, dahinter ein Offpiste-Hang, den man entweder direkt von oben einfahren kann, oder in halber Höhe von links von den genannten Rinnen erreicht. Dahinter KSSL Borée
^ In der (neuen) 4SB, unterer Bereich. Links der KSSL erschließt den unteren Teil der 4SB
^ 4SB im oberen Bereich mit den Offpiste-Hängen rechts, die man zwischen meinen Füßen verlässt.
^ 4SB und Genfer See
^ 4SB, KSSL und Léman
^ Abfahrt Les Fées, Genfersee und am anderen Ufer Vevey (sprechen zumindest die Deutschschweizer so aus wie die Osteuropäer “www” (aber halt mit einem “w” weniger ;) ) )
^ KSSL Borée und Genfer See
^ Offpiste zwischen KSSL Borée und Les Fées mit Blick zum Genfersee. Das Stück hier ist offiziell abgesperrt, da mitten im Hang über fast die ganze Breite ein krasser Abbruch ist, da muss man aufpassen ;)
^ Einer der anderen Zubringer zu den engen Rinnen ;-)
Einmal bin ich mit dem KSSL unterhalb der 4SB hinauf und hab dann links ins Gelände gequert. Egtl. dachte ich, man müsse hier den einen breiten Hang erreichen, aber man war wohl schon zu tief. Na super, wie komm ich jetzt runter? Arg viel Spuren gab’s hier nicht, und alle gingen etwas anders.
Die logischste Konsequenz für mich war: KSSL-Trasse. An der Stütze angekommen – leck mich fett. Eine KSSL-Trasse nahe der 100%, schmal noch dazu, dicker Tiefschnee. Pffff… Nachdem die anderen Optionen aber auch nicht besser waren, bin ich etwas schräg rein und hab mich mit ein paar Schwüngen runtergequält – das war mir egtl. schon zu heftig.
^ KSSL Borée im oberen Bereich (ober den Bäumen sieht man auch den gefährlichen Abbruch im Offpiste-Areal).
^ In der Liftspur des KSSL Borée, die Hänge hier sind verdammt steil, und der Einstieg ist sehr schmal.
^ Steilhänge an der KSSL Borée Trasse von anderer Perspektive aus.
^ Talabfahrt, Thollon und Lac Léman
^ .. und in IR, damit man den See besser se(h)en kann: Talabfahrt, Thollon und Lac Léman
^ Talabfahrt im oberen Bereich und Genfer See (IR)
^ Unterhalb der Skiwege hat’s auf der Talabfahrt alternativ auch einen Freeride-Hang, Schnee war hier unten allerdings nicht mehr toll.
^ Coloriertes s/w-IR-Pano (Vieilles Cases – Abfahrt und Genfersee bei Montreux)
^ 4SB mit Freeridehängen in IR
^ Südblick ins Tal richtung Skigebiet Bernex. Ooch, alles Neblig da unten? Ihr armen … ;)
^ Freeride-Hänge (IR)
^ 4SB Bergstation, an den Stützen hingen gefährlich wackelnde Eiszapfen …
^ 4SB und Genfersee (coloriertes s/w-IR-Foto)
^ Genfersee (IR)
^ Felsdurchfahrt der Les Fées – Abfahrt, DSB Frasse und Genfersee (coloriertes s/w-IR-Foto)
^ Eingeschneite Alm
^ Eingeschneite Alm
^ 4EUB, dahinter ein Stützenfundament der Vorgänger-2EUB
^ Vorne wieder ein Fundament der Vorgänger-2EUB.
^ 4EUB (heute letzter Betriebstag), ich steh in der Linie der Vorgänger-2EUB
^ 4EUB Talstation mit Genfersee (IR)
.. und hier noch ergänzend ein Foto vom Januar (weitere Fotos von damals siehe im entsprechenden Bericht):
Fazit: Thollon und Gréolières, das sind bisher für mich die schönsten Skigebiete Frankreichs. Ich hoffe, dass die neue EUB wenigstens wieder Sigma-Gondeln bekommt (die alten Oeufs waren ja auch von Sigma!), die gefallen mir noch am besten, wenn schon die 4EUB weichen muss. Vielleicht so grüne Gondeln wie in Rumänien, das würde gut zum blauen See passen. Panorama und Außenrumabfahrt bleiben ja auch in Zukunft, somit werde ich Thollon auch weiterhin ab und zu besuchen.
Erst um 16:30 entschloss ich mich, dass es jetzt Zeit wird, heim zu fahren. Ist ja doch ein schöner Weg von hier aus. In der Schweiz angekommen gleich mal 20 Minuten vor Montreux im Stau gesteckt, weil ein Unfall auf der Autobahn war. Umfahrung via Montreux-Stadt natürlich auch komplett voll, also bin ich auf der Autobahn geblieben (bis ich auf der Autobahn war, war der Stau zum Glück vorbei), netterweise gab’s auch sonst keine weiteren Staus mehr.
^ Genfersee
Kurzer Halt an der Raststätte Rheintal (Älplermakkaroni und so), und als ich in Vorarlberg ankam – meldete sich mein Bordcomputer, ich möge doch alsbald das Motoröl wechseln, ich hatte die 30.000 knapp überschritten, das erste Service wird fällig. Lt. Betriebsanleitung kann man in dem Modus nur noch bis 3.000 UPM fahren, und in Stufe 2 dann nur noch 1.500. Da ich aber ja keine Ahnung hatte, wann die Stufe 2 eintreten würde, bin ich diesmal lieber nicht über den Arlbergpass, sondern durch den 9,- € teuren Tunnel.
Um 23:45 Uhr war ich wieder daheim, nach 1.340 km (keine 2 Tankfüllungen gebraucht, ich kam mit dem Tankstopp gestern in Frankreich wieder heim). Zugegeben, 1340 km sind für ein Wochenende schon grenzwertig. Aber der heutige Tag in Thollon war mir das wert. Und der gestrige Tag war ja auch ganz nett.
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