Sa, 23.11.2019 – Passo Tonale
Ab heute gilt endlich meine Lombardei-Saisonkarte. Geöffnet sind auch schon einige Skigebiete, also ging’s trotz der eher schlechten Wettervorhersagen nach Italien (in AT zwar sonniger, aber mit dem Sturm auch alles sehr schließungsgefährdet).
Um 7:50 Uhr fuhr ich verspätet weg, bei den Wettervorhersagen hatte ich’s nicht sehr eilig und bin daher – außer um Bozen rum – nicht auf der mautpflichtigen, italienischen Autobahn gefahren. Die Straße rauf zum Tonale war dann lt. Navi/TMC gesperrt, aber lt. Internet betraf das nur Schwerverkehr. War dann offen, so dass ich um 11:45 am Pass ankam. Die Sicht war teilweise, insb. an den rechten beiden KSB, gar nich sooo schlecht, der Schnee aber recht pappig bremsend, so dass man öfters mal schieben musste, zumal einige Pistenabschnitte sehr flach sind. Mit den anderen Skiern gings dann besser (obwohl beide im Sommer am Hintertuxer beim Service waren und seitdem nicht mehr verwendet wurden).
Die linke Skigebietsseite glänzte dann leider mit Abwesenheiten, keine Pistenbegrenzungsstecken, keine Wegweiser, keine Sperrschilder bei gesperrten Abfahrten und somit keine Ahnung, wie ich zur Mittelstation komme und somit die falsche Abzweigung genommen und ich musste etwas aufsteigen.
Den Wind spürte man eigentlich nur an der EUB, es schneite zudem ganztags, aber nicht besonders stark. Immerhin waren bis auf die 3SB (und der SL und die EUB) nur Hauben-KSB offen. Pisten oftmals recht flach, aber in Summe wars doch ganz OK. Bis auf die nervige BMF-6KSB.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ 4KSB Contrabbandieri, hier war die Sicht einigermaßen
^ Der Stecken ließ sich problemlos über 1m tief reinstecken
^ Wie man zu den linken Liften kommt und wieder retour, war leider nicht erkennbar
^ Nett, dass der Lift mit den ältesten Stützen auch lief
^ Hatte keine Ahnung, ob das die offiziell geöffnete Abfahrt zur Mittelstation ist oder ob diese hier überhaupt offen hatte -> nein, weder noch.
^ .. das war die Abfahrt zur Mittelstation. Die Gondel richtung Presena war ausgaragiert, aber offiziell war alles gesperrt, seit Tagen wg. Lawinengefahr
^ Heutige Nerv-6KSB Vittoria / BMF. Das Schneeproblem trotz Hauben hatten heute zwar mehrere Lifte, aber bei diesem hier blieb bei der Auffahrt manchmal die Haube offen. Zudem nervige Sitzabtrenner. Und Zwangsverriegelung. Die werde ich den Rest der Saison nicht mehr fahren, wenn sie durch andere geöffnete Lifte hoffentlich nicht mehr nötig sein wird.
^ Hatte heute zeitweise solche Skibrillen mit Maske getestet. Ist aber etwas suboptimal, wenn man Bubble-KSB fährt bzw. viel schieben muss, da es dann schnell anläuft. Und so extrem kalt war es heute auch nicht.
^ talwärts richtung Ponte die Legno. Hier gabs heute einige Unfälle.
Einquartiert hab ich mich zwischen Tonale und Edolo, hatte ich gestern nach der Suche bei booking.com auf der Buchungsseite des Hotels (Iscla, an sich recht gut bewertet) noch ein paar Euro günstiger bekommen (51 € Halbpension). Die Bedienstete hat dann nicht mal gewusst, dass ich Halbpension bestellt hatte. Hab dann wohl irgendwie ein größeres Zimmer bekommen, Straße und Fluss doch recht laut (obwohl die Fenster dick wirken).
^ .. noch auffälliger hätte man den Kabelkanal vom Fernseher auch nicht verlegen können ;)
Abendessen sehr fisch/meerestierlastig an sich (weil Meerspezialitätenrestaurant) – da ich aber kein Fan von Muscheln etc bin, nahm ich die Gorgonzola-Nudeln als Vorspeise und danach Hirschgulasch mit Polenta und Crema Catalana als Nachspeise. Das Menü kostete lt. Beleg sogar nur 12,50 (+ 1l wasser 2,50) – wobei der Aufpreis für die HP lt. Buchung 20 € zum Übernachten-ohne-Frühstück-Tarif war.
Mitten im Saal war allerdings eine (Alleinunterhalter?) Bühne, da hatte ich schon so eine dunkle Vorahnung. Mein Zimmer ist ja leider direkt über dem Restaurant (obwohl es auch einen zweiten Stock und ein zweites Haus daneben gegeben hätte). Das ist der generelle Nachteil (bzw. das generelle Risiko) der Bequemlichkeit, ein Restaurant im Hotel zu haben. Vielleicht sollte ich in Zukunft auf Garni-Hotels oder Pensionen umstellen. Nur ist es da oft schwieriger, spät anzukommen..
An sich hörte man im Zimmer recht wenig vom Restaurant, aber um 21:40 Uhr fing es an, lautes Gegröhle als käme es von Besoffenen.
Auch bis 23 Uhr noch viel Lärm vom Restaurant. Da ist man glatt um den Straßenlärm froh ..
Ab 23 Uhr wurde es dann so richtig laut mit Musik und Moderation, boah diese verf* A*lochhotels!! Somit kein Hotel, wo ich nochmals hin möchte. Hab dann den TV eingeschaltet und “Gegenlärm” produziert.
Ab 23:30 kurzfristig etwas ruhiger, bevor es ab 24 Uhr wieder laut weiter ging.
Um 2 Uhr weiterhin keine Anstalten, dass es da unten irgendwann mal leiser werden würde, an Schlaf ist nicht zu denken. Meinen laut aufgedrehten TV vernehmen vermutlich auch maximal die anderen Hotelgäste.
Um 2:15 hab ich mich angezogen und mich ins Auto verkrochen und auf den Parkplatz gegenüber gestellt. Hatte zwar kein Bett mehr im Auto und auch nicht mehr den Schlafsack, aber immerhin noch meine Fensterschutzfolien/schaumstoffe und auch die Wolldecke. Leider war’s auch im Auto nicht so einfach, einzuschlafen. Wurde mit der Zeit auch etwas kalt. Zudem bin ich mehrere Male aufgewacht, als die Leute teilweise laut gröhlend weggefahren sind. Und leicht geregnet hatte es auch. Um 5 Uhr bin ich aufgewacht (evtl. wegen der Kälte) und wieder ins Zimmer gegangen, weil mittlerweile die Veranstaltung beendet war.
Frühstück gab es ab 8 Uhr, leider kein Frühstücksbuffet im Haupthaus (wo ich mir vorgenommen hätte, mich etwas verschwenderisch aufzuführen), sondern nur 2 Croissants im Café auf der anderen Straßenseite. Bei Google hinterließ ich eine 1-Sterne-Bewertung, die aber bei dem hohen Schnitt von 4-5 nicht weiter auffallen wird.
So, 24.11.2019 – Aprica & Santa Caterina Valfurva
Heutiges Ziel war Santa Caterina, aber aufgrund des gewählten Übernachtungsortes wollte ich auf dem Weg dorthin noch in Aprica für ein paar Stunden halten. (Ansonsten wäre ich gestern noch nach Aprica weiter gefahren und logischerweise früher am Tonale gewesen.)
Aprica war dann auch gleich mal doppelt enttäuschend:
1. hat man es nicht geschafft, den neuen Graffer-Sl über den langen Sommer aufzustellen: Tal- und Bergstation fehlen noch.
2. war die Verbindung zu den anderen Skigebietsteilen nicht offen. Nicht dass ich mich nicht gestern eh etwas gewundert hätte, dass sie offen sein soll, denn die oberen Skiwege sind ja gern mal wg. Lawinengefahr gesperrt.
^ Einige Tourengeher sind die Talabfahrt zwar rauf, aber Restschnee am Saisonende geht besser zu fahren, daher fuhr ich später mit der 6EUB wieder runter
^ Ernsthaft? Man hat den ganzen Sommer Zeit, den SL zu ersetzen und schafft es nicht? Es steht noch keine Talstation?
^ Man hat den Wald gerodet und somit eine neue Abfahrt direkt am SL geschaffen. Vmtl. sind dann die beiden anderen seltener für Rennen gesperrt.
^ War ja zu erwarten: Die Verbindung vom rechten zum mittleren Teilskigebiet bzw. retour ist wg. Lawinengefahr geschlossen.
^ .. daher ist auf der Magnolta-Seite nur die DSB offen.
^ Auch die Bergstation des neuen Graffer-SL fehlt noch
^ Wer braucht in einer Agudio-6EUB schon ein zweites Fenster in der Tür, wenn diese eh immer einen Spalt offen steht ;)
^ Mein Navi schickte mich heut mal so herum runter – weiß gar nicht, ob mir diese Liftleiche schon mal aufgefallen ist. Werd ich im Winterverlauf mal alle detailliert durchgehen müssen, so viel wie hier rumstehen.
Da es leicht nieselte und die DSB-Sitze nass waren, begnügte ich mich mit zwei Fahrten an der DSB und fuhr dann mit der Gondel wieder runter und weiter nach Santa Caterina Valfurva, wo ich etwas vor 12 Uhr ankam und wo man mittlerweile ein kostenpflichtiges Parkhaus gebaut hat, alleinig: Zufahrt war gesperrt, die Ausfahrt war offen. Ob das Parkhaus selbst schon offen war, war nicht wirklich zu erkennen (Schnee lag, die halbe Einfahrt war mit einem Gatter versperrt), an den Halteverboten davor standen etliche Autos und da gerade was frei wurde, stellte ich mich halt auch dort hin.
Geöffneten waren hier heute die hintere (obere) 4KSB mit ihren beiden Abfahrten, sowie die 8EUB mit einer Abfahrt zur Mittelstation.
Das mit einer 4KSB rückseitig gelegene “Sunny Valley” ist eine der schönsten und einsamsten mit Lift erschlossenen Ecken der Alpen, zeitgleich rundherum felsig und steil, aber weit offen und im Bereich des Lifts flach. Die meiste Zeit sieht man nur die kaum auffallende Abfahrt und die 4ksb (nicht mal die EUB). Erinnerte eher an andere Gebirge (z.B. Türkei) als die Alpen, wobei ich auch eine gewisse Ähnlichkiet mit dem SL Andelplan in Argentera herstellte. Aufgrund des Gegenwindes waren heute evtl. ein paar Schussfahrten und mehr Schieben nötig, denn einige Stellen sind schon sehr flach hier. Hab ich aber trotzdem gleich mal zu meiner neuen Lieblings-4KSB erkoren ;)
^ Alle stehen im Halteverbot neben der Einfahrt zum Parkhaus
^ Das Parkhaus so offen zu bauen, war wohl auch nicht so sinnvoll – soviel Schnee wie hier liegt. Zudem mit dem Absperrgitter über die halbe Breite zweifelhaft, ob überhaupt offen. Preise siehe Schild.
^ Auf dem großen und ebenfalls gesperrten Platz stand nur einer
^ EUB Sektion 1, die noch geschlossene Talabfahrt war leider unglatt und sehr knollig präpariert, daher bin ich sie nicht gefahren.
^ EUB Bergstation und 4KSB Sobretta / Sunny Valley
^ ZIemlich unmöglich in diesen Diamond-Kabinen die Ski an die Stangen zu lehnen
^ 4KSB Sobretta / Sunny Valley. Sehr nett gelegen, wenn auch teilweise etwas flache Pisten, ohne Schieben gings heut kaum
^ 4KSB Sobretta, sehr nett hier hinten
^ 4KSB Sobretta, fast 2km lang und geht bis auf knapp 2900m. Und mehr als 2 Skifahrer sah man heute Nachmittag hier selten
^ Viel unberührtes Gelände neben der 4KSB Sobretta. Schön auch, dass die nur am Rand dieses Kessels ist, betont die Einsamkeit dieser Schüssel ohne jeglichen Blick ins Tal.
^ 4KSB Sobretta, Blick talwärts
^ Abfahrt zur Mittelstation und vorne die seit glaub letzter Saison geschlossenen Gavia-SL
^ EUB Sektion 2, die schwarzen Abfahrten waren grundpräpariert und könnten auch nächstes WE aufgehen
^ .. alles aber weiterhin noch nicht so ganz fertig ..
Um 15:30 machte ich die letzte Bergfahrt mit der EUB und nach etwas über 4h Fahrzeit (via Bernina) war ich wieder daheim.