Teil 4: Crans Montana – Sommerski, 3.7.2016
Gegen 8:45 Uhr kam ich in Crans-Montana an (Öffnung lt. Website 9 Uhr) und stand vor der Wahl Parkplatz oder Parkdeck? Vielleicht ist das Parkdeck günstiger. Keine Ahnung, ob dem so war, aber mit 1 CHF pro ca. 40 Minuten oder 15 CHF für den ganzen Tag, kann man es nicht güstig nennen. Ich warf 10 CHF ein, wodurch ich bis 15:20 Uhr parken – pardon, parkieren – durfte. Skibetrieb soll ja bis 15 Uhr in Betrieb sein. Gut möglich, dass man mit der Tiefgarage günstiger aussteigt, insb., wenn man nicht weiß, wie lang man bleibt, denn in der Tiefgarage muss man wohl ein Ticket ziehen und im Nachhinein zahlen.
Wie gestern in Macugnaga darf man quasi gratis Skifahren und muss lediglich eine Berg- und Talfahrt zahlen, die hier allerdings CHF 35,- kostet. An der Mittelstation musste ich dann ca. 20 Minuten warten, da das Funitel nur alle halbe Stunde fährt (mit 3 Kabinen, wobei in der ersten keiner einsteigen konnte). Zwei Snowboarder-Kiffer kamen kurz vor der Abfahrt und wollten auf die nächste Kabine warten, als ein Hirni in “meiner” Kabine meinte, dass die nächste erst in einer halben Stunde fahren würde, wodurch sie einstiegen. Ja, danke für die Geruchsbelästigung. Oben angekommen war der SL schon in Betrieb, ich hatte die erste Funitel-Auffahrt also verpasst. (Und nach meiner ersten SL-Fahrt stank es am SL-Ausstieg doch schon wieder nach Gras, unglaublich.)
Überrascht war ich, dass der südostseitig gelegene SL schräg neben dem Funitel in Betrieb ist – hätte ich doch erwartet, dass der rückseitig gelegene Gletscher-SL läuft. Der ist aber seit einiger Zeit geschlossen. Hat vielleicht etwas den Nachteil des schlechteren Schnees, dafür ist das Pano hier besser. Geöffnet waren 2 Abfahrten, links und rechts am SL. Der Skiweg war präpariert, aber geschlossen, wurde aber trotzdem von mehreren befahren. Offpiste war auch etliches möglich. Teilweise war der Schnee leider schon morgens bremsig, was sich dann im Laufe des Vormittags auf andere Stellen on- wie offpiste ausweitete.
Hin und wieder gab es kurze Wartezeiten am SL, aber nichts dramatisches. Renngruppen waren dankenswerterweise keine unterwegs, so war das Ambiente hier doch wesentlich relaxter als in diesen auf die Rennfahrerindustrie getrimmten “Industriesommerskigebiete” wie dem nahegelegenen Saas-Fee oder Zermatt oder dem weiter entfernteren Les2Alpes.
4 vom Alpinforum hab ich bei der Gelegenheit auch getroffen, die machten sich dann noch den Spaß, ein paar mal über den See zu fahren bzw. über die Felsen zu springen. Überrascht war ich, dass auch nachmittags – trotz des mittlerweile sehr bremsigen Schnees – viele Leute unterwegs waren. Da es im Wallis mit Zermatt und Saas Fee ja auch zwei “richtige” Sommerskigebiete gibt, waren es vermutlich weniger Einheimische, als eher Touristen, die um die Uhrzeit noch fuhren. Ski und Schuhe konnte man sich oben glaub ich spontan und gratis ausleihen, so dass man einige in kurzen Hosen fuhren sah.
Während am Morgen die Schließung des SL noch – entgegen der Website – mit 13 Uhr angeschrieben war, wurde das später auf 15 Uhr geändert, so dass ich bis ca. 13:45 am SL blieb, danach noch kurz an der Snackbar was aß (preislich günstig, nicht nur für schweizer Verhältnisse) und um 14:30 Uhr die Bahn ins Tal nahm, der Pappschnee war dann doch zu anstrengend und ich musste ja die Zeit des Parktickets beachten.
Ansonsten würde das Skigebiet für den Winter auch einen sehr netten Eindruck machen, aber bei den Skipasspreisen und den Parkkosten, wird es wohl noch lange dauern, bis ich mal hier her kommen werde.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Strecke und POI 1.+2.+3.7.2016
A) Macugnaga – Moro (Sommerski)
B) Macugnaga – Belvedere
C) Mottarone
D) Crans-Montana (Sommerski)
(Übrigens nicht wahllos da oben platziert, denn dort befindet sich tatsächlich der Sommerski-SL, ein schönes Stück vom Parkplatz entfernt; die Auffahrt in Macugnaga war da kürzer)
^ Ist das eine Abfahrt? Sähe jedenfalls sehr nett aus.
^ 6EUB Sektion 2 .. und eine verlassene Talstation
^ 6EUB Sektion 2 .. und eine verlassene Talstation
^ Funitel Talstation. Für einen, der so gut wie nur österreichische und französische Funitels kennt, ist der Schweizer Umlauf hier seeeehr eigenartig.
^ Der Gletscher-SL ist stillgelegt, aber man plant angeblich neue Anlagen auf dem Gletscher (jedenfalls in den 3 anderen Sprachen als Deutsch)
^ Funitel Plaine Morte (Tote Ebene (?))
^ Funitel; Rechts auf dem kleinen Hochplateau gibt’s einen SL
^ Ungewöhnlich aufgebrochener Restschnee – schaut aus wie Gletschereis, ist es aber nicht.
^ Funitel Plaine Morte (mit Blick u.a. zum Matterhorn)
^ Blick zur Funitel-Abfahrt, nachmittags waren hier mind. 2 Abfahrtsspuren zu sehen, und wer genau hinsieht, sieht hier einen Tourengeher. Schad, dass der Sommerski-Lift nicht weiter runter geht ;)
^ Funitel Plaine Morte, weites Spannfeld.
^ SL Le Lac, nur dieses WE zum Sommerskifahren geöffnet.
^ SL Le Lac. Der Name ist Programm.
^ Einer der beiden stillgelegten Gletscher-SL
^ SL Le Lac und Tiefblick ins Rhône-Tal
^ SL und See. Die linke Skiwegabfahrt war offiziell geschlossen, früh aber gut zu fahren.
^ Sommerski-SL in kompletter Länge und Offpiste-Gelände
^ Der SL ist zwar kurz, aber mit 3 Abfahrten und weitem Gelände kann man sich im Sommer den Tag über beschäftigen.
^ Ex-Gletscher-SL; unter dem Felsen liegen ein paar Stützenteile
^ Der Gletscher hier oben befindet sich so gut wie nur noch im Becken.
^ Blick zum Mont Blanc, leider hatte ich mein Zoom-Tele nicht dabei.
^ Nach 12:30 wurde es nochmals etwas voller, wohl einige spontane Wanderer inklusive. Der Hang hier ist gut steil und der Einstieg am SL schwierig, da das Seil an der 2. Stütze zu hoch war. Keine Ahnung, warum der Einstieg nicht an der ersten Stütze war.
^ Bergstationen Funitel, SL, Ex-PB mit geschlossenem Restaurant, Ex-SL und einer kleinen Snackbar
^ Panorama-Terrasse an der ehemaligen PB-Station
^ Gletscherblick und unten die Snack-Bar
^ SL Le Lac mit seinen Pisten und dem Offpistegelände.
^ Hier sind heute etliche über den See gefahren (aber für mich ist das nix ;) )
^ Raclette, ein stinkender Käse, auf Weißbrot, mit Zwiebeln und Gürkchen, um 5,- CHF hier oben an der Bergstation, das ist doch glatt günstig und sehr lecker noch dazu, da ich heute ja noch nichts anderes bekommen hab. Als ich eine Stunde vorher vorbei ging, hatten die meisten Leute eine kleine Kartoffel statt dem Brot; bei mir war die Wahl zwischen Weißbrot oder Polenta. Alternativ hätte es auch noch Polenta mit glaub Ragu um 8,- CHF gegeben.
^ Einer ist oder mehrere sind etwas aufgestiegen, um diese Offpiste-Hänge zu nehmen.
^ Selbst um 14:15 nahmen anscheinend noch einige Sommerausflügler die Chance war, sich noch Ski und Schuhe zu leihen, um ein paar Abfahrten zu machen. Bei dem jetzt pappigen Schnee werden sie aber wohl eher keine Sommerskifans werden, fürcht ich ;)
^ Bergstation Funitel. Der SL fuhr wohl noch bis 15 Uhr.
^ Links der Bergstation sind wohl doch ein paar mehr Skifahrer aufgestiegen. Meine Spuren waren direkt links unterhalb der Bergstation.
^ Funitel Plaine Morte mit Stütze 4
^ Blick zum rechten Skigebietsteil
^ Funitel und dessen Abfahrt (bzw. muss man dann erst wieder mit einer KSB zur Funitel-Talstation). Die Tourengeher hatten hier vom Ende der Abfahrt jedenfalls einen weiten Fußweg heute.
^ Zugang zwischen 6EUB und Funitel mit Jeep- und Maserati-Werbung. Die Skifahrer hier sind wohl von der reicheren Sorte..
^ Zugang zwischen 6EUB und Funitel
^ Die 6EUB überquert ein paar steile Gräben, da sollte man im Winter wohl aufpassen, bevor man hier planlos rumfährt ;) Gelände schaut hier jedenfalls überall recht nett aus, könnte ein nettes Skigebiet im Winter sein
^ 6KSB, die an der Mittelstation der 6EUB startet, aber in den linken Sektor fährt
^ Talstation 6EUB und Talabfahrt
^ Skipass (fremde Keycard wurde akzeptiert) und Parkschein, macht zusammen also 45,- CHF, also wohl um die 40,- €
^ GPS-Track 3.7.2016; 6EUB und Funitel sind zusammen 5-6 km lang.
^ GPS-Track 3.7.2016; meine 44 Abfahrten am SL im Detail, der SL ist. ca 350m lang und macht ca. 90hm. Gibt wohl wenige SL mit diesen Maßen, an denen man es so lang aushält. Und wenn der Schnee nicht so pappig gewesen wäre, hätte man noch mehr Offpistegelände fahren können.
Und ein kleines Filmchen hab ich auch noch gemacht:
Crans-Montana war ja früher mal ein Sommerskigebiet mit ca. zwei Gletscher-SL. Die Zeiten sind dank Gletscherschwund leider schon lange vorbei. Warum man sich gerade heuer dazu entschied, für ein Wochenende Sommerski anzubieten, weiß ich nicht, mag sein, dass es am wenig heißen Frühjahr lag, mag auch sein, dass hier oben regelmäßig genug Schnee läge und man einfach auf der Suche nach einer Marketingaktion war.
Nachdem es einige Zeit lang nur noch abwärts ging, was die geöffneten Sommerskigebiete angeht, kam mit Val d’Isere (wieder regelmäßig seit einigen Jahren), Verbier (vor ein paar Jahren, leider nur eine einmalige Aktion, ich war dabei) und Macugnaga (regelmäßig wieder seit einigen Jahren) ja wieder etwas Bewegung in die Sache. Es wäre jedenfalls schön, wenn es in den nächsten Jahren immer wieder mal solche Aktionen hier oder da gäbe. Klar, in Oropa wird das heutzutage nichts mehr – früher wurde am Korblift extra eine Mittelstation für Sommerski eingerichtet – aber ich denke, es gäbe viele Skigebiete, die das – vielleicht nicht jedes Jahr – machen könnten.
Während zumindest einige der Alpinforums-Mitglieder noch nach Les Diablerets fuhren, um die Isenau-4EUB zu verabschieden, war mir der dreistündige Umweg doch zu weit (selbst wenn ich um 13 Uhr aufgehört hätte), muss ich also im Winter nochmal hin. So fuhr ich über Furka-, Oberalp- und Flüela-Pass wieder heim. Mit CH-Vignette wäre ich den Flüela ja wohl eher nicht gefahren, aber das ist echt ein sehr schöner Pass, der an die Westalpen bzw. sogar Skandinavien erinnert. Die Operation “Älplermakkaroni” ging wieder einmal schief, hatte mehrmals an Restaurants gehalten, entweder keine Karte ausgehangen oder gerade keine Küchenzeit, oder eben keine Älplermagronen, oder Pizzerias (nicht gehalten) oder sonstwie nicht gepasst und nach dem Oberalp braucht man’s wohl eh nicht mehr versuchen, da das keine Deutschschweiz mehr ist und es somit nicht zu den Standardgerichten gehört. Vielleicht in der Gegend um Davos, da hatte ich’s nicht mehr probiert, da es mir mit 20:30 zu spät war und befürchtete, dass die Küche schon wieder geschlossen sein könnte. Hielt stattdessen um 22:30 in Imst am McDonalds für einen leckeren Backhendl-Burger mit Hühnerschnitzel, Kartoffelsalat mit Kürbiskernöl, Vogerlsalat, frischen Gurken und Tomaten. Um 23:30 Uhr war ich dann daheim.
Und mal wieder zum Thema “spritsparende kürzere Pässe-Route statt Autobahnen”: Am Freitag Abend und am Sonntag Abend hatte ich jeweils in Ried/Prutz im Oberinntal (ca. 92 km von Innsbruck entfernt) zum Tanken gehalten (dazu noch um 20 € in Italien), das war eine Strecke lt. Tacho von 1.033 km und lt. Zapfsäule 52,01 Liter (bzw. 60,- €; ab/bis Innsbruck also dann ca. 70,- €), macht also im Schnitt ca. 5,03 Liter / 100 km – trotz der vielen Pässe/Bergstraßen (Maloja, Macugnaga, Mottarone, Simplon, CransMontana, Furka, Oberalp, Flüela) und ein paar wenigen Autobahnen in Italien.