Mo, 9.3.2015 – Tag 10, Tsakhadzor, ca. km 6.750 (∆ 255 km)
(Schon wieder ein Highlight-Tag ;) )
Da wir ja erst zwischen 4:30/5:00 Uhr ins Bett kamen, standen wir etwas später auf, bzw. ich um 10:20, um um 10:45 noch ein Frühstück zu bekommen. Um 12 Uhr checkten wir dann aus und fuhren zur Sesselbahn hoch. Der Name des heutigen Skigebiets bzw. Ortschaft ist schwer zu transkribieren, man findet verschiedene Varianten:
Tsakhkadzor / Tsaghkadzor / Zaghkadsor / Цахкадзор
Aber selbst die kyrillische ist nicht ganz richtig, denn das “ch” oder “gh” oder “kh” spricht man lt. armenischer Buchstabentafel wie ein “französisches R” aus, also eher ein “gurgeln” oder gegurgeltes “ch” oder wie auch immer man dazu sagen soll.
Der (kostenpflichtige) Parkplatz ist asphaltiert, wenn auch relativ steil (könnte interessant sein, wenn Schnee liegt). Tageskarten in unserem Sinne gibt’s hier keine: Es gibt entweder eine Tageskarte mit 10 Liftfahrten um 9.000 AMD (ca. 16-17,- €) oder mit 30 Liftfahrten um 11.000 (ca. 20-21,-€). Dazu muss man um je 2.000 die Karte kaufen. Und schwubs, reichte mein Geld um 1.000 nicht mehr. Also kauften wir eine 9.000 und eine 11.000 Karte, wobei die 9.000er dann doch 11x befahren werden konnte – keine Ahnung wie das alles genau funktioniert mit den Fahrten oder warum da teilweise nichts abgebucht wurde. Später wechselten wir doch noch Geld im Sportshop, um noch Essen gehen zu können – und den Parkplatz zahlen zu können.
In Betrieb waren die 3 Sektionen DSB, leider nicht die linke DSB. Die unten parallele 4SB braucht man ja eh nicht. Die Schneeverhältnisse waren jetzt nicht so geil, aber fahrbar, insb. die präparierten Pisten waren sehr hart. Durch die 3. Sektion hat man aber einige Möglichkeiten und der Blick runter nach Yerevan (Jerewan / Erewan) und rüber zum Ararat, aber auch frontseitig zum Sewan/Sevan-See und den Städten im Tal, war jeweils sehr genial. In dem halben Tag konnten wir bei weitem nicht alle Varianten fahren, wieder definitiv ein Skigebiet, das ich gerne nochmal besuchen möchte! Aber keine Ahnung wie und wann … ;)
Eine kurze Mittagspause gönnten wir uns auch noch. Die Speisekarte war in armenisch, russisch und englisch, wobei bei einem Gericht auch auf englisch nur der gleiche Name da stand, fritiertes Irgendwas. “Was das?” fragte ich auf russisch (im Russischen braucht man das ist/sein ja nicht) und bekam als Antwort das russische Wort für “Käse”. So einfache Antworten würde ich mir in italienischen und französischen Restaurants auch öfters mal wünschen :) Ich entschied mich dann für die armenische(?) Version von Kebab. War auch ungewöhnlich.
Leider verpassten wir (meine Schuld) ganz knapp unsere 3. Bergfahrt an der 3. Sektion (die 2. Sektion fuhr bis 17:15, das kleine Schild an der 3. Sektion mit 16:30 sah ich leider zuvor nicht) :(
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
K) Tsakhkadzor / Tsaghkadzor / Zaghkadsor
L) Akhtamar / Achtamar
-> Fahrt nach Tiflis
^ Pistenplan. Die 3 Sektionen DSB 5+2+3 sind in Summe lt. Plan 3,5km, lt. GPS-Track (mit kurzen Zwischenwegen) ca. 4,2 km lang (ca. 30 Minuten Fahrzeit). Nicht alle Abfahrten waren (und vmtl. werden auch nicht) präpariert
^ DSB Sektion 1, links eine der Abfahrten und die linke DSB (die heute nicht in Betrieb war)
^ Talstation DSB Sektion 2; links die 4SB Sektion 1 (nicht in Betrieb)
^ Bergstation 4SB und Übungslift
^ DSB Sektion 2 mit der flachsten Abfahrt im Gebiet
^ DSB Sektion 3, das Hightlight im Skigebiet mit gefühlt hundert Abfahrtsmöglichkeiten auf dem breiten Hang (und in Kombination mit der 2.+1. Sektion)
^ Rückseitenpano von der Bergstation (ca. 2.820 m) mit Blick zum Aragats (Bildmitte), mit 4.090 m der höchste Berg Armeniens (Vulkan)
^ Rückseitenpano von der Bergstation (ca. 2.820 m) mit Blick nach Jerewan und dem Ararat
^ Blick nach Jerewan und Ararat (IR)
^ IR-Zoom zur Hauptstadt Armeniens, Jerewan (liegt ca. auf 1.000 m) und dem Ararat (Vulkan, letzter Ausbruch angeblich im Jahr 1840, mit 5.137 m der höchste Berg der Türkei), d.h. die Höhendifferenz beträgt hier saftige 4.100m!
(Nebenbei der erste 5.000er, den ich live gesehen hab)
^ Trinc über dem Kraftwerk von Hrasdan
^ Trinc über dem Kraftwerk von Hrasdan
^ DSB Sektion 3 mit Abfahrt und Pano (IR)
^ Falls jemand schon immer mal eine Hochspannungsleitung anfassen wollte, ohne auf einen Masten klettern zu müssen ;)
^ Mittlere Abfahrt zur Talstation Sektion 1. Mir zu breit modelliert.
^ Bergstation DSB Sektion 3 mit Windschutz (und/oder Schneefang?)
^ Nachmittägliches IR-Pano nach Jerewan + Ararat (aber auch nicht besser sichtbar)
^ Weites Offpistegelände an der DSB Sektion 3
^ Auch von hier aus kann man zum Ararat schauen
^ Offpiste, Blick zu den DSBs Sektion 2+3
^ Offpiste an der DSB Sektion 3 bzw. kommt man hier nur noch zur Talstation Sektion 1 runter
^ Viele vmtl. Vulkankegel im Hintergrund
^ IR-Pano zum Sewansee, auf ca. 1900m, ca. eindreiviertel Mal so groß wie der Bodensee, dazu der größte See im Kaukasus
^ Tolles, weites Offpiste-Gelände von der 3. DSB erschlossen
^ Diese Abfahrt kann man nur von der linken DSB oder vom Offpistegelände aus von der 3. DSB aus erreichen
^ Talstation von der linken Abfahrt
^ Blick zur linken Abfahrt, lt. Plan wären da ja noch mehr Zwischenabfahrten drin, die kleine Rinne wäre auch recht nett
^ Noch unfertig der Bau an der Mittelstation Sektion 1-2
^ Restaurant an der Mittelstation Sektion 2-3, hier kehrten wir nachmittags ein
^ Mittagessen – das ist alles von Trinc, 2x Pommes mit 5 Saucen und 1x Borschtsch
^ Mit dem Ararat-Namen gibt’s auch so gut wie alles, Ararat-Bier, Ararat-Mineralwasser, Ararat-Zigaretten … :)
^ Mein Mittagessen – Kebab. Lecker, aber da hätte ich mir wohl auch eine Portion Pommes dazu bestellen sollen…
^ Kassenhäuschen, in russisch, englisch und armenisch angeschrieben. Stehen an jeder Sektion. Die 2. Sektion ist von 9:40-17:15 geöffnet.
^ Von der Bergstation der DSB Sektion 2 kommt man kaum ins Offpiste-Gelände oder zur seitlichen DSB
^ Linke DSB, heute nicht in Betrieb
^ Die Talstation der linken DSB ist leider nicht am tiefsten Punkt, so kann man von ihrer Abfahrt aus nur ins Tal hinabfahren – sehr eigenartig.
^ Linke DSB. Warum hat man die Talstation nicht anders positioniert?!
^ IR-Pano mit der DSB Sektion 2 und dem Sewansee
^ GPS-Track, orange die Lifte, die heute nicht in Betrieb waren.
^ Die Häuser in Armenien sind anscheinend generell recht farblos …
Weiter ging’s zum Sewansee (Sevan) und nochmal kurz zum Skigebiet Akhtamar (Achtamar), das ich egtl. heute Vormittag hätte fahren wollen – aufgrund des tollen See-Panos. Leider war wohl zu – insofern auch kein Wunder, dass auch das Hotel leer und in der Nacht zu war… (heute Nachmittag dagegen wären die Türen offen gewesen)
^ Die Betonpfeiler schauen so nach Seilbahnstützen aus ;)
^ Monument bzw. Aussichtsplattform bei Sewan
^ Skigebiet Achtamar / Akhtamar mit 4SB
^ 4SB Achtamar und Abfahrt, heute zu
^ 4SB Achtamar und Abfahrt, evtl. nur am WE offen oder dzt. schneemangelbedingt geschlossen
Weiter über den Pass ins wieder schlechte Wetter und wieder nach Georgien, diesmal über die Hauptgrenzverbindung (was aber nicht für unsere Straße entlang der Grenze zu Aserbaidschan galt, die Hauptverbindung nach Jerewan geht über Wanadsor) – in Summe einiges an Zeitverlust, aber die Straßen waren heute wesentlich besser und beinahe unproblematisch. Auf der armenischen Seite der Grenze musste man wieder zum Service Broker, dort den einen Zettel von gestern abgeben, andere bekommen, an der Bank 6.600,- zahlen, am Service Broker 2.000,- dann zum Mann nebendran gehen, der die Stempel auf die Papiere tut (das durfte der andere wohl nicht!), wieder weiterfahren und an der Grenze zur Ausfahrt die Papiere endgültig wieder abgeben – mannommann!
Dagegen war die Einreise in Georgien wieder einmal unkompliziert und schnell – man musste auch hier nicht mal aus dem Auto aussteigen! Zugegeben, die Grenzer schienen teilweise etwas angepisst, dass wir innerhalb 2 Tagen die Grenze so oft wechselten und sie unsere Daten laufend eingeben mussten und uns Stempel in die Pässe drücken mussten etc. Aber auch wir wären gerne jeweils 1-2 Tage länger in Armenien und Georgien geblieben, aber Trinc hatte leider nicht mehr Zeit (von meiner Seite aus wären 1-3 Zusatztage noch möglich gewesen, und wenn wir gewusst hätten, was uns in den nächsten Tagen in der Türkei noch alles blüht, wären wir auch lieber noch 1-2 Tage in Armenien/Georgien geblieben!)
^ M4 / Scheiteltunnel der Passtraße zwischen Sevan und Dilidschan
^ Freilaufende Pferde am Straßenrand
^ Grenzverlauf Armenien-Aserbaidschan. Wenn die Einzeichnung stimmt, würde die von uns gefahrene Straße also mehrmals die Grenze queren? (Generell sind die Grenzstraßen zwischen Armenien und Aserbaidschan geschlossen)
^ Schnell gelesen der Name der Ortsschaft: November Rain :)
Was haben u.a. Ankara, Athen, Jerewan, Kiew, Ljubljana, Palermo, Paris, Saarbrücken und Innsbruck gemeinsam? Sie alle sind Partnerstädte von Tiflis. Grund genug also, dass man hier als Innsbrucker mal übernachtet :) Ich hatte uns ein Hotel gebucht, 4 Sterne, ca. 42,- € für’s Zweibettzimmer inkl. Frühstück, wo wir kurz vor 23 Uhr endlich ankamen. Wie fast an jedem Tag unserer bisherigen Tour hatten wir also leider wieder keine Zeit, abends Essen zu gehen :( Die Fahrerei durch Tiflis war auch ziemlich grenzwertig, 2-3-spurige Straßen, gefühlt ohne Geschwindigkeitslimit, laufend irgendwelche Abzweigungen etc. – ohne Navi am Handy wäre ich da garantiert mehrmals falsch abgebogen.
Kurze Anekdote am Rand: Das Hotel, das wir für die gestrige Nacht gebucht hatten, wird als Hotel Akhtamar geführt. Auf der Zufahrt liest man aber nirgends Akhtamar, sondern nur “Golden Palace”, auch das Casino dort am Hotel heißt so. Daher wussten wir ja lange Zeit nicht, ob das überhaupt unser Hotel sein soll…
In Tsaghkadzor gibt’s auch ein “Golden Palace”, das wir mitten in der Nacht hätten anfahren können, hatten uns aber für ein Hotel im Hauptort entschieden.
Als ich heute Abend Trinc gesagt hatte, wie unser heutiges Hotel heißt, hätte er sich fast nicht mehr eingekriegt: Genau, es heißt “Golden Palace” – und wie das gestrige, geschlossene Hotel, ist es z.T. im Umbau. Einer der beiden fast nebenstehenden Lifte hält z.B. nicht im Restaurantraum, was uns am nächsten Morgen fast zur Verzweiflung brachte, wie man denn in dieses Stockwerk kommen würde; der Frühstücksraum mit dem Buffet war dann eher leer und “kalt”, aber das Buffet ausreichend groß.
^ Auch die EUB in Tiflis fuhr noch
^ Armenischer Dram (AMD), die kleinste hier sichtbare Münze, 100, entsprechen ca. 0,18 €, der 1.000er Schein ca. 1,85 €.
^ Georgischer Lari (GEL); 1 GEL = ca. 0,38 €; der 5er Schein also ca. 1,90 €.
(Fortsetzung folgt.)