Di, 10.3.2015 – Tag 11, Gudauri, km 7.455 (∆ 705 km)
(Tour-Highlight und fotoreichster Tag der Tour)
Leider wieder etwas spät, gegen 11:30 Uhr, kamen wir im Skigebiet Gudauri (ca. 2.000-3.260m), mitten im Kaukasus, an. Im Gegensatz zu den letzten Skigebieten war es hier auch an einem Wochentag recht voll. Von den bishergen Skigebieten dieser Tour war das heutige meine Nummer 1 – das Panorama über den östlichen Kaukasus, ins “Flachland” (das gar nicht so flach ist), war einfach zu genial. Dazu ein sonniges, südseitig ausgerichtetes Skigebiet mit einigen netten Abfahrten und nettem Gelände – wofür wir heute leider kaum Zeit hatten in der Kürze der Zeit. Denn im Gegensatz zu Bakuriani macht man hier etwas früher zu.
Tageskarte kostet hier übrigens (ganze Saison über) umgerechnet ca. 12,- € (hatten wir in der Türkei ja auch öfters bezahlt)
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
M) Gudauri
-> Fahrt nach Palandöken (N, hinter O)
^ S3 / E117 Tiflis-Gudauri, vor Zhinvali standen plötzlich haufenweise LKWs am Straßenrand. Vmtl. gibt’s oben an der Grenze zu Russland keine weiteren Parkplätze mehr? Später standen aber nirgends mehr LKWs am Straßenrand.
^ Was das wohl mal für ein Tunnel gewesen sein mag, er ist jedenfalls ziemlich verschüttet :)
^ Lost-Places-Fotografen müssen in Georgien nicht lange nach Fotomotiven suchen
^ S3 / E117 Tiflis-Gudauri, Passanauri
^ S3 / E117 Tiflis-Gudauri, kurz bevor die ersten Kehren kommen
^ Hier entschuldigt man sich für den schlechten Straßenzustand? Verglichen mit den Straßen vorgestern war die hier allerdings super.
^ Blick ins Skigebiet, unterer Teil mit der Übungs-3SB Pirveli (sind wir nicht gefahren), 4KSB Soliko und 10EUB Gudaura
^ Parken direkt an der Piste, optimal. 10EUB Gudaura (Oder auch: Good-Aura)
^ Kasse an der 10EUB; die Polizeihäuschen waren glaub ich alle unbesetzt. Evtl. muss man aber auch reingehen und kann von dort die Polizei geschützt anrufen?
^ Skipasspreise, die Saison geht vom 20.12. – 30.5. (keine Ahnung aber, ob man tatsächlich immer bis 30.5. geöffnet hat).
Tageskarte kostet ca. 12,- € (!)
6-Tageskarte kostet ca. 64,- € (!!)
^ Pistenplan (später an der 4KSB aufgenommen)
^ 3SB Snowpark und rechts die 3SB Kudebi
^ 3SB Snowpark und links die 4SB Sadzele
^ Pano von der 4SB Sadzele zur 3SB Snowpark und den anderen Liften
^ Pano von der 4SB Sadzele, am linken Gipfel die 3SB Kudebi
^ Blick rüber zu einer der beiden Abfahrten an der 3SB Kudebi
^ IR-Pano über die steilen Gipfel des Kaukasus
^ Gipfelpano und Abfahrt 4SB Sadzele
^ Von der Bergstation der 4SB Sadzele kann man entweder die Abfahrt vornerum nehmen, oder hier am Grat rüberschieben und dann nach links bzw. rechts abfahren. Hinten in Bildmitte der Käsebecker, äh, Kasbek, mit seinen 5.047m schafft er es jedoch nicht in die Top 5 der höchsten Berge des Kaukasus :)
^ Weites Pano an der 4SB Sadzele (Bergstation auf ca. 3.260m)
^ IR-Pano. Die hohen Berge des Kaukasus scheinen zumindest hier großteils relativ Skigebietsfeindlich.
^ IR-Zoom, die Berge da links dürften in Armenien in der nähe des Sewansees sein, ca. 200 km entfernt
^ IR-Zoom, ca. 260-290km sind die Berge im Hintergrund entfernt (Grenzregion Russland – Aserbaidschan)
^ IR-Pano – wie man sieht, gibt es hier mehrere Gebirgszüge; der markante schwarze Gipfel ist der Aragats in Armenien (4.090m)
^ IR-Zoom zum Aragats (Armenien, 4.090m, ca. 225km entfernt)
^ Exakt in Bildmitte spitzt (angeblich) minimalst der Ararat (ca. 5.100m), ca. 310 km entfernt, hervor.
^ Überreste eines ehemaligen Liftes?
^ 4KSB Soliko; links erkennt man noch ein Übungsgelände mit einem Förderband
^ Die Abfahrten an der 4KSB Soliko sind zahlreich und natürlich-unmodelliert-unbeschneit, und heute nachmittags schön firnig, dank Südlage. Zum Betriebsschluss allerdings leicht angefroren und gar nicht mehr nett.
^ 3SB Pirveli und 4KSB Soliko, hier gibt’s zahlreiche Bars und Grillständchen – leider hatte ich nur Zeit für ein Hotdog (nicht soo toll) – hätte auch gern einen Schaschlik-Spieß gegessen. Ein WC zu finden war auch nicht gerade leicht, als ich an der Kassa nachfragte, meinte die “an der Bar”. Dort nachgefragt “da hinten” – nichts gefunden. “Runter” – dann landete ich aber in der Spülküche :) Ich ging dann ins größere Restaurant und schlich mich aufs Klo….
^ 3SB Kudebi, hatte links und rechts eine präparierte Abfahrt und ebenfalls unpräpariertes Gelände (hier gleich links)
^ 3SB Kudebi, Bergstation auf ca. 3.000m
^ Linke Abfahrt an der 3SB Kudebi mit Blick rüber zur genialen 4SB Sadzele und ihren zahlreichen Varianten. Die rechte Schneeschüssel sind wir zeitmäßig leider nicht mehr gefahren; links geht ja die normale Abfahrt runter.
^ 4SB Sadzele – Keine Zugangsschranken, kein Förderband — der Einstieg ist doch gleich viel relaxter. Bei 1500m Länge wäre eine KSB aber schöner gewesen.
^ Rückseitenpano an der 4SB Sadzele mit dem Kasbek (rechts, 5.047m) und ein paar weiteren Gipfeln über 4.000m
^ Das gleiche Pano in nachcoloriertem s/w-IR
^ Kasbek in s/w-IR. Nach dem Ararat gestern also mein zweiter 5.000er.
^ Der Weg zu den Variantenabfahrten (bzw. im Plan ja als Pisten eingezeichnet, waren aber weder links noch rechts durchgehend präpariert), in nachcoloriertem s/w-IR.
^ Vorne die linke (Varianten)Abfahrt an der 4SB Sadzele, interessant sind jedoch die 3 Skifahrer in Bildmitte, die nach rechts in ein Tal zur Passstraße abfahren
^ Gipfelpano. Das Schild stammt wohl aus Italien.
^ Bergstation 4SB Sadzele, 3.260m – in Blickrichtung Süd Top-of-the-World-Feeling :)
^ Geniale Variantenabfahrt (Sadzele 1) – Schneeschüssel links der 4SB Sadzele
^ In der vorhin genannten Geländekammer zur Passtraße sind noch mehrere Skifahrer unterwegs. Keine Ahnung, ob da regelmäßig Kleinbustaxis stehen oder Hotels entsprechende Kleinbusse organisieren?
^ Tolles, weites Variantengelände links der Sadzele-4SB
^ Blick zur 4SB Sadzele und 3SB Kudebi
^ Flachstück vom Variantengelände retour
^ Man kann auch noch ein bisschen Canyon fahren – oder links raus zur Piste queren. Ich bin vorsichtigerweise relativ früh rausgequert, Trinc blieb noch etwas länger, kam dann aber auch unproblematisch wieder raus.
^ Die äußere, linke Abfahrt zur 4KSB Soliko; man sollte die Ausfahrt aus dem Canyon dann nicht verpassen.
^ Sehr leckeres Club Sandwich, leider mal wieder heute Abend keine weitere Zeit mehr zum Essengehen gehabt.
^ Unser kleines Restaurant Vita-Min an der Bergstation der 4KSB Soliko; rechts war noch ein weiterer Hamburgerstand. WC? Steh-Plumps.
^ 4KSB Soliko, ca. 2.300m lang und 10EUB Gudaura, ca. 2.400m lang.
^ Unterer Teil des Skigebiets mit 4KSB Soliko, SSL Zuma (sind wir zeitmäßig nicht gefahren) und 10EUB Gudaura
^ Skigebiet Gudauri und Straße zum Jvari-Pass und weiter nach Russland
^ GPS-Track – wie man sieht, blieb noch viel offen für weitere Tage…
Fazit: Wie schon gestern Tsakhadzor in Armenien und so viele Gebiete der Türkei, ist auch Gudauri sehr hoch auf meiner “will ich wieder hin” – Liste. Und in Kombination mit den russischen Skigebieten im Kaukasus ja durchaus im Rahmen einer weiteren Reise besuchbar. So man es noch dorthin schafft, bevor es mal wieder Krieg gibt, schließlich gibt es in Georgien aktuell 2 ungelöste Problemgebiete an der Grenze zu Russland: Südossetien und Abchasien. Das ist auch der Grund, warum die Passstraße bei Gudauri (der Pass ist übrigens gleich hinter Gudauri, die Grenze dann unten in der Schlucht) derzeit die einzig offiziell erlaubte Verbindung zwischen Georgien und Russland ist! (Alternative wäre dann noch Russland-Aserbaidschan, allerdings braucht man in Aserbaidschan ein teures Visum.)
Erst kurz vor 17 Uhr kamen wir wieder weg (die Lifte laufen hier nur bis ca. 16 Uhr), die Fahrt zur türkischen Grenze, von wo wir auch herkamen, lief großteils problemlos, es gab nur wenig kriminelle Schlaglöcher. Im Gegensatz dazu ist die türkische Seite zur Grenze sehr viel schlechter! Die Autofahrer in Georgien sind allerdings ein Kapitel für sich – selten so viele waghalsige Überholmanöver erlebt.
^ Monument/Skulptur an der S3/E117 bei Zhinvali
^ Tankstellen in Georgien sind meistens klein und ohne Shop, (hier jedoch mit), dazu immer ein Office (in dem sich häufig mehrere Mitarbeiter / Chefs tummeln), die Wahl des Sprits ist trotz englischer Übersetzung nicht einfach:
Super
Premium
Euro Regular
Regular
Euro Diesel
Diesel
1,65 georgische Lari sind übrigens ca. 0,65-0,70 € – also spottbillig!
Immerhin gibt’s nur 2 Dieselsorten, ich entschied mich immer für Euro-Diesel. Wobei es in der Türkei manchmal auch Premium und Euro Diesel (“Motorin”) gab, tw. zum gleichen Preis, tw. Premium günstiger, tw. Premium teurer – da weiß man natürlich nicht, was denn nun besser wäre (z.B. im Hinblick auf die Wintertauglichkeit bei Minustemperaturen!) – bzw. wenns kein Euro-Diesel gab, dann eben Standard…
^ Auffahrt zur Autobahn – und ein alter Bus
^ Georgische Autobahn (110 km/h)
^ Seitenblicke an der Autobahn
^ Auf einer georgischen Autobahn kann man schon mal Traktoren (links) sehen, oder Autos, die am Rand stehen, wo sich Leute unterhalten oder auch mal über die Autobahn gehen … :)
^ Ankara 942 km – ich liebe Straßenschilder mit hohen Entfernungsangaben (welche mit über 1.000 km kenn ich bisher aber nur aus Norwegen ;) )
^ Immer in Richtung Sonnenuntergang …
^ Sonnenuntergang an der Autobahn
^ Sonnenuntergang an der Autobahn
^ Seitenblicke zu den Kaukasus-Gipfel
^ Sonnenuntergang auf der Autobahn
^ Hier ist die Straße nicht mehr 2×2-spurig, am Rand plötzlich sehr viele Obst- oder Gemüsehändler
^ Wir fahren geradeaus, rechts ginge es zur Seilbahnstadt Tschiatura — leider ein ander Mal. Das tat allerdings schon sehr weh. Und wenn wir gewusst hätten, was uns in der Türkei die nächsten Tage erwartet, wären wir (oder zumindest ich) lieber noch einen Tag in Gudauri und einen Tag in Tschiatura geblieben :-(
^ Stellvertretend für die waghalsigen Überholmanöver in Georgien
^ Seit dem heutigen Tag geht’s wieder retour. Bisherige Fahrt: 7.053 km und 98 Stunden Fahrzeit. Leider fängt der Zähler bei 7.500km oder so wieder bei 0 an. Außerdem waren es zum Fotozeitpunkt (Grenze) schon ein paar km mehr, da ich es erst verspätet auf 0 gestellt hatte.
Kurz vor der Grenze wurden wir in Georgien von der Polizei angehalten (es gab viele Polizeikontrollen an den Straßen in Georgien, quasi in jedem größeren Ort an der Ein- und Ausfahrt, noch häufiger als in der Türkei), aber als wir auf seine Frage, ob wir russisch sprechen mit einem “do you speak english” antworteten, hat er uns gleich mal durchgewunken und die Kollegen nebendran haben sich einen abgelacht (und wir ebenso) :)
Die Grenzformalitäten waren mittlerweile bekannt, die georgische Seite geht ohne Aussteigen, aber mit Foto machen, die Türken sind da etwas komplizierter (aber bei weitem nicht so kompliziert wie Armenien), allerdings wurden wir diesmal etwas näher gefilzt, 3 userer Koffer mussten durch den Röntgenapparat geschoben werden. Interessant auch, dass wir bzw. ich mehrmals auf dieser Reise gefragt wurden, ob wir irgendwelche Personen in den Koffern verstecken würden. Ich mein, selbst wenn es so wäre, wer würde da jetzt bitte etwas anderes als “nein” sagen?
Dazu natürlich obligatorisch an der Ein- und Ausfahrt der Grenze die Pässe kontrolliert (somit 4-fache Kontrolle). Trotzdem hatten wir beide ein gewisses Gefühl “wieder daheim” zu sein – oder zumindest unserer Heimat nicht mehr ganz so weit entrückt zu sein. Obwohl kulturell Georgien ja durchaus europäischer ist als die Türkei und ich rein verständigungsmäßig in Georgien und Armenien, wo jeder russisch spricht, ein kleines bisschen weniger Probleme hätte als in der Türkei, da ich ja gar kein Türkisch kann – und es auch sehr wenige gibt, die englisch oder eine andere mir bekannte Fremdsprache verstehen.
In der Hinsicht konnte ich auch an der Tankstelle vor der Grenze noch ein paar russische Wörter losbringen, als ich um meine letzten Lari noch ein paar Süßigkeiten kaufte (viel konnte ich weder hier noch im Supermarkt auf der Fahrt zur Grenze kaufen, wollte kein Geld mehr wechseln und hatte kaum noch etwas und ein großer Supermarkt war auch nicht mehr geöffnet – Schade! Aber von Armenien hatte ich noch weniger :-( )
Jedenfalls verabschiedete mich der ältere Mann dann mit Handschlag vor der Türe und Trinc scherzte, ob ich jetzt ein Auto bei ihm gekauft hätte :-) Werde aber meine Russisch-Lern-Bemühungen noch sehr verstärken müssen, damit es für eine Reise durch Russland reicht.
An der Grenze durften wir auch unsere Uhren wieder um 2 Stunden zurückstellen und hatten noch weitere 5 Stunden bis Erzurum bzw. ins Skigebiet Palandöken, wobei nicht nur die Straße an der Grenze sehr schlecht war, sonder auch eine spätere mit viel Baustellenbereichen und somit schlechteren Straßen und Schlaglöchern garniert war, man konnte also nicht viel Zeit rausholen. Evtl. wäre hier die andere Routenführung (über Kars) sinnvoller gewesen?!
Wenn man sich in der Stadt A befindet, wo die Sonne um 19 Uhr untergeht, und man fliegt ein paar hundert km nach Westen in Stadt B, dreht die Zeit um 2 Stunden zurück, dann geht man erst mal davon aus, dass die Sonne dort auch wieder gegen 19 Uhr untergeht. Was ja prinzipiell auch stimmen sollte. Und irgendwie gingen wir beide auch auf unser Rückreise davon aus, dass das auch heute bei uns so sein wird – nur – wenn man mit dem Auto ein paar wenige km von Georgien in die Türkei fährt, geht die Sonne hinter der Grenze, nach der Zeitrückstellung, eben nicht zur “gleichen” Zeit unter, sondern 2 Stunden früher, um 17 Uhr. Das wurde uns aber auch erst dann bewusst, als wir in Georgien den Sonnenuntergang vollendet sahen :)
^ E60 / Sonnenuntergang – jetzt endgültig :) (Moment, ich dachte wir würden in der Türkei heute abend auch noch etwas von der Fahrt sehen? Aber jetzt ist’s dunkel, da wird’s in der Türkei auch nicht plötzlich wieder hell werden…)
(Fortsetzung folgt.)