7. Tag: Mi, 30.3.2011 – Vemdalen, Typisch Schweden * 3
Nach reiflicher Überlegung (keine “besseren” Alternativen auf dem Weg, teilweise sah’s gestern Abend interessant aus, auch die Pistenpläne versprachen nicht den durchschnittlich schwedischen Einheitsbrei, …) hab ich mich heut früh doch entschieden, wieder zurück zu fahren und den ganzen Tag in den 3 Skigebieten rund um Vemdalen (Vemdalen, Klövsjö, Björnrike) zu bleiben. Tageskarte kostete 300,- SEK + 45,- Keycard (Axess, nicht retournierbar), also ca. 38,60 €.
(Fotos anklicken zum Vergrößern, soweit nicht vergrößert gepostet.)
^ GPS-Track der 3 Skigebiete. (Leider ist die Qualität in GE zu schlecht, um die Skigebiete einzeln dar zu stellen)
Als erstes ging’s nach Klövsjö:
^ Pistenplan Klövsjö – Storhogna, F ist die 6KSB.
Interessant an Klövsjö ist, dass es praktisch 2 Skigebiete sind, die mit einem langen Verbindungs-SL (bzw. egtl. 2 Verbindungs-SL) verbunden sind. Somit gibt’s eine Tal-Berg-Tal-Berg – Situation, was schon mal interessanter ist als die meisten Ein-Berg-Skigebiete in Schwedland zu bieten haben. Dass mir oben noch ein Graffer-SL über den Weg läuft, oder ein SL, den man im flachen Teil in beiden Richtungen fährt, oder ein Tunnel-SL, der eine Straße unterquert, oder ein paar mir bisher unbekannte Hersteller, oder … also es gab doch einige positive Überraschungen!
(Dass die meisten Abfahrten stark modelliert sind, ist in Skandinavien ja eher Standard als Ausnahme)
^ Kurz vor Klövsjö mit den Abfahrten der 6KSB (F), links SL (C)
^ Grüne Abfahrt 6 am SL D und Pano
^ Ah, wie geil, der SL E ist von Graffer.
^ Pano von der 6KSB
^ Pano von der 6KSB
^ Tal-Berg-Tal-SL G, in diesem Flachstück wird er in beiden Richtungen gleichzeitig befahren :-)
^ Grüne Abfahrt 13, Verbindung ins hintere Skigebiet (Storhogna)
^ Verbindungs-SL H geht unter der Straße durch
^ SL I. DM, aber mit nicht ganz alltäglichen Stützen.
^ Pano an der Bergstation SL J
^ Gipfelplateau am SL J
^ .. da stand wohl mal ein weiterer SL …
^ SL I und Blick zum wirklich flachen SL G, mit dem man wieder ins vordere Gebiet kommt.
^ Tunnel-SL H und Tunnel-Abfahrt 14 :-)
^ SL G. Wg. einer Entgleisung an einer Stütze leider einige Minuten Wartezeit …
^ Blick von der Talstation SL G zur Talstation SL H
Weiter ging’s nach Vemdalen bzw. Vemdalsskalet.
Auch dieses irgendwie typisch schwedische Skigebiet ist gar nicht so typisch für Schweden, besteht es doch nicht nur aus zwei gegenüberliegenden Gipfeln/Skigebietsteilen, sondern ist quasi eine kleine Skischaukel. Zudem gibt’s hier durchaus steilere Abfahrte als in Klövsjö.
^ Pistenplan Vemdalsskalet. H ist die 6KSB, F ist die 4SB.
^ 6KSB H, gegenüber SL G mit Abfahrten 12 und 13
^ Blick von der 6KSB rüber zum Gipfel, auf dem links die 4SB F und rechts der SL G führen.
^ Pano von der Bergstation der 6KSB.
^ Gegenüber, also links neben den ganzen SL im Pistenplan, befindet sich noch ein weiterer, langer SL, der im Pistenplan aber fehlt. Macht für mich einen stillgelegten Eindruck.
^ .. und hier Zoom zur Bergstation (von einem anderen Standort). Keine Ahnung, vielleicht geht er ja noch.
^ Verbindungsabfahrt 19, Blick zur 4SB F und SL E samt Abfahrten.
^ Viele SB und SL in Skandinavien sind mit Werbung zugemüllt.
^ Blick von der 4SB rüber zur 6KSB
^ Blick zur 6KSB und Verbindungsabfahrt 19
^ Bergstation 4 SB F, SL D (vorne), SL G (dahinter)
^ SL C, flach und mit Wartezeiten
^ Rotstützen Teller-SL D mit kurzen aber netten schwarzen Abfahrten
(Generell kann man in den meisten Gebieten Skandinaviens eine Farb-Schwierigkeitsstufe runtergehen, um Alpenverhältnisse zu bekommen. Die meisten roten Abfahrten sind eher blau und die meisten schwarzen eher rot)
^ SL D (rechts) und SL E (links)
^ Abfahrt 15
^ Zoompano ins Tal und weiteren Bergen
^ IR-Pano
^ SL G
^ Abfahrten an der 6KSB, durchwegs stark modelliert, leider.
Auch hier war ich also wieder durchaus positiv überrascht. Blieb noch als drittes Skigebiet Björnrike.
Hier ist die Anordnung der Lifte doch recht parallel (auch wenn’s ein bisschen im Kreis geht), eintönig. Von den drei Skigebieten für meinen Geschmack das langweiligste.
^ Pistenplan Björnrike
^ Äh. Also laut Schildern auf den Wegen ist irgendwo ein Hotel versteckt, aber nachts hab ich da nichts gefunden, wundert’s jemand? :)
^ Parkplatz mit SL D (links) und SL E (rechts)
^ Vorne SL C, Zubringer zum rotstützen SL B, dahinter Übungs-SL A
^ Vorne Bergstation SL C, hinten SL E samt Abfahrten und rechts neben dem SL E wäre die 6KSB K
^ SL B und Blick rüber zu SL E und 6KSB
^ SL D mit leicht verrosteten Rundrohrstützen
^ Eine der Abfahrten am SL D, zu breit und zu modelliert.
^ SL E, skandinavientypisch mit mehreren Ausstiegsstellen.
^ Blick vom SL E rüber zur 6KSB K
^ 6KSB K “Grizzly Express” Talstation mit …
^ .. stylischen neuen Axess-Zutrittslesern
^ Blick von der 6KSB rüber zu SL E
^ Pano an der 6KSB Bergstation
Nachdem ich alles durch hatte, war es schon fast 16 Uhr, und ich hab mir in meinem Navi angeschaut, wie lang ich für die Fahrt zum morgigen Ziel benötige …
^ Morgiges Ziel (zum Abendskifahren) ist 1210 km entfernt, wir haben jetzt 15:52 und Ankunft soll um 9:25 sein – d.h. ich hab maximal 8h Zeit zum Schlafen…
Das in der Karte markierte Zwischenziel symbolisiert Riksgränsen. Normalerweise würde mich das Navi nämlich über Norwegen schicken, aber da hat man auf der E6 ja eine Fähre zu fahren, die nur alle 2-3 Stunden fährt. Verpass ich die, würde das geplante Abendskifahren am Fjord in die Hose gehen. Also lieber die nur wenig längere Strecke über Kiruna nehmen.
Um 9:25 wäre ich dort, würde ich die Nacht durchfahren. Will ich morgen Abend vor dem Skifahren noch ein Hotel suchen, und um 18 Uhr beim Lift sein, bleiben mir für heute Nacht nur 8 Stunden Schlaf. Hotel suchen und frühstücken inklusive … das lohnt sich nicht wirklich. Da ich sowieso ausprobieren wollte, ob mir meine “neue” alte Thermo-Decke nicht ausreicht, um auch Minustemperaturen zu überstehen, war mir alsbald klar “heute Nacht: im Auto schlafen.”
So ging ich ohne größeren Zeitdruck auf dem Weg noch zum Abendessen in die schwedische Fast-Food-Kette Sibylla. Da gibt’s auch fast alles: Würstl, Hamburger, Kebap, Pizza, Schnitzel, Chicken Nuggets, …. hab mich für den Lachsburger entschieden. Krautsalat und Ketchup kann man sich nach belieben und ohne Aufpreis holen.
^ E45, Indalsälven
^ Indalsälven
^ E45, kurz danach, typische Landschaft
^ Auf der E45
^ Auf der E45, während der Fahrt blind aus dem Seitenfenster fotografiert, sogar der Schatten meines Fusions ist mit drauf :)
^ E45, Zwischen Indalsälven und Hammerdal
^ Seitenpano auf der E45 auf dem Weg nach Strömsund
^ Vor Strömsund
^ Alternative zu Salz und Split ist in Skandinavien häufig Sand / Erde. Hat aber wohl u.a. den Nachteil, dass die Autos schmutziger werden.
… und es wurde kalt in der Nacht. Sehr kalt. Mein Fusion hat ja kein Außenthermometer, aber es waren sicher -10°C oder weniger. Auf einem LKW-Parkplatz an einem Dorfanfang hab ich mir mein Bett aufgebaut. Silber-folie auf die Windschutzscheibe außen. Papiersonnenblende auf die Innenseite der Windschutzscheibe. Mit Skihose, Pulli und Skisocken in den Schlafsack, dicke Wolldecke rumgewickelt und dann die dicke Silber-Thermo-Decke oben und unten. Das sollte doch jetzt reichen? Zumal ich mit weit weniger “gedöns” im Frühjahr und Sommer ja auch schon Temperaturen um den Gefrierpunkt überstanden hatte..
Tja, war wohl nix. Nach 1h rumgedöse wurde es mir bereits kalt. Und wenn mir da schon kalt ist, brauch ich gar nicht versuchen, noch weiter einzuschlafen – hätte keinen Sinn gehabt. Also dann eben Experiment abbrechen und weiter fahren.
Aber die Straßen hier sind ja so ermüdend eintönig. Wenn man von den 3 Schneehasen absieht, die ich über die Straße huschen hab sehen. Oder dem einen Rentier, das mitten in der Nacht mitten auf der Straße steht und mich zu einer Beinahe-Vollbremsung zwang und sich auch beim Vorbeifahren keinen Zentimeter bewegte.
Alle 15-45 Minuten hab ich – im Sitz – für eine viertel Stunde pausiert und ein kurzes Nickerchen eingelegt. Stets mit Alarm auf 15-20 Minuten, um nicht zu tief einzuschlafen, um nicht zu sehr abzukühlen.
In Summe hab ich (gemäß Zeitverlust am Navi) die Nacht mit ca. 3-4 Stunden Pause rumgebracht. Kaum wurde es heller, ging alles wieder einfacher. Dennoch – so eine verrückte Nacht möchte ich nicht noch mal haben. Dann lieber 100,- € für’s Zimmer zahlen.
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