So, 6.9.2015 – Tag 3 – km 2.859 (Diff. 526 km) – Trollstigen / Spjelkavik / Vestkapp
Hauptziel des heutigen Tages war die alte (m.E. Müller-) DSB in Spjelkavik, die ich auch bereits 2 anzufahren versuchte, aber jeweils Pech hatte. Aktuell scheint die DSB nur noch als Liebhaberei im Sommer geöffnet zu haben, nur Sonntags im Juni, August, September und Oktober.
Auf den Weg dorthin hatte ich mir evtl. überlegt, über den Aursjøvegen zu fahren, eine angeblich eher abenteuerliche, ungeteerte Straße (die nach den ersten Schneefällen geschlossen wird) – die ich aber aufgrund des Regens der letzten Tage und des eher schlechten Wetters heute morgen doch nicht fahren wollte.
So begnügte ich mich mit dem Trollstigen (Zeit- und KM-mäßig ziemlich gleich zur Straße am Fjord entlang), den ich 2006 schon von Süd nach Nord gefahren bin, diesmal allerdings die interessantere Richtung von Nord nach Süd:
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
Fahrstrecke heute: Rot mit
D) Trollstigen
E) Spjelkavik DSB
(Fähre)
(Fähre)
F) Vestkapp
(Fähre)
(zum Verständnis des Textes zum Schluss: H=Rjukan, J=Folgefonna Ski, M=Galdhøpiggen Ski)
^ 64 / Nähe Åndalsnes, Mini-Skigebiet bei Isfjorden
^ Nord-Anfahrt zum Trollstigen
^ Trollstigen-Straße mit der Brücke über den Wasserfall
^ Wasserfall, oben mit Aussichtssteg
^ Der andere, kleinere Wasserfall
^ Stege zu den Aussichtsplattformen
^ Weg zu den Aussichtsplattformen
^ Naja, ob das hier alles nötig war …
^ Plattform und Trollstigen-Straße
^ Wieder zurück, mit dem Wasserfall im oberen Teil, wo es ebenfalls eine kleine Plattform gibt
^ Man kann auch diagonal abkürzen ;-)
In Spjelkavik angekommen – werde ich heuer Glück haben und die DSB mit diesen markanten “Arschloch-Sesseln”, die ich noch nirgends bisher gefahren bin und unbedingt endlich mal fahren wollte, in Betrieb sein? Jawoll, wie auch gestern in Gesundaberget – beim 3. Versuch sollte ich endlich Glück haben.
“Arschloch-Sessel”? Ja sorry, ist nicht negativ gemeint, aber da ist nun einmal …
^ ein großes Loch am Arsch des Sessels (Bild von 2011)
Das Hin&Retour-Ticket kostete günstige 50,- NOK (ca. 5,30 €) und die DSB hält bei jedem Ein- und Ausstieg an der Tal- und Bergstation. Na, da hat man wenigstens was von der Auffahrt :) Grund ist, dass die Sessel relativ hoch sind und man schon etwas rauf- und runterklettern muss. Oben bin ich noch ein Stück den Berg hinauf gegangen. In Summe war’s leider bei weitem nicht so sonnig wie gemeldet – aber endlich mal fahren können. Im Winter hier skizufahren wäre aber schon auch nett gewesen …
^ Schließmechanismus, man braucht da ganz schön Kraft, um den Bügel hochzuheben und zu öffnen
^ DSB-Strecke oberer Teil mit Skiabfahrt
^ Bergstation / Ausstieg. Die DSB hält bei jedem Ein- und Ausstieg an der Tal- und Bergstation an.
^ DSB vs. Ålesund und Meer in IR
^ DSB vs. Spjelkavik/Ålesund/Meer
^ Pano von etwas weiter oberhalb
^ Pano von etwas weiter oberhalb
^ Pano in die gegensätzliche Richtung
^ Blick in Richtung Talstation / Spjelkavik
^ Pano und Abfahrtsstart, ein kurzes Stück würde man direkt in diese Richtung abfahren.
^ Talfahrt; hier macht die Skiabfahrt einen Knicks zur Seite
^ Talstation und Parkplatz. Der Tisch neben dem Einstieg ist der Fahrkartenverkauf
Hier noch ein kleines Filmchen:
Danach wollte ich noch zum Vestkapp, wo es ja auch hätte sonnig sein sollen. Dorthin führten einige Straßenvarianten mit mehr oder weniger Fähren und mehr oder weniger Umweg. Ich nahm die vom Navi vorgeschlagene mit 2 Fähren, deren Abfahrtszeiten ich mir ja bereits gestern Abend im Internet rausgesucht hatte. Generell kosten solche Fjord-Fähren zumeist um die 80-120,- NOK, also um die 10,- €, was ja noch relativ günstig ist. Die längeren Fähren, die ich im Laufe des Urlaubs noch hatte, waren aber auch mal ca. doppelt so teurer.
^ Fähre Sulesund-Hareid. Obwohl etwas länger, gibt’s hier kein Außendeck (und ich glaub, auch keinen Kiosk), also blieb ich bei den oberen Auto-Decks
Die Fahrt auf der 620 bis zum Vestkapp zog sich aber doch ganz schön, so langsam werde ich des Fahrens müde. Als ich dann das letzte Stück der Straße sah, wurde mir ein wenig bange – schmal und steil, das hab ich jetzt noch gebraucht. Ich war jedenfalls echt froh, als ich oben am Parkplatz und ohne aufgrund Gegenverkehr rückwärts fahren zu müssen angekommen bin. Das Plateau oben war eher groß und bewachsen und mit wenig Fußpfaden etwas schwierig zu begehen, hab aber doch ne halbwegs vollständige Runde gemacht. Überrascht war ich, an den eher steilen Klippen Schafe in selbigen zu finden.
^ Hier zweigt nach links die krasse Straße zum Vestkapp ab; ich bin erst mal noch geradeaus ein Stück weiter gefahren, rechts um den Berg herum …
^ .. um von hier aus die Vestkapp-(Nicht-ganz-sooo)-Steilklippen zu fotografieren.
^ Die krasse Auffahrt zum Vestkapp, teils so dünne Asphaltschicht, dass die Felsen des Unterbaus rausschauen (nicht auf dem Bild)
^ Ost-Pano vom Vestkapp-Parkplatz
^ Parkplatz, keine Übernachtung erlaubt
^ Fußweg zu den Klippen. Oder egtl. nur zu dem Handy?-Masten.
^ Vestkapp. Wofür das alles da ist?
^ Einige Schafe tummelten sich an den steilen Abhängen
Ehe ich mich versah, sprang Lucy, das lila Lustschaf, von hinten auf mich und stieß mich von den Klippen und ich war dahin. Nein, Blödsinn. Susi, das schwarze Superschaf kam mir zu Hilfe und hinderte Lucy daran. Bei dem Gerangel fielen mir jedoch die Autoschlüssel aus der Tasche und die Klippen hinunter, und als ich versuchte, dort abzusteigen, rutschte ich aus, fiel die Klippen hinunter und war wieder hin … So allein auf den Plateau mit den steilen Klippen, den Schafen, der späten Stunde, dem düsteren Wetter – da kommt man schon auf so manche abstruse Geschichte. In Wirklichkeit ließen mich die Schafe in Ruhe und den Schlüssel verlor ich auch nicht.
Auf den Sonnenuntergang zu warten, machte bei dem Wetter aber auch keinen Sinn mehr. Immerhin war’s recht windstill, dürfte selten sein, dass es hier an der Westküste so windstill ist.
^ Vestkapp / Ost-Pano mit Schafe
^ Die krasse Straße wieder runterfahren … macht ja wenig Sinn, bei dem Wetter auf den Sonnenuntergang zu warten.
^ Blick runter zur Straße, die ich zuvor gefahren bin
Egtl. hätte ich ja nach der 2. Fähre bereits wo zum Essen halten wollen – aber es gab leider nix. Irgendwann hatte ich mich dann damit abgefunden, heute nichts mehr zu bekommen und überlegte mir (anhand der Wettervorhersagen) den Verlauf der nächsten Tage. Ende der Woche soll’s an der Rv17-Küstenstraße recht sonnig werden. Und Mitte der Woche soll’s an den beiden Gletschern recht sonnig werden. Jedenfalls würde es morgen keinen Sinn machen, Ski zu fahren. Müsste also übermorgen und über-übermorgen die beiden Gletscherskigebiete besuchen. Fonna wollte ich unbedingt, und Galdhøpiggen liegt ja dann eh quasi auf dem Weg nach Norden, und ob’s nächste Woche nochmal so sonnig wird? Es missfiel mir ja schon, zwei Tage hintereinander skizufahren – hätte das lieber aufgeteilt.
Was ich im Süden evtl. noch mitnehmen wollte, war die Krossobanen-PB in Rjukan. Das ginge sich für morgen nachmittag/Abend evtl. aus, bedeutete aber durchaus einen stattlichen Umweg zum Folgefonna-Gletscher. Andererseits, was sollte ich morgen sonst machen, wenn ich direkt fahren würde? Also, welche Straßen richtung Süden und welche richtung Norden kenn ich noch nicht und würd ich gerne mal fahren?
Irgendwann hab ich mich dann doch halbwegs entschieden und fuhr noch bis Nordfjordeid, in der Hoffnung, dort auf eine noch geöffnete Tankstelle zu treffen, wo ich noch etwas zum Essen bekommen könnte. Kurz nach 21 Uhr hatte ich dann Glück damit und endlich ‘was warmes im Bauch. Danach noch getankt, nochmals Streckenideen und Routenplanungen für morgen und die Fahrpläne der nächsten Fähre gecheckt. Ach, die würde ich jetzt direkt schaffen, ohne Wartezeiten… na gut, warum nicht.
^ Kebap mit Pita und Pommes von der Tanke, endlich was zu futtern
Auf der anderen Seite des Fjords, also am Fährhafen, stellte ich mich auf den dortigen Parkplatz zum Schlafen – mit WC daneben, praktisch. Und so viel Verkehr ist auf dieser Straße nachts nicht.
(Fortsetzung folgt.)