Mo, 1.7.2019 – Iseran/Pissaillas
Als ich morgens vom Parklatz rausfuhr, fuhren bereits Horden von Kleinbussen richtung Iseran, alle hatten sie einen Stress, rasten die Passstraße hinauf. Es sah doch gestern so leer aus im Zoom? Als ich um 6:45 ankam, standen schon zig Busse rum. Da werde ich heute also wohl nur die KSB fahren können. Und da es noch so schattig war, konnte ich mir mit dem Anziehen Zeit lassen. Nach 12 Minuten an der Kasse waren dann auch die 6 Leute vor mir mit ihren Bestellungen durch, so dass ich um 7:15 rauffahren konnte. Es war grauenhaft eisig auf der Piste, wohl auch insbesondere wegen des Regens gestern Abend, der trotz sehr warmer Temperaturen in der Nacht für einige Zeit für eisige Verhältnisse sorgten, insb. im oberen Teil. Muss wohl leider nachts aufgeklart haben, ich hatte auf weichen Regensulz gehofft, dann wären die Offpistevarianten angenehmer gewesen. Die Trainingsfahrer fuhren dagegen den Schnee als “Bruchharsch” und bohrten tiefe Furchen hinein. Immerhin wurde die Eisschicht dadurch schneller aufgebrochen. Offpiste extremer “Eierkartonschnee”, 10-20cm tiefe Löcher und Rinnen, dass man nicht mal mehr Kurven fahren kann. Ausser ganz unten, da war’s morgens schon angenehmer.
Ab 9/9:30 Uhr fuhren immer weniger Renngruppen zur 4KSB runter, entsprechend wurde es am SL noch voller. Fuhr ich ihn vorhin also nicht, weil zu hart, dann jetzt, weil zu voll. Stellenweise ging es offpiste zwischen angenehm und fahrbar, ab 11 Uhr war das Flachstück unten zur 4KSB pappig-bremsend, aber letzte Fahrt ist hier ja eh um 11:45. Wobei ich die letzte Fahrt mit dem SL sogar ausließ, weil es jetzt auch oben bremsend wurde.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ 6:45 Uhr, noch alles im Schatten.
^ Das ist schon kein Eierkartonschnee mehr, das sind eher Stalagmitenformationen ;-)
^ Am Parkplatz standen wohl um die 50-60 Kleinbusse. Plus: Auf dem Rück-Skiweg liegt noch eine Menge Schnee!
^ Hier rechts der Abfahrt gings schon bald recht gut, weil weich. Bin anstatt auf der Piste fast nur noch hier gefahren
^ Wartezeiten am SL + eisig harte Abfahrt? Dann lieber die 4KSB runter.
^ Der schöne Hang unten von oben
^ Offpiste zwischen Piste und Sessellift war’s dagegen sehr unruhig.
^ .. aber immerhin lag noch Schnee. Und es wurde mit der Zeit etwas besser.
^ .. und es gab 1, 2 Stellen wo man noch durchkam
^ … nur das kurze Stück musste man laufen. Oder eben weiter oben rausqueren.
^ Talstation 4KSB, noch genug Schnee auf der Piste
^ Außenrum-Abfahrt, bin aber nicht geradeaus/rechts weiter
^ Offpiste zwischen Piste und Sessellift
^ GPS-Track 1.7.2019 in Blau und einige der vorherigen Sommerbesuche in Orange
Ich denke, gestern hätte es mir hier besser gefallen. Aber hätte es mir heute in Tignes halbwegs getaugt? Außerdem war es für die Rückfahrt sinnvoller, heute hier gewesen zu sein, weil früher Schluss ist.
Nachmittags die Wahl der Qual die Heimfahrt betreffend. Nunja, hatte ich natürlich schon gestern oder noch früher geplant bzw. mir überlegt. Hier eine kleine Liste, die ich mir erstellt hatte:
.. via Mont Cenis, Susa, Turin, Brenner – fällt aufgrund der hohen Mautkosten eh aus
.. Mont Cenis, Susa, Turin, Varese, Bernardino – auch noch ca. 24,- € Maut. Günstiger, wenn Susa nicht auf die Autobahn
.. Kl. S. Bernhard, Aosta, Varese, Bernardino – Aosta-AB ist ja auch so teuer und die Landstraße wirklich nervig, dauernd 50kmh, bin ich ja am Freitag/Samstag gefahren; mautfreier via Biella wie am Freitag? Sicher zu viel Verkehr heute Nachmittag
.. Kl. S. Bernhard, Aosta, Gr. S. Bernhard, Martigny – danach Varianten ab Martigny siehe unten, 2 hohe Pässe + weite, nervige 50er Strecke im Aostatal (wenn mautfrei)
.. Albertville, Chamonix, Martigny + danach Varianten siehe unten; durch Chamonix auch oft viel Verkehr
.. .. Martigny, Simplon, Centovalli, Bernardino – Staugefahr um Visp (wenn auch umfahrbar)
.. .. Martigny, Furka, Vierwaldstättersee – Staugefahr um Visp, Furka ist auch immer etwas anstrengend
.. .. Martigny, Furka, Oberalp – wie vorher, aber streckenmäßig etwas kürzer, aber Oberalp nach Furka ist auch immer anstrengend
.. .. Martigny, Pillon, Luzern – bin ich ja im Winter oft gefahren, auch viel Verkehr und Staugefahr zB. vor Luzern
.. .. Martigny, Montreux, Bern/Zürich – viel Verkehr bzw. Stau meist um Montreux und Bern/Zürich
.. Albertville, Annecy, Genf, Bern/Zürich – Stau meist vor/um Annecy, evtl. an der Grenze, um Lausanne und Bern/Zürich
.. Albertville, Chambery, Genf, Bern/Zürich – wie vorher & weiteste Strecke, teure Maut in FR, dann kann ich gleich Turin fahren
Zeitlich sollen alle Varianten wohl um die 6-10 Stunden liegen.
Ich entschied mich für die Variante Albertville-Chamonix-Martigny-Furka-Vierwaldstättersee, da zeitlich noch akzeptabel, längenmäßig auch noch im Rahmen und mautfrei. In Bourg-St-Maurice (also diesmal nicht in Albertville) hab ich noch schnell ein bisschen eingekauft. Von Albertville nach Megeve musste man mal wieder die Ersatzstraße fahren, weil die Schlucht gesperrt ist (wird langsam die Regel hier), weiter nach und durch Chamonix ging’s ganz gut, Visp hab ich vorsichtshalber über die beiden Tunnel umfahren.
^ C) Col de l’Iseran
Rot: Strecke 1.7.2019
Auf dem Weg zum Furkapass meldete mein TPMS allerdings einen Druckabfall im rechten vorderen Rad. Nicht gut. An der nächsten Möglichkeit gehalten. Um oder knapp unter 1.9 bar. Nicht gut. Kompressor gesucht und nachgemessen: 2,4 bar. Hä? Sensor defekt? Versucht Luft reinzulassen. Hat nicht wirklich funktioniert. Kompressor hin? TPMS-Werte beobachtet. Wirklich niedriger wurden sie auch nicht. Weiter probiert. Anderen Reifen probiert – ok, Kompressor zeigt einen zu hohen Wert an. Reifen rechts vorne ging derweil auf 1,7 und später auf 1,5 bar runter. Ok, nützt nix, da werde ich erstmals einen Reifen wechseln müssen. Bei den Fahrten mit Trinc in Russland hab ich ja zumindest etwas Erfahrung im Zuschauen gehabt. Musste noch schnell auf die andere Straßenseite fahren, weil hier das Gelände abgesperrt wird und der Standplatz eh nicht sehr eben war.
^ TPMS meldet abfallenden Reifendruck rechts vorne – Luft reinpumpen nützte nix, also werd ich erstmals Reifen wechseln müssen.
Das Hochheben des Fahrzeugs und Lösen der Radmuttern ging dann recht leicht, ohne sonderliche Kraftanstrengung und recht zügig, mit dem ganzen Testen zu Beginn dauerte es in Summe aber doch ca. 50 Minuten.
Durch diesen Zeitverlust hätte ich die Älplermagronen an der Rheintalraststätte vmtl. nicht mehr geschafft, also ging’s an der Raststätte Gotthard nahe Andermatt raus, auch dort bekam ich welche. Die waren mit 12,50 CHF zwar um einiges günstiger, allerdings vorgekocht und dauergewärmt und daher nicht ganz so gut. Eher im Mittelfeld. Dafür war ich aber schneller fertig.
Am Vierwaldstättersee gab es noch eine Baustelle samt geschlossenen Tunnel und somit etwas Umweg zu fahren (also doch Oberalp sinnvoller gewesen?) und später wurde ich noch spät nachts im Arlbergtunnel mit einem Schläfer vor mir (50-60 km/h) genervt.
^ Eigentlich eine 2×2-streifige Autobahn, aber wg. Baustelle nun Gegenverkehr – interessanterweise aber ohne Absperrung, Hütchen oder sonstwas zwischen den Fahrstreifen ..
^ .. auch nicht im Tunnel. Hab ich so noch nie gesehen, würde man glaub ich in AT auch so nicht machen?
Fazit: Bester Tag Cervinia, zweitbester Tignes, heute der schlechteste der 3 Tage. Ich glaub, am Hintertuxer hätte ich dank ebenfalls gutem Wetter und der noch offenen ZwiDeGo-Varianten samt Steilrinne wohl in Summe mehr Spaß gehabt.
Leider konnte der Reifen in den nächsten Tagen nicht repariert werden. Nervigerweise hat der Ignis ja 16″ Räder (Alufelgen+Reifen von Erstausstattung) in einer sehr ungewöhnlichen Größe, wofür kaum ein Hersteller Reifen produziert (daher die alternative 15″-Größe bei den Winterreifen verwendet) – und die Original/Erstausstattung sind so teure Bridgestone, dass ich um den Preis eines neuen B. 3 neue koreanische bekomme. Also werd ich jetzt trotz noch sehr guten Profils mal 4 neue Nexen probieren, was die taugen – und die 3 noch guten Bridgestone mal aufheben..
^ Irreparabler Reifenschaden, wie auch immer das passiert sein mag.