Piana di Vigezzo, 20.1.2020 / Trubbio & Troubles
Nach dem schattigen gestrigen Tag in Macugnaga versprach der heutige im zumeist nach Süden ausgerichteten Vigezzo-Skigebiet viel Sonne zu haben. Tageskarte gibt’s momentan unter der Woche um günstige 15,- €, so dass natürlich zu befürchten war, dass nicht alles offen wäre. Die Arvogno-DSB, die vor einigen Jahren nur an den WE fuhr, ist aber ja leider eh schon seit einigen Jahren komplett geschlossen. Und der kurze SL ist nicht weiter wichtig, da er keine eigene Piste erschließt. Bleiben die beiden DSB Trubbio + Cima 2 übrig, die das komplette Skigebiet mit Abfahrten in allen Himmelsrichtungen erschließen, daher es sehr abwechslungsreich ist. Fremde Alfi-Keycards wurden auch akzeptiert, wobei erst die zweite Karte funktionierte.
Das Verhältnis von Vigezzo zur Arvogno-DSB ist recht eigenartig, insb. warum diese überhaupt einst gebaut wurde. So lang ich das Skigebiet kenne, war sie nämlich nur an den Wochenenden und offiziell nur bis Mittelstation offen, die Talabfahrt geschlossen und offpiste – ich konnte sie trotzdem einmal fahren, denn die DSB war ab Talstation besetzt. Parkplatz gibts da aber auch keinen richtigen, ein paar Autos konnten sich am Ende der Straße hinstellen. Seit einigen Jahren ist aber nicht mal mehr die Mittelstationsabfahrt offen – die DSB vergammelt einfach nutzlos herum, obwohl man mit der kompletten Abfahrt ins Tal nochmals eine schöne Abwechslung und Vergrößerung des Skigebiets hätte. An der Steilheit kann’s nicht liegen, denn die Hänge an der Trubbio-DSB sind meiner Erinnerung nach sogar steiler.
Aber was soll’s, die Trubbio-DSB ist schon ein genialer Lift. War glaube ich die erste Leitner-DSB, die mir so richtig gut gefiel, mit ihren dunkeltürkisfarbenen Stützen, der ungewöhnlichen Talstation, der ungewöhnlichen Trasse, der Bergstation direkt am allerletzten Eck… Schön, dass sie nach wie vor läuft – wenn auch mittlerweile mit blau gepolsterten Sitzen, die heute allerdings etwas kälter waren als die einfachen Sitze an der schattigen Sacif-DSB Cima 2.
Es waren heute nicht alle Abfahrten frisch präpariert und auch nicht alle offen, aber bin trotzdem alles gefahren. Leider hatte ich die Allmountains dabei – denn offpiste ging gar nix. Für’s Auffirnen der Südhänge war’s heute einfach zu kalt bzw. die alten Spuren offpiste zu tief und zu gefroren.
Auf einer meiner Abfahrten entlang dem oberen Teil der DSB Arvogno spielte mein iPod zufälligerweise gerade ein passendes Lied von “Juli” … “Weil du weißt, dass es geil war … Ja, ich weiß, es war ‘ne geile Zeit, hey, es tut mir Leid, es ist vorbei”.
Der Tag war dann leider auch noch aus einem anderen Grund schneller vorbei als gewollt: Am Ausstieg der DSB Trubbio nahm ich – ganz langsam, man hat da ja keinen Schwung – eine enge Kurve nach rechts und beim Abschwingen blieb ich an der Kante der Pistenpräparierung hängen und fiel dann konsequenterweise nach links direkt auf die harte Piste. Logischerweise auf die zur Faust geballten Hand und dem Skistock – und das natürlich im Rippenbereich. Nerv. Weil ich ja nicht erst letzten Winter 2x einen Rippenprellung hatte. Ich fuhr noch ein paar Mal, aber das Hinsetzen / Aufstehen aus den DSB mit dem schweren Rucksack war nicht sehr angenehm, daher machte ich um 15:15 meine letzte Bergfahrt mit der Trubbio-DSB.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Strecke 8EUB – erinnert hier ein bisschen an Bovec ;)
^ 8EUB Bergstation und Blick ins Skigebiet
^ Der Übungs-SL ist unter der Woche nicht offen, das ist verschmerzbar, da man die Abfahrt eh von der DSB Cima 2 erreicht.
^ Blick aus der DSB Trubbio zur Zufahrt zu den Steilhängen
^ DSB Trubbio, oberster Streckenabschnitt ..
^ DSB Trubbio, oberster Streckenabschnitt, hier sind mittlerweile auch 3 Abfahrten präpariert: 2 geradeaus (mit Weg unten rechts) und der Weg oben (zu den Steilhängen)
^ DSB Trubbio, Bergstation. Ob in dem Haus wohl mal eine Bar war?
^ DSB Trubbio. Die Kante rechts der Präparierung links unten im Bild wurde mir später zum Verhängnis, war nachmittags durch die andere Sonneneinstrahlung aber nicht mehr sichtbar.
^ Dieses kurze Abfahrtsstück kam mir unbekannt vor..
^ Gratabfahrt an der DSB Trubbio mit Talstation derselbigen und Bergstation 8EUB und Übungs-SL und rechts im Schatten die DSB Cima 2 mit Gratabfahrt retour
^ Trubbio-Abfahrten (die DSB ist quer hinter mir)
^ Trubbio-Abfahrten, in Bildmitte die DSB Cima 2 mit Bergstation am Grat zwischen den Hügeln und weiter rechts den Grat hinunter die derzeit stillgelegte DSB Arvogno
^ 8EUB Bergstation und DSB Trubbio, quasi Gegenfoto zum vorletzten Bild
^ Rückseitenpano von der DSB Trubbio
^ Seitenpano von der DSB Trubbio
^ DSB Trubbio, bis zum Maximum gebaut, toll!
^ DSB Cima 2, rechts der Skiweg geht zu den DSB/8EUB, geradeaus der Skiweg geht zur DSB Arvogno und war gesperrt, konnte man aber trotzdem fahren, da es ja noch den Skiweg retour gibt. Der Fußweg hier zu meinem Standort ist rein optional.
^ Gratabfahrt von der DSB Cima, noch ohne lästige Fangzäune, toll.
^ Blick zur DSB Trubbio, wahrlich ein Meisterwerk
^ DSB Trubbio, Talstation, toll.
^ DSB Trubbio, eine der besten DSB der Alpen. Mindestens.
^ 8EUB Bergstation und eine kleine Siedlung
^ Die tolle DSB Trubbio in nicht kompletter Länge, denn oben geht sie ja noch weiter. Schade, dass es nicht noch eine kleine Hintenrumabfahrt gibt, die dann links rauskommt ;)
^ Talpano, Standort rechts der Bergstation DSB Cima 2. Von dort fuhr ich die nette Gratabfahrt zur ..
^ .. leider seit einigen Jahren stillgelegten DSB Arvogno
^ Ex-DSB Arvogno, rechts sieht man den Skiweg, der wieder retour zur CIma 2 – DSB fährt, daher kann man dieses Stück noch fahren.
^ Ex-Abfahrt DSB Arvogno, vor dem Schild muss man rechts fahren, will man zur DSB Cima 2 retour. Die Abfahrt scheint sogar weiter hinunter präpariert zu sein – wieso lässt man dann die DSB nicht mehr laufen?! Schade.
^ DSB Arvogno und links die Abfahrten der DSB Trubbio bzw. von DSB Trubbio zu DSB Cima 2
^ Die DSB Trubbio hat interessanterweise sowohl normale Niederhalter, wie auch Portalstützenniederhalter. Was auch immer der Grund war, warum man einmal so und einmal so gebaut hatte..
^ DSB Trubbio. Ich würde die Stützenfarbe ja am ehesten als Petrol bezeichnen, also ein Blau mit leichtem Grünton. Schön.
^ Gratabfahrt von der DSB Cima 2 zur DSB Arvogno
^ Gratabfahrt von der DSB Cima 2 zur DSB Arvogno, so mag ich das.
^ DSB Trubbio mit den beiden Portalstützen-Niederhaltern
^ Die oberen Hänge an der DSB Trubbio.
^ Ausgang der 8EUB. Wiedereinmal hat es mir hier sehr gut gefallen, ich werde gerne wieder kommen.
Da ich mich echt schwer tat mit dem GPS-Track bei diesem Skigebiet, hab ich diesmal 2 Perspektiven genommen:
^ GPS-Track 20.1.2020 in Gelb und vorherige Besuche in Blau, rechts die DSB Trubbio
^ GPS-Track 20.1.2020 in Gelb und vorherige Besuche in Blau, rechts die stillgelegte DSB Arvogono, mittig DSB Cima 2
Unten am Auto angekommen musste ich noch hoffen, dass der Autoschlüssel in der linken Hostentasche durch den Sturz heil geblieben ist und noch funktioniert – was er zum Glück tat. Das wäre dann der Nachteil an so einem Keyless-Start, wenn der Transponder bei einem Skisturz kaputt geht. Mit dem physischen Schlüssel könnte man zwar noch die Türe aufsperren, aber wenn der Funktransponder zerstört wäre, könnte man den Motor nicht mehr starten. Und der Zweitschlüssel liegt daheim …
Auf dem Retourweg kam ich natürlich wieder an der Rheintalraststätte vorbei und diesmal zeitlich passender und hätte mir eine Portion Älplermaccaroni kaufen können. Allerdings ist der Franken-Euro-Kurs momentan so schlecht, dass ich jetzt echt keine Lust mehr hab, in der Schweiz irgendwas auszugeben. Außer etwas Benzin tanken, weil abschnittsweise günstiger im Vgl. zu Italien, aber selbst das ist jetzt nicht mehr immer der Fall bzw. kaum noch lohnenswert.
Nachts schlief ich die erste Nacht vorsichtshalber im Liegesessel, weil das letztes Jahr bei den Rippenprellungen ja recht gut ging und ich noch nicht wusste, wie schlimm es diesmal sein würde. War dann aber nicht ganz so schlimm wie die zweite vom letzten Jahr und ich konnte die folgenden Tage mein Bett benutzen. Arzt besuchte ich wie üblich keinen und cremte mich jeden Tag gut ein, erst noch mit den Resten der Mobilat vom letzten Winter, später dann mit Murmelin, die mir ja auch schon mal gut half bei einer ähnlichen Verletzung. Am folgenden Wochenende war ich eh anderweitig beschäftigt und das WE darauf konnte ich auch wieder vorsichtig Ski fahren. Bis ich aber wieder auf der linken Seite schlafen wollte, sollte es noch 3 Wochen dauern. Interessanterweise kann ich nämlich ausschließlich rechtsseitig, aber nicht ausschließlich linksseitig schlafen (links kann ich meist besser einschlafen, dreh mich aber irgendwann im Schlaf nach rechts; wenn ich aber rechts einschlafe, bleib ich fast immer die ganze Nacht rechts, was ich dann auch bei solchen Verletzungen merke, da ich so gut wie nie nachts aufwache, weil ich mich im Schlaf nach links gedreht hätte. Insofern ist mir eine Prellung auf der linken Rippenseite lieber als auf der rechten Seite …).