Sa, 2.3.2019 – MiniAppenniniTour Tag 1: Campo Stella / Campostella
Nach einer recht stressigen Arbeitswoche mit vielen Überstunden (abendliche Druckerumstellungen an 3 Abenden bis 20:30/21.30 Uhr) wollte ich mir dieses WE wieder 3 Tage freinehmen. Das Wetter in den Saisonkartengebieten war eher mittelmäßig bis schlecht und ab MO noch schlechter vorhergesagt. Vor 2 Wochen hatte ich mir ja vorgenommen, mal nach Italien zu fahren und meine lieblingspiemonteser Skigebiete zu besuchen. Leider wurde in Frabosa der Moro-ESL bereits vor dem letzten WE eingestellt, so dass eine Fahrt dorthin nur halb so nett werden würde…
Ich checkte natürlich auch die Schneeberichte im Appennin, wobei es im Norden recht unterschiedlich war – Febbio jedenfalls hatte 3SB+DSB zu, Abetone alles offen. Monte Catria hatte letztes WE noch offen (gestern Abend dann aber die 3SB geschlossen gemeldet, daher heute umdisponiert) und weiter südlich in und um die Abruzzen sah es generell etwas besser aus, meine Lieblingsgebiete Campo di Giove und Monte Piselli meldeten alles geöffnet. Bolognola hatte am oberen SL keinen Schnee (sah man auf der Webcam), den Rest offen, Campitello Matese hätte auch alles offen, Majelletta liegt auch gut Schnee. Bei einigen (auch nicht aufgeführten, alternativen) Skigebieten las ich, dass man auf Keycard umgestellt hat, teils deutlich, dass man sie kaufen muss, generell aber im Unklaren, ob fremde Keycards akzeptiert werden. Ich mag aber keine zusätzlichen Karten mehr kaufen.
Einige andere Skigebiete sind auch noch vom Erdbeben von vor einigen Jahren geschlossen (Ussita-Frontignano, Monte Prata – letztere evtl. eher, weil die Strasse zerstört ist), einige andere Gebiete wurden in den letzten 10 Jahren generell geschlossen oder haben weniger Lifte offen oder wurden modernisiert. Alles in Allem viel Nerviges dabei. Am Ätna ging auch nur Etna Nord (dort alles), Etna Süd wg. zu wenig Schnee gar nix. Sonst wär ich natürlich auch bis Sizilien gefahren :)
Schlussendlich entschied ich mich aber doch dazu, in die Gegend zu fahren – sonnig gemeldet war auch und ich nahm mir noch den Dienstag frei, somit ich also 4 Tage hätte, mit Campo di Giove am Sonntag und sonst mal schauen. Nach einigem Zögern fiel die heutige Wahl auf Campostella, das ich seit dem Ersatz des ESL mit einer 4SB (und dem legendären Waldskitag mit Trincerone 2012) nicht mehr besucht hatte. Mein erster Besuch war 2008, damals notierte ich noch “retro maximal” – ein alter Marchisio-ESL, ein alter Graffer-SL und ein alter Leitner-SL. Leider läuft hier schon lange kein SL mehr, die Grafferleiche steht aber noch rum. Der vor einigen Jahren präsentierte projektierte Zusammenschluss mit Terminillo lässt wohl auch auf sich warten.
Um 2:30 Uhr stand ich auf, um 3 ging’s los, über die Brennerbundesstrasse (weil heuer ja keine Jahresmaut) und dann die Autobahn bis Fiorli oder so (knapp 32 € Maut) und weiter auf der mautfreien blauen Autobahn SS3bis und über einen Pass nach Leonessa, so war ich bereits um 11:15 an der Talstation. Die Tageskarte kostete 20,- € und fremde Skidata-Karten werden akzeptiert.
Bei der Auffahrt mit der 4SB wird man mit Musik berieselt und die Talabfahrt ist wohl seit heute zu und unten recht steinig, außerdem wurde die auch verbreitert. Bin sie gegen 13 Uhr mal gefahren, aber dann erst wieder ganz zum Schluss. Die 4SB hat auch keine Mittelstation mehr, was auch schade ist, da das Stück Abfahrt recht nett war, so hat man halt jetzt nur noch die DSB. Die DSB-Afahrten sind aber noch nett, waren mittags tw. noch hart, tw. weich und tw. schön firnig.
Um 13:45 hatte ich’s mal im Wald probiert, war aber eher nass-weich, wo es nicht noch hart war. Also nicht so genial firnig wie damals. Das Salsiccia-Panino mittags um 3,50 war zwar recht günstig, aber die Salsiccia nicht so typisch vom Geschmack her wie sonst gewohnt.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Rot: Fahrstrecke 2.3.2019, von Innsbruck bis kurz vor B
A) Campostella
^ Italienische Autobahnen in der Poebene haben bei Stellen mit häufigem Nebel mittlerweile bei Bedarf beleuchtbare Pfosten, sehr angenehm zu fahren.
^ Leonessa – Monte Tilia, die gebrauchte DSB aus Auronzo als Ersatz des Korblifts ist mittlerweile im Sommer in Betrieb!
^ Talstation der 4SB, der Pistenplan links am Haus ist weg
^ Talabfahrt, vmtl. vor 1-2 Tagen noch offiziell offen, heute grenzwertig
^ Die 4er Sessel haben leider die nervigen Kindersicherungen, zudem Skiköcher
^ Talabfahrt, hier unten wars doch etwas steinig
^ Die ehemalige ESL-Mittelstation wurde aufgelassen, dadurch fällt die nette, leichte Abfahrt links weg, sofern man nicht bis ins Tal fahren kann.
^ Dafür gibts jetzt unter der Bergstation ein Förderband
^ DSB mit der direkten schwarzen Abfahrt
^ Schieben (muss man nicht nur in der Schweiz) zu den rechten DSB-Abfahrten
^ Rechte DSB-Abfahrten, die Varianten links waren schneemäßig heute anstrengend
^ Leichte linke DSB-Abfahrt zur 4SB Bergstation (wurde früher auch vom Graffer-SL erschlossen)
^ 4SB Bergstation und ehemalige ESL-Bergstation
^ Ex-Graffer-SL, paar Gehänge liegen unten am Boden
^ Direkte schwarze Abfahrt an der DSB
^ Rechte Talabfahrt, unterhalb der DSB Talstation, toller Firnschnee hier
^ Rechte Talabfahrt; leider startet die DSB nicht ein Stück weiter unten
^ Das Stück der Talabfahrt wurde verbreitert und modelliert, vom rechten Hang kommt man kaum noch rüber.
^ Auch hier wurde die Talabfahrt etwas verbreitert. Leider viele Steine
^ Die legendären Waldvarianten (damals mit Trincerone unser Highlight) wollte ich auch probieren ..
^ .. aber der Schnee blieb doch recht schwer im Wald
^ Linke Talabfahrt bzw. Ex-Mittelstations-Abfahrt
^ Linke Talabfahrt, da musste ich abschnallen. Wär ich mal den Steilhang links gefahren ..
^ GPS-Track 2.3.2019 in Gelb und die vorherigen Besuche 2008 und 2×2012 in Blau
Fazit: Wenn die Talabfahrt geht, ist das immer noch ein nettes Skigebiet für einen zumindest verkürzten Tag. Und landschaftlich ist hier alles einfach etwas anders als in der Schweiz und den Alpen, wo ich heuer hauptsächlich unterwegs war, diese Abwechslung tut gut.
Übernachtet wird in Popoli, paar km vor Campo di Giove, um 36,- € mit Frühstück – so günstige Preise bin ich aufgrund der schweizer WE zuletzt nicht mehr gewohnt :) Mir kam das Bild vom Hotel auf booking.com etwas bekannt vor und meinte zu wissen, dass es an einer Kurve außerhalb des Ortes liegt. Meine beiden Navis sahen das Hotel von der Straße, auf der ich kam, in entgegengesetzten Richtungen, die eine Position kam mir komisch vor, also nahm ich erst mal die andere Richtung – dort lt. Navi war es aber auch nicht. Also noch 2 Kurven weiter gefahren – da war es. Witzig, kein Navi hatte das Hotel (trotz gleicher Hausnummer!) am richtigen Platz, aber meine Erinnerung trügte mich nicht. Ob ich hier mal aß oder schlief? Letzteres wohl nicht, die Pizzeria unten kam mir unbekannt vor. Essen kostete dann 20 € (Nudeln mit Trüffel (in den Abruzzen recht üblich + günstig) 8,- € , Salsicca 6,-, Pommes 3,-, 1l Mineralwasser 1,50, Gedeck 1,50.).
^ Leonessa-L’Auila, Gran Sasso
Im Zimmer gab es künstlichen Parfümgeruch. Irgendwas wollen die wohl überdecken.. Schimmel? Alter Rauch (obwohl Zimmer aktuell Nichtraucher)? Evtl. eher letzteres, weil meine Nase komplett verstopfte. Das WLAN im Restaurant war schnell, im Zimmer eher lahm und kaum zu gebrauchen. Musik vom Restaurant 3 Stockwerke tiefer hörte man auch im Zimmer, aber die wurde vom Lüfter der Heiz-Klimaanlage übertönt. Frühstück gibts morgen ab 7 Uhr – aber so früh muss ich morgen ja egtl gar nicht weg. Das Frühstücksbuffet war für italienische Verhältnisse recht groß, wenn auch keine Semmeln, so doch immerhin Toastbrot und auch Schinken+Käse, die üblichen Sachen und mehrere Kuchen- und Kekssorten.
Kleiner Dashcam-Zusammenschnitt von heute:
(Fortsetzung folgt.)