Mo, 15.7.2024
Die Nacht verlief noch ruhiger als die gestrige. Morgens war es aber neblig. Weniger Wind, der Midges-Forecast sagte daher für die nächsten Gegenden einen starken Befall der winzigen Blutsauger voraus.
Ich probierte aber doch mein Glück an den Victoria Falls am Loch Maree. Wobei der Loch Maree noch eine andere Besonderheit hätte…
Der Weg zum Wasserfall war touristisch überlaufen und der Wasserfall selbst unspektakulär – da hab ich im UK schon schönere gesehen.
^ Meer und Inseln (Hebriden wohl zwangsläufig)
^ Victoria Falls von einer Aussichtsplattform aus. Die kann man bald vergesen, weil Sicht komplett zugewachsen
^ .. und eine eigenartige, ehemalige Vorrichtung am Übergang vom flachen zum steilen Wasserfall
^ Victoria Falls bevor es steil bergab geht
Es gibt bekanntlich Inseln. Es gibt auch Inseln mit Seen. Und auch Inseln mit Seen, die eine Insel haben.
Selten sind aber Inseln mit Seen, die eine Insel haben, die einen See haben, die eine Insel haben. Also eine Insel in einem See auf einer Insel in einem See auf einer Insel oder kurz gesagt, eine Insel dritter Ordnung.
Eigenartigerweise sollen die meisten davon in Kanada sein. In zB. Großbritannien wäre das ja viel einfacher, weil Großbritannien, im Gegensatz zu Kanada, ja schon selbst eine Insel ist. Somit bräuchte man in Großbritannien nur noch einen See mit einer Insel mit einem See mit einer Insel.
Bisher wurde anscheinend auf GB nur dieser Loch Maree hier in Schottland gefunden, der eine Insel hat, die wiederum einen See hat, in dem eine winzige Insel ist. Auf den Sat-Bildern kann man das gut erkennen, vielleicht gibts dort sogar mehr als nur eine Insel in dem See. Vor Ort schwierig, da Bäume, keine hohe Straße. Es gibt auf der Nordseite einen hohen Berg, aber keine Straße, dort wäre das wohl einfach zu sehen. Auf der Südseite liegen die Berge etwas weiter vom Ufer entfernt und es schien sehr fraglich, ob man das von dort aus sehen könnte, wie weit man raufgehen müsste und ob ich dafür überhaupt Lust hätte.
Eine Forststraße, die nahe des Wasserfalls weiter auf den Berg hinauf geführt hätte, war dann abgesperrt wg. aktueller Forstarbeiten, ein kleiner anderer Weg war nicht explizit gesperrt, würde aber auch nicht so weit raufgehen und blieb laut Satbildern sogar im Wald.
Ich hielt an einem Stück alter Straße noch ein Stück weiter entfernt und ging sie hinauf, später querfeldein zu einem kleinen Plateau hinauf, bei leichtem Sonnenschein kam ich stark ins Schwitzen – will ich da wirklich auf der Isle of Skye eine längere Wanderung machen?
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Ich sah dann wenigstens die Insel im See, aber nicht mal den See auf der Insel, geschweige denn die Insel im See auf der Insel (im See auf der Insel Großbritannien).
^ Wohl ein Stück alte Straße neben der A832
^ .. und dann querfeldein hinauf
^ .. und am Plateau oben wieder zurück gegangen
^ Dort auf der Insel soll also irgendwo der See sein, der auch eine Insel hat. Sieht man leider beides von hier aus nicht, wie erwartet – zu weit weg und zu wenig hoch
^ GE-Bild mit dem Loch Maree, es geht um die Insel in Bildmitte und den See unterhalb der Sub…-Schrift
^ .. der kleine See auf der Insel im Loch Maree hat mindestens eine Insel, vielleicht auch mehrere
Es gab auf dem weiteren Weg noch eine interessante Stichstraße, die ich gefahren bin. An der Stelle, wo ich dann umgekehrt bin und kurz raus bin (die steile Straße runter bin ich nicht mehr gefahren), waren sie dann “endlich”, die Midges. Schnell wieder weg hier!
^ Auf der C1083 nach Diabaig (hier: Meer/Fjord)
^ Die schmale Straße führt über einen kleinen Pass und der Grund, weshalb ich sie gefahren bin, kommt danach
^ C1083, kleiner Panorama-Parkplatz am Pass mit See (Loch Diabaigas Airde)
^ C1083, weiterer Straßenverlauf – nix für schwache Nerven
^ C1083, kleiner Panorama-Parkplatz am Pass mit See (Loch Diabaigas Airde)
^ Loch Diabaigas Airde und Meer
^ Loch Diabaigas Airde und Meer in Infrarot
^ Loch Diabaigas Airde und Meer
^ Loch Diabaigas Airde und Meer in Infrarot
^ Loch Diabaigas Airde und Meer
^ Loch Diabaigas Airde und Meer und der Isle of Skye dahinter (Infrarot)
^ C1083, hier gehts nach Diabaig runter, die steile Strecke hab ich mir gespart und bin umgekehrt
^ Die C1083 lohnt sich landschaftlich zu fahren
Der kleine Parkplatz oben am Pass wäre ja schon nett gewesen, aber vernünftig für die Nacht hingestellt hätte ich kaum sinnvolle Aussicht gehabt, jedenfalls nicht runter zum Wasser und der Wind wehte auch nicht gut genug durch.
Ich fuhr dann noch die Applecross-Schleife und bis zum bekannten, schönen Cattle-Pass in der Hoffnung, dort oben mehr Wind zu bekommen, wenn ich zuvor kein schattiges Plätzchen bekommen sollte.
Leider viel zu viel gefahren heute, keinen für mich brauchbaren Platz zuvor gefunden, also fuhr ich bis zum Pass rauf. Außerdem nervten heute die einspurigen Straßen, weil viel zu viel los war. So 1-2 Stunden / Tag macht das Fahren Spaß, aber heute war das zu viel. Da fahr ich lieber nochmals Beamish vorbei statt hier die nächsten Tage noch ewig durch die Gegend zu gurken.
^ C1091, die Straße an der Küste entlang, die nach Applecross führt und den Pass of the Cattle umfahrt
Natürlich muss sich auch irgendwann bei solchen einspurigen Straßen ein trotteliger Brite aufregen. Er fuhr mit seinem Kleinlaster (vielleicht 3,5-7,5t, keine Ahnung) hinter einem Fahrradfahrer langsam hinterher, der ihn an der Ausweichstelle anscheinend nicht vorbei gelassen hatte, er hielt aber dann selbst auch nicht dort, obwohl er mich und das Auto ein Stück hinter mir gesehen haben muss und er fuhr in das einspurige Stück rein, das aber hier breit genug war, dass der Radfahrer an mir vorbei fahren konnte, so dass wir also vielleicht 1m von ihm aus nach, von mir vor dem Passing Place stoppten und er sich mit Händen aufführte, dass ich nicht hundert Meter oder mehr zuvor gehalten hab und darauf gewartet hab, bis er da also weiter langsam hinter dem Fahrradfahrer hinterher fährt??? Während ich ihn mit dem Finger zeigend darauf hinwies dass er doch gerade an einem riesigen Passing Place war. Was’n Arschloch, regte sich weiter auf, fuhr dann zwar seine 50cm zurück und wir rechts an ihm vorbei.
Der Parkplatz am Pass war dann schon recht voll für mich panoramamäßig auch recht irrelevant bis bescheuert, blieb aber doch stehen.
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^ Pass of the Cattle, Nordrampe
^ Pass of the Cattle, Nordrampe
^ IR-Pano von unterhalb des Passes
^ Pass of the Cattle, Nordrampe
Wenigstens war es gegen 17/18 Uhr etwas bedeckt, denn selbst am Pass ging nicht genug Wind, d.h.: Midges. Und natürlich krabbelten sie durch die “Laufmaschen” auf meinem Fliegennetz durch. Aber nur da, die restlichen Maschen waren eng genug. Müsste also die beiden Netze mit neuen Stückem ersetzen. Einerseits, wenn nicht jetzt, wann dann udn ich hätte ja genug dabei, andererseits keine Lust.
Laut Midge-Forecast ist hier um Applecross Stufe 4 von 5 angesagt, Isle of Skye heute nur 2, morgen dito. Gibt Hoffnung. Für Glencoe, wo ich schon damals nicht die DSB gefahren bin, weil es so voller Midges war, werden die nächsten 5 Tage weiterhin Stufen 5 und 4 vorhergesagt.
Wie so häufig in der Natur, sind auch hier die Weibchen die Bösen und diejenigen, die beißen. Laut Wikipedia fliegen sie normalerweise nicht in Gebäude, aber in Zelte. Und definitiv auch in Autos, wenn man die Tür aufmacht, das hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal erlebt. Brauch ich nicht noch einmal.
Laut Wikipedia dauert deren Lebenszyklus ein ganzes Jahr, legen im Sommer Eier (30-100 pro Weibchen), die Larven wachsen und verpuppen sich vor oder nach dem Winter und schlüpfen dann im Frühling Sie können ihre Beute angeblich auf 200m ausfindig machen. So winzig und so eine gute Nase.
^ Spanische Kartoffel-Tortilla mit Speck
“Natürlich” musste es abends nochmals sonniger und unerträglich warm im Auto werden, blieb aber wenigstens noch unter 30°. Andere hockten draußen und ließen ihre Autos und Camper offen, die haben wohl nix gegen diese Mückchen.
Verglichen mit gestern waren hier wesentlich mehr Camper und diese auch lauter abends. Mit die lautesten stellten sich ab 21 Uhr noch direkt neben mich, samt Schäferhund, der auch mal selten bellte und einer verzogen quietschender Türe an der mir zugwandten Fahrerseite (warum auch immer die zig mal geöffnet wurde) und Schiebetür auf der anderen Seite. Danach laberten sie noch ewig in ihrem Van oder davor, jedenfalls konnte ich nicht einschlafen.
Ich regte mich aber auch nach wie vor über den Arsch von der Straße unten auf und ärgerte mich, dass ich 1. kein Foto gemacht hab und 2. nicht ausgestiegen bin und den gefragt hab, was genau sein Problem war.
Um 1:30 Uhr und noch nicht lang geschlafen haben mich die Störenfriede nebendran nochmals geweckt mit ihrem Lärm.
Mein Tipp: Schottland (Highlands, Westküste, Inseln) lieber erst im Herbst, im Sommer ist es zu voll.