Pasvik / Norwegisch-Russisch-Finnische Grenze, 25.9.2021

25.9.2021

Heute ging es also bis zum südlichen Ende der norwegisch-russischen Grenze, ein norwegischer Landzipfel, der nicht nur rechts (östlich) von Russland, sondern auch noch links (westlich) von Finnland eingekesselt ist.

Die Straße ist zwar ca. bis Nyrud asphaltiert, aber in einem für mein Auto miserablen Zustand, selten konnte ich mehr als 20-40 km/h fahren.

Leider auf dem Weg wie auch am Ziel wieder extrem viele Mücken; genieselt hat’s auch hin und wieder.

Am Ende der Straße, am Parkplatz zur Treriksrøysa-Wanderung, gab es gar kein norwegisches Handynetz mehr. Der fränkische Offroad-Campervan, der mich vorhin mal überholt hatte (wohl bessere Federung) stand auch da, die beiden gingen gerade los zum Dreiländerstein, ich wartete noch erst die Mücken und dann einen Regenschauer ab.

Es treffen hier übrigens nicht nur 3 Länder, Norwegen, Finnland und Russland, aufeinander, sondern witzigerweise auch 3 Zeitzonen:

Norwegen hat bekanntlich die mitteleuropäische Zeit, UTC+1, wegen Sommerzeit momentan UTC+2
Finnland ist eine Stunde voraus, osteuropäische Zeit, UTC+2, wegen Sommerzeit momentan UTC+3
Russland hat hier die Moskauer Zeit, UTC+3, aber generell keine Sommerzeit.

D.h. aktuell ist die finnische und moskauer Zeit gleich, aber im Winterhalbjahr gibt es hier 3 verschiedene Zeitzonen, und die früheste ist witzigerweise und sonnenstandsmäßig ja eigentlich unlogischerweise in der Mitte. Da ist es also z.B. westlich in Finnland 13 Uhr, in der Mitte in Norwegen 12 Uhr, und östlich in Russland 14 Uhr, die Sonne geht am Dreiländerstein also zu drei verschiedenen Uhrzeiten auf und wieder unter :-) (Außer natürlich von ca. Ende November bis ca. Mitte Januar, wo sie gar nicht aufgeht.)

Nach ca. der halben Strecke, 2,5km, war für mich leider Endstation mit der Wanderung. Die Holzplanken bereits unter Wasser und sich bei jedem Schritt noch tiefer drückend – hab’s ein paar Schritte probiert, aber da lief bereits das Wasser in die Schuhe und es wäre noch viel tiefer gegangen. Schade.


^ Die Straße ist in einem für mein Auto leider schrecklichen Zustand


^ Diese Tankstelle ist wohl nicht mehr. Und diese einst so modernen Zapfsäulen rechts sieht man auch fast nirgends mehr in Betrieb


^ Die Straße ist in einem für mein Auto leider schrecklichen Zustand


^ Grenzfluss, auf der anderen Seite ist Russland


^ Ende der asphaltierten Straße bei Nyrud


^ 19km Schotterstraße und dann 5km Wanderung bis zum Treriksrøysa, also frei übersetzt dem Dreiländerstein


^ Infotafel


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^ Infotafel zur Grenze


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^ Straßen- und Grenzverlauf, oben Norwegen, links Finnland, rechts Russland


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^ Geradeaus heißt es Grensefoss, rechts Treriksrøysa


^ Infotafel, auf der anderen Seite des Flusses war wohl mal Finnland und Norwegen (nicht Russland), sowie hier ein Wasserfall und man wollte eine Straßenbrücke und Hotel bauen.


^ Veränderung des Flusslaufs


^ Rechts der Dreiländerstein, den man nicht umrunden darf (weil man sonst tatsächlich durch Russland gehen würde)


^ Treriksrøysa Wanderung


^ Noch eine Infotafel. Man dürfte wohl auch im Grenzstreifen zwischen den Grenzsteinen gehen, muss aber natürlich aufpassen, nicht über die Grenze zu gehen, denn das ist ja nicht erlaubt.


^ Treriksrøysa Wanderung


^ Treriksrøysa Wanderung, manchmal sind diese Holzlatten recht überflüssig, weil der Boden trocken ist


^ Hier kam ich gerade noch so drüber, ohne mir nasse Füße zu holen (an der äußersten Latte)


^ Treriksrøysa Wanderung


^ .. hier dagegen war für mich leider Endstation, der Holzweg bereits unter Wasser und bei Betreten senkt sich das Holz ja noch weiter hinab. Weiter vorne war nochmals eine Stelle unter Wasser. Links und rechts natürlich Sumpf, bei dem man mindestens ebenso nass werden würde.


^ .. aber Hauptsache hier so sinnloserweise …


^ Grenzstreifen, die norwegischen Grenzsteine sind Gelb-Schwarz, die russischen Rot-Grün. Der Zaun existiert, damit keine Rentiere die Grenze queren. Hätte natürlich probieren können, ob man hierüber die feuchten / sumpfigen Stellen umgehen könnte.


^ In der Mitte zwischen den Grenzsteinen verläuft die Grenze, die man nicht übertreten darf.

An den willkürlich von Menschen gezogenen Grenzen kann man doch schön die Einschränkungen der Freiheiten sehen, die sich der Mensch selbst auferlegt hat und die für Tiere, insb. fliegende, nicht existieren. Ob es eine grenzenlose Erde irgendwann geben wird? Bisher ist ja noch jede “Weltmacht” irgendwann zerfallen, was aber natürlich auch daran lag, dass andere Völker nicht gefragt, sondern einfach überfallen wurden …

Danach noch das kurze andere Stück Straße zum Grensefossen gefahren.


^ Grensefoss


^ Grensefoss, evtl. hätte hier mal eine Brücke gebaut werden sollen


^ Grensefoss, schaut nicht nach Wasserfall aus. Vielleicht noch ein Stück weiter oben. Oder es liegt daran, dass das Wasser hier bereits gestaut ist.


^ Grensefoss


^ Türkis die halbe Wanderung zum Dreiländerstein, dessen Ziel wohl logisch erkennbar sein sollte ;) Das Dreieck links ist natürlich Finnland, oben Norwgen und unten/rechts ist Russland

Auf dem Weg zurück noch eine ca. 3km lange Stichstraße gefahren, die insofern schon lange meine Neugier geweckt hatte, da es auf manchen Karten als durchgehende Straße nach Russland eingezeichnet war. Evtl. eine ehemalige, stillgelegte Brücke? Oder der Damm eines Kraftwerks? Am Ende der Straße angekommen, regnete es. Na gut, dass ich nicht mehr auf Wanderung war. Dann umgesehen. Einen Kraftwerksdamm gibts jedenfalls, aber es könnte früher natürlich auch eine Brücke gegeben haben, weitere Betonfundamente hatte man schon gesehen, aber nur einseitig.


^ Ein Stück weiter nördlich gibt es noch eine Abzweigung einer Straße, die lt. diversen Karten durchgängig nach Russland sein soll. Rechts auf dem Damm gilt das Fahrverbot, links darf man also fahren.


^ Staudamm


^ Der Damm würde wirklich quasi einer Straße nach Russland entpsrechen


^ Grenzfluss / Staudamm


^ Kurz hinter der Kurve ist ein Zaun, bin aber lieber nicht bis dort hin gegangen.


^ Die auch in Google eingezeichnete, durchgehende Straße über den Staudamm nach Russland. Den Weg daneben darf man fahren. Das Kraftwerk liegt jedenfalls in Russland

Hier hätte es zwar norwegischen 4G-Empfang gegeben, wollte aber noch ein Stück retour fahren. Einen ruhigen Platz hatte ich irgendwann gefunden, wo allerdings noch weniger Handynetzempfang war als gestern (gerade mal ein bisschen 2G, lt. Handys aber kein Internet), hatte aber keine Lust mehr auf Weiterfahren und zudem Hunger.

Auf einer spurrillentiefen Naturstraße gab es heute einmal ein “Klong” unter dem Auto und danach war ein Klappergeräusch, das ich seit Wochen hatte, weg. Ob es nun gut oder schlecht ist, es ist nun jedenfalls abgefallen. In den nächsten Tagen hatte ich mal keine negativen Vorkommnisse.

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