Crissolo, 22.4.2018 (Teil 3 und Ende von diesem Wochenendausflug)
Für heute war es tatsächlich eine Qual der Wahl, denn sowohl Pian Muné wie auch Crissolo haben bis 1.5. geöffnet und hätte ich gerne besucht, wenn nicht bis nächstes bzw. am nächsten WE Schlechtwetter und Schneefall gemeldet wäre. Da ich Crissolo erst letztes Jahr war, wollte ich Pian Muné den Vorzug geben, evtl. mit der Option, ab Mittag noch zu wechseln.
Leider wurde am Pian Muné ja der gebrauchte und schon vor vielen Jahren aufgestellte untere SL, der das Skigebiet toll erweitern würde, auch in den letzten Jahren noch nicht in Betrieb genommen. Eine Neuerung gibt es aber doch: Anstatt Klebepässe hat man jetzt Alfi-Zutrittsleser (irgendwo gebraucht?) gekauft. Skigebiete mit Alfi-Lesern haben oftmals die unangenehme Angewohnheit, keine anderen Keycards zu akzeptieren und eigene nicht als Kaution ab zu geben. So auch hier, sämtliche meiner Alfi-Keycards wurden abgewiesen, weil sie nicht von hier waren. Und man hätte eine von hier kaufen müssen. Ich hasse das. Darauf hab ich keinen Bock. Ich trag schon so viele Alfi-Karten mit mir rum, ich will mir da keine zusätzliche mehr kaufen. Erst recht nicht, wenn es ein alternatives Skigebiet in der Nähe gibt. Damit landet Pian Muné also vorerst leider unbefristet auf meine Sperrliste.
Ski wieder eingepackt, runter gefahren und weiter nach Crissolo, wo es zum Glück weiterhin die Klebe-Skipässe gibt – und gut, dass ich schon so früh dran war heute. Tageskarte kostete 21,- €. Die DSB-Mittelstation war netterweise geöffnet, obwohl die Abfahrt nicht präpariert war und kaum einer gefahren ist. Also ich war sicherlich der, der am öftesten an der Mittelstation heute eingestiegen ist, allerdings war ich auch nur selten auf der Abfahrt, meistens nahm ich irgendwelche Offpiste-Varianten. Leider gab es noch etwas frischeren Neuschnee in den oberen Bereichen, der für zusätzliche Bremsungen sorgte. Generell war es bei den warmen Temperaturen natürlich auch wieder sehr weich und nass, aber immer noch besser so als Bruchharsch oder Sinkschnee oder sonstwas in der Richtung. So fuhr ich heute erstmals einige Offpiste-Varianten, die ich noch nicht gefahren bin, z.B. auch den “diagonalen Steilhang” zwischen den beiden SL, der mich schon letztes Jahr angelächelt hatte. Und zum Abschluss nahm ich auch noch die (ehemalige) Talabfahrt mit, die mit nur kurzen aperen Stücken auch noch fahrbar war – und nicht nur von mir befahren wurde ;-)
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
C) Pian Muné
D) Crissolo
^ 22.4. und beide Skigebiete bei Paesana sind offen, cool.
^ Pian Muné, nun leider auf der Sperrliste.
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^ Crissolo mit DSB-Talstation (in Verlängerung: Ex-ESL-Talstation)
^ GPS-Track 22.4.2018 in Gelb, vorherige Besuche in Blau und die vielen ehemaligen Lifte in Rot. Der ganz rechte soll evtl. wieder neu gebaut werden, evtl. plus einem Skiweg (bzw. Ausbau des vorhandenen Wegs) runter zur DSB. Auch der Ausbau der Talabfahrt vorne rum stand ja im Gespräch, aber entschieden hat man sich erstmal für eine Sesselbahn oben statt dem langen SL.
^ Mittelstation, besetzt und geöffnet, aber die Abfahrt war nicht präpariert
^ .. bis hierhin wurde die Mittelstationsabfahrt präpariert.
^ Bergstation DSB und SL Granero Lungo
^ SL Granero Lungo, die Abfahrt links vom SL hier oben direkt am SL war – wenn – dann auch nur selten offen/präpariert bei meinen Besuchen bisher
^ SL Granero Lungo und SL Ghincia Pastour
^ Die coole Grat-Abfahrt am unteren SL mit dem nach links folgenden Steilhang
^ .. aber ich fuhr offpiste zum Bereich des Ex-SL Nuovi Piani
^ Offpiste im Bereich des Ex-SL Nuovi Piani (ca. 1963-1993)
^ Mittelstationsabfahrt, unpräpariert und geradeaus weiter zur Talabfahrt
^ Linke Abfahrt am SL Ghincia Pastour mit Monviso
^ SL Ghincia Pastour, die Rückseiten-Freeride-Variante fuhr ich heute nicht.
^ SL Ghincia Pastour auf dem Weg zur diagonalen Offpiste-Variante
^ Diagonale Offpiste-Variante mit SL Granero Lungo und Ex-ESL-Bergstation
^ SL Granero Lungo von der diagonalen Offpiste-Variante
^ Diagonale Offpiste-Variante. Da links runter sollte man vorsichtig sein, könnte ins Tal extrem steil werden. Rechts der Bildmitte Ex-Talstationshäuschen Übungs-SL Visolotto
^ Mittelstationsabfahrt, unpräpariert. Wobei sie hier unten bei meinen Besuchen eh selten (gut) pärpariert war..
^ Verlängerung der Grat-Abfahrt für die steileren Offpistevariante. Wollte erst links rein, aber dann sah ich einen lecker braunen (neuschneelosen) Südhang nach rechts ..
^ .. der ging echt gut. Danach wurde der Schnee durch den noch recht neuen, weißen Schnee wieder pappig.
^ .. wobei es hier teilweise auch ganz gut.
^ In der Senke (bzw. dem Plateau) sollte man wieder nach links queren, um zur DSB-Mittelstation zu kommen.
^ Der Hang von eben. Je weniger Neuschnee auf dem braunen Sahara-Sand-Schnee, desto besser ging es.
^ Querung richtung DSB-Mittelstation. Hier startete einst der SL Nuovi Piani, der mir schon sehr abgeht, da man mit dem recht viel Variantenmöglichkeiten hätte.
^ Schon wieder auf der verlängerten Gratabfahrt, links meine vorherige braune Südabfahrt, jetzt nehm ich eine andere Variante. Links wie üblich der Monviso.
^ .. ist doch viel einfacher zu fahren als Tiefschnee ;-)
^ SL Granero Lungo. Könnte leider schon bald Geschichte sein, da eine Sesselbahn ernsthaft geplant ist.
^ SL Ghincia Pastour und Speichersee
^ SL Ghincia Pastour und Monviso / Monte Viso, die markanteste Pyramiden-Spitze in der Po-Ebene
^ SL Ghincia Pastour. Fernsicht in die Ebene war heut leider nix.
^ SL Granero Lungo und DSB-Bergstation
^ Variante zur DSB-Mittelstation mit Rückblick zu den netten Offpistehängen im linken Skigebietsteil
^ Eine der zahlreichen alten Siedlungen hier am Berg (wie man sie überhaupt sehr häufig im Piemont findet.)
^ Nochmal auf der braunen Südvariante, bei so warmen Temperaturen kann man schon mal so kleine und langsame Schneerutsche lostreten..
^ .. na, gut dass man es nicht von vorne sieht, bevor es noch Ärger mit den Carabinieri gibt ;)
^ Ex-ESL-Bergstation. Für den Fall, dass das im Zuge der Liftneubauten hier geschliffen wird, auch nochmal bissl fotografiert..
^ Ex-ESL-Bergstation bzw. Restaurant daneben
^ .. da drin fand sich folgender Plan. Interessant, dass der Plan bereits die DSB (aber ohne Mittelstation) beinhaltet. Evtl. war das Restaurant hier also noch nach dem ESL-Abbau geöffnet? Die SL La Sea und Pra Grant sollen bis 2004 in Betrieb gewesen sein. Der projektierte gedoppelte Granero Lungo II wurde nie gebaut.
^ Darunter finden sich ehemalige Geschäfte (Ski-Verleih, ..)
^ .. in denen es auch schon ziemlich reingeschneit hat :)
^ Etwas unterhalb der ESL-Bergstation war das Rifugio Stella Alpina
^ Ex-Abfahrt SL Le Grotte (1963-1976)
^ Ex-Abfahrt SL Le Grotte. Von meinem Besuch vom letzten Mal wusste ich ja, dass da ein altes Schild zurück zur Mittelstation weist. Das Schild sah aber schon recht alt aus und ich frage mich, ob die Mittelstation des ESL auch dort war, wo die DSB ihre Mittelstation hatte oder an der DSB-Bergstation war oder dazwischen – was evtl. bedeuten könnte, dass das Schild ggf. erst nach dem Bau der DSB aufgestellt worden wäre?!
^ Die diagonale Offpiste-Variante, die ich vorhin gefahren bin. Mittlerweile sind da irgendwelche Fußgänger rauf- oder runtergelaufen. Na, die trauen sich auch was..
^ SL Granero Lungo und Monviso
^ SL Granero Lungo und Monviso
^ SL Granero Lungo und Monviso
^ DSB-Mittelstation (offpiste)
^ Variante vom SL Granero Lungo zur DSB-Mittelstation
^ Mittelstationsabfahrt nach links und .. geradeaus zur ehemaligen Talabfahrt! Am 22.4.!
^ (ehemalige) Talabfahrt; in dem Bereich kam man noch ohne Abschnallen durch (die Blätter überdeckten sämtliche Steine ;) )
^ Der Paradehang der ehemaligen Talabfahrt
^ .. Glück gehabt, auch hier reicht der Schnee auf dem Skiweg zumeist ..
^ .. bis auf ein paar kurze Stückchen.
^ Schlusshang der ehemaligen Talabfahrt vor dem Ort
^ Für mich war heute hier Ende, ich ging auf der Straße retour.
^ .. da ich nicht wusste, ob man noch über die Zäune kommt. Wobei man hinter dem großen Haus in Bildmitte auch runter zur Straße gekommen wäre, wie ich dann gesehen hab.
Fazit: Im Prinzip bin ich ganz froh, dass ich Pian Muné heute den Laufpass gegeben haben, denn so toll und abwechslungsreich wie in Crissolo wäre es wohl in Mune bei weitem nicht gewesen. Extrem schade nur, dass es die nächsten Tage bis zum 1.5. nicht so sonnig weiter gehen soll, evtl. etwas weniger warm und man hätte vielleicht geniale Firnhänge zum 1.5. gehabt. Aber es musste ja Regen und Neuschnee gemeldet sein.
Es gab da ja letztens ein interssantes PDF mit den Projekten in Crissolo, wo auch ausführlich die Geschichte der Liftanlagen aufgeführt wurde:
1957 ESL
1959 Übungs-SL neben der ESL-Bergstation (Visolotto)
1959 Dreieck-SL (Granero)
1962 SL Colletto (ähnlich/gleich aktueller SL Ghincia Pastour)
1962 SL Pian Grande (Rückseitig zu diesem im oberen Teil, kürzer als La Sea)
1963 SL I nuovi Piani
1963 SL Le Grotte
1966 SL Parallel (im oberen Bereich des ESL parallel zu diesem)
1974 SL Pra Grant (Pian della Regina, der untere Lift)
1976 SL Le Grotte wird stillgelegt (Reste der Talstation heute noch vorhanden)
irgendwann vor 1979 SL Colletto und Pian Grande werden stillgelegt
1979 SL La Sea (ersetzt SL Pian Grande bis weiter hinunter und stellt die Vebrindung von Pian Regina her)
Anfang der 90er: SL Visolotto, Granero müssen wg. fine-vita-tecnica stillgelegt werden, danach ESL und die SL Piani und Parallel
1993 derzeitiger SL Granero Lungo geht in Betrieb
1994 derzeitiger SL Ghincia Pastour geht in Betrieb
spätestens 1995 waren wohl nur noch die SL in Betrieb, der ESL fiel ja weg und DSB gab es noch nicht, d.h. man konnte die neuen Lifte wohl einige Jahre nur über den Einstieg vom Pian della Regina aus nützen
1998 die DSB geht in Betrieb
2004 letztes Betriebsjahr der rückseitigen SL La Sea und Pra Grant (fine vita tecnica)
Aktuelles und wohl ziemlich fixes Projekt: Ersatz des SL Granero Lungo auf ggf. etwas versetzter Trasse mit einer (evtl. gebrauchten?) Sesselbahn, die auch im Sommer genutzt werden kann. Ergibt für uns Skifahrer wieder einmal 0 Zusatznutzen. Für die anderen Projekte, wie der Ausbau der Talabfahrt, das Einbauen eines talseitigen Einstiegs an der Mittelstation oder der Wiederaufbau des rückseitigen Höhen-SL à la Pian Grande / Sea bleibt dann natürlich kein Geld mehr übrig.
Um 15:30 war ich am Auto und fuhr wieder heim. Leider wieder mit Stau auf der Autobahn bei Sesto Calende, allerdings danach, so dass ich die Ausfahrt und die diagonale Verbindung nach Varese wenigstens staufrei fahren konnte. Im Rheintal ging sich noch eine Portion Älplermaccaroni aus – voraussichtlich die letzten bis zum nächsten Winter, jetzt reicht’s aber dann auch. Und aufgrund des momentan günstigen Schweizer Frankens (1,20) hob ich mir in Liechtenstein auch gleich mal ein bisschen mehr ab, falls es nächsten Winter wieder teurer wird ;)
Übern Arlbergpass hab ich noch ein kleines Experiment mit dem Bordcomputer meines Ignis gemacht und da der Tunnel beidseitig auf ca. gleicher Höhe liegt.. Über’n Pass hat der Bordcomputer mir 4,5 l / 100 km Verbrauch angezeigt. Später auf der Autobahn mit konstanten 80 km/h (testweise, weil man so viel im Arlbergtunnel fahren dürfte) wären es 3,3 l / 100 km gewesen. Bei ca. 5km Umweg ergibt die Passstraße dann also einen errechneten Mehrverbrauch von knapp unter einem halben Liter, sowie eine <= 10 minütige längere Fahrzeit und eine Mautersparnis von dzt. 10,- €, die durch den Mehrverbrauch also um lediglich ca. 50-80 Cent geschmälert wird. Durch das Abendessen an der Autobahnraststation war ich wieder einmal erst gegen 0:30 Uhr oder etwas später daheim. Nochmal, für nur so ein 2-tägiges WE ist mir das auf Dauer doch zu heftig, aber für das verlängerte 1.-Mai-WE war eben das Wetter zu schlecht gemeldet und die beiden Tage gestern in Usseglio und heute in Crissolo waren die Fahrt auf jeden Fall wert, ich hab sie beide mit 4 von 5 Sternen in der App bewertet.