Southampton & Hythe, 26.8.2017

Mini-UK-Tram-Tour, Tag 0: 25.8.2017

Zugegeben, das ist wohl meine bisher verrückteste und weiteste 4-Tages-Wochenend-Reise: England/UK! Aber ich wollte mal die alten Trams in Blackpool an einem Eventtag besuchen und nächstes Jahr will ich ja zu einem anderen Zeitpunkt auf die Isle of Man und werde außerdem die Sommersaisonkarte am Hintertuxer haben .. also nahm ich mir halt zum britischen August-Bank-Holiday-WE 2 Tage frei. Bei einem Flug hätte mir ja auch 1 Urlaubstag gereicht, aber nach reiflicher Überlegung hab ich mich doch für die Autovariante entschieden. Durch die Fährenkosten und die weite Strecke wird Fliegen + Hotels wohl günstiger sein, aber mit dem Auto ist man halt einfach flexibler und kann auch noch was anderes außer Blackpool besuchen..

Um’s Vorweg zu nehmen: Es waren in Summe schließlich ca. 3.650 km (in 4,4 Tagen) und ich würde es wieder so machen. Allein die Fährfahrt ist Urlaubsfeeling pur und durch Fähre, Linksverkehr, Pfund und die weite Strecke hat sich das viel länger als nur 4 Tage angefühlt. Zum Glück hat auch mein Qubo nicht rumgezickt, denn viel Spielraum bzw. Puffer hat man bei so einer Reise nicht ;-)

Gebucht hab ich die DFDS-Fähren jeweils ab/nach Dünkirchen, da mir die vom Zeitplan her am sinnvollsten erschienen. Auch wenn das am Samstag bedeutet, dass ich vmtl. nicht mehr zeitgerecht in Llandudno sein könnte, aber 1h früher wird vmtl. auch nicht reichen, da ja um London auf den Autobahnen egtl. immer irgendwo Stau ist, zumindest zu der Zeit, wo ich dann vorbei komme .. Interessanterweise war das jetzt schon der 3. Urlaub in diesem Jahr, wo ich Fähren fahren musste (Sizilien im Winter, Norwegen im Spätfrühling und jetzt England).

Ich nahm mir am Freitag dennoch ein bisschen früher frei und fuhr um 15 Uhr von daheim los. Vorher checkte ich noch kurz die Varianten, Stau, Stau, Stau, und aufgrund meiner Erfahrung von vor 2 Wochen auf meiner Belgienreise wollte ich das Eck Ulm-Stuttgart-Karlsruhe auch recht gerne vermeiden. Ich entschied mich erstmals für Bodensee/Lindau-Straßburg-Luxemburg. Da gibt es dann zwar eine kurze Mautstrecke in FR (ca. 13,- €), aber man sollte nur ca. 1-1,5h länger brauchen. Dann lieber so als 1,5-2h im Stau stehen. Wobei, ganz ohne Stau ging es auch hier nicht, wie befürchtet war die Umfahrung des Bodensees dann doch mit ca. einem viertelstündigen Zeitverlust versehen. Ansonsten ging’s aber echt gut und war dank vieler Landstraßen auch weniger eintönig. In Offenburg ging ich noch kurz im KFC was essen und fuhr dann (mit etwas Falschabbiegen in Strassburg) bis kurz vor Brüssel, wo ich vor 1 Uhr von der Autobahn abfuhr und an einem “Wendekreis” an einer nahen Seitenstraße in einem Wohngebiet sehr ruhig übernachtete. Allerdings leider nur 5h, da die Fährgesellschaften ja nach wie vor schreiben, man solle 90 Minuten früher da sein wg. momentan evtl. länger dauernder Grenzkontrollen.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ Strecke und POI 25.-29.8.2017
Türkis unten rechts: Strecke 25.8.


^ Bodensee

Mini-UK-Tram-Tour, Tag 1: 25.8.2017 – Fährüberfahrt, Southampton Ski, Hythe Pier Railway

Ich war ca. 80 Minuten vor Abfahrt am Hafen und Grenzkontrollen etc. gingen schnell genug, so dass ich noch über 1h auf Abfahrt des Schiffes warten durfte. Für den heutigen Tag wären ja einige Varianten in UK möglich:

– Llandudno, ohne Stau gegen 17 Uhr zu erreichen, wg. der EUB und Tram/SSB, bis ca. 18 Uhr in Betrieb
– evtl. ein(e) Oldimter-Bus-Museum/Fahrt im Süden bzw. auf dem Weg
– die alte SSB in Aberystwyth, ebenfalls erst spät gegen 17 Uhr zu erreichen
– früher erreichbar: Skifahren in Southampton oder Gloucester. Wobei ich eines von denen auch noch dann entscheiden kann, wenn ich es erst mit Llandudno probieren möchte und dann doch zu viel Stau haben sollte.

Auf der Fähre die Facebook-Seite vom Blackpool-Transport-Heritage angeschaut, welche Trams nun die nächsten Tage fahren sollen. Etwas enttäuscht gewesen, da die neu ausgeliehene Open-Top nicht auf dem Plan stand und man die alte vom letzten Jahr ja wieder anderswo zurück gegeben hat und somit keine alte oben offene Doppelstock-Tram hat und anscheinend auch sonst nur die Bolton als einzige (ur)alte Doppelstock-Tram derzeit (auch immer wieder unter der Woche) laufen hat. Die fährt am Event-WE nur an einem Tag – Sonntag – und auch ein Open Boat fährt nur am Sonntag. Da ich natürlich unbedingt mit der alten fahren will, ist es schon mal klar, dass ich am Sonntag, also morgen, nach Blackpool muss – und dass ich mir den Montag schenken kann und Crich und/oder Llandudno besuchen kann.

Das Ausfahren aus der Fähre dauerte 30min, damit hatte sich die Sache mit Llandudno heute auch schon erledigt. Dazu auch noch 30-50min Stau am Autobahnring London lt. Google Maps. So schwenkte ich nach Southampton um und verließ den Autobahnring beim ersten Stau. Das Skifahren in Southampton war – naja, ein drittes Mal brauch ichs wohl nicht. Ist schon recht kurz und man braucht ja immer etwas Schwung. 2h kosten 18,50 GBP, ich blieb ca. 1,5h. Auch das runter/rauflaufen am Parkplatz ist hier immer etwas mühselig, da der Parkplatz ja hinter der Bergstation des kurzen SSL ist und man natürlich nur an der Talstation rein/raus kommt. Positiv ist der Skiwachs-Teppich oben, den gibt’s nicht in jedem Mattenskigebiet.


Blau: Strecke 26.8.
(Fähre)
A) Southampton
B) Hythe


^ Fähre, die PKW mussten links ins obere Deck. Die Alarmanlagen anderer Autos gingen schon los, als ich ausgestiegen bin, störten aber zum Glück nicht am Außendeck.


^ Dünkirchen


^ Dover


^ Die meisten Ortsdurchfahrten in UK sind schöner als zB. in DE :-)


^ Hauptabfahrt (vorne der Wachs-Teppich), der kurze SSL war noch einige Zeit für Tubing reserviert, ging dann aber auch nicht besonders.


^ KSSL


^ KSSL Talstation


^ Kompletter Hang. Zum Einkuppeln musste man die rote Stange ziehen.

Weil in der Nähe, besuchte ich nochmal die Hythe Pier Railway. Schon schön alt. 2,- kostete der Zutritt für den Pier ohne die Fähre und damit war auch das Fahren mit dem Zug inkludiert.


^ Die 3 Wägen sind nicht alle gleich aufgebaut


^ Hythe Pier und Pier Railway


^ Werkstatt


^ Mit dem Zug über’s Wasser. Die Türen bleiben offen.

Komischerweise gab es übrigens auch immer wieder welche, die den Pier entlang gingen, obwohl der Zug ja nichts extra kostet..


^ Ankunft am Pier Head


^ Rote Schrift auf einem Schild kann manchmal auch Missverständnis erzeugen – wenn sie von der Sonne ausgeblichen nicht mehr da steht.


^ Endstation Pier Head, Umsteigemöglichkeit zur Fähre nach Southampton. Die ließ ich aber aus.


^ Hythe Pier und Pier Railway


^ Rost


^ Warteraum – die anderen Gebäude (rechts) bzw. Abschnitte sind alle abgeschlossen.


^ Gegen eine Spende kann man sich in den Bodenlatten verewigen lassen


^ Kreuzfahrtschiff


^ Abgang zur Fähre


^ Einstieg zur Fähre


^ Keine Ahnung, ob da links vielleicht mal ein Café war


^ Rechts gab’s jedenfalls mal ein Damen-WC


^ Blick nach Southampton


^ Hier konnte man früher wohl auch mal rumgehen


^ Diesel-Güterwagen


^ Der Zug hält einen Guiness World Record: Der älteste, seit 1922 durchgehend im öffentlichen Betrieb befindliche Pier-Zug.


^ Die Waggons waren innen wohl mal blau statt grün lackiert


^ Weiche


^ Natürlich darf hier links die rote Transport Heritage – Plakette nicht fehlen.


^ Warum will man von Hythe egtl. nach Southampton rüber, ist doch viel schöner hier ;-)

Kurzes Video des Zuges:

Danach in Hythe noch Fish’n’Chips gekauft (6,30 GBP) – hab aber nur ca. 3/4 vom fettigen Fisch und weniger als 1/2 von den fettigen Pommes geschafft. Auf der Fähre ein Chicken-Tikka-Masala-Baguette und dazwischen noch ein Traditional Cornwell Pasty an einer Raststätte (nach wie vor in UK mit gratis WC und tw. gratis Duschen). Somit wären die wichtigsten kulinarischen Genüsse in UK bereits abgehakt :)


^ Fish’n’Chips, kleine (normale) Portion, war aber recht fettig und ich hab’s nicht ganz geschafft.

Auf dem abendlichen Weg richtung Norden nahm ich nicht die Autobahn, fuhr aber auch nicht nach Wales, wie erst vorgehabt – hätte zuviel Zeit gekostet. Da ich in Marlborough keine Anzeichen auf Parkplätze in ruhigen Seitenstraßen fand und ich nicht noch ewig rumsuchen wollte, blieb ich an einem Parkplatz (nicht Parkbucht) kurz nach dem Ort stehen. Zwar nicht soo ruhig, aber immer noch besser als direkt an der Straße.

Dashcam-Video vom 25.+26.8. mit folgenden “Highlights”:
02:18 Ankunft in Dover
04:19 “Kreisverkehritis” bei Überlandstraßen (ist in UK tw. echt nervig, kaum hat man auf die erlaubte Geschwindigkeit beschleunigt, kommt schon der nächste Kreisverkehr)
7:03 Die krasse Zufahrt Parkplatz Skigebiet Southampton (ich wusste es nicht mehr genau, mein Navi hat die Straßen da hinten gar nicht mehr alle drin, hab’s aber doch beim ersten Versuch gefunden.)

(Fortsetzung folgt.)

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