Fr, 19.5.2017 – Arctic Spring Tag 0 – Innsbruck-Brandenburg
Wie üblich fuhr ich nach der Arbeit los, bzw. wurde es 17 Uhr, bis ich los kam. Diesmal führte mich die abendliche Route nicht bis zur dänischen Grenze, da ich heuer nicht die Grenaa-Varberg-Fähre nehme, sondern mal etwas Abwechslung haben wollte und Rostock-Trelleborg buchte. Dies war um 54,- € nicht nur die günstigste Variante, sondern auch die kilometermäßig kürzeste Verbindung. Dazu fährt die Fähre ca. 5,5-6h, somit bekommt man auch noch viel Fährfahrt für sein Geld. (Die Fähren direkt nach NO hätten mir auch nicht viel mehr Zeit gebracht, außerdem wollte ich morgen ja nur dann nach Rjukan, wenn das Wetter passt, so konnte ich mit der Schweden-Fähre noch etwas jonglieren.)
Da die Fähre in Rostock morgen erst um 13:45 Uhr abfährt, hab ich noch etliche Stunden Pufferzeit. Die Route geht nahe an Berlin vorbei und da fiel mir ein, dass es da doch diesen russischen Supermarkt gibt, über den ich mal eine Reportage im TV gesehen hab. Kurzer Check im Netz -> das Teil ist in Charlottenburg, das wiederum im Westen Berlins und somit ohne all zu großen Umweg anzufahren. Supermarkt und Imbiss sollen jeden Tag 24h geöffnet haben, ich sollte da gegen Mitternacht ankommen.
Aufgrund des (tw. starken) Regens und der vielen Baustellen war ich gegen Mitternacht aber noch 40 Minuten von “Charlottengrad” entfernt und viel zu müde, als dass ich da noch hätte 40min fahren, dann essen + einkaufen und dann einen Schlafplatz finden wollen. Daher in die nächste Stadt, einen P+R-Parkplatz angefahren, kein Verbotsschild zum Übernachten gefunden und dort geschlafen.
Sa, 20.5.2017 – Arctic Spring Tag 1 – Berlin-Rostock-Trelleborg-Varberg
Gegen 7:30/8 Uhr war ich nun am “Rassija” in “Charlottengrad” und fragte gleich mal, ob sie am Pfingstmontag offen hätten – dann würd ich heute etwas weniger kaufen, was bejaht wurde. Die Preise sind natürlich nicht gerade russsisch ;) und ich hab mich derweil mit ein paar Naschsachen begnügt. Ob die beiden Sachen, die ich mir am Imbiss kaufte, nun wirklich russisch waaren, glaub das eine war eher türkisch, na egal. Egtl. könnte man dann Pfingstmontag auch gleich in einem der russischen Restaurants in Charlottengrad essen. Auf beides hab ich am Pfingstmontag aber dann doch verzichtet, mehr dazu dann später.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Fahrstrecke 19. und 20.5.2017 (ca. 680 und 540 km, zzgl. Fähre Rostock-Trelleborg)
^ Mein erstes Mal in Berlin. Ich hoff, ich komm auch irgendwann mal “richtig” her.
^ Das Россия (Rassija = Russland) – Imbiss/Café und Supermarkt
^ Россия – Supermarkt, gibt nicht nur russisches Zeug
In Rostock war ich somit auch viel zu früh, 2.5h vor Abfahrt meiner Fähre – aber lieber das als 10 min zu spät. Jetzt um die Zeit fahren ja kurioserweise (und m.E. schwachsinnigerweise) 2 Fähren von Rostock nach Trelleborg, die Stena um 13:30 soll um 19:30 ankommen, die TT-Line (die irgendwie mit Stena zusammengehört oder kooperiert), fährt später um 13:45 und soll früher um 19:15 ankommen; dazu war sie etwas günstiger. Also buchte ich die TT-Line.
Leider fuhr sie ein paar Minuten verspätet los und der Hafen in Rostock ist leider extrem ineffizient, da die Kanal-Zufahrt wohl nur im Schritttempo befahren werden darf und bei großen Schiffen nur eine Fahrtrichtung möglich ist – der Gegenverkehr muss warten. Wir mussten gleich 2x warten (evtl. weil etwas verspätet los?), so dass es 50 Minuten dauerte, bis wir endlich aus dem Hafen raus waren. Boah, wie mühselig. Das muss ich mir glaub ich nicht nochmals antun.
^ TT-Line – Fähre Rostock-Trelleborg, Abfahrt um 13:50 Uhr, 5min verspätet; großes Sun-Deck, aber die Fenster stören.
^ Um aus dem Hafenareal von Rostock rauszukommen, muss man durch diesen kleinen Kanal da vorne, der für große Schiffe nur einspurig ist. Wir warten hier erstmal 20min, weil eine Stena-Line reinkommen will (hier noch gar nicht zu sehen)
^ Die Stena ist durch, jetzt dürfen wir endlich im Kriechgang raus; zwischendrin kam noch eine andere Stena rein
^ Der kleine Kanal wird von links/rechts noch mit einer kleinen Fähre überfahren; dazu gibt’s weitere Schiffe und die große Aida da hinten; der Anblick gerade erinnerte mich doch stark an das Spiel Schiffe versenken ;-)
^ 50 Minuten (!) nach Abfahrt sind wir endlich aus diesem scheiß Rostocker Hafenareal draußen. Sorry, aber das war echt ultra nervig.
^ IR-Zoom Rostock bzw. Warnemünde
^ Hubschrauber-Landeplatz auf der Fähre
Kurz vor 15 Uhr wollte ich nach einem Snack oder Essen ausschau halten. Pff! Das Restaurnt ist nur bis 15 Uhr und dann wieder ab 17:30 geöffnet, ob man einzelne Gerichte kaufen kann, konnte man von außen nicht erkennen, mit Gepäck (und da ist auch ein Rucksack abgebildet) darf man erst gar nicht in den Restaurantbereich rein. Die Bar, wo es auch Snacks geben würde, war ebenfalls geschlossen und nur von 16-17:30 Uhr geöffnet. Ja hallo? Wollen wohl kein Geld machen, also so kurze Öffnungszeiten hab ich nun auch noch nicht erlebt.
Später sah ich mir diese kleine Bar mal an und musste feststellen, dass das Angebot komplett bescheiden war – nicht mal frische Baguettes/Toasts/Semmeln z.B. mit Garnelen belegt, auch kein Hot-Dog oder Hamburger, sondern nur abgepackte Toasts wie auf einer Tankstelle. Hab mir dann gar nichts gekauft, noch nicht mal ein Eis; mir war das einfach zu blöd und die Auswahl zu eingeschränkt. Zum Glück hatte ich mir an einer Tanke vor dem Hafen noch ein Baguettsemmel mit Schnitzel gekauft und heute früh neben den 1,5 Sachen im Rassija noch einen McMuffin im McD gegessen… Sicher, wer Fitnesstudio oder Sauna mag, ist auf diesser Fähre gut aufgehoben, aber somit werde ich Rostock und TT-Line in Zukunft wohl nicht mehr in Betracht ziehen. Wenigstens ist das Sun-Deck hier auf der “Peter Pan” groß und ganz oben..
^ Für manche Vorteilhaft an der Fähre mag die gratis Sauna sein, kulinarisch dagegen ist die Fähre zu vergessen, wenn man nicht in das teure vmtl. nur All-you-can-eat-Buffet-Restaurant will (von 15-17:30 Uhr geschlossen) bleibt einem nur die Bar (nur von 16-17:30 offen !!) und die hat eine geringere Auswahl als eine 20-Minuten-Fjord-Fähre in Norwegen, ich hab drauf verzichtet.
^ Zum Glück war es sonnig und die See ruhig, so gab es keine nervigen Auto-Alarmanlagen, die mich bei solch offenen Fähren schon oft genervt haben.
^ Vorbei an einer Insel von Dänemark
Irgendwann hatte ich dann ein ruhiges und relativ windstilles Plätzchen gefunden (extrem ruhig, da schwer zu finden ;) ). Zuvor hatte ich noch am oberen Sundeck probiert, mit dem Laptop einen Film anzuschauen oder mit dem Handy zu spielen etc. – schlussendlich hab ich hier unten dann gar nix gemacht und nur den vorbeiziehenden Meer, Inseln und Schiffen zugeschaut – hat was entspannend-meditatives, vmtl. die entspannendsten 2 Stunden dieses Urlaubs ;-) OK, der Schiffsmotor ist ziemlich laut, aber gleichmäßig und somit unterstützend und mit ausnahmsweise klassischer Musik aus dem iPod nicht weiter störend. Angenehm, nix zu tun und transportiert zu werden.
Wobei das an einer mehrtägigen Schiffsfahrt dann auch langweilig werden könnte (das “nix zu tun”) – ich würde ja bekanntlich gerne mal irgendwann nostalgisch eine längere Schiffsfahrt unternehmen, so z.B. mit einem großen Segelschiff nach Amerika oder einem Dampfschiff wie die Auswanderer im 19. Jhdt. nach Australien .. Und ein bisschen beneide ich ja auch die, die sich für ein Leben auf einem Segelboot entschieden haben und um die Welt segeln. Die davon abgespeckte Version (im Wohnwagen leben und von Land zu Land zu ziehen, natürlich langsamer als meine momentanen Reisen) könnte ich mir für mich in der Rente aber durchaus vorstellen.
^ Ziemlich versteckt zu erreichen war dieser Außenbereich (durch die Kabinen-Gänge richtung Hundeklo und außen einen Stock tiefer), so dass außer mir tatsächlich nur selten einer in der Nähe war. Plastikstühle gab’s auch und so genoss ich eben hier die entspannende Überfahrt (ohne was zu Essen, und das bei der langen Überfahrt)
^ Dänemark ist in Sicht (IR-Zoom) und die hohen Pfeiler der Brücke nach Malmö
^ Die Stena-Line hatten wir dann tatsächlich noch überholt. Was für ein Krampf, dass diese beiden Schiffe zur quasi gleichen Zeit von Rostock nach Trelleborg fahren.
Um 18h hab ich nochmal kurz ans Restaurant geschaut, aber nachdem die Kasse am Eingang war, schien es mir klar – es gibt hier wohl keine Einzelgerichte, sondern nur das Buffet um 30,- € (!). Na die spinnen. Dann lieber die günstigen, aber stundenlang aufgewärmten Speisen im SB-Restaurant (wie einst auf einer Fähre), als der Krampf hier. Hach, wie ich gerade die Fähren nach und in UK vermisse.
In Schweden hielt ich noch an einer Raststätte und aß eine Portion Köttbullar, selbstverständlich. Leider sollte ich in weiterer Folge dieses Urlaubs tatsächlich nur noch zu einer einzigen weiteren Portion kommen. Aber die kann man die ja auch bei uns, in der Ikea, essen.
Nahe Varberg hab ich dann schließlich übernachtet, hatte den Bereich auf der Karte mit einer anderen Straße verwechselt, die an den Strand geht und wo man evtl. schlafen könnte (wusste es nicht mehr genau) – hab dann aber doch ein ruhiges und abgeschiedenes Plätzchen an einem großen Müllcontainer gefunden.
^ Ausfahrt aus der Fähre an der Seite (19:30 Uhr)
^ Ulkiges Häuschen neben der Autobahn in Schweden
^ Meer-Pano und Blick nach Dänemark
^ Meer-Pano von der E6/E20 nähe Laholm
Zum Schluss noch ein kurzer Dashcam-Zusammenschnitt der gestrigen und heutigen Fahrt:
(Fortsetzung folgt.)