Bayern 4 Klassik, 21.3.2009

Viele Bayrische Skigebiete standen heuer auf meinem Plan. Schnee war allerdings bis Mitte der Saison in Bayern arge Mangelware.

So hatte ich im Februar mit Bayern schon abgeschlossen – was soll nach meiner Appennin-Tour dann im März in Bayern schon noch gehen?

Nun, der Schnee kam. Aber die Saison neigte sich dem Ende. Nur noch 2-3 Wochenenden bis Ende März, die bayrischen Skigebite schließen bald ihre Pforten.

Mal umsehen. Wendelstein? War am 21.3. gesperrt, soweit ich mich heute erinnere. Mal wieder auf die Homepage vom Eckbauer schauen. Nachdem ich dort die ganze Saison immer nur was von Rodelbahn las, stand dieses Mal “Talfahrt bedingt möglich”! Holla, also Eckbauer. Und dazu? Wollte doch schon immer Mal Dammkar. Und Laber doch eigentlich auch. Und Kranzberg mit seinem alten ESL doch auch! Aber was heute, was nächste Woche? Oder was geht nächste Woche überhaupt noch?

.. Und was spräche dagegen, alle 4 an einem Tag zu machen?

4 Klassiker an einem Tag:
Mittenwald/Dammkar
Mittenwald/Kranzberg
Garmisch-Partenkirchen/Eckbauer
Oberammergau/Laber

Jeweils ca. 20 Minuten entfernt – na bitte, das geht doch!

1. Mittenwald / Dammkar

Also früh raus und gleich mal zum Dammkar und eine Bergfahrt um 13,50 gelöhnt. In die erste Bahn um kurz vor 9 passte ich nicht mehr rein, aber in die kurz-nach-9.

Schnee ging oben halbwegs, dank 20-30cm Neuschnee auf hartgeforerenen Buckeln. Nur im unteren freien Bereich war’s etwas brüchiger.

Nun, ja, was soll ich vom Dammkar halten …

– Der ca. 500m lange Tunnel oben ist in der Tat bequem zu gehen (bequemer als Karrinne in Innsbruck :) ), aber fast etwas zu lang.

– Die Abfahrt durch’s Kar ist von der Steilheit/Schwierigkeit bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die Karrinne in Innsbruck, landschaftlich sehr genial.

– Das nervigste ist aber, dass man danach einen ewig langen Skiweg fahren muss, der auch noch einige Schiebe und kurze Bergaufstücke hat. Schlussendlich muss man auch noch zur PB zurück.

Anhand der Fotos kann ich folgende Zeiten liefern:
– Fußweg Tunnel: ca. 7 Minuten
– Abfahrt im Kar mit Fotos und rel. schlechtem Schnee: ca. 22 Minuten
– Skiweg: ca. 14 Minuten
– Fußweg vom Skiweg zur PB: ca. 4 Minuten

Fazit: Die Summe an müßigen Fuß- und müßigen Skiweg ist im Verhältnis zur tatsächlichen Abfahrt sehr hoch. Schade.

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^ Plan


^ GPS-Track. Man kann gut erkennen, dass der Skiweg unten ca. die Hälfte der Abfahrt ausmacht + der Tunnel oben. Da bleibt kaum Skivergnügen übrig.


^ Steile Einfahrt der PB an der Bergstation


^ Bergstation


^ Techn. Daten der PB. Warum ausgerechnet eine Firma aus dem flachen Rheinland so viele und geniale Bergbahnen gebaut hat, wird mir immer ein Rätsel bleiben, sorry :-)


^ Im Inneren der Bergstation findet man netterweise ein paar alte Baufotos.


^ Zoom Bergstation von Gegenüber, vom Kranzberg aus.


^ Fernrohr – wozu das Ding auch immer gut sein soll – man sieht doch von der Terrasse unten genausoviel ?!


^ Fernrohr


^ Hier geht der Tunnel durch zur Skiabfahrt, früher musste man wohl drüber laufen.


^ Hinter der PB-Bergstation


^ Gipfelblick


^ Tunnel. Angenehm zu gehen, aber doch ein bissl lang.


^ Tunnel. Könnt man doch ein paar Skimatten hinliegen und dann runterfahren … ;-)


^ Schmaler Ausgang vom Tunnel


^ Start der Skiroute


^ Start der Skiroute mit dem Tunnelausgang (Holzverschlag)


^ Skiroute und Pano


^ Sonnenbild. Dafür war’s gut, für Fotos aus dem Kar stand die Sonne leider ungünstig.


^ Im Dammkar. Also das Stück ist ja echt nett, durchaus schmal, nicht zu steil …


^ Bissl weiter unten, Blick nach oben, hier ist das Kar ziemlich breit


^ Wohl so ziemlich die schmälste Stelle im Kar, aber durch die Flachheit problemlos.


^ Weiter unten mit Blick zurück. Bis hier her hat mir die Abfahrt noch sehr gut gefallen..


^ Danach kommt ein schöner, breiter, offener Hang, bevor es in den ewig langen Skiweg mündet.


^ Blick zurück, kurz vorm Start des Skiwegs.


^ Nach knapp 15 Minuten Skiweg mit Schiebestücken ist man am Ende der Skiroute, muss noch unter die Straße durch, eine Straße queren, über den Parkplatz – ab hier nochmal knapp 5min Fußweg bis wieder zur Gondel. Pf.


^ Talstation


^ Strecke der PB


^ Zoom gen Bergstation, die Kabine, die man hier sieht, ist übrigens die BERGWÄRTS fahrende – die talwärts fahrende ist ein Stück weiter oben in der Mulde :-)

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II. Mittenwald / Kranzberg

Durch Mittenwald durch, dank Navi relativ unproblematisch und schnell gefunden. Die Talstation des Kranzberg-ESL, Ankunft um 10:30, Parkplatzgebühren und Halbtageskarte für 13,50 bezahlt.

Der ESL ist schön alt und kultig, ohne Frage. Auch lang, allerdings sehr flach. Nach dem Ausstieg kommt man gar nicht so einfach zur Abfahrt, da muss man schieben bzw. bergauf. Später merkte ich, dass man auch von den oberen SL zurück zu den unteren hier schieben / bergauf muss. Sehr müßig. Die unteren 3 Lifte sind sehr kurz und z.T. sehr flach.

Der einzige interessante SL ist der Gipfellift, aber auch hier wird das Vergnügen bald langweilig.

Fazit? Skifahrerisch absolut vernachlässigbar.


^ Pistenplan Kranzberg. Lifte 5+6 waren aber doch in Betrieb.


^ GPS-Track


^ Kranzberg, im Zoom von der Karwendel-PB aus


^ Talstation ESL


^ ESL Auffahrt. Kultiges, altes Teil.


^ ESL, mit schönen alten Stützen. Na ok, die Wartungspodeste sind wohl nicht mehr original :) Die Hausnummern als Nummerierung find ich ja auch krass :)


^ ESL-Bergstation


^ ESL-Bergstation


^ Abfahrt am SL Sonnenhang


^ Luttenseelift. Flach und Kurz.


^ SL Korbinian. Nicht viel länger, aber steiler.


^ SL Wildensee. Bissl überflüssig.


^ SL Gipfel, nett steil. Kurioserweise mit absteigenden Stützennummerierungen!


^ Gipfel-SL und ziemlich stillgelegte Gipfel-PB


^ Stütze der Gipfel-PB


^ Gipfel-PB Bergstation


^ Pano und Abfahrten vom Gipfellift aus


^ Gipfel-PB


^ Gipfel-PB Talstation


^ Abfahrt zum ESL, sehr flach und ohne Spuren nicht auffindbar, da nur minimalst ausgeschildert.


^ ESL Talstation

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III. Garmisch / Eckbauer

Gegen 12:30 kam ich an der Eckbauerbahn an und bezahlte wiederrum brav Parkplatzgebühren, ca. 1,5-2h, so lang wollt ich hier fahren, um dann gegen 14:30/15 Uhr am Laber zu sein.

Die Kassiererin sah mich dann etwas verdutzt an und meinte, wo ich den Skifahren will. “Äh, wieso?”. Weil’s hier offiziell keine Skipiste mehr gibt. “Äh, wieso, außen steht doch Talfahrt bedingt möglich” – “Ja, aber das gilt für Rodler.”. “Aha. Aber auf der Homepage steht doch was von Skibetrieb?” – “Nein, nicht mehr. Seit heuer haben wir keinen Skibetrieb mehr”.

Na super. Jahrelang will ich hier her, und wenn ich endlich dort bin, gibt’s keinen Skibetrieb mehr? Hmpf.

“Na gut, aber einmal kann ich doch wenigstens rauf, oder?” – (Tourenski ins Bild rück, vielleicht hilft’s) – “ok, aber unten müssen’s abschnallen, da ist’s eisig”. (Ja nee, is klar)

Also eine Bergfahrt um 8,- Euro gelöhnt und mit einer der kultigsten Umlaufbahnen Europas gefahren, eine 2EUB mit offenen Kabinen und allem drum und dran :)

Während der Auffahrt sah ich, dass die Abfahrt präpariert war. Klar, für die Rodler.

Währnd der Auffahrt sah ich, dass einige Tourenskifahrer rauf und runter gingen. Klar, was soll man schon gegen die machen.

Oben angekommen wurde ich vom Bergbahnbediensteten nochmals darauf hingewiesen “Du weißt schon, dass die Abfahrt gesperrt ist” – “Egol. Außerdem, ob ich jetzt zu Fuß rauf geh oder mit der Bahn fahr ist wohl wurscht?!” – “Na, das kann man nicht vergleichen..”

Also, fassen wir nochmal zusammen:

– Die Eckbauerbahn fährt im Winter
– Sie präparieren die Abfahrt, aber eigentlich nur für Rodler
– Es sind einige Tourengeher bergauf und bergab unterwegs.

Wo bitte ist jetzt das Problem, wenn eine kleine Handvoll Nostalgie-Freaks wie unsereins mal eben für einen halben Tag hier skifahren? Sorry, ich kapier’s nicht. Ich weiß auch nicht, ob das eine einmalige Ausnahme war, dass ich fahren durfte, oder ob sie’s doch tolerieren.

Durch den Neuschnee war die Abfahrt unten übrigens problemlos zu fahren :)

Fazit: Kultige Bahn, schmale Waldabfahrt, größtenteils etwas leicht.


^ GPS-Track Eckbauer


^ Talstation Eckbauerbahn


^ Sprungschanzen und Abfahrt


^ Auffahrt mit der Eckbauerbahn. Meine Skier waren wohl zu kurz für die Skihalter?


^ Jede Kabine hat je einen Skihalter links und rechts der Türe, dies ist quasi der untere Halter…


^ .. und da oben wäre der obere Teil des Skihalters. Boah ist das kultig!!


^ Portalstützen-Niederhalter


^ Kurioserweise hat die Bahn ja sogar eine Dreibeinstütze, allerdings nur eine, warum auch immer…


^ Kurz vor der Bergstation


^ Gipfel. Na, da kann man mal raufgehen …


^ Blick zur 2EUB-Bergstation vom Gipfel aus.


^ .. in die andere Richtung sieht man ins Garmischer Classic-Skigebiet


^ Zoom Garmisch Classic mit Hochalm / Alpspitz PB


^ Zoom PB Hochalm / Alpspitz, vom Eckbauer aus


^ Abfahrt an der Eckbauerbahn


^ Abfahrt, schön schmal durch den Wald, aber im Grunde recht leicht.


^ Abfahrt


^ Die neue Sprungschanze


^ Sprungschanzen


^ Eckbauerbahn


^ Der SL neben den Sprungschanzen ist meines Wissens nicht (mehr) öffentlich, und war heute auch nicht geöffnet.

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IV. Oberammergau – Laber

Somit kam ich bereits um 14 Uhr am Laber an und kaufte mir dort eine Nachmittagskarte um 16,- Euro.

Die Bahn fuhr netterweise durchgehend, auch wenn nur 1-3 Leute in den Kabinen waren. Somit konnte ich insgesamt 3x fahren.

Obwohl ich mir vornahm, auch die Skiroute zu fahren, weil sie im Google Earth so gar nicht (lawinen)gefährlich aussah, hab ich mich diesmal doch vom Sperr-Schild abhalten lassen. Einerseits weil ich nicht 100%ig wusste, wo genau die Route verlief und durch den Neuschnee auch noch nicht sooo viel gefahren sind. Andererseits wusste ich nicht, ob das Sperrschild hier immer steht, ob es einfach vom letzten “Problem” noch steht oder ob es tatsächlich irgendwas blödes gibt – sei es, dass der Skiweg unten schon schneefrei gefräst wurde, oder irgendwo ein blöder Lawinenkegel zum Überwinden wäre…

.. also bin ich nur die Abfahrt 3x gefahren.

Und die war mal wirklich steil. Zudem der Schnee grausig. Oben ging’s ja noch, da waren die 20-30cm Neuschnee noch was wert auf den gefrorenen Buckeln, im mittleren Steilhang (der mindestens genauso steil wie der obere war, wenn nicht noch steiler) war aber schon weniger Neuschnee und der Untergrund eisig-hart.

Mir kam der Laber wesentlich steiler vor als das Dammkar, mindestens vergleichbar mit der Karrinne, aber besser erreichbar als beides. Quasi keine Fußwege, abwechslungsreiche Abfahrt, schmale Waldschneisen, stylische Bahn – Top! Und vielleicht das nächste Mal vielleicht in Begleitung die Skiroute, weil die soll lt. diversen Berichten in den Foren immer besser gehen als die Abfahrt :)


^ GPS-Track. Man kann den vermutlichen Verlauf der linken Skiroute gut erkennen, ich hab mich auf die offizielle Abfahrt beschränkt.


^ Links die Abfahrt, geradeaus die Skiroute mit Sperrschild, das ich ausnahmsweise mal befolgt hab…


^ Pano ins Flachland. 2 Wochen vorher war ich noch im Appennin und hab über die Po-Ebene die Alpen vom Süden gesehen …


^ Abfahrt. Ordentlich steil, wirklich steil.


^ Abfahrt und Seilbahn


^ Zoom ins andere Skigebiet von Oberammergau: Kolben. Leider geht die DSB wohl nur bis zu dem Hügel in der Mitte, ob früher da links hinauf mal was ging?


^ Kabine


^ Mittlerer Teil der Abfahrt bzw. unterer Teil des zweiten Steilhangs.


^ .. kurios geht’s weiter ..


^ Zoom zur Bergstation


^ Es folgt ein nettes, schmales Waldstück …


^ Im Wald


^ Talstation der Zweiseil-Stotterbahn oder wie man sie auch immer nennen will :)


^ Stütze 1


^ Zwischenhalt an Stütze 2 (Die Bahn hat ja 4 Kabinen)


^ Oberer Teil der Seilbahn mit den etwas kriminelleren Abfahrtsrinnen…


^ Talblick nach Oberammergau


^ Zoompano ins Flachland, kurios eingefärbt.


^ Zwischendrin ging’s mal etwas durch den Wald …


^ Die oberen Hänge, die offizielle Abfahrt kommt von rechts, der Hang geradeaus ist kurioserweise abgesperrt.

Tages-Fazit: Wetter und Schnee hätten etwas besser sein können, mit ca. 51-54,- Euro für die Skipässe sehr teuer (weiß nicht mehr, ob ich die Parkgebühren in den o.g. Preisen schon drin hatte), aber ich kann gleich 4 Gebiete aus meiner ToDo-List abhaken.

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