(Tag 2)
Um 5:40 Uhr bin ich aufgestanden, da ich früh genug ins Bett ging. In Cervinia sollten die Bahnen ab 8 oder 8:10 Uhr laufen, ich kam um 8:15 Uhr an, die Parkplatz-Ebenen an der Talstation sind doch etwas klein jetzt im Winter, es war schon alles voll, Chaos, die Leute stellten sich hier und da hin, wo es noch ging, oder an der Straße etc. Ganz unten, direkt neben der Talstation, sah es so aus, als ob es noch ein paar Plätze gab, also bin ich dort runter.
Der Platz war schneebedeckt, zwischen einigen Fahrzeugen war noch für ca. 2 Autos Platz, man musste halt durch eine Pfütze fahren, konnte aber danach stehenbleiben um auszusteigen. Soweit so gut, nur … die Pfütze, die ca. 1-3m lang und mehrere Autolängen breit war, war allerdings doch keine Pfütze, sondern ein regelrechter See. Aus dem ich nicht mehr rauskam. Weder nach vorne, noch nach hinten. Wobei ich jetzt gar nicht mehr weiß, ob ich nur mit den Vorderrädern, oder auch mit den Hinterrädern im Wasser war. Stehenbleiben und Aussteigen war auch keine Option, denn als ich die Tür aufmachte, sah ich den Schlam(m)assel, das Wasser stand beinahe bis zum Türrahmen!!!
Nach etlichen erfolglosen Versuchen erbarmten sich 3 Italiener und schoben mich von vorne an, damit ich rückwärts aus diesem “See” wieder rauskam. Als ich dann auch noch die Schlangen an den Kassen sah (geschätzt gute 30 Minuten), stand für mich fest, dass ich nicht nur heute hier nicht fahren werde, sondern es im November nie wieder in Cervinia probieren werde. Als ich dann talwärts fuhr, kamen – der Uhrzeit gerecht – natürlich noch viele Autos und Busse rauf. Nein, Danke, nicht mit mir. Da bleib ich lieber am Stubaier.
Anfahrbare Alternativen gab es für heute für mich noch 3 Gebiete, das “benachbarte” Gressoney (auch ca. 1.5h Fahrzeit) oder die beiden ebenfalls dieses WE geöffnete Gebiete im Tessin. Die 3 genannten Gebiete hatten alle jeweils einen Hauptlift und einen kurzen Lift und jeweils 1-2 Abfahrten geöffnet. Gressoney war nicht nur am schnellsten anfahrbar, sondern hatte auch den längsten Lift (3 km) und die meisten Höhenmeter.
^ Forte di Bard mit seinen 3 Schrägaufzügen
In Gressoney angekommen sah es erst mal recht voll aus, aber die Parkplätze an der EUB waren kostenpflichtig und daher recht leer. Somit gab es doch keinerlei Wartezeiten im Skigebiet. Das Wetter war auch besser als manche Wetterberichte befürchten ließen, es gab neben den geöffneten Abfahrten auch genug Varianten und die geschlossene Talabfahrt war auch präpariert und hatte nur unten ein kleines aperes Stück. Die Tageskarte kostete 25,- € und war somit 10,- € günstiger als in Cervinia.
Dass die kurze 3SB Lago offen war, war ebenfalls recht nett, so konnte man sich zwischendrin mal ausruhen und auslüften lassen – die Sitze in der 12EUB waren leider hochgeklappt. Zudem hatte man von der Bergstation der 3SB ein schönes See-Pano.
Alles in Allem hätte ich gleich hier her fahren sollen, da es mir ja klar war, dass die meisten nach Cervinia fahren werden, während man hier entspannt und ruhig fahren kann. Ich war ja schon mal im November in Alagna, damals war eben nur Alagna (ab Mittelstation Funifor) geöffnet, und im Vergleich dazu war das heutige Angebot wesentlich interessanter. Überhaupt fand ich den heutigen Vorsaisontag in Gressoney viel angenehmer und schöner als Ende Januar, als ich das ganze Gebiet fahren konnte! Nur dass die Agudio-6EUB Stafal-Gabiet mit einer 8EUB ersetzt wurde, fand ich natürlich schade.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ EUB Stafal-Gabiet. Die leeren Parkplätze nahe der Talstation sind kostenpflichtig (zumindest lt. Tafel), dort wo voll ist ist kostenfrei.
^ 8EUB Stafal-Gabiet mit Talabfahrt, offiziell gesperrt aber präpariert
^ In Alagna ist heute noch geschlossen, das Pano in die Po-Ebene war heut recht diesig.
^ Abfahrt an der 12 EUB Gabiet-Salati
^ Abfahrt und paar Offpiste-Möglichkeiten
^ Gabiet und Lago. Die schwarz-weißen 12er Sigma Diamond Kabinen schauen ja schon stylisch aus.
^ 3SB Lago, bester Schnee des Tages. Und die Pistenraupenspuren hatte man hier und da auch nachmittags noch gesehen.
^ 3SB Lago, ungewöhnlich viele Stützenschaftteile für die doch recht kurze Stütze ….
^ Freeride-Hänge des Indren-Funifors. Aufgrund der Felsen gibt’s hier doch kaum Möglichkeiten zum Abfahren?! Irgendwie sinnlose Bahn, m.E.- da hätte es doch sicherlich sinnvollere Standorte gegeben… Und ja, ich weiß, dass es egtl. eine andere Bergstation oder eine zweite Sektion hätte geben sollen, aber m.E. ist “die Hälfte” hier eben weniger als “die Hälfte” wert.
^ Offpiste in den Graben. Da ich nicht wusste (und man es nicht sehen konnte), wie das Stück von dort zurück zur Gabiet-Mittelstation geht, bin ich leider nicht gefahren. Da unten in den Talboden hätte man eine Mittelstation der Salati-EUB bauen sollen ;)
^ Alte Piemonte Funivie Gondel
^ .. Sitzfläche im Inneren – es war eine zweier Kabine.
^ Rückseite mit den Skiköchern, ist also das 2-Personen-Modell. Gab ja glaub ich auch noch eine Variante für 3 Personen.
^ Skiköcher. Da würden heut kaum noch Ski reinpassen ;)
^ Das Fenster auf dieser Seite war anscheinend zu öffnen, den Scharnieren oben nach zu urteilen.
^ Die Piemonte Funivie Ovovia Kabine. Leider konnte ich nie so eine Bahn fahren :-(
^ 12EUB Gabiet-Salati, unterer Teil
^ Offpiste unter der EUB, ein paar freie Spuren hat man immer mal wieder gefunden, Schnee war auch recht gut, wobei alles was weiter von Norden weg war einen leichten Deckel hatte.
^ Offpiste zwischen den Felsen, es liegt genug Schnee.
^ Die komplette Strecke der 3 km langen 12EUB Gabiet-Salati
^ Von der Talabfahrt konnte ich den Rückweg von den Offpistevarianten einsehen – wäre wohl doch nicht so schlecht gewesen, schade.
^ Talabfahrt, geschlossen, viel befahren, präpariert, durch die Beschneiung hart und tw. knollig
^ Talabfahrt. Macht geschlossen vmtl. mehr Spaß, weil weniger los und keine Fangzäune ;)
^ Talabfahrt. Recht schmal für eine 8EUB und wichtige Verbindungspiste.
^ Ende der Talabfahrt, hier musste ich mal kurz abschnallen.
Nach der Querung einer Einfahrt konnte ich nochmal kurz anschnallen bis zu einem Sportgeschäft, dort gab es dann einen Gehsteig aus Steinen, der egtl. komplett unproblematisch aussah, aber eben abschüssig war und – ich rutschte aus und flog hin. Eh klar, ich rutsch mit den Skischuhen ja immer und überall aus. Wird wieder einen fetten blauen Fleck auf der rechten Seite im oberen Beinbereich geben. Wenigstens werden sich die Schaulustigen danach sicher nicht mehr gewundert haben, warum ich hier auf Schneeresten runter und auch auf Schneeresten weiter zum Auto gefahren bin :) Einer hat sich dann am Parkplatz sogar noch erkundigt und gemeint, ich solle mir doch Gummi auf die Sohlen kleben ..
^ Nach dem Sturz hab ich wieder angeschnallt und bin bis zum Parkplatz weiter abgefahren.
Mittags hab ich in der Bar an der Mittelstation ein Salsiccia-Panino gegessen (mit 4 oder 4,50 recht günstig, weil riesig groß, insb. im Vgl. zu Salsiccia-mit-Pommes um 8,50 bei lt. Foto gleich großem Salsiccia-Bratling) und da das geöffnete Skigebiet überschaubar war, bin ich nicht bis zum Schluss geblieben, sondern war “schon” um 16 Uhr wieder am Auto.
Über Varese hatte ich dann noch etwas Stau, da die Bauarbeiten an dem neuen Stück Umgehungsstraße nun so gut wie fertig sind (Schilder + Bemalung bereits fertig, wird wohl heuer noch eröffnet) und somit der Verkehr noch etwas kurviger geleitet wird. Der Rest war unproblematisch und um 21:30 Uhr ging sich noch eine Portion Älplermakkaroni an der Rheintal-Rastation aus. Kurz nach Mitternacht war ich dann wieder daheim.
Fazit: Also im Vgl. zu dem letzten November-Ausflug 2011 nach Alagna und Prali hatte ich diese beiden Tage mal wesentlich mehr Lifte und Abfahrten und weniger Wartezeiten. Die ca. 1400-1500 km Fahrstrecke nur für die beiden Gebiete wäre aber dennoch fraglich, aber durch die vielen tollen Bilder und mit Einbezug des Einkaufs in Frankreich und da ich im Auto schlief und mir die Übernachtungskosten gespart hab, ist die Bilanz doch nicht ganz so negativ. Und schöner als Obergurgl waren die beiden Skigebiete in jedem Fall ;)