Appennino 2012, 9. Tag: Sa, 3.3.2012 – Sellata-Arioso & Monte Sirino
Die vielleicht kurioseste Skischaukel der Welt
Da ich heute viel vor hatte, ging es relativ pünktlich los – um 8:45 hielt ich die Vormittagskarte um 17,- € in Händen. Die DSB bin ich ja bei meinem letzten Besuch ausgiebig gefahren, der Rest war damals leider wg. Schneemangels nicht mehr offen. Heute hatte ich mehr Glück, es war alles offen.
Was mich erwartete, war mir ja nicht so ganz klar, denn die Pistenpläne hinterließen durchaus einige Fragen. Und schlussendlich sollte es auch so sein, die Arioso-Seite ist wirklich so kurios, wie sie am Plan ausschaut:
Da gibt’s ganz rechts den SL Falchetto. Dessen einzige Abfahrt zur Talstation SL Nibbio geht. Will man von hier aus wieder zum SL Falchetto, muss man erst ein Förderband nehmen, dann etwas bergauf um das Rifugio herumschieben und mit einem 2. Förderband fahren.
SL Nibbio bietet als einziger SL hier auf der Arioso-Seite eine ernst zu nehmende Abfahrt: Die schwarze rechts rum. Die linke rote ist egtl. wieder nur eine Verbindung zum SL Aquilotto, dessen einzige Abfahrt auch nur mit viel Schwung wieder zu seiner Talstation herunterführt – oder alternative zu einem weiteren Förderband, mit dem man auf den Skiweg kommt, der einem wieder zum SL Nibbio bringt.
An der Bergstation vom SL Aquilotto kommt man mittels Skieg und kurzem Fußmarsch zur bergstation des erst voro wenigen Jahren gebauten kurzen SL von Meb (wieso egtl hier kein Förderband?), mit dem man von der DSB-Abfahrt kommmend nun nicht mehr aufsteigen muss, um zu den Arioso-SL zu kommen, wie es vmtl. früher der Fall war.
Warum man die SL so komisch gebaut hat und nicht wenigstens noch die eine oder andere direktere Abfahrt – verstehe ich nicht. Andererseits ist genau das Kuriose natürlich das Interessanteste hier. Selten so eine kuriose Mini-Skischaukel wie diese hier gesehen!
Fotos anklicken zum Vergrößern, soweit nicht vergrößert gepostet:
^ N) Sellata-Arioso
^ O) Monte Sirino
^ Skipass und Pistenplan, am grünen Pfeil gibt’s inzwischen noch einen SL. Die Lifte mit T sind Förderbänder
^ GPS-Track (nachgezeichnet, da im Wald so schlechter Empfang), Hellblau die SL, Dunkelblau die DSB, Orange die Förderbänder.
^ GPS-Track in anderer Perspektive, Arioso-Seite mit dem kuriosen SL und Förderbänder Aufbau
^ Abfahrt 4 am SL Pierfaone 2
^ Abfahrt 3 am SL Pierfaone 2
^ Abzweig Abfahrt 1 und 2 an der DSB Pierfaone 3
^ Neuer Verbindungs-SL von MEB
^ Abfahrt 4 am SL Aquilotto, mittig links im Wald das Förderband zur Abfahrt 5
^ Förderband zur Abfahrt 5 zum SL Nibbio
^ Skiweg-Abfahrt 5 zum SL Nibbio
^ SL Nibbio, rechts dahinter das Förderband zum Rifugio
^ Pano am SL Nibbio
^ Pano am SL Nibbio
^ Schwarze 2 am SL Nibbio, gegenüber in Bildmitte das Förderband zum Rifugio
^ Förderband zum Rifugio, Rifugio, darüber das Förderband zum SL Falchetto
^ Förderband, Zubringer zum SL Falchetto (links zu sehen)
^ SL Falchetto (Leitner), hat selbst leider gar keine Abfahrt (nur zum SL Nibbio).
^ Abfahrt 1 vom SL Falchetto zum SL Nibbio
^ IR-Pano Bergstation SL Nibbio
^ IR-Pano Bergstation SL Nibbio
^ Abfahrt 3 vom SL Nibbio zum SL Aquilotto (Bildmitte), die DSB endet ja am Gipfel mit den Antennenmasten.
^ SL Aquilotto (Leitner), links am Holzhaus das Förderband links hinauf zur Abfahrt zum SL Nibbio
^ Bergstation neuer SL von MEB mit seinen schönen Metallic-Blau-Tellerstangen.
Und noch ein kleines Filmchen, sind auch etliche Abfahrten dabei.
Leider hatte ich diesmal nicht das Fischauge drauf, und die Cam auch nur mit der Hand gehalten und nicht am Stecken montiert. Das Ergebnis ist nicht nur ein wesentlich eingeschränkter Blickwinkel, sondern auch viel mehr Verwacklungen. In Zukunft versuche ich also, nur noch mit Fischauge und Stativ-Stecken zu filmen!
Fazit: Wie schon oben gesagt, das Kuriose ist das Geniale hier. Ansonsten sind die Abfahrten doch recht kurz und zumeist recht flach. Man sollte wohl mal probieren, im Wald zu fahren – da könnte man doch wesentlich mehr Spaß haben … aber auf den Trichter hat mich erst Trincerone eine Woche später am Campo Stella gebracht ;-)
Um kurz nach 11 Uhr war ich mit meiner Runde fertig und ich fuhr weiter zum Monte Sirino, wo ich gegen 12:20 Uhr ankam.
Endlich lief die DSB hier, war ja schonmal im Winter und im Sommer hier, und es war jeweils kein Betrieb.
Halbtageskarte (10,-) galt erst ab 13 Uhr, ich entschied mich für die Tageskarte um 20,- (musste allerdings nur noch 15,- zahlen?!).
Leider war es in Summe doch nicht ganz, was ich erhofft hatte. Die linken beiden SL waren doch kürzer als erhofft (der zweite SL wäre so schön steil gewesen, hatte aber nur eine extrem leichte Skiweg-Abfahrt), der rechte SL war zumindest ab 13 Uhr geschlossen, und die DSB war im oberen Bereich zwar recht nett (On- wie Off-Piste) und bot auch ein nettes Pano, aber der untere Teil war recht flach und sie fuhr extrem langsam (< 6 km/h). Die Mittelstation schien auch nur zum Aussteigen zu sein ...
Wäre schön gewesen, wenn es oben an der Bergstation auf der anderen Seite noch einen SL in der Mulde geben würde. Müsste gar nicht lang sein. Und wäre zig mal interessanter als sämtliche SL im unteren Stock.
Schlussendlich war ich also froh, dass ich nicht - wie zuerst gedacht - den ganzen Tag in Sirino blieb, sondern vorher noch Sellata mitnahm!
Um 15 Uhr hab ich noch kurz mit dem Auto am rechten SL gehalten - die Lösung der Sperre: Rennen auf der linken Abfahrt! Aber ... die rechte ist doch frei? Hm, mal schaun ob mich jemand aufhält ... nein. So bin ich den SL und die rechte Abfahrt doch noch 2x gefahren :-)
(Fotos anklicken zum Vergrößern, soweit nicht vergrößert gepostet)
^ IR-Blick zum Monte Sirino, das Skigebiet ist genau in der rinnigen Mitte diese Doppelgipfels.
^ Pistenplan und Skipass
^ SL Principianti, dahinter die Bergstation und Abfahrt der DSB
^ DSB, Zwischenausstieg für die, denen es oben zu steil ist
^ DSB, Zwischenausstieg und der flache untere Teil.
^ Rückseiten-Pano an der DSB mit Nebelmeer statt richtigem Meer …
^ Gipfel und DSB Bergstation
^ Schlanke Bergstation SL Conserva 1 (Graffer)
^ Rückseiten-Pano an der DSB mit Nebelmeer
^ IR-Pano
^ Rechts die DSB-Bergstation. Wäre cool, wenn da links zum Gipfel noch ein SL wäre…
^ Die Schüssel-Lage der DSB samt Abfahrten. Bin mal rechts in den Off-Piste-Bereich gefahren, ging ganz gut.
^ Off-Piste links der DSB, ganz schön steil.
^ SL Monte Sirino, rechts unten im Plan, die linke Abfahrt war leider wg. eines Rennens gesperrt, daher war die Verbindung zu. Aber die rechte Abfahrt war ja fahrbar…
^ SL Monte Sirino
Und noch ein minimal kurzes Video, in dem ihr sehen könnt, wie lahm die DSB die ganze Zeit fuhr:
Fazit: 2 etwas kuriose Skigebiete heute, die allein gestellt für einen Tag wohl zu klein wären, die wohl ganz nett sind, aber die ich wohl nicht so schnell und unbedingt ein 2. Mal besuchen müsste, wenn ich nicht gerade mal wieder an einem Wochenende hier bin und eine Zwischenstation brauche.
A propos “Zwischenstation”: Zwischen Sirino und Sellata gibt’s ja die 3 kleinen Gebietchen “Alto Agri”, die ich letztes Mal besucht hatte. Die dortige Nascivera-DSB (Volturino) fuhr ebenfalls sehr lahm, so dass ich das extra als negativ erwähnt hatte…
Nach dem Skifahren stand heut noch eine längere Reise bevor – die leider aus diversen Umständen noch länger wurde. Erstmal war es wohl ein Fehler, vom Monte Sirino die südliche Straße zu nehmen. Denn die war einerseits auf einem Stück gespperrt, wodurch man ein Stück ungeteerte Behelfs-Straße nehmen musste. Andererseits war an der Autobahn die Auffahrt richtung Reggio Calabria gesperrt (bzw. noch nicht fertig neu gebaut). So dass ich zur nächsten AB-Auffahrt zusätzlich Zeit verlor. In Summe hat das schon mal 20 Minuten gekostet.
^ Überreste der alten A3, leider gabs noch keine neue Einfahrtsrampe hier – also über Landstraßen zur nächsten Autobahnzufahrt….
In weiterer Folge gibt’s auf der Autobahn immer noch viele auch längere Baustellenbereiche, was ebenfalls Zeit kostet, zumindest wenn man, wie ich, statt der erlaubten 60 nur 80 km/h fährt (jaja da hinter mir, du kannst hupen und blenden so viel du willst). Dazu noch einmal kurz getankt und so weiter – und schon wurden aus den 3:50 Fahrzeit 4:50.
^ A3, hier noch auf einem alten Stück
^ A3, hier in der Baustelle. Wie man hinten sieht, werden die Tunnel meist komplett neu gebaut. Wird mal ein paar interessante Reste geben …
^ A3, wieder ein alter Abschnitt
^ Nachdem die A3 lang durch die Berge fährt, kommt sie hier endlich am Meer raus.
Um 20 Uhr kam ich in Delianuova, paar km vor Gambarie, an. Hier soll es lt. Internet ein 3-Sterne-Grand-Hotel geben mit EZ ÜF um 40,-. Wie find ich das jetzt? Zuufällig, nach 1x falsch abbiegen, kam ich vorbei.
Hm… Grand? Von außen schaut das recht “Piccolo” aus .. (das Stockwerk mit den Zimmern dagegen war wieder recht “Grand”, das Restaurant ist außen um’s Eck, eine Pizzeria).
Der Inhaber(?) erklärte mir, dass es derzeit kein Warmwasser gibt, weil der Boiler defekt sei. Aber die Heizung funktioniere. Ok, dann morgen eben kein Duschen. Bevor ich jetzt um die Uhrzeit noch weitersuchen muss … Das Zimmer war dann leider A-kalt (Fenster im Bad war wohl seit Tagen offen), die Strom-Heizung heizt zwar ganz gut ein, jetzt um 22 Uhr kratzt das Thermometer bereits an den 18°. Nach 3 Sternen schaut das Zimmer aber wahrlich nicht aus …
Das Frühstück .. ähem. Abgepackte Zwiebacks (gebrochen, also kaum zu bestreichen), Marmelade, Nutella (kalt, also kaum zu streichen). Kakao gab’s keinen, O-Saft auch keinen, und das, was er mir als O-Saft-Ersatz anbot, war bitter (Mischung aus Orange und Grapefruit?) – konnte ich nicht trinken. Wenn’s wenigstens noch ein abgepacktes Croissant gegeben hätte …. abhaken und schnell weiter!
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