Vals, 20.12.2009

Am Tag nach Madesimo ging’s…. nicht nach Oga, weil der obere SL Dosso le Pone als rot im Status war, sondern in eins der Graubündner Skigebiete….

Und da gäbe es so einige, die mich und auch 3303 schwer interessiert hätten. Die beiden am Heinzberg oberhalb Thusis. Oder Tschiertschen. Oder Vals, wie 3303 meinte. Vals. Genau, da wollt ich auch mal noch hin. Oder Savognin. Oder Bivio. Oder oder oder.

Eigentlich war’s recht schnell auf “Savognin oder Vals” abgekürzt, und so las ich mich durch diverse Berichte hier und im Alpinforum. Savognin hatte lt. Pistenbericht ausgerechnet die zwei äußersten, evtl. etwas “Hintenrum”-Abfahrten nicht geöffnet. Und mit 6KSBs, groß ausgebauter Beschneiung und schwer modellierten Abfahrten lag es schlussendlich doch eher weiter hinten in meiner Prioritätenliste.

Also nach Vals. Schnee bedeckte Straßen waren Schuld, dass wir etwas länger benötigt haben als die vom Navi angepeilten 1:51 vom Engadin aus. Über Julier und Laax.

Vals ist vom Plan her eigentlich ein recht bescheidenes Skigebiet: Eine Liftkette aus 4 Liften führt den Berg hinauf und links und rechts von den Liften ein paar Abfahrten …

… wenn man sich’s näher anschaut, summieren sich diese 4 Sektionen auf 1600 Höhenmeter (ca. 1280-2880) und die 3 Sektionen SL oben sind in Summe 4,4km lang! Allerdings aufgrund der netten hügeligen Trassierung sehr locker zu fahren. So schnell, wie manch andere gesagt hatten, waren sie heute aber nicht, sondern recht durchschnittlich mit ca. 3-3,2 m/s.


^ Schlucht-Straße Valsertal taleinwärts


^ Schlucht-Straße Valsertal talauswärts. Aufgrund der rutschigen, schneebedeckten Straße waren wir etwas länger unterwegs…

.. aber irgendwann kamen wir in Vals und an der 8EUB an. Dankenswerter Weise eine 8EUB, die DSB wäre bei diesen Temperaturen heute doch sehr frostig gewesen :-) Trotz der sowieso schon geringen Förderleistung von 1200 p/h waren sicher 1/3 der Kabinen nicht auf der Strecke. Wartezeiten gab’s trotzdem keine.

Oben an der Bergstation gab’s schon das erste Glücksgefühl “schaut ja geil aus hier”, das erst einer und dann einer weiteren Ernüchterung Platz machte – die Stationen der SLs sind alle recht ungünstig platziert und nötigt einem zu einigen Aufstiegen, v.a. die linken Abfahrten der 3. Sektion und die Talstation der 4. Sektion erreicht man nur mittels kurzem Aufstieg & Quergeschiebe.

Allerdings war der Schnee durch die Kälte auch extrem stumpf und so gleitfreudig wie Pappschnee. Könnte also bei “normalen” Verhältnissen zumindest etwas angenehmer sein.

Netter Nebeneffekt war, dass einem durch die Lauferei immer wieder warm wurde. Außerdem waren die Abfahrten so genial, dass ich trotz der Lauferei einem Wiederholungsbesuch nicht abgeneigt wäre!

Die Abfahrten sind – bis auf die direkte, im Plan als “Snowpark” eingezeichnete Abfahrt von der Talstation SL Dachberg, allesamt recht schmal, hügelig, absolut interessant trassiert. Am besten gefiel mir die Abfahrt Bänder rechts des SL Faltschona und die rechte Abfahrt am SL Dachberg. Kurvig zwischen den Felshügeln, mit unzähligen Flach- und Steilstück-Wechseln.

Gehirn in Urlaub schicken und gedankenlos mit Highspeed die Pisten runtercarven – das geht hier nicht! Hier muss man das Gehirn einschalten und aktiv halten, denn hinter jeder der zahlreichen Kuppen pro Abfahrt können unangenehme Dinge lauern, und da gab es zwei sehr unangenehme Stellen heute :) Sehr geil, danke, so macht Skifahren doch gleich viel mehr Spass!

(Zu Ende gedacht könnte man jetzt fieserweise sagen: Diejenigen, die gern ihr Gehirn benutzen, bevorzugen Buckelpiste, Offpiste, unbeschneite kupierte Hänge, schneearme Abfahrten usw., und das Herunterrasen von platt planierten beschneiten Kunsteispisten sind für …. die anderen eben :) )

Die Abfahrten machten so viel Spass, dass wir noch nicht mal das Gelände ausgetestete haben. Im Gegensatz zu Madesimo gestern. Hachja, Skifahren kann auf geöffneten Pisten so viel Spaß machen ….

Fotos, anklicken zum Vergrößern, soweit ich sie nicht vergrößert gepostet hab:


^ Eiszapfen in den Geschmacksrichtungen Zitronen-Weiß und Piss-Gelb … :)


^ Talstation 8EUB


^ Halbgefrorener Wasserfall


^ Pistenplan. Die linken Abfahrten 2 und 8 sind leider noch nicht geöffnet, genausowenig wie die beidseitigen Pistenmarkierungen :-)


^ GPS-Track


^ Vals und 8EUB


^ Bergstation 8EUB (Gadastatt)


^ Bergstation 8EUB. Stimmt, so schaut eine Uni-G doch gleich viel besser aus :)


^ Sektion II: SL Glarr, der kürzeste im Bunde (ca. 740m) , dafür mit Kurve.


^ Kurve am SL Glarr


^ Winter-Märchen


^ Bergstation SL Glarr (Sektion II) und unterer Teil SL Faltschona (Sektion III, 1950m lang)


^ Blaubügel-SL Faltschona, mittlerer Teil. Rechts daneben die Abfahrt Zana (6)


^ Bergstation SL Faltschona (Sektion III), leider strategisch schlecht platziert, den nächsten Hügel sollte er noch raufgehen, weil …


^ … weil man sonst immer, wenn man links vom SL zu den Pisten oder der 4. Sektion will, diesen Aufstieg hat. Nerv!


^ Nach 5 Minuten bergaufgehen und schieben kommt man zum SL Dachberg (Sektion IV, ca. 1.700m lang)


^ Wie! Geil! Ist! Das! Denn!! SL Dachberg (Sektion IV) quer durch die Felsen.


^ Der genial trassierte SL Dachberg. Ok, dafür haben sich die 5 Minuten Schiebeweg vom SL Faltschona (und die eisigen Temperaturen) gelohnt.


^ Pano oberhalb der Bergstation SL Dachberg auf knapp 2.900m.


^ Pano


^ Pano


^ Pano (Valsertal)


^ Pano mit SL Dachberg


^ Pano mit SL Dachberg. Ab hier kann man ca. 1600 Höhenmeter ins Tal fahren.


^ Bergstation SL Dachberg (Sektion IV), knapp 2.900m


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Pano-Zoom


^ Genialst trassierte Abfahrt Dachberg am gleichnamigen SL. In Italien wär das Gebiet hier garantiert todlangweilig planiert :)


^ WC am SL Dachberg. Wer braucht schon einen Wasserhahn, ein Schlauch tut’s auch .-)


^ Zwei der ebenfalls recht nett trassierten Abfahrten am SL Faltschona (Sektion III) (Abfahrten Valser und Bergli)


^ Am SL Glarr zerstören die Schneekanonen leider den griffigen Pulverschnee :-( Aber ein nettes Foto-Motiv :-)


^ Gadastatt


^ Talabfahrt. Tw. sehr eisig-hart, wird wohl am Kunstschnee liegen.


^ Talabfahrt, im Gegensatz zu Italien nur aufs Notwendigste modellieert.


^ Talabfahrt, zumeist genial trassiert und recht natürlich, aber leider recht eisiger Kunstschnee, v.a. im untereren schattigen Teil war’s grauenhaft.


^ Talstation 8EUB und Parkplatz

Mittags ging’s ins SB-Restaurant Gadastatt, wo es netterweise mein Schweizer Lieblingsgericht gab – Älplermakkaroni mit Apfelmus. Supi, der Tag heut hat sich schon doppelt gelohnt.


^ Pano-Zoom zu einem der umliegenden Gipfel


^ Winter-Idylle am SL Glarr


^ Kurve SL Glarr


^ Und noch ein idyllischer Blick vom SL Glarr aus :)


^ SL Glarr kurz vor dessen Bergstation, oben zu sehen SL Faltschona. Also Sektion II und III.


^ SL Faltschona mit seinen rechten Abfahrten Bänder und Zana, die im oberen und unteren Bereich zumindest heute gemeinsam laufen.


^ Die schönste Abfahrt des heutigen Tages: Bänder (5). Am Hügel steht 3303, Maximal-Zoom.


^ SL Faltschona und die sehr hügelige und kurvige Abfahrt Bänder


^ Blick von der Abfahrt Bänder zur Abfahrt Zana (6) und SL Faltschona


^ Es gibt hier immer wieder nette Winter-Motive zum Fotografieren…


^ 3303 auf der Bänder-Abfahrt. Lt. Plan sollte diese Abfahrt ja erst unterhalb der Talstation SL Faltschona den SL Glarr queren, heute zumindest tut sie das um einiges oberhalb des SL Glarr.

Kurz vor Betriebsschluss (15:45 an den SL) ging’s nochmal bis ganz nach oben – Schatten und eisigem Wind zum Trotz :)


^ Spätnachmittag-Pano


^ Pano-Zoom

Fazit? Genauso müssen Abfahrten sein. Gerne mal wieder, wenn dann auch die linken beiden Abfahrten geöffnet sind.

Es folgte der Rückweg ins Engadin, wo ich 3303 wieder ablud, und zurück nach Innsbruck mit kurzem Zwischenstopp in Telfs bei meiner Mutter, da ich “gestern” irgendwo in AT, CH oder IT meinen Wohnungsschlüssel verlor….. – in Summe war ich in den 2 Tagen, trotz Übernachtung im Engadin, 760km mit dem Auto unterwegs….

… und als ich 2 Tage später in die Arbeit fuhr, merkte ich ein lautes Geräusch an meinem Fusion – die Feder am Stoßdämpfer und ein Radlager war hin. Welch Glück, dass das nicht am Wochenende passiert ist!

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