Teglio, 22.2.2020

Sa, 22.2.2020 – Teglio

Wir haben das Faschingswochenende? Dann sollte ich lieber in die leersten Skigebiete meiner Saisonkarte gehen. Für Teglio heute gab es aber noch weitere Gründe: noch sind alle Abfahrten offen und dank Südhang und warmer Temperaturen könnte man wohl Firn an den SL-Offpistehängen erwarten. Kurz nach 5:30 ging’s los, kurz vor 9:45 war ich am noch sehr leeren Parkplatz. Im Engadin war es um die Uhrzeit aber schon recht voll, da sollte man samstags besser 1 Stunde früher dran sein..

Die unteren Pistenabschnitte schienen nicht mehr viele Wochen durchzuhalten, wird also vermutlich mein letzter Besuch diese Saison hier sein. Und endlich mal bei richtigem Sonnenschein.

Bereits die erste Abfahrt war schön weich und fast firnig, was also eine tollen Tag erwarten ließ – denn es wird wohl nicht so voll werden, dass es zu Buckelbildung kommen würde. Ab Mittag wurde die DSB-Abfahrt dann aber stellenweise leider ziemlich pappig :( Aber ich hatte auch mal wieder Wachs vergessen und ewig keinen Skiservice mehr gemacht. Aber vielleicht hat’s vor ein paar Tagen auch etwas geschneit.

Zu Mittag kaufte ich mir 2 Salsiccia-Panini, eines aß ich gleich im Lift, das andere hob ich mir noch etwas auf.

Trotz des Pappschnees wollte ich heute ungern das Gebiet wechseln, nicht nur, weil es wohl das letzte Mal diese Saison hier in Teglio sein wird, aber da ich heute Abend in Richtung Bormio muss, wollte ich ungern Aprica rauffahren (den Pass werde ich ja eh noch oft genug fahren) und die 1,5h Fahrt nach Pescegallo waren mir an dem sonnigen Tag heute auch zu schade. Und es pappte ja nur an wenigen Stücken.

Vor meiner Saisonkarte war ich glaub ich nie einen ganzen Tag in Teglio – hab glaub immer in Aprica zusätzlich eine 2h-Karte gekauft. Jetzt mit Saisonkarte, wo ich ohne Aufpreis wechseln könnte, mach ich’s nicht? Ok, ich hätte es gemacht, wenn ich heute Abend über’n Apricapass nach Edolo/Boario hätte fahren wollen.

Leider wurde es auch am SL nicht sonderlich schön firnig, es war einfach zu unruhig, fast schon etwas “Eierkartonschnee”. Einige nette Ecken gab es aber doch. Ab 15 Uhr gefror es langsam wieder an – je nach Temperatur kann es also sinnvoller sein, Teglio morgens oder nachmittags zu fahren (falls man wechseln möchte und nur einen halben Tag hier ist).

Der SL liefe bis 16:15, die DSB bis 16:30. Um kurz nach 16 Uhr machte ich die letzte Bergfahrt mit der DSB, es war mittlerweile doch recht angefroren. Bei dieser letzten Bergfahrt musste sich leider mal wieder ein Pendel vom (neuen) Rucksack unter den Sitz einklemmen und da ich ihn nicht wegbekam (obwohl ich bereits an der drittletzten Stütze den Bügel öffnete, aber 28+29+30 sind ja kurz hintereinander) musste ich dem Liftler zuwinken, dass er mir den Lift anhält. Grund waren gewisse “Widerhaken”, die ich später im Hotel gleich abschnitt. Ansonsten hat der neue Rucksack eh weniger, was eingeklemmt werden könnte, weil man den Bauchgurt abmachen kann.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ Parkplatz um kurz vor 10 Uhr mal noch sehr leer


^ .. auch hier noch genug Parkplätze


^ Hatte eigentlich gehofft, dass ich heuer mal diese ehemalige Abfahrt befahren könnte, aber das wird wohl nix mehr


^ Talstation DSB, der Schnee geht so langsam zu Ende


^ DSB Strecke oberhalb der Mittelstation


^ DSB Strecke oberhalb der Mittelstation


^ Vermutlich waren früher alle Stützen schwarz, keine Ahnung warum die 26 (von 30) nicht fertig gestrichen wurde.


^ Start der SL-Abfahrt, das schönste Pano im Skigebiet


^ Alternativ kann man auch offpiste den Steilhang am SL runter, ist aber noch nicht weich genug


^ Gratabfahrt zwischen DSB-Berg- und Mittelstation, auch sehr nett


^ DSB-Auffahrt unterhalb der Mittelstation


^ Der SL in (über)kompletter Länge (der oberste Teil ist ja leider seit der Wiedereröffnung des Skigebiets stillgelegt)


^ Linke DSB-Abfahrt im unteren Teil. Es gab wohl vor kurzem ein bisschen Neuschnee, weshalb es leider abschnittsweise etwas pappig ist, hier unten gings jetzt aber noch gut.


^ An der Mittelstation ausgestiegen und Blick nach oben


^ Um 11:30 sah man Arbeiten am Stand außen, na dann kauf ich mir doch später eine Salsiccia-Semmel. Oder gleich 2.


^ Die rechte DSB-Abfahrt


^ Offpiste-Tiefblick am SL, hinten das Skigebiet von Aprica


^ Salsiccia-Semmel im Lift. Schmeckt am besten pur oder mit Ketchup, aber Senf passt mir da irgendwie nicht dazu. Und obwohl ich um Ketchup und ein wenig Senf bat, hat er mir extra viel Senf draufgeklatscht.


^ Offpiste links vom SL, hier gab es teilweise tollen Firn, ganz oben sogar ein Eck mit “Meeresrauschen” bzw. dem schönen Zischen.


^ Offpiste rechts vom SL, war leider etwas schwieriger zu fahren


^ DSB-Bergstation und SL-Talstation


^ Der SL mal aus etwas anderer Perspektive


^ An der DSB-Bergstation liegen sehr viele Sessel rum


^ Offpiste links vom SL, steiler Tiefblick


^ Offpiste links vom SL, steiler Hang


^ Offpiste links vom SL, im unteren Teil gabs auch nochmals ein nettes Stück


^ Diese Widerhaken am Ende haben sich so im Sitz verfangen, dass der Lift wegen mir mal wieder angehalten werden musste. Im Hotel hab ich das Ende dann abgeschnitten.


^ GPS-Track 22.2.2020 in Türkis, 3.1.2020 in Magenta und vorherige Besuche in Gelb. Ex-Lifte (bzw. geschlossene Liftabschnitte) in Rot.

Fazit: Auch wenn Teglio jetzt nicht zu meinen Top-10-Gebieten in Italien gehört, würde ich es doch sehr vermissen – und besser als in den “großen” (oder modernisierten kleinen) Skigebieten gefällt es mir hier allemal.

Übernachtet wird heute wieder einmal in Sondalo, da es dort meist am günstigsten ist. ÜF 40,- €, sonst war unter 50 € gar nix zu finden in der Gegend. Allerdings im Rezia, in dem ich vor ein paar Jahren schon mal war, nicht im Torre, wo ich heuer schon 2x war. Wie schon letztes Mal bin ich im 3. Stock untergebracht, Rezeption+Restaurant+Straßeneingang ist im 4. Stock, die Garage im 0. Stock, so dass ich also unterm Restaurant schlief.

Abendessen gibts hier ab 19h, Frühstück ab 7h. Das Menü hörte sich ganz gut an, weshalb ich selbiges aß. Gnocchi mit Gorgonzola, Braten mit Sauce und Rosmarinkartoffel und Panna Cotta, um günstige 15 €. Die beiden Gastgeber sprechen sogar etwas Deutsch, wobei das für mich in italienischen Hotels zumeist nicht nötig ist. Dazu nahm ich einen Liter Wasser, ohne Kohlensäure, irgendwie flutscht das besser, hab ich letzens im Sorriso gemerkt. Mit Kohlensäure schaff ich nur ca. 0,75l beim Abendessen nach dem Skifahren, aber ohne Kohlensäure geht die Literlasche rein :)

Das Baguette im Brotteller war ultraknusprig – mal gespannt, ob man das morgen beim Frühstück auch bekommt. Mit Wasser und Gästesteuer vom Zimmer (0,60 Cent, irgendwie kleinkarriert, das extra zu verlangen, wenn man eh übernachtet und isst) waren’s dann 18,10 zum Draufzahlen.

Zimmer und Bad könnten gern etwas wärmer sein, die Bodenfliesen sind kalt. Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen hatte die üblichen Sachen plus Schinken+Käse.


^ Das Krankenhaus von Sondalo liegt am Berg oben, so dass jeder Krankenwagen runter und später wieder rauffahren muss. Ob das so sinnvoll ist?!


^ Hotelzimmer


^ Zimmerpano

Durch den Frühjahrsschnee in Teglio wurde mir heute bewusst, dass sich meine Lombardei-Saisonkarte auch dem Ende nähert. Sie ist zwar bis zum ersten Mai-WE gültig, aber viele Skigebiete werden natürlich nur noch wenige Wochen offen haben. 5 WE zählte ich noch bis zum Osterurlaub (außer ich würde 1 Woche später fahren) und eigentlich hatte ich ja gehofft, noch 1-2 WE ins Appennin und/oder Südpiemont zu kommen, falls da heuer endlich mal noch Schnee kommt. Was dort schon auch mal im März/April sein könnte.

Jedenfalls ging ich also mal davon aus, 4 WE noch in der Lombardei zu haben und machte mir eine kleine Liste, was ich noch besuchen möchte. Ob es in Schilpario, Selvino und Gaver heuer Skibetrieb gab, der Schnee reichte, hab ich bisher nicht rausgefunden, für einen Besuch in diesen Gebieten wird es schlecht ausschauen. Pora, Presolana und Gromo Spiazzi werde ich wohl doch noch wenigstens kurz besuchen müssen, auch wenn die jeweilgen DSB, auf deren Inbetriebnahme ich gewartet hab, aufgrund Schneemangels wohl heuer nicht mehr in Betrieb gehen sollten (allerdings kann auch hier in der Gegend manchmal erst im März/April der größte Schneefall der Saison kommen), was schade ist, weil diese beiden DSB schon mit ein Grund für den Kauf der Saisonkarte waren.

Nochmals besuchen möchte ich noch Maniva, Montecampione, Lizzola, Bobbio, Pescegallo und natürlich endlich mal wieder Aprica. Foppolo wollte ich ja eher mit Piazzatorre (nur falls Talabfahrt offen) oder Selvino kombinieren, das wird wohl schwierig. Livigno/Mottolino ginge vermutlich auch noch Ende April, aber da hat’s mir ja eh nie so besonders gefallen, vmtl. werd ich dann lieber wieder die Agudio-6EUB und die Marchisio-DSB in Aprica fahren :)

Ein nahes Saisonende heißt auch, sich Gedanken über die Saisonkarte im nächsten Jahr zu machen. So genial die Lombardei-Saisonkarte auch ist, aber aufgrund ihrer hohen Kosten kann man recht wenig fremdgehen. Wobei es heuer schneebedingt ja eh so gut wie keine Fremdgehmöglichkeiten gegeben hätte und heuer die sinnvollste Saisonkarte war – mit der 5-Berge-Karte vom letzen Jahr hätte ich bei dem Schnee heuer in Bayern ja ziemlich alt ausgesehen.

In Frage käme nächste Saison also entweder diese europäische, wenn es die noch gibt und preislich wieder interssant sein sollte, wobei es ja im Laufe dieser Saison immer weniger interessante Skigebiete gab. Oder dann doch mal gar keine, dann hätte ich jedes WE alle Möglichkeiten offen. In dem Fall würde ich mir evtl. doch die große Sommersaisonkarte am Hintertuxer kaufen, insofern sollte ich mir das bis Anfang Mai überlegen. Oder man nimmt mal wieder das heimische Freizeitticket wegen Stubaier Gletscher am Saisonanfang/ende und geht ansonsten hauptsächlich fremd, was dann ggf. durchaus auch häufiger in der Lombardei sein könnte.

(Fortsetzung vom Sonntag folgt.)

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