Sonnenberg – Hannover – Samara, 25.-27.12.2017

Zentralasien Tag 3: Mo, 25.12.2017 – Sonnenberg (DE) – Hannover-Polen
Zentralasien Tag 4: Di, 26.12.2017 – Polen-Litauen-Lettland-Russland
Zentralasien Tag 5: Mi, 27.12.2017 – und weiter nach Samara (km 4.385,2 / Diff. 3.583,4 km ohne Hotelübernachtung)

Leider doch nicht so viel und lang geschlafen, wie ich erhoffte – bin noch 2h im Bett liegeben geblieben, bevor ich von Kassel aus in den Harz fuhr. Da die Schneelage in den unteren Bereichen leider wieder recht dürftig war, fuhr ich eins der höchsten Skigebiete im Harz an, den Sonnenberg oberhalb St. Andreasberg. Immerhin 2 alte SL sollten hier in Betrieb sein. Leider nur ca. 75 hm – aber solche Lifte und Längen bin ich ja aus meinen Sommerurlauben in UK gewöhnt ;)

Leider war es bedeckt und abschnittsweise neblig, dafür aber schöner, weicher Schnee, nicht so eisig wie die letzten 2 Tage in den Alpen. Ein paar Fußwege, insb. vom Parkplatz, gab es aber auch. Und die Lifte waren doch arg kurz. Aber in Summe waren die knapp 2h heute Nachmittag schon ganz nett. Und da ich eh erst zwischen 18-19 Uhr bei Trincerone sein durfte ..

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ C) Sonnenberg (Harz)
^ Rot: Fahrstrecke 25.12.2017 (708 km)
^ Blau: Fahrstrecke 26.12.2017 (1.524 km)
^ Orange: Fahrstrecke 27.12.2017 (1.351 km)
(evtl. verschiebt sich Blau/Orange zeitzonenbedingt um 1-2 Stunden nach Blau)


^ Im Harz richtung St. Andreasberg. Äh, wo ist jetzt Schnee?


^ In St. Andreasberg hatte es wohl mal gut geschneit, aber viel wieder weggeregnet.


^ Miese, dreckige Matsch-Parkplätze mit tiefen Löchern gibt’s nicht nur in Russland ;-)


^ Großer Sonnenberglift. Vom Namen her hätte ich ja schon einen etwas längeren Lift erwartet ;-)


^ Pistenplan und Preise


^ GPS-Track 25.12.2017. Der Lift ganz links war heute nicht in Betrieb, zumindest nicht lt. Aushang.


^ Abfahrt am großen Lift. Immerhin gut steil oben und der etwas regennassse Schnee war teils sehr gut zu fahren.


^ Blaue Außenrumabfahrt am großen Lift


^ Verbindung zum Sonnenhanglift. Erst mal bergauf und dann aber irgendwann ein netter Weg. Müsste man wohl retour auch nehmen?! Zu viel lauferei, ich suchte mir einen Weg durch den Wald.


^ Sonnenhanglift. Der ist dann tatsächlich nochmal kürzer. Aber mit seinen 2 Abfahrten und dem angenehm nass-weichen Schnee war’s auch hier recht nett.


^ Sonnenhanglift, etwas moderner als der große Lift.


^ Retour suchte ich mir einen Weg durch den Wald. Geht schon.


^ Die Abfahrt links vom großen Lift war nicht präpariert und mit den vielen Fußgängern auch nicht so einfach zu fahren gewesen.


^ Offpiste links vom großen Lift. Kann man durchaus einige Varianten fahren hier, wenn der Schnee passt. Heute war er offpiste doch eher schwer.


^ Den Weg muss man vom Parkplatz aus raufgehen – ganz schön lang. Aber dafür kann man zum Schluss dann runter fahren.


^ Skipass, schön altmodisch mit einer Pappkarte – plus Kabelbinder.

Kleines Dashcam-Video von der Auffahrt zum Skigebiet:

Um 18:30 kam ich in Hannover an und wir verstauten Trincerones Sachen im Auto, was im ersten Moment etwas viel aussah, dann aber doch noch genug Platz im Auto ließ. Gegen 20 Uhr kamen wir weg und wollten die Nacht durch fahren und morgen Abend vor Moskau ein Zimmer suchen. Darauf verzichteten wir jedoch und fuhren bis Samara durch, d.h. wir waren ca. 3.350 km und ca. 52h unterwegs, unterbrochen nur durch Tankstellenhalts, Grenze und wenigen Raststättenstopps (1?2?). Tankstellenstopps brauchten wir am Anfang öfters, denn mit Trinc, dem ganzen Gepäck und vor allem den Skiern auf dem Dach schluckte mein Ignis bei den Autobahnen in Polen doch etwas mehr Sprit und nach 250 km war der Tank zu 2/3 leer und wir mussten tanken.

Da ich ja heute morgen so spät aufgestanden bin, konnte ich problemlos die halbe Nacht fahren, erst gegen 4 Uhr wurde ich müde und wir wechselten mal für 2h. Die Jahre zuvor hatte ich ja immer Probleme mit dem Schlafen im Auto, dass ich nicht einschlafen konnte. Hab die Wochen vor dem Urlaub etwas im Sessel geübt und dort festgestellt, dass ich primär mal möglichst schräg liegen muss. Außerdem hatte ich mir ein Einschlaflied und ein Meditationslied von youtube downgeloadet, das ich auch in den Wochen vorher immer mal nebenbei beim einschlafen gehört hab. Also Sitz im Auto recht schräg eingestelt, Augenbinde um, Kopfhörer ins Ohr und das weiche, große Kopfkissen ging auch schön um die Ohren, um den Lärm nochmal zu reduzieren.

Es ging dann tatsächlich ganz gut – nicht, dass ich so richtig eingeschlafen wäre, ich hatte m.E. immer bewusst auch das Lied gehört, vielmehr war ich wohl in so einer Art Meditations-Tiefenentspannung mit dem Lied. Nach 2h war ich wieder fit und ich fuhr nochmal bis Mittag oder so, als Trinc dann ausgechlafen war und ich nochmal einige Stunden ruhen musste. In Litauen mussten wir die Uhren erstmals eine Stunde vorstellen, an der Grenze zu Russland folgte die nächste Stunde. (Moskauer Zeit GMT+3)


^ Straße in Litauen

Der Grenzübergang nach Russland (am DI so gegen 20/21 Uhr) war etwas nervig, wir mussten zwar die Sachen nicht ausladen, aber hatten keinen funktionierenden Stift dabei und die rigorose Zöllnerin wollte uns ärgern und uns nicht in den warmen Innenbereich (wo es vmtl. Stifte gegeben hätte) lassen, sondern wir mussten den Migrations-Zettel im Auto ausfüllen. Der Zollzettel kam dann später dazu (dankenswerterweise hatte Trinc einen alten dabei, so dass das Ausfüllen zügig ging), hier mussten wir uns vom Zöllner einen Stift leihen. Wobei der auch noch Schichtwechsel hatte und wir 30min sinnlos warten mussten, bis er seine Schicht endgültig beendet hatte (schrieb eine lange, handschriftliche Notiz an seinen Kollegen und musste sein Windows XP runterfahren) und dann irgendwann der neue eintrudelte, abschnittsweise befürchteten wir schon, die ganze Nacht an der Grenze verbringen zu müssen, weil so gar nichts weiter ging. Und das nur, weil uns die blöde Zöllnerin auf die falsche Spur geschickt hatte. Und wir keinen funktionierenden Kugelschreiber hatten.

Da wir mittlerweile recht spät dran waren und das mit dem Schlafen ganz gut ging, wollten wir auch noch eine 2. Nachtfahrt anschließen und uns erst vor Samara ein Hotel nehmen. Am Morgen fuhren wir um Moskau rum, der Verkehr und die Schlaglöcher auf den Straßen nahmen zu. Also genauer gesagt, war der Verkehr bis Samara fast durchgehend stark und die Schlaglöcher abschnittsweise ebenso. Irgendwo an einer Tankstelle gab es einige Sachen für den Autofahrer. Eines der dort ausgehängten Produkte kam uns dann sehr eigenartig vor: Ein großes Klappmesser (so. 10cm oder mehr?) das explizt auf der Verpackung für den städtischen (!) Autofahrer angepriesen wurde. Leider kein Foto gemacht und später tatsächlich nicht mehr gesehen. Kurios. Wofür wohl genau der städtische Autofahrer das Messer braucht?!


^ Verkehr in der Gegend um Moskau. Interessanter Laster da links ;)


^ In Russland & Co kann man heiteres “was hat das Fahrzeug vor uns wohl für eine Farbe” – Raten spielen. Meiner sah von hinten auch irgendwann so aus, könnte sogar sein, dass man nicht mal mehr die Blinklichter gesehen hatte, so eine dicke Schicht musste ich da mal abkratzen ;-)

Die Hotelsuche vor und in Samara war doch recht schwierig, wir suchten einige Hotels anhand der Navi-Software unseres Tablets aus und fuhren ca. 10 an, die aber allesamt geschlossen waren oder kein Rezeptionist zu finden war oder uns nicht taugten (was soll man von einem Hotel halten, wo unten eine Bar namens “Anomalia” pink blinkt?). Bei einem lotste uns das Navi durch enge Nebenstraßen in einem Wohnviertel mit 20cm hohem Schneematsch und ohne freie Parkplätze oder wo dann genau das Hotel war – die Straße hab ich dann retour auf dem Dashcam-Zusammenschnitt. Da merkten wir dann auch, dass es mit der Bodenfreiheit im Ignis, zumindest jetzt beladen, doch nicht so weit her ist, da wir den Schnee kratzen hörten.

Dann endlich entdeckten wir die Rettung auf der Hotelliste am Tablet: IBIS. Da wussten wir, dass wir auch jetzt nach 3 Uhr noch ein Zimmer bekommen. Ja, Samara hatte wieder einen Zeitzonenwechsel und liegt als kleine Region in der ansonsten wohl recht unbeliebten GMT+4 Zeitzone (für uns war es also egtl. erst kurz nach Mitternacht):
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Standard_World_Time_Zones.png

Nach über 50 Stunden endlich mal wieder die Schuhe ausziehen – das wurde von einem unangenehmen Nebengeruch begleitet :)

Fotos hatte ich von der Fahrt ja fast keine gemacht, hier ein kurzer Dashcam-Zusammenschnitt vom 26.+27.12. (HD einschalten!)

(Auf der Dashcam hab ich keine Zeitzonen-Umstellung gemacht.)

(Fortsetzung folgt.)

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