Do, 5.3.2015 – Tag 6, Antalya – Saklikent, km ca. 4.285 (∆ 610km)
(Eins der Tour-Highlights – sorry für die vielen Fotos)
Türkei, Antalya – das waren für mich Ziele für einen Sommer-Hitze-Strand-Urlaub, etwas, was ich nicht mal geschenkt haben möchte. Und heute? Heute steh ich genau hier am Strand von Antalya. Aber im Winter. Und um hier in den Bergen skizufahren. Und ohne mit dem Flieger in ein All-inclusive-Hotel geflogen zu sein, nein, mit dem eigenen Auto. Wieviel Deutsche oder Österreicher (ohne türkische Verwandte) wohl jemals mit dem eigenen Auto nach Antalya gefahren sind?
Um 5:45 Uhr stand ich auf, da ich zum Sonnenaufgang um 6:30 Uhr am Strand sein wollte. Trinc wollte lieber schlafen, also war ich alleine unterwegs. Schlafen, das kann ich daheim auch noch, aber Sonnenaufgang am Strand, das geht in Innsbruck nicht, die Prioritäten sind also klar :)
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Kurz vor Sonnenaufgang in Antalya
^ Kurz vor Sonnenaufgang in Antalya
^ Kurz vor Sonnenaufgang in Antalya
^ Die schneebedeckten Gipfel um Antalya im Morgenrot
^ Kurz vor Sonnenaufgang in Antalya
^ Zum Sonnenaufgang in Antalya sind auch etliche Angler am Strand
Nach dem (eher bescheidenen) Frühstück ging es dann ins Skigebiet oberhalb Antalyas, nach Saklikent. Aufgrund mehrerer Steinbrüche und den dafür nötigen Schwerlastverkehr war die Zufahrtsstraße tw. ziemlich schlecht, es zog sich auch ganz schön. Ob hier heute unter der Woche überhaupt Betrieb sein wird, wussten wir nicht, umso erfreuter waren wir, als wir sahen, dass die DSB in Betrieb war. Die (ungewöhnliche) Tageskarte kostete 50,- TL, also ca. 17-18,- €.
Über Mittag, als es gerade den rechten Firn dort hatte, wurde auch der SL in Betrieb genommen – ob generell oder extra für uns, wissen wir nicht. Am SL fuhren wir quasi alleine, wir beide hätten es hier allein auch den ganzen Tag aushalten können – und blieben auch ca. 1,5 Stunden. 700m Länge, 140 hm – das reicht uns zum Glücklichsein. Es braucht dazu – neben eines alten SL – “nur” das passende Gelände, abwechslungsreich, mit Kuppen, mal steil, mal flach, durch Felsen, durch einen Canyon, auf Restschnee zwischen den Gräsern – und all das bei genialem Firn.
DAS ist “Sommerschi” in Reinkultur! Wozu braucht man 1000 hm Abfahrt, wenn es eh nur auf 200 hm “den” perfekten Schnee, “das” perfekte Gelände hat? Wozu 20 Lifte mit 40 Abfahrten, wenn man hier an einem Lift nahezu unbegrenzte Möglichkeiten hat? Das Skiglück kann manchmal so einfach sein. Leider weiß man das normalerweise halt nicht im Vorhinein, und lässt Skigebiete mit “einem SL, 700m, 150hm” halt doch viel zu häufig links liegen. An der DSB firnte leider nicht jeder Hang auf, aber ein paar gingen sehr gut und auch die DSB bot zig unterschiedliche Varianten, so dass man es auch dort unproblematisch einen ganzen Tag aushält.
^ Unser heutiges Hotel in Antalya
^ Auf dem Weg von Antalya nach Saklikent
^ Blick von der Straße ins Skigebiet runter nach Antalya
^ Die Färbung des Wald-Geländes mit dem Schnee und des grauen Bodens unter den Bäumen fand ich interessant
^ Auffahrt ins Skigebiet, aufgrund Schwerlastverkehrs (Steinbrüche!) leider teils ziemlich schlecht
^ Blick ins Skigebiet von Saklikent
^ Blick ins Skigebiet mit der DSB, links der stillgelegte SL
^ Die letzten Meter zum Skigebiet
^ Schaut etwas verfallen aus, aber den modernisierten und teils geöffneten Fenstern nach dürften wohl Leute drin wohnen.
^ Blick vom Parkplatz zur DSB (komplette Strecke) und Ex-SL
^ Der tolle SL, der über Mittag ein paar Stündchen in Betrieb war, und das Kassenhäuschen
^ DSB Zwischenausstieg und oberer Abschnitt
^ Nochmals die leicht bewaldeten Hänge mit der interessanten Farbgebung
^ Die Abfahrt von der DSB-Bergstation ist auf den oberen Höhenmetern nur ein Skiweg, aber man kann ja auch direkt offpiste runter.
^ Von diesem Skiweg aus hätte man auch Meer-Pano, heute allerdings nur mit Infrarot zu erahnen; als später die Sonne hier spiegeln würde, waren wir entweder am SL unterwegs bzw. wurde es hier wolkiger.
^ Die Serpentinen des Skiwegs von der DSB-Bergstation – oder eben später direkt ab.
^ Abfahrt und einer der Offpistehänge an der DSB
^ Pano von etwas oberhalb der DSB-Bergstation …
^ … leider durfte man hier nicht weiter hinauf, ein Wachposten verhinderte das. Tübitak, also Forschungseinrichtung, sah nach Sternwarten aus.
^ Talstationen und das Dorf mit Moschee. Weder am SL noch an der DSB gab es Zutrittsschranken oder einen abgesperrten Zutrittsbereich – man fuhr halt einfach hin und stieg ein. Oder anders gesagt – die zu diesem Skigebiet passende Leichtigkeit und Gemütlichkeit.
^ DSB mit den Abfahrten von der Mittelstation und dem Offpistegelände links daneben
^ Blick vom SL rüber zur DSB und ihren zahlreichen Geländekammern und Abfahrtsmöglichkeiten, wobei die Geländekammer am oberen Serpentinen-Skiweg ja hier gar nicht sichtbar weiter südlich liegt. Genug Möglichkeiten für einen ganzen Tag.
^ Am SL gab’s nur einen präparierten Skiweg rüber zur DSB-Abfahrt, offpiste war hier aber bester Firn
^ Firn-Restschnee-Abfahrten am SL
^ Die Felsdurchfahrt am Ausstieg macht den SL noch einen Tick besser
^ Im SL, fast komplette Strecke
^ SL Bergstation; links die Abfahrt von der DSB
^ Perfekter Lift, perfekte Kulisse, perfektes Gelände, perfekter Firnschnee
^ Ex-SL, DSB, Abfahrten und Offpiste-Gelände
^ Zwischen der DSB Abfahrt und den SL-Varianten gibt’s so einen kleinen, netten Mini-Canyon …
^ … aufpassen musste man aber auch in diesem Mini-Canyon :)
^ Mini-Canyon Ausfahrt, rechts unsere Firn-Spuren am SL
^ Blick rüber zum SL mit den zahlreichen Möglichkeiten; die sichtbaren Spuren waren wohl alle von uns heue.
^ Eine der DSB-Variantenhänge, firnte ab 14 Uhr auch schön auf
^ Perfekter Firn, diesen Bereich kann man nicht nur vom SL aus erreichen, sondern auch von der DSB aus (links unser Mini-Canyon)
^ Nochmals ein Blick zu den tollen Varianten links des SL
^ Kafeteria an der DSB Bergstation. Kayak heißt übrigens Ski, Kayak Pist also Skipiste.
^ Skifahren in Saklikent, Muezzin-Rufe von der Moschee inklusive.
^ Unseren Mini-Canyon sind wir auch von der DSB aus noch etliche Male gefahren :)
^ In diesem Bereich war’s auch nachmittags toll firnig, nur oben die abgeblasenen, vereisten Steilhänge blieben recht hart.
^ Doch viel schöner als so eine Skidata-Karte: Der Papp-Skipass hier wird mit der Hand ausgefüllt, an eine Klammer an einem Bändel gehängt und bei der ersten Bergfahrt gelocht. Die Klemme hielt tatsächlich gut, das Papier riss nicht ab.
^ Rückseite von Skipass und Klammer. (Und ja, es ist nicht einfach, im Sessellift mit einer Hand den im Wind flatternden Skipass zu halten, mit der anderen Hand die Cam und ohne dritter Hand den Fokus am Objektiv einzustellen …)
^ Diese Seite der DSB war auch zum Schluss zu hart.
^ Wenigstens blieben die Wolken in einem gewissen Mindestabstand
^ GPS-Track. Wie man sieht, hätte es noch viele weitere Möglichkeiten im Gelände gegeben
^ GPS-Track im Skigebiet Saklikent vs. Auffahrt von Antalya und weitere Autostrecke bis fast nach Alanya
^ Zufahrtsstraße ins Skigebiet Saklikent; durch Schwerlastverkehr wg. der Steinbrüch leider teils ziemlich schlecht
^ Blick hinunter nach Antalya und zum Meer
Noch ein kleines Filmchen vom SL – und zum Schluss noch ein paar Muezzin-Töne, die später von der DSB-Abfahrt zu hören waren:
Fazit: Wie schon gestern eine geniale Location, ein geniales Skigebiet, das ich bei meiner nächsten Türkeireise sehr gerne wieder besuchen möchte.
Nach Saklikent stand uns unsere längste Autofahrt bevor – über 1.000 km bis zum Vansee (“H” im großen Tourplan), dazwischen auf dem Weg sinnvoll (und interessant) nur 2 Skigebiete, das große Erciyes (“R” im großen Tourplan) und das kleine Hazarbaba (“G” im großen Tourplan). Hätten wir einen Tag mehr zur Verfügung gehabt, hätten wir in einem Hotel übernachten, morgen in Erciyes fahren, in einem Hotel übernachten und übermorgen in Hazarbaba fahren können. Aber diesen Tag hatten wir eben nicht, daher ließen wir das Hotel heute Abend aus und fuhren die Nacht durch. Trinc hat das schon öfters gemacht, er verschlief auch täglich bei unserer Reise einen Teil der Fahrt (häufig tagsüber). Für mich dagegen war das Neuland, und es sollte leider nicht gut klappen für mich, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, richtig eingeschlafen zu sein.
Zuvor hielten wir noch kurz in Side, einer Sommer-Touristen-Hochburg, in der Trinc vor vielen Jahren mit seinen Eltern war. Nicht geklappt hatte es leider, ein Alanya-Schild zu finden und mit Skiern abzufotografieren. Für die, die des Italienischen nicht mächtig sind: “Alanya” – genauso spricht man ja das Skigebiet am Monte Rosa in Italien, Alagna, aus – wäre ein schönes Foto für “Alagna-freeride.com & Sommerschi.com” gewesen ;)
^ In oder vor Antalya; stellenweise ist der Ampelcountdown auch statt des orangenen Lichts – praktisch.
^ Antalya, Fahrt richtung Alanya
^ Kleiner Zwischenhalt in Side
^ Side, im Sommer um die Uhrzeit vmtl. mit Touristen überschwemmt ;-)
^ Döner macht Schöner – best Kebab in town. Alles auf deutsche Touristen eingestellt.
^ Kebab, war aber auch zur jetzigen Saison hier nicht gerade günstig
^ In Side. Streunende Hunde hatten uns dann noch ziemlich genervt hier.
(Fortsetzung folgt.)