Lurisia, 27.12.2014

Sa, 27.12.2014 – Tag 4 – Lurisia

Als ich kurz nach 10 Uhr in Lurisia ankam, standen doch ein paar Autos an der Talstation, der einzige sollte ich also doch nicht werden. Skipass war mit 19,- € für den einen geöffneten Lift und im Vgl. zu den anderen Gebieten in der Gegend doch etwas viel (auch wenn man immerhin den vergünstigten Werktags-Skipass anstelle des Wochenends/Ferien-Passes verkauft hatte). Gut, ich hätte auch einen Gratisskipass haben können, wenn ich mich bei J. angemeldet hätte ;) Aber hatte ja erst letztes Jahr einen Gratispass, insofern …

Geöffnet war – wie ich wusste – nur der SL Genzianella, aber ein alter Marchisio mit blauen Stützen und (zum dritten Mal innerhalb 3 Tagen) Stahlseil-Gehänge, etwas über 900m lang und mit (überraschend) 3 geöffneten Abfahrten plus einer geschlossenen (aber fahrbaren) – das sollte dann doch für ein paar Stunden reichen.

Leider war das Wetter nicht ganz so sonnig wie gemeldet. Nachdem ich um 14 Uhr noch eine kleine Pause einlegte und mich bei einem Hotdog aufwärmte, weil sich die Sonne zu der Zeit noch weiter zurückzog, hätte ich nicht erwartet, dass es nach der kleinen Pause nicht nur schlechter wurde, sondern nach einem noch kürzeren Toilettenbesuch plötzlich Nebel aufzog. Gemeldet: Quasi Wolkenlos für heute Nachmittag. Ahja, danke. War aber nicht der einzige, der noch blieb, wobei ich es dann um 15:30 aufgegeben hatte und keine Lust mehr hatte, auf Sonne zu warten.

Schnee war in den oberen Bereichen der Abfahrten z.T. sehr gut griffig, besser als die letzten Tage. Das untere, flachere Stück, war aber hier und da etwas eisig, wobei die Schneekanonen den ganzen Tag liefen. Aso, und Sträucher und Erde gab’s natürlich mehr oder weniger überall, was mich aber ja nicht weiter stört – Steine hätte ich jedenfalls nicht bewusst gespürt. In Summe war das heute sicher die beste Wahl, in den anderen Gegegenden zumindest in den Westalpen hatte man heute schlechter gemeldet.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ Kuriose Brücke in Cuneo


^ Blick ins Skigebiet von Lurisia


^ In einigen Kabinen gibt’s nun Sitzgelegenheiten


^ Gondellift vs. Tal


^ Am SL Betulla ist an Skibetrieb noch nicht zu denken ..


^ SL Betulla Talstation (Marchisio)


^ Skibrücke SL Betulla


^ Blick zum SL Genzianella, heute der einzige geöffnete SL.


^ SL Genzianella, mit 3 Abfahrten geöffnet. Einstieg improvisiert heute vor der Station querend


^ Abbüggeln am SL Genzianella heute kurz vor dem üblichen Ausstieg.


^ Abfahrt Rododendro, ging am Rand im Steilhang super.


^ SL Pineta, wg. Schneemangel noch nicht in Betrieb.


^ SL Genzianella und Abfahrt Pigna


^ Abfahrt Pigna, im unteren Teil stellenweise etwas eisig und steinig, aber der Großteil ging gut.


^ Etwas Sonne zu Mittag


^ Abfahrt Serralunga, noch gesperrt, aber im oberen Teil unpräpariert auch fahrbar.


^ SL Genzianella, heute hochgezogene Querung der Abfahrt dei pini


^ Beschneiung am SL Genzianella


^ SL Genzianella, ein alter Marchsio mit blauen Stützen und Stahlseilgehänge, im oberen Teil gingen die Abfahrten sehr gut, was will man mehr…


^ Pano in die Po-Ebene, logischerweise hatte man vom Alpenbogen heute nichts gesehen – dafür hatte ich hier mit das beste Wetter…


^ Abfahrt Dei pini, ging stellenweise auch sehr gut.


^ Skibrücke SL Pineta


^ SL Genzianella, alles vernebelt um 15:25 Uhr. Egtl. meldete der Wetterbericht doch sonnig am Nachmittag…


^ Gondellift


^ Skipass, blieben wohl noch vom letzten Jahr übrig …


^ GPS-Track 27.12.2014, insg. bin ich den SL Genzianella 21x gefahren, auf 4 Abfahrten aufgeteilt. Geht scho.

Fazit: Weniger ist Mehr. Weniger Schnee = mehr Sonne. Weniger Leute = mehr Spaß. Usw.

Was die Zukunft angeht – diese wird nicht nur für Lurisia schwer werden, sondern auch für die anderen kleineren Gebiete im Südpiemont. Der Inhaber der Lifte hier in Lurisia hat ja schon seit einiger Zeit keine Lust mehr auf Skibetrieb, daher sprang letztes Jahr ja kurzfristig Crissolo ein, danach und heuer ein anderer Betreiber. Der Inhaber andererseits hat nun einen Konkursantrag eingeleitet, im Februar soll wohl irgendeine Deadline oder Verhandlung oder Abschluss sein, jedenfalls ist wohl fraglich, ob jemand die Lifte kaufen wird. Seitens des derzeitigen Betreibers gibt’s wohl auch keine große Lust für einen Kauf.

Der neueste SL im Skigebiet profitiert übrigens um ein halbes Jahr nicht vom aufgelassenen Vita-Tecnica-Gesetz, er fällt nicht in die Sonderregelung und darf nicht wieder in Betrieb gehen. Anders die DSB, die dürfte fahren, macht aber ohne den anschließendem SL halt leider keinen Sinn. Dem mittlerweile 5 Jahre alten EierGondellifts wurden in einigen Kabinen Sitzplätze spendiert (Holzbank), werden von außen aber jetzt auch langsam schmutziger und strahlen nicht mehr so weiß. Und auch wenn die Fahrt hier ewig dauert, weil so langsam, war ich doch ganz froh, mich heute nicht auf einen kalten Sessel-Sitz setzen zu müssen, SL (und Gondellift als Zubringer) war bei der Kälte heute sicherlich wärmer als Sessellifte.

Im Tal machte ich noch ein paar ausgiebige Fotos der DSB-Talstation und fand auch erstmals den SL, der etwas unterhalb stand. Für dessen Trassenbegehung wars mir dann aber doch zu kalt, das kann man auch mal im Sommer machen ;-)


^ Talstation der derzeit stillgelegten DSB Pian del Lupo


^ Derzeit stillgelegte DSB Pian del Lupo. Dürfte zwar noch in Betrieb gehen, aber der SL, mit dem man oben weiterkäme, nicht.


^ Die schöne Marchsio DSB-Talstation


^ Stütze 2


^ Stütze 1a und 1b


^ Sessel 14 von hinten


^ Marchisio-Sessel von der Seite


^ Talstation


^ Marchisio-Talstation. Was auch immer der Grund für die einseitige Bauweise war – auch von Leitner gab es so etwas, wenn auch eckiger und nicht so schön.


^ Talstation, das Schild mit der letzten Bergfahrt um 16 Uhr …


^ Abspannung


^ Marchisio-Sessel offen


^ Marchisio-Sessel geschlossen


^ Feder des Schließbügels


^ DSB-Talstation


^ Ehemaliger SL im Tal, zwischen Dorf und Gondellift.


^ Ex-Tallift Stütze


^ Ex-Tallift Stütze


^ Ex-Tallift Strecke. Für eine Begehung war’s mir allerdings zu kalt und der Boden zu hart gefroren.

Auf dem Weg ins Hotel (ohne mir 100% sicher zu sein, wo es nochmal war, aber da ich ja schon öfters war, hatte ich die Lage und den Weg dann doch wieder richtig geschätzt) ging ich noch kurz einkaufen (da ich ja nicht nach Frankreich kam, wenigstens etwas Naschsachen aus Italien) und war ganz überrascht, wie schnell die Kassiererin hier ist, nämlich vergleichbar mit DE und AT und somit gut doppelt so schnell wie normalerweise die in Frankreich… :-)

(Fortsetzung folgt.)

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