Laceno, 8.3.2012

Appennino 2012, 14. Tag: Do, 8.3.2012 – Laceno
Spurensuche im Nebel

Für die ca. 45 km lange Strecke nach Laceno hab ich über 1,5 Stunden benötigt – nicht weil so viel Stau gewesen wäre, nein, die Straßen waren einfach so extrem kurvig – typisch Appennino halt.


^ Noch ist Sonne – aber die Wolken da hinten ….. genau in Bildmitte in den Wolken ist das Skigebiet von Laceno.

Leider wurde der Nebel auch weiter oben nicht besser. Am Parkplatz angekommen – selbiger ist kostenpflichtig, kostet 4,-. Impianti sono aperto? Certo! Na gut, wenn er das sagt.

Wo genau ging nochmal die DSB los? Und wo bekommt man nochmal die Tageskarte? Nun, halb blind hab ich beides gefunden, die Skipässe gibt’s direkt am Lift.

Der Kassierer wollte mir aber partout keine Tageskarte verkaufen, er hätte da eine, die funktioniert wie eine Bankomatkarte (sprich: Punktekarte), die ist doch viel günstiger und superer und überhaupt! Aber .. die Tageskarte kostet doch eh nur 17,- €!? (Am Aushang standen übrigens 16,-) – hab mich nicht von ihm überzeugen lassen und die Tageskarte gekauft :) Mittlerweile war es nach 10 Uhr …

Leider blieb der Nebel auch bis zur Bergstation der 2. Sektion. Fast ein Wunder, dass die heute überhaupt offen hatten (und dass es auch nicht mehr Wind gab!).

Als 2. Abfahrt wollte ich dann gleich die berüchtigte Nordica-Abfahrt nehmen, die ich mich das letzte Mal nicht zu Fahren getraut habe, weil sie ja mit einem Zaun abgesperrt ist und ein Schild davor steht, man solle da doch nur zu zweit runter ..

2 Fotos von 2009:

.. wie verrückt muss man also sein, bei diesem dichten Nebel eine schwarze Abfahrt zu fahren, die man noch nie gefahren ist, und die immer gesperrt ist, weil sie aufgelassen wurde?

Ok, ich hab sie mir oft genug in Google Earth angeschaut in den letzten Jahren – und man kann sich ja nicht verfahren, denn es ist die einzige Schneise durch den Wald.

Im oberen Teil erinnert sie wirklich eher an eine Langlaufloipe (vermutlich deshalb Nordica?), es geht auf und ab, bis man endlich nach rechts abzweigt. Danach folgen ein paar Kehren, dann ein paar schönere steilere schmale Waldschneisen und unten raus dann wieder flacher. Von der Steilheit her ist das m.E. in keinster Weise eine schwarze Abfahrt, wäre sie präpariert, ginge sie als maximal rot durch, evtl. sogar noch als blau. Trotzdem wäre sie ganz nett gewesen, wenn der Schnee besser gewesen wäre. Doch recht pappig und schwer zu fahren. Unten dann viele Fußspuren, die auch nur sehr unruhig zu fahren waren.

Wieder bis ganz rauf und an der 2. Sektion eine “normale” Abfahrt, dann suchte ich mir die nächste stillgelegte Abfahrt aus, die schwarze, die direkt an der DSB Sektion 1 runterging. Die war schon schwärzer…. wobei man die Steilhänge mit einem krassen steilen schmalen Weg umfahren konnte/könnte. Unten kommt man dann in die stillgelegte schwarze Abfahrt vom stillgelegten SL rein.

Später bin ich auch noch die normale Talabfahrt gefahren (laaaaangweilig) und hab meine Augen offen gehalten, denn im alten Berann-Panorama gäbe es hier etlich Varianten, genauso wie oben an der Nordica. Entweder es gab damals einfach noch weniger Bäume hier, oder man hatte die Abfahrten durch den Wald eingezeichnet – oder es waren einfach nie vollendete Projekte, zu denen wohl auch die im Berann-Pano eingezeichneten Doppel-SL unter der Mittelstation, sowie der lange linke SL gehören müssten, zumindest ist bei beiden auf GE so komplett gar nichts sichtbar. Andererseits, die beiden anderen stillgelegten SL kann man auf GE egtl. auch nicht mehr wirklich ausmachen ;-)

Hier der Link zu besagtem alten Pistenplan:
http://www.berann.com/panorama/archive/image/PN_I_153.jpg

Noch ein paar Mal die obere DSB, inzwischen schneite und regnete es stark aus dem Nebel, und zum Schluss doch nochmal die Nordica. Durch meine Spur, so dachte ich, sollte das Fahren in diesem schwierigen Schnee nun enfacher sein. Was es durchaus auch war.

Natürlich bin ich noch kurz zum stillgelegten SL raufgelaufen und bin dessen stillgelegte “rote” Abfahrt gefahren.

(Fotos anklicken zum Vergrößern, soweit nicht vergrößert gepostet)


^ U) Laceno


^ Gebührenpflichtiger Parkplatz – und man bekommt so einen Parkschein, der vom Parkwächter erst mal freigerubbelt wird.


^ GPS-Track (nachgezeichnet, da zu viel Ausreißer aufgrund des Waldes), rot die stillgelegten SL.


^ GE von 2002 – damals waren die Abfahrten an der oberen DSB doch noch wesentlich schmäler und kurviger


^ Talstation DSB Sektion 1


^ DSB Sektion 2. Hatte auf alten Fotos glaub ich noch farbig lackierte Stützen.


^ Start der Nordica-Abfahrt. Wie verrückt muss man sein, eine unbekannte, aufgelassene Abfahrt bei diesen Sichtverhältnissen zu fahren?


^ Gleiches Foto, aber kontrastverstärkt, damit man wenigstens im Nachhinein mehr sieht ;-)

(im Lightroom: Belichtung -3,71, Wiederherstellung 34, Aufhelllicht 36, Schwarz 6, Helligkeit +144, Kontrast +100, Klarheit +65, Gradiationskurve 39,2/31% + 90,6/100%)

Generell hab ich alle Fotos so generell kontrastverstärkt, schaut vielleicht ab & zu etwas unnatürlich aus, aber dafür kann man wenigstens ein bisschen mehr erkennen.


^ Nunja, warum heißt die Piste wohl Nordica? Weil man die ersten paar hundert Meter Langlauf macht.


^ Hier hätte man einen schönen Ausblick auf den Golf von Salerno.


^ Gleicher Standort, jetzt geht’s in die Suppe. Gut, ich weiß, irgendwann muss mal was rechts abgehen – also halte ich mich am rechten Rand.


^ 5 Minuten später – na das schaut doch gut aus, hier dürfte die Abfahrt weiter gehen.


^ Nach dem kurzen Hang geht’s wieder Skiwegig weiter…


^ Es folgen ein paar Kehren


^ Ehrlich gesagt war ich ganz froh, dass das Teil hier so flach war, der Schnee war äußerst bruchpappig.


^ Ab hier wird’s mal etwas steiler


^ Wie man sieht wurde die Abfahrt früher schon modelliert!


^ Steilhang. Also warum die Abfahrt schwarz eingezeichnet ist….


^ Aber schön schmal. Bei gutem Schnee macht die sicher Spaß!


^ .. wieder ein modellierteres Stück


^ … und nochmal ein schönes schmales, etwas steileres Stück


^ Jetzt wird’s mal ein kurzes Stück uriger


^ .. bevor es wieder breiter wird.


^ .. und auch modellierter.


^ Schlusshang, bereits nach der Einmündung vom stillgelegten SL


^ Querung SL


^ Der stillgelegte SL wurde im unteren Teil von einem Seillift ersetzt.


^ Ein weiterer stillgelegter SL befindet sich im Bereich der Mittelstation


^ Bergstation des ehemaligen SL nähe der Mittelstation


^ .. und die Schneise.


^ … dieser SL wurde durch ein (kürzeres) Förderband ersetzt, Bildmitte links das Rifugio an der Mittelstation


^ Sektion 1 mit ehemaliger schwarzer Abfahrt direkt an den Stützen, die in weiten Teilen mit schmalen Wegen vereinfacht werden kann; eine felsige Stelle sollte man auch umfahren.


^ .. noch an der gleichen Umfahrung ..


^ .. und jetzt direkt an der DSB Sektion 1 entlang.


^ Da geht auch wieder ein Weg weg – die ganzen Wege hier kann man auf dem GE-Bild gar nicht erkennen!!


^ .. weiter der DSB hinab ..


^ Die Abfahrt darf durchaus Schwarz sein, der Hang war wirklich ungemütlich, zudem sollte man hier auch aufpassen, keinen Sessel auf den Kopf zu bekommen ;-)


^ .. wird sogar noch etwas steiler. In Bildmitte, links der Stütze, geht dann die alte Schneise abseits der DSB-Stützen weiter.


^ .. genau dort bin ich jetzt und schaue zurück. Es folgt dann ein bisschen was verwachsenes, bevor ..


^ … es wieder nach einer richtigen Abfahrt aussieht. Dieser Teil wurde auch durch den aufgelassenen SL bedient.


^ … und der Schlusshang zur DSB-Talstation.


^ Hier nochmal der Schlusshang von der DSB aus gesehen


^ und hier rechts der verwachsene Steilhang und geradeaus das heikle Stück unter der Stütze, das aber auch mit einem sehr schmalen Weg rechts umfahren werden kann. Ob der allerdings einfacher ist, bezweifle ich ;-)


^ Aufstieg von der Nordica-Abfahrt zur Bergstation des stillgelegten SL


^ Diese Abfahrt am stillgelegten SL ist übrigens ROT eingezeichnet. Die spinnen ;-)


^ Stillgelegter SL, ein Nascivera mit blauen Stützen – auch selten.


^ .. und dessen Bergstation


^ Auf der roten Abfahrt am SL. Krass, was der SL hier für Abfahrten hatte ;)


^ Talstation des Ex-SL


^ Talstation des Ex-SL, links die DSB.

Fazit: Die stillgelegten Abfahrten sind durchaus reizvoll hier, im Nebel hat man zum Glück die modellierten Pisten nicht zu sehr wahrgenommen, Meerpano gab’s oben bei dem Wetter heute leider keins. Kann man wieder mal mitnehmen, wenn man ein Skigebiet auf dem Weg in den Süden oder zurück braucht. Erst recht, seitdem ich dank Trincerone weiß, wie geil diese Laubwälder zu fahren sind, denn da könnte man insb. an der 1. Sektion bzw. in Kombi mit der Nordica so einiges nettes mitnehmen ;-)

Die DSBs sollen lt. einer Website übrigens nur noch bis 2015 eine Genehmigung haben, hier und da meine ich auch von größeren Projekten / Erweiterungen gelesen zu haben.

Um 14 Uhr hab ich’s (durchnässt) gelassen, auch wenn inzwischen die Sonne immer stärker durchschien, hatte ich ja noch einen weiten Weg vor mir: knapp 4 Stunden bis Campocatino. Da ich die letzten 2 Tage kein WIFI hatte, musste ich mich wieder altmodisch auf Hotelsuche begeben. Von meinem Sommerbesuch hatte ich im Kopf, dass es oben 1 oder 2 Hotels geben müsste, also fuhr ich eben hinauf. Das eine Hotel wollte allerdings 70,- für die ÜF und 90,- für HP (heutiges Abendessen: Gemüseplatte, Pizza Margherita, Kalte Platte, Kartoffeln. Aha, sehr toll.) – und das überstieg selbst die durch die letzten 2 Hotels ausgedehntere Schmerzgrenze. Da hätte es schon einen bessere Eindruck machen müssen, 4 Sterne haben, …. Ansonsten hab ich im Nebel oben leider nichts gefunden.


^ Irgendwo, glaub zwischen Alatri und Guarcino, sind mir plötzlich verräterische Masten rechts aufgefallen … hier ging wohl mal eine Straßen- oder Eisenbahn hinauf!


^ .. und das könnte mal ein Bahnhof gewesen sein.


^ Hotel Eden am Campocatino. Hab bei dem Nebel keine andere Unterkunft hier gefunden, aber mir war’s zu teuer.

Also wieder 14km runter, kurz am Ende (Anfang) der Straße ist noch ein Albergo, wie ich beim rauffahren gesehen hab. Hier musste ich zwar 50,- für’s Zimmer zahlen (1 oder 2 Personen egal), Abendessen à la carte (Pizza), leider ziemlich voll und nicht gerade schnell gewesen.

Lärm ist aber auch hier – im Zimmer hört man sehr laut irgendeinen brummenden Motor, und im Restaurant unten spielt eine Livemusik. Anscheinend ist heut irgendein besonderer Tag in Italien.


^ .. und mir ein Hotel auf der Straße weiter unten genommen. Zimmer war leider Vollpreis – auch für mich allein.

Das Frühstück bestand aus Zwieback und 2 (frischen) Croissants, Marmeladen, Nutella und (mit Mühe) Kakao.

Weiter unten im Ort bin ich am nächsten Tag noch an 1 oder 2 Hotels vorbei gefahren (aber keine Ahnung, ob die offen waren).

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