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Mi, 19.8.2009 – 12. Tag
Als erstes machte ich mich auf die Suche nach dem KSSL (Skigebiet) Yad Moss. Gefunden und mir war klar, warum ich ihn gestern Nacht nicht sah – lag einige Meter oberhalb der Straße…:
^ Skigebiet Yad Moss an der B6277 nähe Etersgill
^ Der einzige Lift im Skigebiet Yad Moss (Mitten im Nirgendwo) – und das soll wohl der Parkplatz sein?
^ Zoom zur Talstation von der B6277 aus. Wie gesagt, von der Straße aus gibts weder einen Weg noch ein Schild noch einen Parkplatz…
^ Ausweiche, alte Straße oder kleiner Parkplatz für den KSSL, zu dem man doch ein schönes Stück aufsteigen darf!
^ Zoom Talstation und unterer Streckenteil
^ Sonne im Süden, Wolken in den Berg.. äh Hügelgebieten Englands. Hier auf der B6277, Teesdale.
^ .. irgendeine Ruine im Vorbeifahren ..
Weiter ging’s nach Crich zum National Tramway Museum. Was doch eine längere Fahrt war, erst kurz nach 12 Uhr kam ich an. Ok, ich hab zwischendrin an einer Raststätte ein “englisches Frühstück” gegessen: Spiegelei, Speck, 2 Würstchen, Rösti-Ecke (“Hash Brown”) und eine voll geschmolzener Butter tropfende Scheibe Toast. Pürierte Tomaten waren auch noch dabei, auf die gebackenen Bohnen hab ich verzichtet und lieber eine zweite Scheibe Speck genommen. Also so gut wie das Zeug schmeckt, aber es ist in der früh schon ne arg fettige Angelegenheit …
Der Eintritt ins Tramway Museum kostet £ 10,50, es stand eine große Schlange vor der Kasse. Ahja, Schlangestehen in England. Ist meist recht interessant, da es bei mehreren Kassen oft nur eine Spur gibt, und somit bekommt jeder immer die nächste Kasse, es gibt keine Drängelei und alles ist anständig in Reih und Glied. Ist auch in Fastfood-Restaurants oft so. Irgendwie cool.
Die Eintrittskarte ist übrigens ganze 12 Monate gültig. Also du kannst so oft du willst in den 12 Monaten kommen – außer an den Tagen mit den Special Events. Dazu gibt’s einen alten Penny, mit dem man sozusagen die Tageskarte in der ersten Tram zahlen muss. Mit der Tageskarte bekommt man bei den weiteren Trams dann wieder die nächsten Fahrkarten :-)
Es war einiges los, und für die erste Straßenbahnfahrt musste ich glatt mal 15-20min warten. Am Ende der Linie steht man auf, die Lehnen der Bahn werden umgeklappt, so dass man wieder in Fahrtrichtung sitzt. Am nächsten Stopp bin ich dann raus und hab auf die nächste Tram gewartet.
Ahja, falls jemand meint, das seien zu viele Fotos: Ich hab über 4x so viel Fotos in Crich gemacht, als ich in die Gallery gestellt hab … also stark dezimiert, aber nicht, weil die andern Fotos zu schlecht wären oder das gleiche zeigen würden…
^ Plan des Crich Tramway Vilage – viel zu sehen …
^ Dorf-Zentrum, links Red Lion Pub & Restaurant, rechts Depot bzw. Workshop , dahinter Souvenier-Laden und weitere Läden (nur Schaufenster)
^ Im oberen Stock des roten Doppeldecker-Busses
^ Town End Tram Terminus – nach 15 Minuten Wartezeit darf ich auch endlich Straßenbahn fahren
^ Rechts ein einstöckiger Wagen von Blackpool-Fleetwood ohne Mittelgang, man steigt jede Reihe von außen ein, und klappbare Rücksitzlehnen (damit man immer in Fahrtrichtung sitzt)
^ Ich darf erst mal mit der Linie J3 fahren, die wohl zuletzt nicht in England in Betrieb war (siehe rechts). Auch zu sehen die Leine zum Klingeln.
^ J3 an der Wakebridge Haltestelle
^ Bei schönem Wetter wollen natürlich alle auf’s Dachgeschoss :-)
^ Stromabnehmer (Tolley-Pole + Head) im Zoom
^ Depot, links der Workshop, mittig die 9 Hauptspuren (pro Spur ca. 3-4 Wägen), weiter rechts dann eher Ausstellungs und temporäre Depots
^ Wartezeiten an der Endhaltestelle. Rechts das Haus hat unten eine Ausstellung mit vielen Fotos zur Geschichte der britischen Straßenbahnen, Videoraum und im Obergeschoß eine riesige Bibliothek zum Thema.
^ Rote Telefonzelle – Das letzte britische A & B – Button – Telephon am öffentlichen Telephonnetz
Erst waren zwei Doppeldecker in Betrieb, erst später fuhr auch der seitenoffene, einstöckige Wagen, später fuhr noch eine modernere Straßenbahn aus Berlin (die sie wohl aufgrund der Rollstuhlrampe öfters in Betrieb haben), die ich aber nicht geschafft hab.
Ja, denn das “Problem” ist, dass es hier so viel museales gibt!
Erste Ausstellung über Tramways in Britain mit Fotos und Linienplänen. Es gab in der ersten Hälfte des 20. Jhds. satte 180 Straßenbahngesellschaften oder Orte mit Straßenbahnen auf den britischen Inseln, die größten in London und Manchester hatten über 200km Wegstrecke und einen Fuhrpark von über 1000 Trams! Vorher gabs natürlich ein paar Pferdebahnen und einige wenige Dampf-Straßenbahnen und Cable Railways wie in San Francisco.
Krass ist aber: Bis 1962 wurden alle Straßenbahnen aufgelassen und mit Bussen ersetzt bis auf eine – danach gab es bis 1980 nur noch die Straßenbahn in Blackpool, die ich ja vor ein paar Tagen besucht hatte!! Erst in letzter Zeit wurden in London, Birmingham, Sheffield, Manchester wieder moderne Straßenbahnen gebaut!
Einen kleinen Film gab’s auch noch zu sehen, und dann ging es an der Bibliothek vorbei – hab nicht reineschaut, daher weiß ich nicht, ob öffentlich geöffnet, aber da sollte es massig Literatur zum Thema Straßenbahnen für Interessierte geben.
^ Ausschnitt der britischen Straßenbahnnetze. London’s Straßenbahnnetz (unten mittig) war 268km groß und es waren 1700 Straßenbahnwagen im Einsatz. Die letzte Straßenbahn fuhr 1952.
^ Skizze der Cable Tramway in NY – heute gibt’s bekanntlich nur noch in San Francisco dieses System. Auch in GB gab’s einige davon! (Da hättens ja gleich eine U-Bahn bauen könne bei soviel Raum da unten)
^ Manche wurden auch mit Batterien (!) oder mit Stromschinen unterhalb der Straße, oder über Kontakte an der Schiene betrieben.
^ Auflistung aller 180-200 Straßenbahngesellschaften in GB Anfang des 20. Jahrhhunderts. Im Jahr 1927 waren über 14.000 Straßenbahnwagen unterwegs. Nach 1962 blieb als einzige Stadt Blackpool übrig! Erst 1980 haben Straßenbahnen in GB wieder eine Renaissance erlebt.
^ In London gab’s nicht nur die unterirdische Straßenbahn-Strecke, nein, es gab auch Doppeldecker-Gespanne!
^ 1904 mit viel Tamtam eröffnet, 1930-34 wurden die 5 kurzen Linien in Northampton schon wieder geschlossen – wie in vielen anderen Städten auch.
^ Seit 1997 im Einsatz, damit auch Rollstuhlfahrer straßenbahnfahren dürfen: Wagen 3006 bzw. Linie 60 nach Köpenick aus Berlin
Als nächstes gings in die Ausstellung oberhalb des Workshops, wo die 50 Jahre Tramway Museum vorgestellt wurden, und ein paar How Tos zum Thema Restaurierung und eine Geschichte, wie ein Wagen ins Museum kam usw.
^ Auf der Workshop-Gallery gibt’s auch wieder viele Schautafeln zur Geschichte und anderen Themen, und man kann nach unten in die Arbeitshalle schauen.
^ Arbeits-Halle von der Gallerie.
^ .. z.B. Schautafeln zur Restauration eines Wagens
^ Die meisten der hier befindlichen Wägen wurden aufwendig restauriert
Dann bin ich ins Depot, wo die vielen, vielen Straßenbahnen rumstehen. Leider darf man die Wägen im Depot nicht besteigen, und da es keine Bahnsteige gibt, kann man kaum ins Innere schauen. Etwas enttäuscht war ich auch, dass ich kein ein- oder zweistöckiges Boat aus Blackpool gesehen hatte – lt. Homepage dachte ich, es müsste eins geben?!
^ Irgendein besonderer Wagen ..
^ Im Depot. Die Grüne (mal wieder aus Blackpool) wär ich auch gern gefahren …
^ Im Depot. Auch die zwei wär ich gern mal gefahren …
^ Leider darf man im Depot die Wägen nicht betreten, und da man auch kaum reinschauen kann (weil zu hoch), kann man fast nur rein fotografieren …
^ Controller. Schaut eher original und nicht restauriert aus…
^ In der nächsten Halle steht etwas ungenutzt und ohne weitere Kommentare ein Wagen aus Deutschland: Linie 15 aus Merseburg.
^ Im Inneren des Wagens aus Merseburg. Die Sitze erinnern mich irgendwie an ‘nen Graffer-ESL :-)
^ Im nächsten Depot gibt’s eine Ausstellung mit 2 Straßenbahnen und Schautafeln zum Thema PCC – den moderneren, leichteren Sraßenbahnwägen
^ Das Innere des älteren Wagens
^ Das Innere des neueren Wagens
Inzwischen viele Fotos und Zeit später hätte ich von der ganzen Knipserei und Rucksackschlepperei beinahe einen Kreislaufkollaps bekommen, so dass ich erst mal ins Auto musste und meinen Rucksack dort ließ.
^ Von der Brücke richtung Mine und mittlere Haltestelle am Eingang/Ausgang/Parkplatz
^ Von der Brücke richtung Village
Eigentlich nahm ich an, ich könnte jetzt nochmal eine Runde Straßenbahn fahren, dann sah ich, dass neben dem Depot noch eine Exhibition ist! Mittlerweile schon 16 Uhr gewesen, bin ich da im Schnelldurchlauf durch, dass ich nur noch fotografiert hatte anstatt mir das alles wirklich anzusehen.
Und diese Ausstellung war gewaltig – im doppelten Wortsinn!
Angefangen hat es mit Pferdebahnen, Ausstellungsstücke, Fotos und vielen Infotafeln, 2 weiteren thematischen Räumen mit Vitrinien aus der Zeit bis zu den 1960ern und endete mit einer pompösen Überraschung in einer weiteren, riesigen Halle voller alter Straßenbahnwagen, einiger Modellbahnen, und einer Art “Messe”, in der “Firmen” ihr Straßenbahnmaterial präsentierten! (Und weiteren Infotafeln & Fotos, diesmal zu den Straßen- und Eisenbahnen auf der Isle of Man).
^ Es folgt eine weitere Ausstellung mit Ausstellungsobjekten und vielen Tafeln, beginnend mit der Pferde-Straßenbahn
^ Dampf-Straßenbahn-Wagen aus Dundee von 1894. Dahinter Wagen 4 der ersten elektrischen Eisenbahn in GB, Blackpool, von 1885
^ Nach einem Raum mit Tafeln zum Thema Elektrizität geht’s weiter in diese Sonderausstellung zum Thema Straßenbahn bei Nacht. Rechts einige interessante Schaukästen zu den Dekaden bis 1959
^ .. beispielhaft: Der Schaukasten zu den 1950er Jahren, als in England so gut wie alle Straßenbahnen eingestellt wurden.
^ .. und dann kommt man in die große Trade Exhibition Hall mit Jahrmarktorgel-Geräusch usw. – geil.
^ .. hier sind mehrere Messe-Stände aufgebaut ..
^ .. und wieder einmal viele Fahrzeuge ausgstellt.
^ .. Zubehör für Straßenbahnen ..
^ .. und uralte, halb verfallene Straßenbahnwagen ..
^ .. entweder ein Eisenbahnwaggon oder von einer Pferde-Straßenbahn …
^ .. es sind viele Modelle zu sehen und auch einige Schautafeln zu den Trams und Railways auf der Isle of man.
Einfach überwältigend. Jedenfalls bin ich schwer am überlegen, ob ich die nächsten Tage mir das nicht nochmal genauer anschauen sollte und vmtl. sind dann ja auch andere Wägen unterwegs…
Noch ein kleiner Besuch in den Geschenks/Souvenier-Shop: Viele neue und etliche Second Hand – Bücher zum Thema Straßenbahnen und Züge zu kaufen, auch einige deutsche Bücher (sogar zwei Kursbücher der DR!) und tonnenweise alter Postkarten und Fotos – da könnte man auch stundenlang stöbern und sich was raussuchen….
^ Im Souvenirshop gibt’s unzählige Second-Hand-Literatur
^ .. und in jeder dieser Boxen zig bis hunderte alte Fotos zum kaufen.
Um kurz vor 17 Uhr bin ich wenigstens nochmal Straßenbahn gefahren, und zwar hab ich auf die ohne Gang gewartet, wo man also in jeder Reihe von außen einsteigt…
^ Wagen 43, mit dem bin ich vorhin gefahren
^ Aussicht im oberen Teil der Tramway-Strecke
^ Endstation Glory Mine, hier darf man nicht aussteigen.
Fazit? Schwer zu empfehlen, wenn man alte Straßenbahnen mag :-) Allerdings sind pro Tag nur 3-4 verschiedene Trams im Einsatz. In der Mini-Straßenbahn in Seaton fahren am Tag mehrere Züge, wenn viel los ist (und dort ist natürlich auch die Strecke länger, dafür hat’s halt auch nur Mini-Straßenbahnen). Wie schade, dass es so ein Museum nicht auch für Seilbahnen gibt.. mit so einer kleinen Strecke, wo man den ganzen Tag mit unterschiedlichen Sesseln und Gondeln fahren kann :-)
Danach ging’s noch einen Campingplatz suchen, der erste verlangte saftige 17,-, gab mir aber netterweise eine kleine Brochure der Gegend mit Campingplätzen mit. Hab mich dann für einen auf dem Weg nach Stoke entschieden, zwar auch ordentliche 13,- und mit lediglich 2 WCs und 2 Duschkabinen (ohne Sitzgelegenheit und mit komplett Nass-Macherei) … zweifelhaft…
Ja, und dann ging’s noch nach Stoke zum Skifahren. 2 Poma-SSL mit 2 Abfahrten sind hier werktags von 18 bis 21 Uhr in Betrieb, und es kostet £ 10,- für die 3h. Bin um kurz vor 20h dort gewesen, und konnte somit eine Stunde fahren. Wurde leider nicht sehr extensiv bewässert und die Matten schienen auch nicht so sauber verlegt zu sein, hatte immer mal wieder ein paar nervige Unebenheiten drin und wie gesagt teilweise stockte es. Länge der Pisten ca. 90 und 140m, also doch recht kurz, aber durch die 2 Varianten dann wieder OK. Viel Gras teilweise. Naja. Ähnlich schlechter Zustand wie in Sheffield also.
^ Linker Hang mit seinen 2 Liften (Teller-SL und Stangen-SL)
^ Der rechte, etwas kürzere Hang, mit SSL und ein paar Funpark-Einrichtungen
^ Umlenkscheibe Bergstation Teller-SL. Schrottverwertung :-)
^ Mattenlager abseits des rechten SSL
^ Wieder am linken Hang, inzwischen mit Beleuchtung
^ Kleiner Übungs-Bereich ganz rechts
Danach ging’s noch zum Tanken und kurz in den Supermarkt – was leider etwas länger dauerte und mit einem größeren Einkaufswagen endete – he, hier gibts noch Cherry Coke! Sogar Diet Cherry Coke (Diet = light)!
Auf dem Weg vom Campingplatz nach Stoke kam ich nur an einem Fish&Chips – Take-away vorbei, dort wollte ich nach dem Skifahren selbiges essen, und? War um kurz nach 22h schon geschlossen! 2 türksiche Kebap&Burger&Pizza – Läden und ein Chinese-Take-away hätten noch offen gehabt, aber darauf hab ich verzichtet. Kebap, Burger und Hotdog, die ich in den letzten Tagen gegessen hatte, konnte man alle ziemlich vergessen – Kebap ist man in DE/AT und Burger&Hotdogs muss man (in Europa) wohl in Norwegen essen. In England muss man Fish&Chips und diese Fleisch-Kuchen/Strudel essen, aber glaubt’s ich wär da in den letzte 3 Tage dazu gekommen? Naja, das Frühstück heut war ja eh groß genug.
Ach, und der Campingplatz … wollte mir das Wetter übers internet anschauen, und? UND? Hier in dieser Einöde hab ich keinerlei Handyempfang!!!!! “Kein Netz”!
Den Part von wegen Duschen hab ich dann ganz gelassen – da die Camper unfähig sind, die Türen bei Einbruch der Dunkelheit zu schließen, wimmelte es von Stechmücken und anderem Gefliege – ich bin nicht mal auf’s Klo gegangen, so eklig fand ichs (in der Kloschüssel saßen die Falter rum…) – Die Steckdosen für die Rasierer waren auch stromlos… also sowas mülliges hier. Dann lieber £ 17,- zahlen für was anständiges als hier 13,- an einem Bauernhof für das!
Nachtrag zu Stoke:
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