Südosteuropa 2013, Tag 6: Skigebiet Lokve (Montenegro) und Fahrt von Montenegro durch Kosovo nach Mazedonien
Mi, 20.2.2013
Heute stand das Skigebiet Lokve auf dem Plan. Lt. Facebook sollte die DSB ab 10 Uhr in Betrieb sein. Gegen 10:30 waren wir dort, die DSB lief nicht. Ein Einheimischer war auch dort, der war genauso ratlos. Gestern lief sie um 10, sagte er uns, da er Englisch konnte. Er erzählte uns später auch, dass das Hotel geschlossen sei, weil ein Russe es vor ein paar Jahren gekauft hatte und dann mit dem Renovieren anfing – und dann irgendwann verschwand …
^F: Lokve
Nach einer viertel Stunde kam der gestrige Mann vom Hotel wieder heraus, der erzählte uns, dass der Lift heute erst ab 11:30 in Betrieb ginge. Nun gut, warteten wir halt. (Das nächste (größere) Skigebiet wäre ca. 1 Stunde entfernt gewesen, lag aber nicht auf unserer geplanten Route nach Mazedonien.)
Mit der Zeit kamen noch weitere Autos und gegen 11 Uhr auch das Liftpersonal zu viert im ältesten und kleinsten Auto ;)
Bis die Männer des Lifts selbigen in Betrieb nahmen, verging noch eine viertel Stunde, so dass die DSB um 11:15 in Betrieb ging. Was macht man nicht alles für so eine alte Graffer-DSB…. Tageskarte (Papier) kostete 7,- €.
Kurios find ich ja, dass in Montenegro und Kosovo der Euro das einzige gesetzliche Zahlungsmittel ist, obwohl sie ja weder in der EU noch Mitglied in der Euro-Zone sind. Wieso ist das hier kein Problem, aber für manch andere neue EU-Staaten anscheinend schon? Und wo haben die das ganze Geld her? Allerdings dürften die Euro allesamt vom Erstausgabejahr +/- sein, die Münzen und Scheine sind viel abgegriffener als bei uns.
Die DSB selbst ist ja egtl. relativ kurz. Ca. 600m und 200hm, wobei die Haupt-Abfahrt recht nett trassiert ist und unten eine steile Buckelpiste hat (für die es eine leichtere, präparierte Umfahrung gibt). Alternativ gibt’s noch einen Skiweg, der dann auch zum Parkplatz geht. Abseits der Piste kann man hier und da fahren, etwas im Wald, bzw. den Skiweg hier und da abkürzen, so dass man egtl. genügend Variationen hat. Schnee war hier und da auch ganz nett (firnig!), so dass wir durchaus unseren Spaß hatten.
Krass waren an der DSB außerdem der Einstieg (Sessel extrem niedrig, nach dem Einstieg ein Graben) sowie der Ausstieg (leicht bergauf oder schräg seitlich nach außen).
Oberhalb der DSB wäre noch ein SL, wobei ich den von GE her anders und länger erwartet hätte. Der läuft aber nur am WE, und dann soll das Skigebiet recht voll sein.
Wobei sich an der DSB ab Mittag auch heute etliche Leute getummelt hatten, also da war ich schon oft in Skigebieten, wo weniger los war. Und Anfänger war da unterwegs… absolut krass, wie die teilweise runter fahren. Im Schuss durch die Buckelpiste und unten zum Bremsen dann hinschmeißen :)
(Fotos anklicken zum Vergrößern, soweit nicht vergrößert gepostet)
^ Ausblick aus dem Hotelzimmer.. endlich kann ich mal wieder auf mein Autodach schauen ;-)
^ GPS-Track Lokve mit Off-Piste-Varianten
^ DSB in (fast) kompletter Länge; die Buckelpiste vorne kann rechts präpariert umfahren werden.
^ Linker Teil, hier geht ein Skiweg zum Hotel/Parkplatz bzw. kann man ein bissl Offpiste fahren
^ Blick vom Parkplatz zur Talstation der DSB
^ Architektonisch sehr interessantes Hotel, leider momentan geschlossen.
^ Buckelpiste an der DSB, ordentlich steile hohe Buckel gewesen.
^ Talstation der DSB in bester Graffer-Art.
^ DSB kurz vor der Bergstation
^ Bergstation DSB; also der Schließbügel darf beim Einfahren in die Station nicht unten sein …..
^ Talstation und Buckelpiste.
^ DSB und Abfahrt
^ In der Buckelpiste, für ein paar Minuten gab’s mal etwas Sonnenschein …
^ Obwohl man ja die Piste hier nicht verfehlen kann, gibt’s doch ein kleines Hinweisschild ;)
^ Off-Piste, Schnee war hier schön firnig.
^ Off-Piste weit weg von der DSB mit Blick zum Hotel und dem Parkplatz
^ Graffer-Stütze und die schönen Graffer-Doppelschalensessel mit grünen Holzsitzen
^ Graffer-Stütze
^ Der Ausstieg ist auch etwas schwierig, zumindest wenn man zu zweit fährt..
^ Hinter der DSB steht ein Seillift sowie ein weiterer SL. Ob die Schneise im Hintergrund auch mal eine Abfahrt war?
^ Der SL oberhalb der DSB in quasi kompletter Länge (kaum zu sehen)
Noch ein paar Videosequenzen der DSB:
Gegen 14 Uhr ließen wir es, da wir ja noch weiter nach Mazedonien wollten, und auch bereits ein Hotel in Mavrovo gebucht hatten.
^ Auf der anderen Seite des Straßentunnels (Passstraße!) stehen einige stillgelegte SL
Die von hier aus schnellste Strecke ging über den Kosovo, gleich in der Nähe gab es einen Grenzübergang. Auf der kosovarischen Seite war es noch nötig, eine KFZ-Versicheurng abzuschließen (grüne Karte hier nicht gültig), die günstigste Variante waren 15 Tage für 30,- €. Ziemlich heftig….
Straßenmäßig hatten wir zwei Möglichkeiten, entweder über Prishtina oder über Prizren, wobei wir uns für letzteres entschieden. War leider sehr mühselig, da eine Ortschaft nach der anderen folgte. In Prizren hätten wir dann erst über den Pass weiter wollen (wo man fast am Skigebiet Brezovica vorbeikommt), allerdings waren die Straßenschilder nicht ausreichend genug, um die Abzweigung zu finden – und schon war ich wieder stadtauswärts unterwegs. Da es sichtmäßig (Abend!) auch keinen großen Sinn mehr gemacht hatte, über den sicherlich netten Pass zu fahren, sind wir auf die Autobahn und nach ein paar Ausfahrten dann quer rüber zur Hauptverbindung wieder in den Süden gen Skopje.
^ Grenzstraße Montenegro-Kosovo
^ Grenzstraße Montenegro-Kosovo
^ Beide Navis hatten keine Straßen im Kosovo…
^ Grenzstraße Montenegro-Kosovo
^ Müll am Straßenrand – ist in Südosteuropa leider überall ein Problem
^ Peja / Pec
^ Peja / Pec
^ Nein, das ist kein McDonalds ;)
^ Es gibt im Kosovo immer wieder solche Wegweiser mit verschiedenen Tieren. Kunst? Oder Wegweiser für Analphabeten?
^ Blick in die Berge (Grenze zu Albanien)
^ Interessante Lichtstimmung zum Abend
^ Irgendwo im Kosovo
^ Irgendwo im Kosovo
^ Irgendwo im Kosovo
^ Irgendwo im Kosovo
^ Wieder mal Berge in Sicht, diesmal die Berge bei Prizren richtung Mazedonien
^ Kurz vor Prizren
^ Prizren
^ Prizren
^ Sonnenuntergang
^ Die neue kosovarische Autobahn von Albanien nach Prishtina
Kurz vor der Grenze sind wir kurz noch in einen Supermarkt und gegenüber zur Autowäsche, wobei ich, da ich nur Wasser-Abspritzen haben wollte, nicht mal ‘was dafür zahlen durfte. Hätte ihm ja egtl. 2,- € geben wollen ….
Der Grund für die Autowäsche war, dass ich meine Seitenschiebetür nicht mehr aufgebracht hatte. Da muss sich einiges an Sand in der Schiene angesammelt haben. Auch nach dem Waschen ging die Tür noch nicht auf, da war dann etwas mehr Gewalt nötig.
Am Grenzübergang Kosovo-Mazedonien hatten wir dann verschiedene Standpunkte – die Kosovaren waren sehr freundlich, die Mazedonier dagegen stressten rum, noch mehr als die bisherigen Grenzler in BIH und MNE. Bzw. egtl. nicht die Grenzler, sondern der Zoll. Wieviel Bargeld ich dabei hätte und ob Kreditkarten, was wir doch egtl. wollten (er hat uns beinahe ausgelacht, dass wir von Innsbruck kommend in Mavrovo Skifahren wollen), ob wir ein Hotel gebucht hätten und ob wir eine Bestätigung hatten (hab ihm dann die bookingcom-Mail gezeigt), ob wir etwas illegales im Auto hätten (ja ne klar, würde ich auch ganz sicher bejahen), warum da eine Matratze in meinem Auto ist (Sommer, Camping!) und dann prüften sie auch noch die Matratze (zusammedrücken und so). Auf eine genauere Kontrolle gingen sie dann aber doch nicht ein.
Die Autobahn in Mazedonien ist auch witzig – sehr leer und auf der kurzen Strecke 4 Mautstationen, wo man zwischen 20 und 30 Mazedonische Denar zahlen musste, was in Euro zwischen 0,30 und 0,50 € ist. Da wir in MK nach der Grenze an keiner Bank vorbei kamen, zahlten wir eben mit Kreditkarte. Beim ersten kein Problem, der zweite musste ins Häuschen daneben (wodurch es zu Hup-Orgien von Autofahrern hinter uns kam), der dritte kämpfte auch länger rum (Huporgien mal wieder) und bei der vierten durften wir gratis durch, da ihr Gerät wohl auch gerade gestreikt hatte :)
Im 4-Sterne-Hotel in Mavrovo (30,- ÜF pro Person) kamen wir gegen 21:30 an, wo ich um 600 DEN (knapp 10,- €) noch ein Abendessenbuffet bekam (etwas kalt aber sehr! lecker und viele verschiedene Gerichte).
Das kostenfreie WLan funktionierte leider so gut wie gar nicht (zumindest nicht abends, total überlastet) und auch etliche andere Einrichtungsgegenstände waren in einem Zerfall preisgebenden Zustand. Das Frühstücksbuffet war zwar sehr reichhaltig, wenn auch leider keine Semmeln (nur Toastbrot).
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