Duff-House (Banff), 7.7.2024 – geile Rosetten

So, 7.7.2024

Trotz der dünnen Fleecedecke und unten geschlossenem Schlafsack, waren die Füße die ganze Nacht lang kalt. Innenminimumtemp. 12,7°, d.h. draußen einstellig. Auch tagsüber soll’s auf dem Berg heut unter 10° bleiben.

Bei Sonne und Wanderung wär das natürlich unproblematisch. Aber ich kann mich nicht so ganz damit anfreunden, 4,- £ zu zahlen, damit ich am Pass parken darf, um dann auch noch den Berg zu Fuß raufgehen zu müssen, zumal ich hier ja eigentlich eh irgendwann endlich mal im Winter Skifahren möchte …

.. um das Geld könnte man sich auch noch ein Castle auf dem Weg ansehen ;) Wenn ich momentan schon die 50% Ermäßigung bekomm.. .Öffnungszeiten 10-1630, aber von 12-13 soll mittags geschlossen sein – dann lieber erst um 1300 dort sein, falls man länger brauchen sollte.

Oh Mist, das, was ich für DI oder MI geplant hätte, fällt aus, weil nur DO-SO offen :( Damit hab ich nun aber ca. 2 Tage zu wenig bis das Automata-Museum am DO wieder geöffnet hätte..

Ich entschied mich heute daher für den Umweg nach Norden nach Banff zum Duff-House, das MO/DI/MI zu hätte und das mir den Bildern nach sehr vielversprechend aussah.


^ Rückblick


^ Weiterer Straßenverlauf zur Küste

Um 12:30 kam ich am Parkplatz an, wobei ja von 12-13 Mittagspause ist.

🚩 Gespeicherte Geolocation – Karte anzeigen: GoogleMaps 🚩 OSM 🚩

Der rabattierte Eintritt kostet 5,- £ und es gab einen 10-minütigen Film zur Einführung.

Auch hier wieder viele schöne Zimmer, aber zum Schluss etwas enttäuschend, da oben die “Long Gallery” abgesperrt war, wobei ich auch nicht weiß, was man da sonst sehen konnte. Und man auch keine der 4 in den Ecken befindlichen Wendeltreppen sehen oder gehen durfte. War trotzdem interessanter als die Wanderung ins hintere Skigebiet von Glenshee.

Viele werden hier wohl in ca. 1 Stunde durch sein, ich hab mir 2,5h Zeit gelassen, weil ich im Gegensatz zu den meisten anderen die Tafeln fast alle komplett lese. Wobei ich die Erklärungen zu den einzelnen Gemälden zumeist ausgelassen hab.


^ Duff House am Rande von Banff


^ andere Seite (man beachte auch das noch ältere Fundament rechts unten, das glaub ich nicht weiter erklärt wurde)


^ Noch eine weitere Seite


^ Fliesen im WC mit ungewöhnlich niedriger Bordüre und interessant um 45° gedrehte Fliesen


^ Es gibt einige große Gemälde und andere Ausstellungsstücke, die nichts mit dem ursprünglichen Haus zu tun haben – einfach nur, damit es nicht so leer ist – und weil hier ein passender Platz war. In gewisser Weise ist das hier also eine Mischung aus Museum und altem Haus.


^ Die goldene Türrahmenverzierung macht mich schon wieder wuschig ;)


^ .. und die Decke auch


^ In jedem Raum gibt es laminierte Zettel, die auf der einen Seite etwas zum Raum erklären und auf der anderen Seite einige Ausstellungsstücke erläutern


^ Bett


^ Kamin, Spiegel, Gold


^ Schöne Türrahmenverzierung


^ In den kleineren Eckräumen gibt es Ausstellungsstücke weiterer Sammlungen zu sehen


^ .. mit diversen Gegenständen


^ Interessant fand ich hier 2 Papierfächer, die aus dem 18. Jahrhundert kommen. Solche Sachen werden ja vermutlich im Laufe der Jahre häufiger weggeschmissen als Vasen oder Porzellan, insofern erstaunlich, dass die noch existieren.


^ Der große Treppenaufgang führt vom 1. in den 2. Stock


^ .. darunter einige andere Ausstellungsstücke


^ Der rote Sockel soll aus dem 2. Jhdt. stammen, vmtl. von einem römischen Badhaus und sollen nur noch ganz wenige Stück weltweit existieren


^ Auch wieder eine schöne Decke


^ Golden gerahmte Bilder kommen auf einer bläulicher Tapete besser raus als bei den sonst weißen/hellen Wänden. Schön auch wieder die Kaminverzierungen, die ich nicht näher fotografiert hatte.


^ Weitere Ausstellungsstücke


^ Interessanter kleiner Tisch mit einer grünen Marmorplatte, in der ein Bild eingearbeitet ist


^ .. das Bild wirkt im Himmel ja wie ein Mosaik aus kleinen Steinchen, schwer zu sagen, ob das nur so gemalt ist oder nicht


^ Die Eckräume waren niedriger und hatten eine noch niedrigere Kammer jeweils darüber, die mit in den Ecken befindlichen Wendeltreppen erreicht werden konnten – die Tür rechts würde da rauf gehen. Leider waren die allesamt geschlossen, so dass man nicht einmal wenigstens eine Treppe / Kammer sehen konnte


^ Speisesaal, ich wüsste mich da nicht zu benehmen.


^ Ein ordentlicher Kronleuchter braucht natürlich auch eine schöne Deckenrosette ;)


^ Die Türscharniere sind hier aus Ketten?? Vielleicht wg. Alarm oder Feuerschutz


^ Prozellan…frosch?, die Kügelchen/Noppen könnten einzeln aufgebracht worden sein


^ Green Room ;) Mit verschiedenen Bilderrahmen


^ Wieder ein schön verzierter Kamin


^ .. ein altes Sofa, ein interessanter Bilderrahmen und eine schöne Wandbordüre. Da werd ich daheim auch mal was machen müssen, entweder aus Gips/Stuck oder einfach nur draufgemalt.


^


^ Diverse alte Gläser …


^ .. besonders interessant fand ich das hier. Einerseits der Schlauch (?!) in der Mitte, aber noch mehr die weiß-rote Farbspirale, die mitten im Glas zu sein scheint, also nicht einfach außen bemalt ist. Ja, so genau schau ich mir manche Sachen an, dass mir das auffällt.


^ Der wohl königlichste Raum


^ .. Blick in den Spiegel mit Kronleuchter und Decke


^ Eine der schönsten Deckenrosetten.. ach was, die sind alle geil.


^ .. aber noch besser gefielen mir die Deckenecken, die blaue Bordüre mit dem Goldband, oben die rote Kantenlinie und dann natürlich die gold-blaue, verzierte Ecke dazwischen


^ Bei den beiden prunkvollsten Stühlen stand irgendwas von Napoleon auf dem Zettel.


^ Und auch der Kamin ist so schön mit Gold und Blau verziert …


^ … und noch dazu so schön detailliert …

Ich geh ja fest davon aus, dass die Welt irgendwann wieder “verschnörkselter” wird, wenn man dem momentan “modernen”, schlichten Design überdrüssig wird. Es muss ja nicht gerade Rokoko sein, das find ich ja oft auch zu heftig.


^ Großer Treppenaufgang


^ Die Decke gefällt mir, aber diese Ecken am (türlosen) Rahmen sind mir zu extrem.


^ Wandteppiche


^ Noch so eine schöne Deckenrosette. Ist ja auch cool, dass die immer wieder etwas anders sind und nicht in jedem Raum ident.


^ .. im Detail, das man so im Raum stehend ja gar nicht wirklich bemerkt


^ Ungewöhnlicher Kerzenständer


^ Grundrissplan


^ Es gibt hier auch eine Sammlung alter Bücher und ein Verzeichnis darüber und einige Zettel informieren darüber, z.B. hier, dass es im 18. Jahrhundert schon so etwas wie Straßenatlanten gab, in dem für Reisende beschrieben wird, welche Straßen wohin gehen, wie lang, wo man Flüsse überqueren kann, was es für Sehenswürdigkeit gibt oder wie hoch die Berge sind und wo man übernachten kann usw.


^


^ Kleiner Treppenaufgang, der durch alle Stockwerke (außer den Zwischenstockwerken an den Ecken) führt


^ Im obersten Stock gibt es viele Infotafeln


^ z.B. über die Zeit als Hotel oder Sanatorium


^ .. und ein Modell, wie das Haus ursprünglich geplant war mit den beiden Flügeln, die ja dann nicht gebaut wurden


^ Ansonsten ist hier oben aber alles geschlossen, d.h. die sog. Long Gallery


^ Infoblatt zur Kriegszeit

Was man z.B. hier auf den Infotafeln (und tw. auch im Film) erfährt:

1735 Grundsteinlegung, Architekt plante ein 4-stöckiges Haus mit 2 Flügeln. 1741 gab es, das Haus noch nicht fertig, einen Rechtsstreit mit dem Architekten über Kosten usw., der lange Rechtsstreit richtete den Architekten zu Grunde und er starb 1748. 1754 wurde der Bau langsam fortgeführt. In den 1760ern galten die Flügel als unmodern, aber da in den Flügeln gewisse Dinge untergebracht werden sollten, z.B. die ganzen Bediensteten/Service-Dinge, die nun im Haupthaus fehlten, war das Haus wohl nie als Wohnsitz funktional. Bis in die 1870er, als doch noch ein Anbau durchgeführt wurde (der dann später im Krieg von einer Bombe getroffen wurde und nun nicht mehr steht).

1906 wurde das Gebäude der Gemeinde geschenkt, von 1911-1913, sowie 1923-1928, war es ein Hotel, dazwischen sogar ein Sanatorium, das dann aber nicht erweitern durfte und nach Wales verlegt wurde. Im 2. WK wurde es vom Militär verwendet, ab den späten 1950ern wurde es langsam restauriert und in den 1990ern schließlich zu dem restauriert und ausgestattet, was es jetzt ist. Bei der Restaurierung konnten sogar alte Familienunterlagen (Aufträge) von z.B. 1792 zu Rate gezogen werden.

Ich fuhr die 1,5km zum Hafen runter, wo man am Parkplatz gut übernachten können soll. Wenn man schon mal am Meer ist… zumal ich am morgendlichen Castle wg. Mittagspause ja auch erst ab 13:00 dort sein muss. Die Toiletten hier am Hafen sollen von 8-18 Uhr offen sein. Waren aber gar nicht offen und haben jetzt eine Code-Tür. Wobei ich morgen früh zu dem vorherigen Parkplatz fahren könnte, da gab’s auch ein WC.


^ Banff Hafen


^ Banff Hafen


^ Möwen


^ Gegenüber liegt Macduff


^ Banff


^ Banff


^ Küste

Schwierig nur, sich hier vernünftig hinzusstellen, wenn man nicht mit dem Kopf zur Straße stehen will, aber egentlich auch etwas Meer sehen können möchte und ein Womo in der Ecke steht und ein Teil des Parkplatzes mit einer Mauer versehen ist. Es gäbe noch einen weiteren, offeneren Parkplatz paar Meter weiter (im letzten Bild ersichtlich).

Schatten gibts weder hier noch dort. bin aber doch noch rüber gefahren, der Richtung der Windräder nach könnte ich dort so stehen, dass mehr Luft durchzieht als auf dem anderen Parkplatz. Das hatte dann auch funktioniert und es war angenehmer.

Immehin schluckte das Meeresrauschen einen Teil des Lärms von anderen, späten Besuchern am Parkplatz.


^ Möwe im Anflug


^ Zwei schwarz-weiße Vögel mit rotem Schnabel flogen auch herum. Papageientaucher haben ja eigentlich weiße Köpfe und es sah von der Form eher wie eine Ente aus


^ 20:50 Uhr und noch lange kein Sonnenuntergang. Die Nächte wären so weit nördlich natürlich momentan zu hell für Nordlichter

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