Piani di Bobbio, 29.2.2020

Sa, 29.2.2020 – Piani di Bobbio

Ein klein wenig stressig ist es ja schon, jedes Wochenende unterwegs zu sein, wenn man eine Saisonkarte hat, bei der man im Zielgebiet übernachten muss, weil zu weit weg. Das schlimmste ist für mich dabei nicht die Fahrerei und leisten kann ich’s mir auch, das Problem sind eher die Entscheidungen:

1. wohin?
1a. wo möchte ich mal wieder hin, wo möchte ich diesen Winter noch hin?
1b. wo wird das Wetter am besten gemeldet?
2. wenn das geklärt ist: wo übernachten?

Dieses WE sollte eine Schlechtwetterstörung kommen (wobei der meiste Schneefall erst für Montag gemeldet wurde) und die Wettervorhersageseiten waren sich wie üblich nicht wirklich einig. Tendenziell sollte es wohl im Norden und Westen der Lombardei besser als im Osten werden. In der Bormio-Gegend war ich aber erst letztes WE und auf Livigno hab ich keine Lust. Bleibt also der Westen, eher Bobbio und Foppolo, wobei ich tendenziell den sonnigeren Tag in Foppolo verbringen wollte, weil ich dort vmtl. kein zweites Mal diese Saison hinkommen würde (und ich in Bobbio heuer schon einen sonnigen Tag hatte). Die einen meldeten aber für Samstag, die anderen für Sonntag besser…

Für die Hotelsuche war diese Entscheidung eher egal, allerdings war auch diese nicht einfach. Das Hotel südlich von San Pellegrino, wo ich Anfang Dezember schon war, hätte das Zimmer ÜF mit 30,- – das Frühstück war ja gut, aber sonst hatte es mich nur bedingt überzeugt. Um unter 50 € mit Frühstück war dann auch nix zu finden, was mich so viel mehr überzeugt hätte, also klickte ich doch noch die eine Locanda an. Normalerweise lass ich diese Art Unterkünfte aus, weil Locanda meist 1-4 einfache, kalte Zimmer über einem Restaurant bedeuten. Diese hier hatte aber die Zimmer sehr schön neu eingerichtet. 52,- kostete dann die ÜF (5-6 € weniger ohne Frühstück) und die Unterkunft lag vor der Abzweigung nach Foppolo/Carona.

Da ich doch erst nach 21 Uhr ins Bett kam und somit erst um 4 Uhr oder kurz danach wegkam, wollte ich Piani di Bobbio von Barzio aus anfahren, weil der Skitag so länger wäre, der Umweg nach Valtorta sich nicht wirklich lohnt (trotz meines Hotels) und es ja vormittags besseres Wetter geben sollte. Um 9 Uhr kam ich in Barzio an und die beiden kostenpflichtigen Parkplätze an der EUB waren bereits voll. Ok, am Ersatzparkplatz im Ort würde man sich die 4 € Parkgebühren sparen, aber warten auf Skibus, fahren mit Skibus, ggf. Wartezeiten an Gondel morgens + abends, Fahren mit Gondel, da kann ich auch gleich die 1:15 Umweg nach Valtorta fahren, oder?!

Um 10:15 kam ich in Valtorta Ceresole an, der Parkplatz war um einiges leerer als bei meinem letzten Besuch Anfang Dezember, somit waren auch die Wartezeiten im Skigebiet weniger, aber teilweise musste man ein paar Sessel abwarten.

Übrigens war ich sogar 2x mit russisch sprechenden Familien am gleichen Sessel. Warum man dann ausgerechnet in dieses Skigebiet fährt, wenn man schon in die Alpen fährt, kapier ich ja nicht. Wobei ich ja schon mehrmals gesagt hatte, dass dieses Gebiet das “russischste” Skigebiet in Italien ist – das meinte ich aber nicht wegen der Gäste, sondern wegen der vielen Geschäfte oben an der EUB-Bergstation.

Durch die Kaltfront an diesem WE waren die Pisten entsprechend eisig teilweise, ebenso offpiste, wobei es so immerhin keinen Bruchharsch gab und man egtl alles fahren konnte – fühlte sich halt ruppig wie Gletscher im Sommer an. Einer Salsiccia-Semmel konnte ich auch nicht widerstehen, im einen Restaurant hätte es 5 € gekostet und im anderen zahlte ich dann 6,50 – leider hing keine Preisliste aus, sonst hätte ich mir das überlegt. Ab 13 Uhr fing es an, leicht zu schneien.

In Summe hatte es mir aber doch wieder ganz gut gefallen und ich blieb bis ca. 16:15 – bei Sonne und Firn hätte ich heute wohl 4-5 Sterne vergeben, so waren es aber noch gute 3. Die Offpistevarianten an der Orscellera- und Camosci-4SB und der diagonalen Variante runter nach Valtorta waren nett zu fahren und das leicht chaotische Ambiente dieses unperfekten Skigebiets ist irgendwie nett.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ Die alte/neue/unfertige Talabfahrt nach Barzio war heuer leider nicht möglich, schade :(


^ Straße über den Culmine San Pietro (Moggio-Taleggio), landschaftlich in Gegenrichtung übrigens schöner.


^ Val Taleggio, Talauswärts


^ Val Taleggio, Talauswärts


^ Val Taleggio, Talauswärts


^ Links die 4KSB von Valtorta; rechts der SL hat zwar jetzt Gehänge montiert, aber der Schnee hat nicht gereicht. Ebensowenig für die Abfahrt rechts vom SL. Schade, die konnte ich noch nie fahren.


^ Eigenartige Wolkendecke


^ Die schwarze Abfahrt 14 rechts der 4KSB ist mittlerweile offen


^ Das schönste Stück der Abfahrt 14


^ Abfahrt 14, wirklich störend modelliert + verfangzäunt ist nur das unterste Stück, ansonsten gefällt sie mir ganz gut


^ Abfahrt 14 und wieder zur 4KSB


^ Talblick nahe der 4KSB-Bergstation


^ .. und umgedreht der Blick ins Skigebiet


^ Blick in die Po-Ebene von der 4SB-Orscellera-Bergstation


^ IR-Pano in die Ebene, ein paar Hochhäuser sieht man


^ Zu wenig Gasthäuser gibt’s hier oben jedenfalls nicht ;-)


^ Offpiste am SL Ongania, die linke Abfahrt nach wie vor für Renntraining gesperrt, obwohl wg. Corona-Beschränkungen ja keine Skirennen mehr erlaubt sind, was ich so mitbekommen hab.


^ Unter der 4SB Camosci gab es eine interessante Spur durch die Felsen, die wollte ich später noch fahren


^ Hinter besagter 4SB, in der Rinne in Bildmitte sieht man oben am Grat nochmals 3 Personen. Scheinen aber alle ohne Ski unterwegs zu sein


^ Geschäfte und Restaurants nahe der EUB-Bergstation


^ Geschäfte und Restaurants nahe der EUB-Bergstation


^ Geschäfte und Restaurants nahe der EUB-Bergstation


^ EUB-Bergstation


^ Unterhalb der EUB-Bergstation sind 2 Förderbänder, die aber nur für Schlitten reserviert sind


^ Steilhang rechts der 4SB Orscellera, leider auf Skiern heute nicht erreichbar. Links gingen sich aber ein paar Varianten aus.


^ Offpiste an der 4SB Camosci


^ Offpiste an der 4SB Camosci


^ Offpiste an der 4SB Camosci


^ GPS-Track 29.2.2020 in Türkis und vorherige Besuche in Magenta. Gut, dass ich 2009 die Talabfahrt 3x gefahren bin, so bin ich sie immerhin im Durchschnitt 1x pro Besuch gefahren ;)

Kurz nach 17 Uhr war ich am Restaurant der Locanda, wobei die Bar nachmittags sogar bis 18 Uhr geschlossen hat – zufällig kam dann ein Bediensteter, sonst hätt ich wohl irgendwo anrufen müssen.

Die Temperatursteuerung im Zimmer schien mir etwas eigenartig, weil sich trotz Temperaturerhöhung nix zu tun schien und auch kein Lüfter lief. Könnte aber auch eine Fußbodenheizung sein, dann dauert das natürlich länger. Im Bad gilt das gleiche (separate Steuerung), wobei es dort noch einen Handtuch-Heizkörper gab, den man aufdrehen konnte und an dem ich mir etwas den kalten Hintern wärmen konnte.

Abermals gibt es einen Kühlschrank im Zimmer, der aber tatsächlich mal recht leise war und seltenerweise sogar voll belegt war. Aber ich brauch ja keine Minibar.


^ Zimmer. Das Bild an der Wand ist etwas .. eigenartig


^ Zimmer


^ Zimmer-Pano


^ Zimmer-Pano

Das Restaurant ist ab 19 Uhr offen, Frühstück gibt es ab 8 Uhr. Das reicht aber morgen, weil es morgens noch leicht schneien soll und ich in ca. einer halben Stunde in Carona sein sollte. Apropos, auf dem Weg dorthin hätte es ein Hotel Corona gegeben – leider etwas teurer, sonst wär ich aus Jux aufgrund des momentan grasierenden Corona-Virus tatsächlich dort eingekehrt :)

Von der reichhaltigen Karte entschied ich mich für eine Pizza, hätte zwar heute nicht unbedingt eine mit Salsiccia gebraucht, aber sie schien mir doch wieder die interessanteste zu sein. War dann vielleicht etwas arg käse- und öllastig, Platz für eine Nachspeise ist nach einer Pizza ja leider auch nicht. Das 0,75er Wasser kostet 2,- in Summe waren es dann 12,- €. Kurioserweise sind die WCs für’s Restaurant hier im oberen Stockwerk, direkt neben meinem Zimmer..

Die eingestellten Grad von der Heizung wurden leider auch bis zum Morgen nicht erreicht, weil nachts wohl abgeschaltet und zurückgesetzt. Immerhin wurde die Handtuchheizung im Bad bereits ab 6 Uhr warm, so dass es bis zum Duschen später noch etwas wärmer wurde. Aber obwohl die Heizung ab 6 Uhr warm war, gab es um 7:30 kein warmes Wasser, musste es erst einige Minuten laufen lassen, bis es warm wurde.

Das Frühstücksbuffet war etwas klein, zwar immerhin gab’s ein Baguette (für Marmeladen & Co) und verschiedene Croissants und das übliche Joghurt und dazu 3 Kelloggs-Sorten, aber eben zB. kein Schinken, Käse oder zusätzliche Kuchen. Allerdings hat man hier ja auch nur ca. 4 Zimmer und davon vielleicht heute 2 belegt, insofern geht das schon in Ordnung.

(Fortsetzung folgt.)

Comments are closed.