Alpe Devero, 18.1.2020 (Tag 1/3)
Für die Lombardei wurde dieses WE etwas schlechter gemeldet (wenn auch am Ende nicht so schlecht) und im Piemont besser, so dass ich vorsorglich mal wieder jeden Tag der Woche etwas früher ins Bett bin. Ich wollte ja diesen Winter unbedingt noch nach Macugnaga das untere kleine Belvedere-Skigebiet besuchen, weil die alte Marchisio-DSB ersetzt werden soll und solche alten Metallsitze gibts kaum noch, in blauer Farbe dürften das jedenfalls die letzten sein (die in Lurisia ist ja schon lang zu). Nach Macugnaga fahr ich am sinnvollsten über die schweizer Bernardino-Autobahn und Centovalli/Valvigezzo.
Das Tal wiederum war vor/um Weihnachten wieder einmal wg. eines Hangrutsches gesperrt, mittlerweile aber offen angezeigt. Da meine schweizer Autobahnvignette nur noch bis Ende Januar gilt (und weil es mir keinen Sinn zu machen scheint, mir für Februar-November eine zu kaufen, weil maximal 1 oder 2 Fahrten) bot sich also dieses WE für einen Besuch in Macugnaga an, auch wenn die PB / Moro-Seite noch wegen einer dringenden Revision geschlossen ist. Als zweites Skigebiet in der Gegend kam natürlich Vigezzo in Frage, das mir ja ganz gut gefällt. Allerdings war ich auch schon 13 Jahre nicht mehr auf der Alpe Devero, da könnte man auch mal wieder hin, zumal ATV da letztens so einen begeisterten Bericht schrieb. Vigezzo hat unter der Woche offen und vergünstigte Skipässe (15 €), sonnig sollte es auch bleiben, also nahm ich mir kurzerhand noch den Montag frei und fuhr heute am Samstag auf die Alpe Devero, deren Lifte nur am Wochenende geöffnet sind.
Um 3:10 Uhr fuhr ich los, kurzer Tankhalt an der Jet in Bürs und gegen 9:30 kam ich in Devero an. Die Parkgebühren wurden teurer, 6,- plus 2,- für die Tiefgarage (falls man dort parken muss), wobei man aber nun 5,- beim Tagesskipass erstattet bekommt. Der normal mit 26,- für italienische Verhältnisse bei dieser Art Skigebiet aber ja eigentlich eh nicht sehr günstig ist.
Leider muss man vom Parkhaus erst mal eine sehr glatte Straße hinaufgehen und dann noch ewig durch den autofreien Ort laufen, bis man zur DSB kommt. Fremde Alfi-Keycards werden akzeptiert, leider wurde meine ausgetauscht, was ärgerlich ist, da ich die Lombardei-Alfi-Keycard hingegeben hatte, anstatt eine der vielen anderen. Sollte also meine Skidata-Lombardei-Saisonkarte in den nächsten Jahren nicht in der Lombardei bei Alfi-Skigebieten als Tageskarte akzeptiert werden (an den Lesern funktioniert sie zwar, aber ob das auch für die Kassen gilt?!) müsste ich mir dann wieder eine kaufen.
Auf den neueren Pistenplänen im Internet* sah ich 2 neue, schwarze Abfahrten, die ich natürlich fahren wollte. Wollte eigentlich auch die Freeride-Varianten rechts machen (wo man auf der Website folgende Aussage macht: “freeride e del fuoripista, praticabile in tutta sicurezza nel vallone di Misanco, tra i boschi di larice.”*, also Freeride in völliger Sicherheit), aber man sah nicht vernünftig, wie man da raus kommt und die beiden Enden, die man sah, gefielen mir nicht wirklich, steile Felsabbrüche und vielleicht etwas wenig Schnee dazwischen. Fahren sehen hab ich auch keinen.
*)
https://www.bergfex.it/alpe-devero/panorama/
https://vividevero.it/ski/
Trotzdem gab es genug nette Pisten und Varianten, so dass es mir an den 3 Liften (DSB+SL+SL) nicht langweilig wurde. Um 15:45 machte ich die letzte Bergfahrt am SL Sektion II (der schnellste Lift hier) weil nun alles schattig, kalt und oben arg stürmisch war.
Extrem genervt haben die Liftler an der Talstation, die mich bis ca. 14/15 Uhr bei jeder Fahrt sinnloserweise darauf aufmerksam machten, den Rucksack runter zunehmen. Als ob ich mich anders auf den Sessel setzen könnte! Einmal war er nicht draußen um sein Gelaber loszulassen, also schaltete er mal kurz die Sirne ein. Trottel.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Viel Eis neben der Straße, gab es am nächsten Tag richtung Macunaga auch
^ Das Parkhaus oben kostet nochmals Aufpreis
^ Nach über 10 Minuten Fußmarsch endlich an der DSB angekommen. In Bildmitte der schmale Hang ist die unpräparierte schwarze Abfahrt. Der SL neben der DSB ist mittlerweile abgebaut, somit dürfte die DSB 2007 relativ neu gewesen sein.
^ Von da hinten sollen irgendwie die Offpistevarianten rauskommen, aber mir nicht klar wo genau bzw. leider nicht einsehbar
^ SL Sektion 3 mit Dieselantrieb
^ SL Sektion 3, die Abfahrt rechts war in zwei halbe Abfahrten geteilt
^ SL Sektion 3, das Highlight hier
^ Abfahrten SL Sektion 2; der rechte Trainingshang war erst spät am Nachmittag frei
^ DSB, mittlere Abfahrt. Wurde seit 2007 verbreitert, damals ging der Wald noch bis zur Stütze.
^ Variante, der Schnee war durchaus ganz gut zu fahren hier.
^ Die schön trassierte, linke Abfahrt an der DSB
^ Die mittlere Abfahrt an der DSB (die rechte war wg. Renntraining nur zu Mittag mal offen)
^ Talblick links von der Bergstation SL Sektion 3
^ Pano links von der Bergstation SL Sektion 3
^ Auf der Suche nach der im Plan neuerdings eingezeichneten schwarzen Abfahrt vom SL Sektion 3
^ .. da ginge es zur DSB-Talstation runter. Wenn man nur wüsste, wie gut man unten rauskommt .. also blieb ich lieber rechts richtung SL.
^ Hier wird wohl irgendwie die im Plan eingezeichnete schwarze Abfahrt an der Sektion 3 verlaufen, heute eher Offpiste
^ Offpiste oder schwarze Abfahrt Sektion 3 mit Blick zur Mittelstation Sektion 2-3. Schnee war fahrbar und gut genug, dass ich das ein paar Mal wiederholte.
^ SL Sektion 3, schon ein toller Lift
^ Die schwarze Abfahrt an der DSB, ging toll zu fahren und war total mein Fall
^ Die schwarze Abfahrt an der DSB, die fuhr ich nachmittags mehrfach
^ Die schwarze Abfahrt an der DSB
^ Die rechte Trainingsabfahrt an der DSB war mittags mal frei
^ Im Wald könnte man an der DSB auch an einigen Stellen fahren
^ Offpiste Sektion 3-2 (von der vermeintlichen schwarzen Abfahrt oben kommend)
^ Etwas brüchig, aber nicht so schlecht zu fahren in Summe.
^ SL Sektion 3, eine 4. Sektion zum Gipfel wäre noch schön, schien mir heute aber weniger wichtig als 2007, da es heute mehr Varianten zu fahren gab.
^ SL Sektion 3, nachmittags wurde es immer stürmischer
^ Die schwarze Buckelpiste an der DSB war heute meine Lieblingspiste (5x gefahren)
^ Die Wolken an der Grenze zur Schweiz verziehen sich endlich mal etwas
^ Na, auf diese Seilbahn muss man nicht mehr aufpassen…
^ Eine dritte, ehemalige Seilbahn
^ Der Weg war so glatt, dass ich die Ski anbehielt, trotz des ganzen Drecks und Splits teilweise – aber mit den Skischuhen wäre ich da nicht heil runtergekommen, ging schon rauf nur grenzwertig am Morgen.
^ GPS-Track 18.1.2020 in Türkis und vorheriger Besuch 2007 in Magenta
Fazit: Wenn die Parkplatzsituation (Fußwege) nicht so nervig wär, würd ich wohl öfters mal kommen…
^ Parkplatztarife, 6,- egal wo man steht (selbst weit unten unter dem letzten Tunnel) plus 2,- wenn man oben im Parkhaus steht. Beim Skipass bekommt man aber was rückvergütet.
^ Wasserfall auf der Zufahrtsstraße
^ Eine alte, 24-Stunden-Uhr – Zeit stimmt aber nicht.
Übernachtungsmöglichkeiten um Domodossola sind auf booking.com entweder rar oder teuer, mit meinem üblichen 0-50-Euro-Filter pro Nacht hatte ich kaum Ergebnisse. Das eine Motel will ich eh nicht mehr besuchen, weil ich da stets ein nach Rauch stinkendes Zimmer bekam. Also probierte ich es mal in Pieve Vergonte, dort kostete das Zimmer 44,- mit Frühstück pro Nacht (2 Nächte gebucht). Angekommen war mal nix los (1 anderes Auto und das war dann die Rezeptionistin), das Stiegenhaus stank nach altem Rauch. Schockmoment im Aufzug: Reingegangen und 1. Stock gedrückt, dann geht immer das komplette Licht innen aus – und nach einer kurzen Zeit langsam wieder an. Puh.
Im Einzelzimmer angekommen: stank extrem nach Rauch. Sogar ein Aschenbecher steht am Schreibtisch. Aber lt. Zettel ist’s ein Nichtraucherzimmer, also wie im Motel einen Ort weiter nördlich. Bin runter und hab um ein anderes Zimmer gebeten, bekam dann ein Doppelzimmer, das besser und kaum oder so gut wie nicht nach Rauch roch, auch wenn meine Nase trotzdem etwas anschwoll. Meine Wohnung, als ich sie damals gekauft hatte, stank ja auch extrem nach Rauch. Aber mit der richtigen Wandfarbe gestrichen war das überhaupt kein Problem mehr. Das Badezimmer war extrem warm (30° vielleicht?), aber soll mir zum Duschen morgen früh recht sein.
Restaurant gibt’s keines, aber über den Parkplatz und ein Haus weiter ist eine Pizzeria, die sehr günstig war, die meisten Pizzen kosteten nur um die 7.- oder sogar weniger, hab ich in Italien schon lang nickht mehr gsehen. Wasser halber Liter 1,- und 0,75 1,50. Gedeck 1,50. Ambiente aber eher eine große Bahnhofshalle. Ich entschied mich für eine “weiße” Pizza al Tartufo (also Trüffel, mit vielen schwarzen Punkten, sehr lecker) um 7,- (abgerechnet dann 8,-). Leider hatte ich keinen Platz mehr für eine Nachspeise.
Frühstück gibt’s am WE ab 8 Uhr, ging 5 nach 8 runter, die 4 Mini- Croissants waren noch im Ofen (tags darauf gabs nur 3), daher derweil Joghurt+Müsli/Cornflakes gegessen. Semmeln/Brot gab’s leider keines, auf den Zwieback verzichtete ich und aß nach den Croissants noch ein kleines Küchlein und 2 Kekse.
(Fortsetzung folgt.)