UK & IoM 2019 – Tag 9: Fr, 23.8.2019 – Äußere Hebriden: Lewis / Nordwestschottland (km 3.566, Diff. 544km)
Die Nacht verlief sehr stürmisch, dazu abschnittsweise Regen. Letzterer sollte mich leider den halben Tag auf Lewis begleiten. Trotzdem spulte ich das geplante Programm ab, auch wenn ich einige Straßen nicht mehr immer bis zum Ende fuhr. Ein bisschen Zeitdruck hatte ich ja schon, da ich spätestens um 13:15 am Hafen in Stornoway sein musste, von 14:00-16:30 fuhr meine Fähre von dort nach Ullapool.
Stornoway ist wohl die größte Stadt (vielleicht auch die einzige) auf den äußeren Hebriden, mit Ampeln und Kreisverkehren. Gar nicht mehr gewöhnt. Ich kam ca. 45min vorher an und wollte noch auf die vorgelagerte Insel fahren, aber da war eine Straße wg. Bauarbeiten gesperrt und da irgendwie Umleitungen fahren, wollte ich nicht mehr riskieren. Hätte noch in den Tesco gegenüber der Hafeneinfahrt gekönnt, hatte aber irgendwie nicht daran gedacht, dass es sinnvoll sein könnte, ein paar Einkäufe endlich mal zu machen und dass es mir in den nächsten Tagen schwer fallen könnte, mal mehr Zeit dafür zu haben. Und obwohl ich somit einer der ersten im Hafengelände war, durfte ich erst als einer der letzten aufs Schiff fahren.
Der Nachmittag war zu der Zeit noch offen, je nachdem ob ich morgen oder erst am Montag den 2. Tag in Blackpool sein wollte (den Sonntag hatte ich bereits fix eingeplant). Kurzer Check auf der Facebookseite von Blackpool Heritage Tram Tours, die Belegung für das Event-WE wurde bereits fixiert, die 147, die ich unbedingt fahren wollte, ist für SO und MO eingeteilt.
Also könnte ich sowohl am SA wie auch am MO nach Blackpool. Der morgige Samstag hätte den Vorteil, dass ich am Montag noch wo andershin könnte, zB. das mir noch fehlende Black Country Living Museum, wo es ebenfalls eine Museumstramlinie gibt (die war letztes Jahr ja in Revision). Andererseits wäre der Betriebsplan in BPL am Montag einen Ticken interessanter und auch das Wetter könnte am Montag (noch) etwas besser sein. Für Schottland dagegen wäre für morgen trocken, aber bedeckt gemeldet. Andererseits bin ich durch die Fähre nach Ullapool schonmal recht weit im Norden, also könnte man ja morgen doch ein paar noch nicht gefahrene Straßen abklappern, dazu entschied ich mich schlussendlich.
Die Überfahrt war recht kurzweilig mit 2,5h und viel Landschaft am Anfang und Ende, nach ca. einer halben Stunde ging ich essen, da war’s mal recht schaukelig, danach gings besser. Trotzdem blieb ich diesmal lieber draußen, kamen eh bald wieder Berge und Küsten.
Final kann ich sagen, dass ich die Fähre ab Oban für einen Besuch auf den äußeren Hebriden eher nicht weiterempfehlen würde, die anderen sind einfach wesentlich schneller/kürzer und falls die See unruhig ist, wird das sicherlich angenehmer sein. Sollte ich nochmals dort hin fahren, würd ich wohl mindestens eine der Strecken von der (via Brücke angebundenen) Isle of Skye machen, die selbst ja auch sehr schön ist. Von dort gibt es 2 Fähren, eine nach Uist, die andere nach Harris.
Trotz oder vielleicht wegen des schlechten Wetters war der heutige Tag mit unnütz vielen 561 Fotos der fotoreichste Tag der Tour, von denen ich sehr viel aussortieren musste.
(Fotos anklicken zum Vergrößern – dann auch ohne Streifen -> Mist, wann denk ich da endlich dran, zu schauen, woran das neuerdings liegt…)
(.. und falls irgendwelche Namen mal falsch geschrieben sind, würd mich das nicht wundern ;) )
^ Hellblau: Fahrstrecke 23.8.2019
H) Uist
I) Lewis
^ Sehr viele Flachdachhäuser hier .. Evtl. mal was militärisches?!
^ Butt of Lewis, ganz oben, der nördlichste Zipfel
^ Butt of Lewis. Nachdem die Strecke bis hier hin recht langweilig war (Flachland, kein Meerblick) ist die Küste hier wieder sehr nett.
^ Butt of Ignis vs. Butt of Lewis :) Zwei andere Deutsche waren auch gerade mit ihrem Auto da.
^ Stornoway, Abschied von Lewis und den äußeren Hebriden, wettermäßig war’s ja leider nicht besonders
^ Nachmittägliches Essen auf der recht vollen Fähre, Fleisch-Pie mit Pommes und Erbsen (die britische Standard-Gemüsebeilage zu Mittag und Abend, mal ganz, mal püriert, aber nie – wie in Deutschland üblich – mit Karotten vermischt)
… wie sich das wohl eingebürgert haben mag?
“Ach immer diese Erbsen, hab genug davon, lass uns mal was anderes ausprobieren.”
-“Pilze?”
“Hatten wir doch schon zum Frühstück!”
-“Karotten?”
“Bin ich ein Hase!?”
-“Gibts denn noch anderes Gemüse?”
“Keine Ahnung, aber wenn es schmecken würde, hätten wir es sicherlich schon seit Jahrzehnten jeden Tag gegessen”
-“Hm…. Ha, ich weiß was: Erbsenpüree!”
“Genial, mal was anderes zur Abwechslung, aber schmeckt gewohnt gut wie immer!” …
.. vielleicht .. wobei ich ja sagen muss, dass ich in UK auch lieber zum Erbsenpüree greife, wenn es angeboten wird. Weil sich’s einfach besser streichen lässt und einem nicht laufend diese Erbsen umherkullern, die letzten bleiben doch immer übrig..
^ Fähre Stornoway-Ullapool. Am rechten Hügel würd ich jetzt gerne einen Korblift sehen und links+rechts runter eine Mattenskipiste.
In Ullapool angekommen ging es also hinauf in den Norden, noch einige Straßen an der Westküste abklappernd. Landschaftlich auch wieder sehr schön hier.
^ C1047 / Drumrunie-Badentarbet
^ C1047 / Drumrunie-Badentarbet
^ C1047 / Drumrunie-Badentarbet
^ C1003 / von C1047 nach Lochinver
^ Küste hinterm Stoer Head Lighthouse
^ Küste hinterm Stoer Head Lighthouse
Hier gabs ein paar Leute mit Zelt und Feuer/Grill, daher fuhr ich zum Schlafen lieber woanders hin (bevor sich die die ganze Nacht unterhalten und ich nicht einschlafen kann..)
Dashcam-Zusammenschnitt vom 23.8.2019:
Vielleicht noch ein paar Worte zu den Single-Track-Roads .. Ich kenn zwar den offiziell üblichen Codex nicht, aber logisch wäre für mich folgendes Verhalten, sofern man offene Sicht hat und die Ausweichstellen leicht sieht:
a) wenn ein Auto entgegenkommt, hält der an, der die letzte Ausweichstelle zwischen den Fahrzeugen als erstes erreicht
(Oftmals wird aber schon an der vorletzten oder gar ersten Möglichkeit angehalten. Aufgrund von Unachtsamkeit hab ich einige erlebt, die zurücksetzen mussten, selbst wenn es früh genug sichtbar war, dass ich mich bereits im einspurigen Abschnitt befand und es keine Ausweichmöglichkeit für mich mehr gibt.)
b) optimalerweise passen die beiden Fahrzeuge die Geschwindigkeit so an, dass sie an der Ausweichstelle passieren können, ohne dass einer stoppen oder lang halten muss
(das hat tatsächlich recht selten funktioniert, insb. auch wg. a – entweder Unachtsamkeit oder es wurde zu früh gehalten)
c) bei mehreren Fahrzeugen wird so gefahren, dass die Fahrzeuge genug Platz in der Ausweiche haben. Also entweder hält das 2. oder 3. Auto bei sichtbaren Gegenverkehr dann eine Ausweiche früher oder der Alleinfahrer von der anderen Seite hält ggf. an der vorletzten Bucht, so dass im Zweifelsfall der Konvoi Vorfahrt hat und nur 1 Fahrzeug vs. 2-3 stoppen muss.
(letzteres war dann eher mein Verhalten, da ich in meine Fahrtrichtung fast nie Fahrzeuge vor oder hinter mir hatte, mind. einmal passierte es aber, dass ein Konvoi aus 2-3 Campern meinte, mir als Alleinfahrer den Vorrang zu geben und hielten in einer früheren Bucht (bevor ich die letzte erreichte), was dann aber sehr eng war. Ich glaub ein ander Mal hielt ich dann trotzdem und ließ den Konvoi fahren, obwohl schon der erste Wagen anhielt und es absehbar war, dass die nicht alle Platz haben werden ..
(Fortsetzung folgt.)