Gudauri (გუდაური) (Georgien) – Baku, 31.12.2018

Balkan-Türkei-Kaukasus, Tag 10: Mo, 31.12.2018 – Gudauri (გუდაური) (Georgien) (km 5.827, Diff. 797 km)

Heute hätten wir in Gudauri Ski fahren wollen, aber 1. war es doch wieder nicht sehr sonnig und 2. wird uns die Strecke mit dem Ausflug nach Aserbaidschan (AZ) etwas eng alles. (Ich hätte mir ja die beiden eher langweilig aussehenden Skigebiete in AZ geschenkt, bis sie noch ein bisschen weiter ausgebaut wären, aber Trinc wollte unbedingt). Jedenfalls sind es von Gudauri bis nach Šahdağ knapp 900km und man muss über Baku fahren, also ziemlich umwegig alles und es scheint somit unmöglich, dass wir jeden Tag skifahren werden können. Auch wenn das Skigebiet Tufandağ in AZ etwas angenehmer auf dem Weg läge…

Da wir ja allerdings nicht wussten, ob wir uns dem Grenzübergang nach AZ gewachsen sehen (oder ob es am heutigen Silvesterabend so chaotisch zugehen würde wie bei der Grenze KZ-UZ letztes Jahr), fuhren wir doch noch für 1-2 Stunden nach Gudauri rauf, was dann allerdings auch wieder 100km (einfach) sind, die wir komplett wieder retour mussten. Etwas verspätet kamen wir nach 12 Uhr an, kauften die Tageskarte um 50 GEL (ca. 15,90 €) und sind gerade einmal die 3 6KSB je 1x gefahren – somit hätte uns auch die günstigere 3-Fahrten-Karte gereicht.

Leider waren die neuen EUB (3 Sektionen, Tal-Berg-Tal), die lt. einem recht aktuellen Internet-Artikel vorgestern hätten eröffnet werden sollen (oder wurden), nicht geöffnet. Mag auch am Wetter gelegen haben, wobei die ja ein Zubringer von “russischer” Seite (andere Passseiten, noch in Georgien, aber näher an der Grenze zu RU) sind. Nach den 3 Liftfahrten war es nach 14 Uhr und wir mussten schon wieder abfahren, da wir noch nach Baku wollten, lt. GMaps 10h Fahrt, also vmtl. 11-12 realistisch, sofern es an der Grenze nicht zu voll wird…

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ J) Gudauri
Türkis Tiflis-(J)-Tiflis-Baku: Strecke 31.12.2018


^ Kuriose Lichtmaschine im Hotelzimmer, die Funktion der einzelnen Knöpfe entsprach nicht ganz der Beschreibung, es dauert gestern Abend eine Weile, bis die gewünschten Lichter aus waren


^ Frühstück, serviert – wir waren evtl. die einzigen Gäste


^ Straße nach Gudauri, mit Tunnel ohne Funktion


^ Straße nach Gudauri, die LKW mussten den Schneefall wohl unterhalb des Passes abwarten


^ (linke) 6KSB von unserm Parkplatz


^ Die Lifte im oberen Teil


^ Links die neue EUB, leider doch noch nicht in Betrieb (Wobei wir eh nicht wussten, ob es da eine Piste geben würde oder alles Freeride wäre.)


^ DIe EUB und KSB der ersten Sektion


^ Früher ging rechts die SB bis zum Gipfel, wurde gekürzt und die 6KSB macht das jetzt auf anderer Trasse


^ Die 4SB gegenüber war leider heute nicht in Betrieb


^ Bergstation der oberen 6KSB


^ Die Unglücks-4SB, heute nicht in Betrieb; dahinter die noch geschlossene, neue EUB, die in 3 Sektionen von der anderen Passseite ins Skigebiet führt


^ Irgendwie sind mir hier in Gudauri einfach zu viel Lifte auf zu engem Raum. Das Verhältnis gefällt mir in Tetnuldi viel besser. Auch sind hier selbst bei dem heute schlechterem Wetter zu viele Leute. Mir schon zu Mainstream mittlerweile ;-)


^ Die untere 6KSB, links ist der Parkplatz


^ GPS-Track vom 31.12.2018 in Gelb und von März 2015 in Blau

Auf der Fahrt zur Grenze hätte ich gerne was gegessen, aber es lag nichts wirklich sinnvolles (schnelles) auf dem Weg.


^ Umfahrungsstraße Tiflis. Einige Stücke waren ungeteert – siehe Dashcam-Video.


^ Plattenbau-Stadt südlich von Tiflis


^ Trostlos wirkende, riesige Plattenbau-Stadt südlich von Tiflis


^ Richtung aserbaidschanische Grenze

Die Grenze erreichten wir um 17:45 Uhr, in Georgien wenig los uns schnell draußen, in Aserbaidschan mussten wir in die rote Spur und warteten, wobei wir ja nicht wussten, was und wie zu tun wäre.. Dauerte dann ca. 1 Stunde oder etwas länger, die Autoversicherung musste man direkt am Zoll mit kaufen, war aber nicht sehr teuer. Bei der Gelegenheit hab ich gleich ein paar Euro in aserbaidschanisches Geld gewechselt.

Auf der Fahrt durch Aserbaidschan sah es dann mit der Zeit auch immer schlechter aus, noch richtig Essen zu gehen, glaub ich hatte dann an irgendeinem Supermarkt mal (russische) Piroshki mitgenommen, Imbiss kam uns keiner entgegen und die Tankstellen hatten, wie in Georgien und der Türkei, leider keine warme Theke. Zwischendrin hatte mich Trincerone zu einem McDonalds navigieren wollen, das entpuppte sich dann leider als Fahrt ins Zentrum einer größeren Stadt mit viel Verkehr, Umleitung und Stau am heutigen Silvester. Zudem wär der McD in einem Einkaufszentrum gewesen – hatte keine Lust mehr, da noch einen Parkplatz zu suchen und hab das Weite gesucht. Bei diesem Zeitverlust hätte man genauso gut in ein Restaurant eine halbe Stunde gehen können.

Nebenbei war in Teilen der Stadt die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet, was echt sehr anstrengend zu fahren war. Glaub, das traf auch auf ein paar andere Ortsdurchfahrten zu, bin mir aber nicht mehr so sicher. Kann vielleicht auch an Silvester heute gelegen haben? Wobei in Rumänien ja auch viele Ortsdurchfahrten sehr düster sind. Woran ich mich noch erinnern kann, dass quasi vor und hinter jeder Ortschaft eine Geschwindigkeitsüberwachung war und die Geschwindigkeiten eher am unteren Ende angesetzt waren. Ob die wirklich alle “scharf” waren, keine Ahnung. Der Straßenzustand war im Allgemeinen recht gut, aber es gab auch überall kapitale Schlaglöcher, die man nicht erwischen sollte. Bei den meisten hatte ich einfach nur Glück, dass ich etwas daneben fuhr, bei einigen wenigen hab ich gebrembst bzw. bin aktiv ausgewichen. Besonders schlecht waren die Brücken (das kennen wir ja aus Russland).

Erst um kurz vor 2 Uhr waren wir in unserem Hotelzimmer am Rand von Baku, um 8:15 Uhr klingelte auch schon wieder mein Wecker. Auf das Frühstück hätte man aber auch verzichten können…

Heutiges Dashcam-Video mit der Auffahrt nach Gudauri, der Umgehungsstraße von Tiflis (5:03) und die dunkle Stadt (8:30):

(Fortsetzung folgt.)

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