Aral-Shymkent, 30.12.2017

Zentralasien Tag 8: Sa, 30.12.2017 – Арал/Aral-Шымкент/Shymkent/Schymkent (km 6.696,1 / Diff. 926,6 km)

Nach einer abermals kurzen Nacht standen wir um 9 Uhr auf, besuchten den ehemaligen Hafen in Aral und hatten ca. 900 km bis Shymkent vor. Auf dem Weg kamen wir in Baikonur vorbei, aber da darf man ja als Ausländer nicht so leicht rein…

Was den Aralsee angeht, krass wie der in den letzten 25 Jahren noch geschrumpft ist. Das war nämlich schon zu meiner Schulzeit Ende der 80er / Anfang der 90er ein Thema, aber verglichen mit jetzt war er ja selbst damals noch riesig. Ich war irgendwie der Meinung, dass der Status von den 90ern halbwegs erhalten wurde, eben weil es damals schon ein Thema war. Der See war mal fast so groß wie Irland/Bayern (68.000qm), der 4. größte See der Erde, jetzt sind es mehrere, kleine Seen, die in Summe nur noch ca. 8.000qm haben, wobei es momentan dank eines Damms wieder etwas mehr werden (war schon weniger).
https://de.wikipedia.org/wiki/Aralsee

Die Schiffswracks in der “Wüste” in der Gegend um Aral wurden aber in den letzten Jahren ziemlich entfernt (Altmetall), hier und da könnte noch was zu sehen sein, aber die Entfernungen sind natürlich groß, das Hinkommen schwierig (insb. wohl im Winter) und das wo ist auch nicht einfach zu finden, also beschränkten wir uns auf eine kleine Hafentour.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^Magenta: Fahrstrecke 30.12.2017 (927 km)


^ In Aral


^ Aral, Zugang zum Hafengelände z.B. bei diesem Sport-Klub


^ Ehemaliger Hafen in Aral am früheren Aralsee-Ufer


^ Ehemalige Aralsee in Aral


^ Ein paar Schiffe stehen auch noch rum


^ Und noch ein Schiff


^ Ehemaliger Hafen in Aral


^ In Aral gibt’s quadratische LED-Ampeln


^ Quadratische LED-Ampeln


^ In Aral


^ Kleiner See in Aral


^ Nebenstraßen werden nicht geräumt; hier auf dem Weg zur anderen Seite des Hafengeländes


^ Ehemaliger Hafen in Aral


^ In Aral


^ Allerdings gibt’s in Aral viel Güterzüge, was auch immer die hier umschlagen


^ Südlich von Aral


^ Dromedare/Kamele südlich von Aral


^ Dromedare/Kamele südlich von Aral. Gibt hier in der Steppe einige Gebiete mit Kamelherden.


^ Dromedare/Kamele südlich von Aral


^ Hatte zuvor noch nie Kamele außerhalb eines Zoos gesehen, umso toller, dass die gerade die Straße überquerten.


^ Aral-Baikonur


^ Busse, PKWs und LKWs haben in Kasachstan/Kirgisistan(/Russland?) gerne mal eine Schräglage – aber immer nach rechts. Außerdem muss wohl bei LKWs und Bussen das Kennzeichen nochmal groß am Heck stehen.


^ Gefühlt mitten im Nirgendwo sind neben Kamelen oder Pferden auch immer mal wieder Kühe am Straßenrand zu sehen


^ Aral-Baikonur


^ Aral Audany


^ Vögel (evtl. Tauben, irgendwo hatten wir mal massig Tauben mitten am Land gesehen, was für mich eher ungewöhnlich ist, da ich Tauben ja egtl. nur in der Stadt kenne)


^ Café/Raststation neben der Straße


^ Manty auf Kasachisch – ohne Smetana, wie in Russland, dafür mit einer schärferen, roten Sauce.
Mit Cola kostete das übrigens lediglich ca. 2,30 €. Später nahm ich mir anderswo noch ein Kartoffel-Piroshki mit, das kostete dann nur ca. 0,30 € – selten, dass man um so wenig Geld so satt wird :)


^ Diese Stadt- bzw- Regions-schild-skulptur-wasauchimmer an den Straßen in Russland bzw. ehemaligen UDSSR-Staaten sind immer wieder nett.


^ Baikonur am Horizont


^ Baikonur


^ Baikonur / Baykonyr / Baikonyr


^ Baikonur


^ Baikonur, da vorne darf man dann nur noch mit Passierschein weiter


^ Baikonur


^ Baikonur, die Preise an den Tankstellen sind in Rubel angegeben (Baikonur ist ja von Russland gepachtet) – und in die Stadt kommt man wohl auch nur mit einem Passierschein.


^ Baikonur


^ Südlich von Baikonur, neben der Straße

Das Fahren in der Steppe (insb. beschleunigt in der Webcam) erinnerte teilweise an alte C64-Autospiele, die gleiche (sich wiederholende) Landschaft laufend ;)

Auf der ab Qysylorda nun 2×2-spurig ausgebauten Straße gibt es immer wieder 40er Beschränkungen, die weder sinnvoll scheinen noch aufgehoben werden. Wobei das Nicht-Aufheben der Beschränkungen in diesen Ländern ja eh usus ist. Wie lang die dann gelten, weiß man zumindest als Ausländer also nicht. 10m? 50m? 100m? Situationsabhängig? Also ignoriert man diese Schilder irgendwann. Und wird dann von der Polizei angehalten, die auf der anderen Straßenseite der 4-spurigen Straße stand und mich mit ihrem Videomessgerät aufgenommen hatten. Angeblich 105 km/h bei erlaubten 40. Ob es da jetzt wirklich ein 40er Schild gab, konnte ich nicht sagen, wie schnell genau ich war, ebenso wenig. Lt. Dashcam im Nachhinein war das 40er Schild erst bei der Einfahrt nach der Kreuzung, die Polizei stand davor. Ob sie mir auf dem Video mein Auto von hinten oder vorne (da wäre dann keine Beschränkung gewesen) gezeigt hatten, weiß ich auch nicht mehr.

Jedenfalls waren sie technisch gut ausgestattet und übersetzten ihre Wünsche mit Spracheingabe am Handy dank Google Translate. Ich könnte mir aussuchen, ob ich die 68000 Tenge Strafe beim nächsten Grenzübertritt bezahle, oder gleich sofort. Da ich aber nicht mehr so viel hatte, wurden mir zu einem viel zu schlechten Wechselkurs 200,- € abgeknöpft. Natürlich ohne Beleg, Abzocke pur. Trinc hätte sich das nicht gefallen lassen, ich wollte hier und später nicht noch viel Zeit damit aufwenden oder gar einen einkassierten Führerschein oder Probleme bei der Ein/Aus/Einreise riskieren. Später passte ich dann natürlich mehr auf, tw. komplett sinnlos, diese Beschränkungen. Die meisten Bushaltestellen samt Zebrastreifen über die Autobahn, ebenso wie die meisten Abzweigungen, sind ohne Geschwindigkeitsbeschränkung. Vereinzelt steht dann eben mal ein 40er.

Später in einem Baustellenteil hatte ich trotz nur knapp über den erlaubten 50 km/h eine schadhafte Dehnfuge nicht gesehen, was einen ordentlichen Krawall machte. Ob das oder ein anderes Loch die Schuld war, weiß ich nicht, aber lt. Trinc hab ich nun rechts vorne irgendein Problem, das man wohl bisher nur gering wahrnimmt.. (Am nächsten Tag oder so sah ich, dass das Wuchtgewicht am Rad rechts vorne fehlt, also wird’s wohl nur das sein.)


^ Mond-Halo mit Flugzeug

Das Hotel in Astana, das wir am Stadtrand gebucht hatten, um nicht nervig lang durch die Stadt fahren zu müssen, hat zwar riesige Zimmer, aber keins mit zwei getrennten Betten, weshalb wir 2 Zimmer um ca. je 37,- € (?) genommen hatten. Frühstück gibt’s leider erst ab 8 Uhr, was uns zu spät ist, da wir um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr Usbekistan-Zeit) los wollen, damit es an der Grenze zu Usbekistan nicht zu voll wird und wir nachmittags noch skifahren können. Leider ist das Zimmer wieder etwas arg warm..


^ Riesiges Hotelzimmer in Schymkent

Einen kleinen ersten Dämpfer gab das mit dem Plan, in Usbekistan Ski zu fahren, beim Durchforsten des usbekischen Skiforums: Auf der Straße nach Chimgan gab es irgendeinen Hangrutsch oder so, und die Hauptstraße ist gesperrt, dafür ein alter Bypass offen, auf dem nun aber keine Busse und Minibusse fahren (“to ensure the safety of citizens and foreign visitors, trips by buses and minibuses in the direction of Chimgan are temporarily suspended.”) – was das für uns wohl Auswirkungen haben wird?!

Paar Dashcam-Sequenzen von heute:
0:00-4:30 Fahrt durch Aral (komplett)
5:05 Dromedare/Kamele
6:30 Baikonur

(Fortsetzung folgt.)

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