Reisevorbereitungen und Abfahrt, 27.2.2015

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Im Herbst 2008 war ich zur Erweiterung meines Horizonts virtuell in Osteuropa unterwegs – ich durchforstete im Internet erstmals Griechenland, Serbien, Bosnien, Bulgarien und die Türkei. Am 2.12.2008 postete ich meinen ersten Überblick, eilig hatte ich es aber nicht mit einem Besuch, da ich zwar interessante Skigebiete entdeckte, allerdings kaum alte Lifte, andere Ländern waren also erstmal wichtiger.

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Zwischenzeitlich besuchte ich Griechenland, Bulgarien, Rumänien und einige andere Länder und postete am 22.11.2012 eine überarbeitete Version der Skigebiete der Türkei:
http://www.sommerschi.com/forum/wintersport-infrastruktur-f9/skigebiete-in-der-tuerkei-%C3%9Cberblick–t1548.html

Dennoch, andere Länder gingen vor, und so ging es im Winter 2012/2013 in die Balkanländer, wo mich Trincerone einige Tage begleitete.

Ganz aus der Welt war eine Tour in die Türkei aber weiterhin nicht, Trincerone und ich chatteten via Skype immer mal wieder diesbezüglich. Aufgrund der weiten Strecke wäre mir ein Mitfahrer zur Kostenbeteiligung ganz recht. Im Winter 2013/14 hatte weder Trincerone ausreichend Zeit dafür, noch gab es in der Türkei sonderlich viel Schnee, genauer gesagt, es lag die meiste Zeit so gut wie nichts, als ich mir hin und wieder die Schneehöhen ansah.

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Mitten im Sommer sprach ich Trinc an, was wir 2014/2015 angehen wollen – lieber Südamerika (das ebenfalls seit ein paar Jahren ein Thema für uns wäre) – oder die Türkei, die wir – oder zumindest ich – danach nicht mehr aus den Augen ließen, wobei Trinc bereits im Oktober auf eine Erweiterung nach Osten tendierte (Georgien, Iran), was also eine Fahrstrecke von 11.-12.000 km bedeuten würde.

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Im November bzw. Dezember 2014 meldete ich in meiner Arbeit den Wunsch an, diesen Winter ausnahmsweise 3 Wochen am Stück Urlaub gehen zu dürfen – eine Ski-Reise durch die Türkei ist in 2 Wochen nicht sinnvoll machbar. Im Dezember kamen mir dann Zweifel, ob es nicht doch dringendere Ziele gäbe – Iran oder Russland. Trinc wäre für alles offen, einen Zeitraum freihalten bzw. nennen kann er jedoch nicht.

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Mitte Januar zeichnete sich ab, dass heuer ein wesentlich besserer Winter in der Türkei werden sollte. Ich aktualisierte nochmals meine Türkei-Übersicht. Mittlerweile waren die für mich möglichen Termine für eine Reise auch etwas beschränkt, ich hatte mich auf 3 Wochen ab 31.1. oder 7.2. eingestellt. Trinc konnte erst ab 14.2. und wollte doch auch unbedingt Georgien und Armenien mitnehmen. Also noch kurz eine Übersicht über diese Länder erstellt und je 2 Skitage dort angedacht und festgestellt, dass die gemeinsame Zeitspanne zu kurz ist. Es gab allerdings noch einen alternativen Zeitraum, nämlich die ersten beiden Märzwochen, hier hatte Trinc mehr Zeit und auch ich konnte mir vom 28.2. bis 18.3. Urlaub nehmen – allerdings keine vollen 3 Wochen.

Nebenbei hatte der Termin noch weitere Vorteile: 1. hatte ich mittlerweile im Internet gelesen, dass Februar doch noch sehr winterlich in der Türkei sein soll, und wir beide sind eher die Frühjahrs-Fans. Auf -20° hab ich keine Lust..

2. Wenn es nur 2,5 Wochen sind, kann man ja im Februar noch eine Woche Italien/Appennin mitnehmen.

Ebenfalls positiv schien mir, dass wir in der ersten Woche Vollmond bekommen – falls wir irgendwelche nächtlichen Fotosessions oder Skiaktionen machen wollten, ist das praktisch – und außerdem hat’s in der Vollmondwoche doch gerne mal schöneres Wetter, oder?

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Im Zuge der Vorbereitungen war ich heute beim ÖAMTC und hab mir einen internationalen Führerschein (1 Jahr gültig, € 14,10) und einen internationalen Zulassungsschein (1 Jahr gültig, € 19,60) geholt. Beides sollte lt. Länderinfo für Georgien und Armenien sinnvoll sein. In Wirklichkeit haben dann alle Länder nur den “Car Passport”, also die deutschsprachige Zulassung gewollt und sich nicht wirklich für die Übersetzungen interessiert. Vom ÖAMTC bekam ich auch noch weitere Karten mit, insbesondere die Überblickskarte der Türkei sollte uns später treue Dienste leisten. Nebenbei ließ ich mir noch einen Reisekrankenschein für die Türkei von der Krankenkasse zuschicken und erkundigte mich nach den Versicherungen, da meine “grüne Karte” nicht mal für die Türkei gilt, geschweige denn in Georgien oder Armenien. Bei Amazon bestellte ich noch einen neuen Auto-Feuerlöscher (für einige Länder benötigt) und eine Türkei-Straßenkarte.

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Für 9 Tage war ich nun über die Faschingswoche in den Alpen und im Appennin unterwegs und musste meine Reisevorbereitungen unterbrechen….

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Mitten im Urlaub in Italien setzt mir Trinc die Pistole auf die Brust, er müsse nun unbedingt heute noch die Flüge buchen. Ich hatte die halben Planungen aber gar nicht dabei und hatte von ihm auch gar keine Rückmeldung erhalten, welche Gebiete er nun mitnehmen möchte und welche nicht! Stundenlang diskutierten wir über die möglichen Routen und von wo er wieder abfliegen könnte, er müsse nun doch früher fliegen bzw. wollte noch früher dort sein, von wo er zurückfliegen würde – ein gleicher An- und Abflughafen war so mit meinem Routenwunsch nicht in Einklang zu bringen. Ich strich den 2. Skitag in Armenien (die beiden Gebiete kann man eh an einem Tag kombinieren), nach einigen Stunden einigten wir uns auf Ankunft Istanbul (Montag spätabends) und Abflug in Ergan und Trinc buchte seine Flüge.

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Jetzt wird’s heftig. Nach einer Woche in Italien hab ich nun gerade einmal 4 Nächte (egtl. 5, aber ich kam ja erst um 0:40 von Italien wieder zurück) und 5 Tage, um die letzten Vorbereitungen zu machen, 3 Ladungen Wäsche zu waschen und die Sachen zu packen…. Obwohl ich im Vorhinein doch schon vo viel gemacht hatte, es blieb auch noch so viel übrig…

T-4 bis T-0

Erneuter Besuch beim ÖAMTC mit Abschluss einer Reisevollkasko-Versicherung für mein Auto, mit 100% Aufschlag weil Ergänzung um einige außereuropäische Staaten – Georgien war dabei, Armenien dagegen nicht. Da sollte man dann also vorsichtig fahren …. Mit Zusatzrabatt wg. erhöhtem Selbstbehalt und geringster Stufe (mein Fiat ist nur noch weniger als 7.000,- € wert) kostete das dann 173,26 €. Zusätzlich nahm ich noch um 38,- € eine “Weltschutz”-Kranken/Reiseversicherung mit – da ich mir nicht sicher war, ob ich in Georgien und Armenien ausreichend Versicherungsschutz hatte.

Die Vorbereitungen für diese Reise sind also nicht nur sehr umfangreich, sondern auch sehr teuer…. Immerhin braucht man als Deutscher – im Gegensatz zu Österreichern – in der Türkei kein Visa, und auch in Georgien und Armenien wird kein Visa benötigt. Das macht diese Reise wenigstens etwas unproblematischer..

Was die Haftpflichtversicherung anging (grüne Karte), müsste ich diese an der Grenze zur Türkei kaufen, ebenso an der Grenze zu Armenien. Für Georgien sollte es egtl. auch eine an der Grenze geben, aber wie es sich dann vor Ort herausstellte, gab es dort weder die Notwendigkeit noch die Möglichkeit, eine Versicherung abzuschließen. D.h. in Georgien war ich ohne Haftpflicht aber mit Kasko, in Armenien ohne Kasko aber mit Haftpflicht unterwegs. Wobei evtl. für Georgien eine der anderen Versicherungen eingesprungen wäre, zumindest Teilweise, weil dort irgendwowas von “Reisehaftpflicht” stand – ob das nun auch für Autos gilt oder nicht ..

Ok, was war sonst noch zu tun, an den letzten Tagen?

– Ich las im Internet kuriose Dinge über die Zollvorschriften der Türkei, man dürfe nur ein technisches Gerät mitnehmen, also nur 1 Navi, nur 1 Digicam. Und ich hab ja jeweils schon mal 2. Lassen wir’s drauf ankommen. Außerdem meinten einige Forenberichte, man solle teure Dinge am Zoll bei der Hinfahrt bestätigen lassen, um bei der Rückfahrt keine Probleme zu bekommen. Alternativ könnte man sich aber evtl. auch Rechnungsbelege mitnehmen – also machte ich ein paar Kopien von mein teuersten Geräten (Navis, Digicams, Notebook).

– Playlists für meinen iPod erstellen mit den neuesten Liedern > 3 Sterne und einigen älteren > 4 Sterne, das ganze Mixen und in 10-15 handliche 100-Tracks-Listen zusammenstellen, um für die gemeinsamen Autofahrten gerüstet zu sein….

– Vorsorglich ein paar grobe Karten für Georgien und Armenien ausdrucken. Die Ecke ist zwar auch in der Türkei-Karte abgedeckt, dort aber die Orte nur mit lateinischer Schrift eingetragen. Und da ich nicht wusste, wie durchgehend 2-sprachig die Schilder in Georgien und Armenien sind … (im Endeffekt: nicht benötigt)

– das georgische und das armenische Alphabet von wikipedia ausgedruckt, falls wir mal etwas entziffern müssten (im Endeffekt: nicht benötigt)

– ein Blatt mit ein paar Übersetzungen in Englisch, Türkisch, Georgisch, Armenisch und Russisch erstellt und ausgedurck (im Endeffekt: fast nicht benötigt)

– für eine vor ein paar Wochen downgeloadete, gratis Routenplanungs-App am iPhone die nötigen Länder downloaden, sowie meine aktuelle POI-Datei übertragen und ein Backup des iPhones machen. In Georgien und Armenien hat mein Navi keine Karte, daher das iPhone als 3. Navi :)

– die POIs zumindest in eines meiner beiden Navis übertragen

– die zusammengesammelten Infos und Vorplanungen, sowie ein paar TV-Aufnahmen auf Notebook / USB-Festplatte kopieren

– Hotels für Montag und Dienstag Nacht buchen, das erledigte ich am Mittwoch. Montag würde eine kurze Nacht werden, da Trinc erst nachts in Istanbul ankommt und wir am Dienstag in Bursa/Uludag skifahren wollen. Ich entschied mich für ein Hotel in Bursa, weil auf dem Weg nicht wirklich was vernünftiges war bzw. weil wir dann so evtl. noch frühstücken könnten, falls wir zeitig genug ankommen würden. Jedenfalls wäre da keine Zeit mehr für die Hotelsuche für Dienstag, also buchte ich für Dienstag auch gleich eines.

– ein paar TV-Aufnahmen programmieren (im Endeffekt: umsonst, da sich mein Mac Mini leider nach 3 Tagen aufhing)

– nochmal checken, ob man irgendwelche aktuellen Infos hinsichtlich der Grenzen zwischen Türkei und Georgien bzw. Georgien und Armenien findt. Wintersperren? Öffnungszeiten? Leider nicht wirklich allzuviel Infos gefunden …

– Wetterberichte checken, wo kann ich die ersten Tage auf den Weg nach Istanbul skifahren? Und geht sich das von der Fahrzeit her aus?

– die vordere Hälfte meines Bettgestells im Auto ausbauen

– und last but not least: die Koffer packen…


^ Noch nie hatte ich für eine Reise so viel Vorbereitungen gehabt wie für diese….

T-1 – 26.2.2015

Trotz so langer Vorbereitungszeit hatte ich heute doch noch eine lange Liste zu erledigen – und nicht alles geschafft. Grund mal wieder: Das Wetter, das mir die Planungen für das WE zerstört. Einige Berichte gaben Hoffnung auf Sonnenschein am Sonntag in Pilio, aber wollte ich das schaffen, müsste ich morgen, am Freitag, noch bis Ungarn fahren und Samstag dann ganztags bis Griechenland durch. Anderen Wetterberichten nach war das keine gute Idee – wobei auch weiter nördlich nicht viel Sonne zu erwarten wäre. Samstag sollte z.B. in Slowenien und Österreich noch recht sonnig werden. Also doch da bleiben? Schließlich entschied ich mich für eine Fahrt bis Ungarn morgen nach der Arbeit.

Ein gutes und günstiges Hotel in Ungarn nahe der Autobahn zwischen Österreich und Budapest zu finden, scheint gar nicht so einfach zu sein. Gibt zwar viele, die günstig sind, aber fast alle hatten mir zu viele negative Bewertungen auf boooking.com. Übrig blieb das Hotel Amarillis bei Györ, das ich für 27,- + 4,- € Frühstück buchte. Eigentlich hätte ich morgen nach der Arbeit direkt losfahren wollen, aber – ich hatte es heute nicht mehr geschafft, meine Koffer zu packen. Gar nichts!

27.2.2015, Tag 0, km ca. 610

Wäre ich jetzt ein Römer, hätte ich ein Problem – denn die kannten doch keine 0, oder? Wie hätte ich dann den heutigen Tag nummerieren sollen? :)

Um 15:30 hatte ich Feierabend und musste also notgedrungen nochmal heim und Kofferpacken. Obwohl ich die letzten Urlaube es immer so schön geschafft hatte, 1-2 Tage vorher zu packen, wollte das diesmal nichts werden. Auch, weil ich nach der Italien-Reise letzte Woche ja 3x eine Ladung Wäsche zu waschen hatte und die ja auch erst mal trocknen muss. Bis ich so alles gepackt hatte (und mich erst mal für 2 Koffer entschieden hatte und mir netterweise noch einfiel, das fremdländische Geld mitzunehmen), verging dann doch ‘ne Stunde und ich kam erst um 16:45 weg.

Danach noch tanken, weil ich da ja auch unter der Woche keine Lust/Zeit hatte (ein Tag war mein Auto auch nochmal in der Werkstatt), dann aber endlich weg. In Kufstein kurz am McD was mitgenommen. Nächster Halt war dann eine Pinkelpause kurz nach Wien, ein Tankstopp kurz vor der Grenze (da war nochmal ein McD, also noch einen Hamburger geschnappt) und der Vignettenkauf direkt an der Grenze in Ungarn. 10 Tage, weil ich ja nicht weiß, ob ich bei der Rückfahrt wieder durch Ungarn fahren werde (1 Monat wäre günstiger als 2x 10 Tage). Somit ca. 1 Stunde später am Hotel angekommen als geplant, kurz vor 23 Uhr. Zum Glück musste ich heute nicht mehr bis Budapest fahren, war doch schon recht müde – hatte die letzten Tage immer nur so 5,5-5,75 Stunden geschlafen, normalerweise brauch ich 6.


^ Während des Autofahrens kann man ja mal ein paar Routenvarianten durchchecken – und dann ein Foto machen, damit man später wieder darauf zurückgreifen kann. Hier würde ich morgen durchfahren und am Sonntag in Pilio skifahren. Blöderweise sind die Wettervorhersagen für Sonntag nicht so toll, aber am Montag nach Pilio noch über 10 Stunden nach Istanbul ist echt zu lang…


^ Alternative könnte sein, morgen nach Rumänien zu fahren. Fast 9 Stunden morgen früh – ne, da geht sich Skifahren auch nicht mehr aus, wäre dann also Sonntag Rumänien und Montag Bulgarien.


^ Zwischen Wien und Ungarn ist eine Alien-Invasion! Echt spooky, diese Windrad-Anlage hier in der Nacht, wenn die roten Lichter im dunklen Himmel blinken.


^ Erste Fremdwährung der Reise, die ungarischen Forint. Ziemlich viel Nullen, aber dafür spart man sich die Untereinheit. 1.000 HUF sind ca. 3,30 EUR.

Hotel ist soweit ganz nett, ein Schreibtisch fehlt leider im Zimmer. Lauter Zug. Wo ich morgen hinfahre? Absolut keine Ahnung. Werd morgen früh nochmal alle Wetterberichte checken und ein Hotel buchen. Internet ist schnell. Falls ich nur bis Rumänien fahren sollte (um dort am Sonntag skizufahren), hätte ich auf die heutige Fahrt und Nächtigunng verzichten können. Der Wetter-Check in der Mittagspause verhieß jedenfalls nichts gutes für Griechenland am Sonntag. Montag, ja, Montag solls sonnig werden in Pilio. Aber hat das einen Sinn? Lt. Google Maps brauch ich 8,5h von Pilio bis Istanbul Flughafen, dann könnte ich also vormittags in Pilio noch skifahren. lt. meinem Navi dagegen bräuchte ich 10:15! Da müsste ich dann schon vor 12 Uhr wieder abfahren. Ob sich da dann der Umweg über Pilio lohnt? Vorallem, haben die am Montag überhaupt offen? Das Frühstücksbuffet, von 6-8 Uhr (!), war reichhaltig.

(Fortsetzung folgt.)

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