Diese Fotos waren bereits in der “alten Alpengallery” online, daher gab’s bisher keinen “offiziellen” Bericht, was ich hiermit endlich nachholen möchte. Leider konnte ich die Original-Fotos nicht mehr finden. Wobei ich auch nicht mehr weiß, ob ich damals überhaupt in einer höheren Auflösung als 1024×768 fotografiert hatte. Speicherplatz war anno 2001 teuer, die Cams hatten nur 2 MP und ich war noch irgendwie “analog” gepolt und machte kaum Fotos… wesentlich mehr als zu Analog-Zeiten, aber es war eben noch vor dem Alpinforum und vor Terrabyte großen Festplatten ;)
Dass das eins der letzten Jahre sein wird, wo es an der Marmolada Sommerski geben wird, war mir 2001 nicht bewusst. Rückgang der Gletscher? Geschlossene Sommerskigebiete? Von all dem wusste ich damals noch nichts….
Samstag, 28.7.2001
Das Wetter passt, Sommerskibetrieb sollte lt. Homepage möglich sein. Früh ging es von Innsbruck weg, über den Brenner, das Grödner Tal, über’s Sellajoch.
^ Nordpanorama vom Sellajoch
^ Südpanorama vom Sellajoch
^ Gezoomter Blick vom Sellajoch zur Marmolada. Schaut ja nicht wirklich nach Skibetrieb aus….
So wirklich genaue, tagesaktuelle Informationen findet man auf der Marmolada-Homepage ja nicht, gibt’s Sommerski oder nicht, sind die Lifte offen oder nicht, darf man fahren oder nicht – es ist ein gewisser Unsicherheitsfaktor. Um 8:45 war ich an der Kasse und bestellte eine Tageskarte, gespannt, ob ich sie wohl bekommen sollte.
^ Die Pendelbahn zur Marmolada, 1. Sektion. Imposantes Teil…
^ Pistenplan und Skipass. Preis: 50.000 Lire
^ Plan / Prospekt anno 2001
Steil und schnell ging es die 1. Sektion hinauf, schnell weiter zur 2. Sektion, man will ja keine Gondel verpassen.
^ Die Pendelbahn zur Marmolada, 2. Sektion
Und dann: 2. Mittelstation, Serauta. Ein riesiger hässlicher Betonklotz. Ist da ein Hotel? Die Sektion 2 fährt in einen der unteren Geschosse ein. Überraschenderweise kommt man zu zwei (?) alten großen Aufzügen, mit denen geht’s erst mal ein paar Stockwerke hinauf. Aufzugfahren mit Ski und Skischuhe? Auch eine Premiere für mich. Weiter den Schildern zur 3. Sektion, das Restaurant und das Museum, das sich hier befindet, kann ich ja später auch noch anschauen.
Der Zugang zur 3. Sektion war ebenfalls recht urig, ein schmaler Eingang, ein paar Holz?Metall?-Treppen zum Skidata-Leser kurz vor der Tür zum Einstieg. Seit dem Umbau 2004/2005 muss man keinen Aufzug mehr fahren, es geht alles modern und ebenerdig, im Vgl. zu 2001 langweilig :-(
Oben an der Bergstation angekommen der nächste “Schock” – was für ein hässliches Gebäude Teil 2. Beim Ausstieg muss man sich durch Tische quälen von dem kleinen Restaurant- und Souvenirshop hier oben. Überall hängt irgend ‘was rum, wie am Flohmarkt. Einen Stock tiefer, kurz vor’m Ausstieg, die Überraschung: Trotz Italien, trotz dieses alten Gebäudes – Sitz-WC! Damit hätte ich hier nun wirklich nicht gerechnet….
Wenige Jahre später nun präsentiert sich auch dieses Gebäude noch eine spur trostloser, die Bar in der Bergstation ist verschwunden, eine neue Treppe ist eingezogen. Man kann zwar nun auf die Rückseite richtung Süden schauen, aber der ganze Stock ist eben trostlos geworden. Das Flair, das ich 2001 als altmodisch und kurios empfand, würde ich mir gerne zurückwünschen.
^ Riesenwolke am Langkofel
^ Marmolada-Nordpanorama
Die Abfahrt von der PB zu den SL war cool, der Schnee schön firnig, angenehme Steilheit und Länge – würde man gern öfters fahren. Leider muss man da immer durch den langen Tunnel zu Fuß zurück und bis man an der PB ist, in Summe mehrere Stockwerke bergauf gehen. Da ich wohl wusste, dass der SL nur bis Mittag fährt, bin ich die Abfahrt an der PB wohl vormittags nur ca. 2x gefahren, könnte ich ja nachmittags noch fahren.
^ Sommerskipiste, hier sieht man auch den Weg zum Tunnel bzw. Fußweg durch den Tunnel zur Talstation Sektion 3…
Der SL war ebenfalls ein Novum für mich – Dreiecks-Stützen? So ‘was hatte ich bis dato noch nie gesehen. Dass das ein Kurvenlift ist, hatte ich damals übrigens gar nicht bemerkt ;)
Enttäuscht war ich, dass der SL nicht in ganzer Länge geöffnet war, sondern einen Zwischeneinstieg hatte. Die beiden Abfahrten am SL waren dann doch etwas kurz.
Bin mir nicht mehr sicher, wann der SL eingestellt wurde, vmtl. so gegen 12/12:30/13:00. Kurz nach der Einstellung bin ich jedenfalls wieder mit der PB hinauf und wollte die Abfahrt an der PB noch ein paar Mal fahren, weil sie so gut ging. Da ja die PB den Nachmittag über fährt, dachte ich, das wäre kein Problem. Leider aber schon, da sie bereits begonnen hatten, die Abfahrt von der PB mit Winde zu präparieren. Wenigstens konnte ich mich noch durchsetzen, dass ich die Abfahrt noch ein letztes Mal fahren durfte, natürlich auf’s Seil der Windenpräparation aufpassend und im unpräparierten Teil.
^ Das Sommerskigebiet an der Marmolada, 1SL, 1 PB. Die Abfahrt wird bereits kurz nach Mittag frisch für morgen präpariert.
An der Serauta-Station besuchte ich dann noch das Kriegsmuseum und aß etwas im Restaurant. Die Verwinkeltheit der Station, auch wenn man ja nur einen kleinen Teil besuchen konnte, faszinierte mich damals schon, ebenso dieses – wie wir es heute nennen – “morbide” Flair.
Zurück ging’s dann irgendwie durch’s Alta Badia …..
^ Blick zur Marmolada vom Heimweg
^ Zoom Marmolada-Sommerskigebiet, man sieht die zwei Abfahrten am SL (nicht in ganzer Länge geöffnet) und die ansprechendere Abfahrt von der PB aus
.. und dann über den Würzpass, und von dort über eine kleine Seitenstraße, die ich in der Karte entdeckt hatte, über Lüsen nach Brixen, also die Plose nördlich anstatt südlich umrunden. Angeschrieben ist der Abzweig der Straße nicht, die Straße schlängelt sich einspurig in einem engen Tal dem Wasser entlang, Ausweichmöglichkeiten gibt’s nur wenige. Für mein damals erst kurzes Autofahrerleben ein echtes Erlebnis.
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