Ansätten / Åkersjön, 15.6.2021

15.6.2021

Hab heut zwei mehr-oder-weniger-Skigebiete besuchen wollen. Erstes Zwischenziel war Ansätten. Die zwei kürzeren Skilifte dort (ca. 230m + 500m lang + 160hm lt. GE) sollten allerdings nicht mehr in Betrieb sein (sonst wär ich im Winter vorbei), denn interessant hier ist, dass es keine Straße zu den Liften gibt. Ich vermute, dass es wohl zuletzt einen Scootertransport von der Ortschaft aus gab.

Heute dorthin zu Fuß hingehen war auch so eine Sache … es regnete nämlich immer wieder mal und bei ca. 5km und 200hm wär ich da schon einige Zeit unterwegs.. zudem weiß ich nicht, ob der Weg durch ein Sumpfgebiet geht bzw. ob der Weg geplankt ist und ob es eine Brücke über den Fluss gibt usw…. Jaja, immer diese Bequemlichkeitsausreden, ich weiß…


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^ Bakvattnet


^ Foto vom SL vom wohl stillgelegten Skigebiet Ansätten. Lift war wohl recht kurz, ging natürlich nicht bis rauf. Aber Abfahrten/Gelände sieht ja nicht schlecht aus


^ Gab auch einen zweiten, kürzeren, leichteren SL etwas unterhalb, rechts im Bild.


^ Vom Parkplatz hier in Bakvattnet aus startete dann der “Vesseltrafik” – also ca. 4-5km vmtl. am Seil hinter der Pistenraupe oder dem Schneemobil raufgezogen

Das 2. Skigebiet, der SL in Åkersjön (ca. 1,3km lang + 200hm lt. GE), war zwangsläufig recht schnell abgehakt, also doch noch weiter bis fast nach Östersund gefahren.


^ Unweit von Ansätten ist Åkersjön, dieser Skilift sollte noch in Betrieb sein


^ Talstation und rechte Abfahrt


^ Talstation


^ Ist ein DM-Kurzbügler


^ Und das wird der Pistenplan sein


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^ Wasserkraftturbine, befindet sich am Rastplatz bei Krokom


^ Ich konnte das Schild gar nicht lesen, kaum machte ich das Foto, schwirrten zig Stechmücken um mich herum. Woher bekommen diese Blutsauger eigentlich genug Opfer, dass sie genug Energie zum dauernden rumfliegen haben?!


^ .. noch schnell ein Foto richtung Krokom und wieder weg von dem Rasen


^ Heutiger Abend/Nachtplatz auf der Insel Frösön nähe Östersund


^ Und um 22:17 Uhr, Sonne geht bald unter.


^ Der Parkplatz ist auf einem ehemaligen Militärgebiet, in der Nähe gibt es auch diese alten Gebäude (Foto vom nächsten Tag)


^ .. und Schautafeln. Und abgesperrtes Gelände. (Foto vom nächsten Tag)

Vor ein paar Tagen wunderte sich mein Vater, dass ich es denn so lang in dem kleinen Auto aushalten könnte. Ein paar Tage später kam ich abends im Bett wohl darüber ins längere Sinnieren … vielleicht liegt es daran bzw. erinnert es mich an die Sommerferien als Kind/Jugendlicher.

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten jahrzehntelang einen Kleingarten/Schrebergarten in Nürnberg “beim Königshof” mit einem kleinen Häuschen, bis sie irgendwann zu alt wurden (zu gebrechlich, zu blind, mittlerweile tot), wo ich jedes Jahr einige Wochen in den Sommerferien verbracht hab (und auch so mal ein Wochenende oder häufiger einen Schulnachmittag).

Bevor ich Ende der 1980er / Anfang der 1990er die entsprechende Technik hatte (z.B. einen Sharp PC-500E PocketComputer, auf dem ich spielte und programmierte, später Psion Series 3 und 3a, oder CD-Player, MiniDisc-Player, Casio LCD-Pocket-TV, Camcorder, tragbarer/batteriebetriebener Video8-Mini-Videorekorder etc., waren meine beiden Lieblingssätze “Omi, ich weiß nicht was ich tun soll” oder “Omi, was soll ich tun” :) Teilweise hatte ich dann die Kleingartenkolonie in gedachte Straßenbahnlinien aufgeteilt, die ich mit dem Fahrrad abgefahren bin .. Manchmal gab es auch eine Radtour tagsüber, aber nachmittags/abends wurde es dann interessanter, bei diversen Kartenspielen (wie z.B: Romme oder Canasta) oder Kniffel auf der Terrasse.


^ Natürlich mit Grill, Zwergen, irgendwann mit Franken-Fahne und zu Festen entsprechend aufgehübscht und bunt beleuchtet

Wenig verwunderlich, dass ich immer noch recht genau weiß, wie das Häuschen auch von Innen ausgesehen hatte, was hier und da rumstand. Eine Toilette und (später) Warmwasserdusche (diese hinten in der “Schüpf”) gab’s auch, sowie fließend Wasser. Aber keine 220V. Stattdessen also einen oder mehrere große 12V-Blei-Säure-Akkus, die daheim geladen werden mussten und mittels Wägelchen vom Auto ins Häuschen transportiert werden mussten, dazu eine entsprechende 12V-Verkabelung mit den kleinen Steckdosen und Gasflaschen für Warmwasser, Kühlschrank und Ofen. Ein 12V-Netz hab ich auch jetzt im Auto wieder …

Zum Schlafen gab es eine ausziehbare Couch, wo meine Großeltern schliefen, sowie eine zusammenklappbare Metall-Schlafliege. Dort zu schlafen gefiel mir aber nicht, glaub weil sie recht laut war und vielleicht auch nicht so bequem und jedenfalls versperrte sie den Gang. Auf dieser schlief hin und wieder (aber recht selten) meine Cousine. Ich dagegen zog den Tisch vor, der mit entsprechenden Schaumstoff-Liege(stuhl)matten weicher gemacht wurde. Glaub zwei Lagen und eine am Rand, denn der Tisch stand nachts vor dem Wandschrank in einer kleinen Nische, so dass das Zeug im offenen Schrank geschützt wurde. Tickende Uhren mussten natürlich raus, ich kann nicht in einem Zimmer mit tickenden Uhren schlafen. Damals – wie auch heute im Auto – musste also der Schlafbereich jede Nacht entsprechend neu hergerichtet werden.

Vor dem Zubettgehen suchte ich das Zimmer nach Viechern ab, Stechmücken, Spinnen, etc. und danach wurden noch oft Geschichten erzählt (z.B. vom Krieg) oder gedichtet oder “gesungen” .. ja, die Abende waren schon lustig.

Natürlich wurde der Tisch irgendwann etwas zu kurz, aber das störte mich nicht weiter. Aktuell ist mein Bett im Auto länger und breiter als der Schlafbereich damals, aber das Nischenhafte ist quasi geblieben. Die Füße kann ich heute wie damals wo anlehnen (damals: Wand, heute: Beifahrersitzlehne) oder (eher damals) nebendran vorbeistrecken.

Wegen des Gaskühlschranks musste in der Küchennische ein kleines Kippfenster geöffnet blieben, da könnte es aber ein Fliegengitter o.ä. gegeben haben. Wenn es wärmer war, blieb natürlich das Hauptfenster gekippt und so konnten – trotz Fensterladen – manchmal Stechmücken eindringen, synonymhaft in Franken “Schnaken” genannt. Mehr als das Gestochenwerden nervte mich aber das hochfrequente Gesumme von den am Ohr vorbeifliegenden Blutsaugern. Logische Konsequenz war, dass ich mir, selbst im Hochsommer, die Decke über den Kopf zog. Diese Angewohnheit hab ich immer noch, am liebsten zieh ich mir ganzjährig die Bettdecke über den Kopf, so schlaf ich am angenehmsten ein. Wenn ich nicht zu sehr schwitze. Oder die Bettdecke zu kurz ist. Aber da ich ja nicht so groß bin, geht das auch in Hotels usw. meistens. Bei Kälte im Auto ist das natürlich nochmals wichtiger.

Vielleicht also lag es an diesen damaligen schönen Sommerferien, an einigen kleinen Ähnlichkeiten zu damals, dass mir das beengte Schlafen/Wohnen nicht wirklich was ausmacht. Zudem waren meine Zimmer auch nie sonderlich groß und ich hielt es dort problemlos tagelang aus. Eine Sache hat sich natürlich geändert: langweilig ist mir nicht mehr. Dank Computer und Smartphones und ständig wechselnder Parkplätze.

Zufälligerweise hab ich sogar etwas von damals dabei, eines der Handtücher meiner Großeltern, die damals auch “im Garten” verwendet wurden, sozusagen ein kleines Erbstück mit Erinnerung und von mir seit einigen Jahren beim Reisen verwendet:

(Das kleine grüne Handtuch rechts bekam ich von meiner Mutter, nachdem ich die Badezimmerfliesen vorletztes Jahr ja grün gestrichen hatte.)

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