Werkstattbesuch in Italien, 13.2.2023

Mo, 13.2.2023

Leider musste der Franzose neben mir am Campingplatz schon vor 7 Uhr rumlärmen, weil er kurz nach 7 Uhr fahren wollte – und ich bin ja gestern Abend mal wieder viel zu spät, erst nach Mitternacht, ins Bett gekommen und wollte wenigstens bis 7:10 oder 7:15 schlafen…

Einen Monat nachdem ich in Tirol mehrere Tage lang mein Auto in der Werkstatt hatte, muss ich also nun wieder skimäßig aussetzen für einen Werkstattermin. Und das hätte eventuell verhindert werden können, denn eigentlich ist mir genau nach dem Abholen des Autos beim letzten Werkstatttermin aufgefallen, dass die Schaltung irgendwie komisch ist. Allerdings schob ich das darauf, dass ich für die paar Tage in Nürnberg mit dem Automatik-Fiesta meiner Mutter gefahren bin und das Kupplungspedal nicht mehr gewöhnt wäre..

.. aber mittlerweile bekomm ich den ersten und zweiten Gang fast nicht mehr rein, wenn ich wo anhalten muss. Im kalten Zustand geht’s noch etwas einfacher.

Also, was wird’s sein? Die Kupplung, die nach 238.000 km durchaus mal fällig sein dürfte? Oder doch etwas anderes? Um 16 Uhr hatte ich heute den Termin vereinbart, aber aufgrund der nun immer schwierigeren Situation mit dem 1. und 2. Gang, entschied ich, heute aufs Skifahren zu verzichten und dann halt schon früher, gegen Ende ihrer Mittagspause (= 12-14h), dort sein zu wollen.

Ich checkte vormittags noch ein paar Vokabeln, die ich vielleicht brauchen könnte. Die Italiener haben übrigens sogar ein Wort quasi für das “camperisieren” eines Autos: camperizzare .. Sweet, dann kann ich beim nächsten Campingplatz gleich mal sagen “Ho camperizzato la mia macchina” oder “e camperizzata” … Spätestens wenn ich auf den Campingplätzen erwähne, dass ich letzten Winter 9 Monate von August bis Mai in Skandinavien unterwegs war, sind sie einerseits irgendwie beruhigt, wenn ich sage, dass ich im Auto schlafe, andererseits aber auch noch überraschter. Verständlicherweise.

War am Vormittag nochmals oben im Ort (Sampeyre), diesmal im Supermarkt, wo ich mir (ging nur getrennt zu kaufen) eine aufgeschnittene (größere) Semmel (9,2g), 2 Scheiben Mortadella (66g) und eine 1.5l-Flasche Mineralwasser gekauft hab – das hatte dann lediglich 1,01 € gekostet! Ja, in Italien macht Einkaufen im Gegensatz zu Frankreich wieder Spaß. (Und, um insb. die nächsten Tage mal vorweg zu nehmen, das Skifahren auch.)


^ Günstiger Einkauf im Dorfsupermarkt in Sampeyre: Semmel 9,2g 0,30 € + Mortadella 66g 0,52 € + 1.5l Mineralwasser 0,19 € = 1,01 €. Semmeln werden normalerweise in Italien nach Gramm, nicht nach Stück abgerechnet.

Kurz vor 12 Uhr fuhr ich dann los und war leider doch schon kurz nach 13 Uhr am Autohaus, wo die Tore allerdings verschlossen waren. Somit halt leider mindestens eine Stunde extra warten müssen.

Auf dem Weg musste ich 3x stoppen (1x Baustellenampel,1x Ampel, 1x Kreisverkehr) und den ersten Gang einlegen, was dann über den Rückwärtsgang tatsächlich funktioniert hatte, sonst hätte ich ggf. mit dem 3. anfahren müssen. Mit dem Trick hätte ich also doch heute Skifahren gehen können :) Mal wieder schade um den sonnigen, warmen Tag heute.


^ Kurz vor der Werkstatt südlich von Cuneo mit Bergpano und Windrad am Campingplatz

Kurz nach 14 Uhr gab ich also mein Auto ab und wartete im Schauraum, sehr stylisch-modern, insbesondere auch das Kunden-WC, übrigens auch wieder mit Popodusche. Scheint in Italien wohl der neueste Schrei zu sein. Wobei sie ja in den Hotelzimmern auch ja früher fast immer neben dem WC ein Bidet hatten. Da liegt das ja nicht weit weg.

Tjoa, also entgegen den faulen Franzosen da letztens mit ihrem kurzen Blick in den Motorraum “das ist die Kupplung *grins*” hatte mein Kundendienstberater in Innsbruck schon auch eher einen Halter beim Seilzug in Verdacht gehabt. Um 15:30 kam einer der Verkäufer zu mir und meinte, dass unten alles voller Salz und Dreck sei und deshalb der Seilzug nicht mehr richtig ginge, weil alles verstopft, da sei ein 90° Winkel und wenn ich fester aufs Pedal drücken würde, würd’s eben besser gehen.

Zufällig wurde heute wohl auch in Innsbruck einer abgeschleppt eingeliefert, wo genau besagter Halter gerissen ist – der-/diejenige konnte dan also gar nicht mehr fahren.

Ob meiner nur verstopft oder gerissen ist, wusste ich noch nicht, ich nahm an, dass es gesäubert werden könnte, aber schlussendlich wurde doch der Seilzug samt Halter ausgetauscht. Laut meiner Nachfrage sei die Kupplung noch ok, als ich eine halbe Stunde später mal ungefragt wieder zur Kundendienstannahme ging und gerade der Meister eine Proberunde mit meinem Ignis gemacht hatte.

Derweil die hier ausliegende Tageszeitung bereits davon spricht, dass für die nächste Trockenheit im Sommer Vorkehrungen getroffen werden sollten, da es weiterhin nicht viel Wasser gibt. Was sich aber ja auch schnell ändern kann, wenn mal so ein Genuatief reingrätscht, dann gibt’s gleich wieder Überschwemmungen …

Der Austausch kostete dann 141,80 €, gut, dass sie die Sachen lagernd hatten. Der Stundensatz netto ist hier lediglich 43,50 € … wir haben mittlerweile 136,- € netto bei Suzuki (142,- bei Ford+Mazda, 147,- bei Volvo, 174,- bei Karosserie und 179,- bei Hochvolt/Premiumfahrzeugen) – krasser Unterschied. Da lohnt sich bei arbeitszeitintensiven Arbeiten ein Ausflug nach Italien! 10% Rabatt auf die Ersatzteile hab ich hier in Italien anscheinend auch noch “einfach so” bekommen. Und kurzfristig (Freitag ja erst Termin vereinbart) ging’s auch. Super, hätte mal wieder nicht besser laufen können!

Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, dass die Kupplung immer noch nicht getauscht wurde, steht auf einem anderen Blatt. Im teuren Skandinavien will ich die nicht tauschen müssen und wenn ich sie doch irgendwann mal tauschen muss, wird sie ggf. noch neuwertig sein, wenn das Auto irgendwann mal verschrottet werden muss, zudem wär dann ein Tausch bei 150-200.000km günstiger gekommen .. Oder lohnt es sich bei den günstigen Arbeitspreisen in Italien, ein neues Getriebe und einen Tauschmotor einbauen zu lassen? Oder vielleicht wäre es in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien sogar noch günstiger? :)

In der Nähe gabs noch ein Einkaufszentrum mit einem großen Supermarkt, den ich danach besuchte. Mittlerweile schon zum zweiten Mal auf dieser Reise passiert, dass ich ohne Geld an der Kasse steh, weils im Rucksack im Auto ist. Diesmal war der Weg aber viel weiter.

Wieder eine Stange Baguette gekauft, Ist verglichen mit den italienischen Semmeln normalerweise günstiger und geschmacklich besser. Dafür allerdings bröseliger als manche Brotsorten/alternativen im UK oder Skandinavien. Wird dann nach dem Kauf in handlichere Stücke zerbrochen und kommt in die Plastiktüte, damit es nicht so trocken / zäh / hart wird, was es dann aber doch wurde, weil diese Plastiktüte (Gefrierbeutel) mittlerweile leider etliche Löcher hat. Hält sonst problemlos 3 Tage.

Anscheinend gibt’s auch (=wie in Frankreich) in italienischen Supermärkten keine 1l-Kakaomilch, sondern lediglich die kleinen 200ml-“Schul”-Portionen mit Strohhalm ungekühlt. Überhaupt ist das Milchregal (halber Gang) ungekühlt, nur ganz wenig Milch ist gekühlt. Alternativ bekäme man Nicht-Kuhmilch (Hafer, Mandel etc.) auch hier und da im Kakao-Geschmack, also zB und insbesondere häufig Alpro, wie auch in Frankreich. Mit knapp unter 3 € zwar sehr teuer, aber noch günstiger als in Frankreich. Allerdings hatte ich Alpro ja schonmal in Skandinavien gekauft, wo es mir nicht schmeckte, Oatly ist da viel besser, das hab ich zuletzt in FR und IT aber nirgends gesehen, hätte aber noch eine Packung aus Deutschland “im Keller”, quasi für Notfälle ;)

Da gegenüber ein Burgerking war, checkte ich den mal nach den Preisen, aber unterm Strich meiner Meinung nach zu teuer, zumal es ja meist eh nicht sonderlich gut schmeckt. Ich entschied mich dann lediglich für den günstigen Hamburger um 1,30 € (wo man das Fleischpatty mittlerweile fast mit der Lupe suchen muss, so klein ist es) und die Pommes mit Bacon&Cheese um 3,70, wobei ich den Bacon ja angebratener erwartet hätte. Im Behinderten-WC übrigens auch wieder eine Popodusche.


^ Am nahen Burgerking mitgenommen. Naja. War OK, aber verzichtbar.

Die Gangschaltung im Auto funktioniert wieder wie neu, so gut sind die Gänge schon laaang nicht mehr reingeflutscht. Muss mich allerdings stark umstellen, was die Kupplung angeht, der Schleifpunkt beim Einkuppeln ist jetzt ganz wo anders am Pedal, viel viel weiter vorne als in den letzten Wochen.

An einem Campingplatz, mittlerweile dunkel, angekommen, hätte man anrufen bzw. Gegensprechanlagenmäßig klingeln müssen, worauf ich nicht wirklich Lust hatte. Aber anscheinend gibts da einen Alarm, auch wenn man nicht draufklickt, und bevor ich mir im Auto ein anderes Ziel rausgesucht hatte, kam auch schon der Besitzer runtergefahren mit einem Elektro-Mobil (glaub so ein Golfspieler-Teil), also bin ich halt doch hier geblieben ;)

Waren dann 13 €, was er verlangt hatte, wobei ich mich noch nicht entscheiden konnte, wieviel Nächte, vielleicht bis Freitag. Er brachte dann noch einen italienischen Stromadapter (keine CEE-Anschlüsse), wobei ich meinen ja dabei hab – aber irgendwo erst suchen müsste und ein Verlängerungskabel, das er an einem anderen Anschluss ansteckte, weil ich ihm kurz meine Ausstattung zeigte und auch das Kochen ansprach, wobei ich ja heute gar nicht mehr kochen muss, erst morgen, und an dem sonstigen Anschluss wohl nur 3A zur Verfügung stehen – was ja auch kein Problem wäre, kann ja über die interne Batterie kochen und die Batterie über Nacht wieder aufladen.

Der Campingplatz liegt allerdings sehr steil am Berg, da will ich kein Schnee oder Eis haben, die Auffahrt hat wohl mehr als 20%. Am nächsten Tag sah ich noch eine alternative Auffahrt zumindest zu gewissen Bereichen.

Duschen kosten extra (Kabinen sind wohl nur ein Raum zum Umziehen und Duschen, könnte also sein, dass man da seine Kleidung etwas nass macht beim Duschen), Klobrille und Klopapier gibts – wie zumeist – nicht.

Als ich am nächsten Tag losfuhr, sah ich ihn unten rumbauen und fragte ihn, ob das die Toiletten waren früher, ja er baue sie neu. das sei hier der Sommerbereich. Dann war ich ich wohl doch schon mal bei einer meiner Sommerreisen hier, als ich noch Campingplätze besuchte, hatte eh erst den Verdacht, aber der steile Bereich kam mir unbekannt vor.

Abends checkte ich noch den Status der Skigebiete. Limone (und Entracque) will ich ja wohl eher nicht fahren; Lurisia/Viola/Garessio haben wohl erst am WE wieder offen, einzig San Giacomo hätte außer Mondolé täglich offen.

In Mondole würden die Tageskarten nun wie folgt kosten die nächsten Tage:
morgen Dienstag inakzeptable 46,- €. Dynamisch scheinen die also nicht unbedingt (nur) nach Belegung zu gehen, sondern auch oder eher, wie lang im Vorhinein man sich dafür entscheidet.
Mittwoch 41 €
Donnerstag 38,- € (1 mehr als Mindesttarif)
Freitag 38,- € (1 mehr als Mindesttarif)

DO+FR als 2-Tageskarte 72,- = 36,-/Tag
MI-FR als 3-Tageskarte 109,-= wären dann zusätzliche 37,- € für MI.

Alternativ könnt ich mir MI ja auch eine 3h-Karte um 33,- € kaufen, lohnt sich im Vgl. zu den 37,- aber auch nicht wirklich. Oder 2 Tage San Giacomo fahren? Allerdings ist dort auch nicht alles offen, wenn auch wohl der wichtigste Teil. Aber da hatte ich in der Vergangenheit auch verschiedene Empfindungen gehabt, mal eher langweilig, mal sehr geil.

Allerdings nerven mich diese dynamischen Skipässe und dass ich mich da jetzt so früh festlegen müsste und eigentlich will ich das ein wenig boykottieren. Zudem fallen heuer halt gleich 2 Kultanlagen weg zu meinem letzten Besuch: 1. ESL Monte Moro, wo ich es einen ganzen Tag aushalten kann und 2. der alte Portalstützen-SL von Artesina richtung Prato Nevoso. Naja, Nummer 2 wäre verschmerzbar, da steht jetzt eine 4SB. Und in die umgekehrte Verbindungsrichtung wurde eine 10EUB gebaut. Wobei die DSB da schon lang und oftmals Wartezeiten hatte, der trauer ich also nicht wirklich nach. Aber Nummer 1, das ist halt voll Scheiße, dass der ESL nicht fährt. Auch wenns immerhin evtl. noch die letzte in Italien in Betrieb befindliche Graffer-DSB mit diesen Schalensitzen in Frabosa gibt.

Um 23:30 hatte ich mich endlich soweit entschlossen (siehe oben, stundenlang rumüberlegen nur wegen diesen scheiß dynamischen Skipässen und dann hab ich noch nicht mal online einen gekauft), morgen nicht nach San Giacomo zu fahren, mir noch keinen fixen Skipass für Mondole zu kaufen, sondern morgen eine 3h-Karte für Mondole zu kaufen, sobald ich in Rastello bin und die DSB fahren sehe (ja, die soll jetzt auch unter der Woche offen sein) und ggf. dann hoffentlich für zumindest Freitag noch eine vorhandene 38 € Tageskarte zu kaufen. Zuletzt, 2017/18, hatte die Tageskarte 32,- gekostet. Im Januar und später ab Mitte März gibts aber nach wie vor noch ein paar güntigere Preise unter der Woche, heuer ab 27 € für DI/MI/DO.

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