Zhosaly-Khromtau, 8.1.2018

Zentralasien Tag 17: Mo, 8.1.2018 – Schosaly/Жосалы – Chromtau/Хромтау (km 10.647,5 / Diff. 857,8 km)

Leider gab es am Morgen abermals kein warmes Wasser. Frühstück bestellte ich gestern für 8 Uhr, als wir um 8:20 im Frühstücksraum waren, waren die Spiegeleier mit Wurst bereits am Tisch (also folglich kalt, wie gestern) + Gurken+Tomaten+Brot, das war’s dann leider. Trinc bekam noch nicht mal Kaffee, weil wohl ausgegangen oder irgendwas kaputt war, so genau verstanden wir das nicht. Was soll ich erst sagen, Kakao bekomm ich ja hier auch schon seit Tagen nirgends und muss mit dem grünen Tee vorlieb nehmen. Ansonsten wären die Vermieter ja ganz nett gewesen. Zeitzonenmäßig ist es aber hier wieder komplett daneben, um 8:30 Uhr ist es noch zappenduster. Warum die korrektere Zeitzone erst ab Aral gilt, ist schon etwas unverständlich.

An solchen Tagen und bei solchen doch eher langweiligen Strecken bin ich schon vor Mittag wieder müde und das Wissen, wieviel man heute und erst recht noch bis daheim fahren muss, ist da nicht gerade aufbauend. Nachmittags hatten wir uns allerdings einen kleinen Abzweig gegönnt und später fing es zu schneien an, was dann beides wieder etwas munter gemacht hat.

Genauer gesagt hatte ich die letzten Tage ein bisschen gelesen, dass es im Nordwesten von Aral vielleicht doch irgendwo noch ein paar Schiffsleichen geben könnte. Auf der Suche nach einer Straße, die uns evtl. zu ehemaligen Dörfern am See bringen könnte, entdeckte ich eine Seitenstraße ab Saksaulski, wo nebenbei noch ein paar kleine Berge sein könnten, die man mit Tourenski aufsteigen könnte. Allerdings lag dann auf der Straße in den Ort mehrmals tiefer vom Wind verfrachteter Schnee auf den Straßen, so dass wir bald merkten, dass es keinen Sinn hätte, da später noch 50-80 km auf unbefestigten Straßen fahren zu wollen (noch dazu, wo wir eh so viel fahren mussten die Tage) und kehrten noch vor dem Ort wieder um und fuhren weiter in den Norden.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ (Strecke 7.1.2018 (weiß, Taras-Schosaly)) und im Anschluss direkt 8.1.2018 (schwarz, Schosaly-Chromtau)


^ Baikonur (links + rechts)


^ Baikonur


^ Baikonur-Aral


^ Mal wieder ein paar Kamele am Straßenrand


^ Baikonur-Aral / Ein paar mehr Kamele


^ Nähe Aral / Ein Zug fährt auch ab und an vorbei ..


^ Straße nach Saksaulskiy


^ Straße nach Saksaulskiy .. da gab’s immer mal wieder höhere Schneeverwehungen – schien uns dann bald sinnlos zu sein, weiter zu fahren; siehe auch Dashcam.


^ Entfernungen sind in Kasachstan einfach in einer anderen Liga ;)


^ Aral-Karabutak


^ Aral-Karabutak / Noch mal ein paar Kamele


^ Aral-Karabutak. Flach vorne ..


^ Aral-Karabutak … und flach hinten. Aber trotzdem natürlich angenehmer, als wenn es hier lauter Dörfer gäbe, durch die man durchfahren müsste. Oder endlose Wälder wie in Finnland, die sind ja noch langweiliger ;)


^ Aral-Karabutak / Zweieinhalb Stunden später, es schneit, aber weniger von oben, als eher von der Seite über die Straße :)


^ Aral-Karabutak / Interessant, es schneit kaum, aber trotzdem liegt schon einiges an Schnee auf der Straße


^ Aral-Karabutak / .. also, da kann man sich schon vorstellen, dass es da nicht viel braucht, bis man hier Probleme mit Schneeverwehungen hat. Vielleicht also ganz gut, dass wir die 2 Tage früher retour gefahren sind .. Und auch wenn ein gewisser Teil an Abenteuer gefehlt hat, bin ich schon froh, dass wir hier weder mit -30°, noch mit viel Schnee auf der Fahrbahn, noch mit den alten Straßenzuständen zu tun hatten.

Das bei der Runterfahrt gesehene Hotel an der Straße fanden wir nachts bei der Rauffahrt natürlich nicht mehr, weil wir auch nicht exakt wussten wo es lag und weil hier Hotels und Restaurants von unterschiedlichen Richtungen immer so komplett anders aussehen und man es meist nur von einer Richtung als solches erkennen kann, wie wir ja schon mehrfach auf der Reise feststellen mussten ;-)

Gegen 21h waren wir in Chromtau, wo es 2-3 Hotels geben sollte und wo wir in einem davon schlafen wollten. Erstmal fuhren wir einmal im Kreis hindurch um dann wieder zu dem einen am großen Platz zurück zu kehren und es anzuschauen, ein alter Kasten, der innen aber noch älter als von außen schien. Das Zimmer war alt, aber OK, Wlan/Wifi gab’s keines, ich ging noch ins Bad um zu testen, ob das Wasser warm ist. Das war dann aber auch schon egal, ich ließ es wohl ca. 1 Minute lang voll laufen und es blieb eher dunkel braun. Darauf hatte ich keine Lust und wir sind wieder gegangen.

Die anderen Hotels machten von außen entweder einen geschlossenen oder auch nicht viel besseren Eindruck, die Motels probierten wir erst gar nicht mehr (zur Erinnerung: das eine hätte nur 4er Zimmer mit Etagenbetten und ohne Badezimmer gehabt), also nahmen wir an der Haupstraße eines, das mit Гостиница (Gastinitza) angeschrieben ist. Das ist zwar im russischen auch u.a. die Übersetzung für Hotel, kann aber auch einen Level darunter bedeuten, sollte allerdings auch einen Level über Motel sein. Das Zimmer kostete umgerechnet ca. 18,- € inkl. Du/WC und ich machte wieder den Wassertest – blieb wieder nur lauwarm. Sie führten uns dann in ein etwas weniger schönes Zimmer auf der anderen Seite des Flurs und näher am Treppenhaus, hier wurde das Wasser wärmer, also blieben wir hier.

Ein SB-Restaurant ist ebenfalls vorhanden, wo wir noch ‘was zum Essen bekamen. Internet gibt’s leider keines. Daher auch kein Wetter-Check, kein Hotel-Check und kein Straßen-Check für morgen.


^ Heutiges Hotelzimmer

Heutiger Dashcam-Zusammenschnitt:

(Fortsetzung folgt.)

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