Sulden, 1.11.2017

Sulden startete heute in die Skisaison mit einem wie üblich recht ansehnlichem Programm, zumindest im Vergleich zu den bisher geöffneten sonstigen Nicht-Gletscherskigebieten. Die vielen geöffneten Pistennummern bedeuteten schlussendlich aber doch nur 3 offene Abfahrten, je 1 pro Lift. Dazu noch 2 Rennstrecken, wobei die rechte über Mittag fast-stangerlfrei und somit fahrbar war. Leider war es die meiste Zeit bedeckt, Sonne gab es also bei weitem nicht so viel wie gemeldet.

Schneemäßig gab es alles mögliche, von griffig-gut über eisig-harten Kunstschnee bis zu nervigen Knollen-Abschnitten, aber auch schön weichen Stücken. Steine und Steinchen gab’s auch, konnten meist problemlos umfahren werden, größere zumindest dann, sobald sie gut sichtbar waren, davor blieb ich mal an einem etwas hängen. Auf Wellen und Löcher musste man hier und da auch noch aufpassen. Verglichen mit meinen anderen Gletscherskitagen des heurigen Herbstes die schlechtesten Schneeverhältnisse, aber dafür war nichts los (war fast immer alleine im Sessellift), und das ist mir zumeist wichtiger.

Hatte ich mir während des Skifahrens auch mal wieder überlegt, wie meine momentanen Prioritäten sind, absteigend sortiert:

– Preis: Killer-Kriterium, wenn das Preis-Verhältnis mir nicht passt, ist alles andere egal. Die anderen wichtigen Sachen können, wenn sie nicht passen aber stattdessen mehrere andere passen, auch mal überstimmt werden.
– Keine Wartezeiten an den Liften: sehr wichtig
– Wetter: sehr wichtig (je sonniger und wärmer, desto besser)
– Panorama: sehr wichtig (möglichst weit / Flachland)
– Pisten: sehr wichtig (möglichst unmodelliert und abwechslungsreich)
– Lifte: wichtig (möglichst unmodern, aber bei der Wahl zwischen alten Liften mit flachen uninteressanten Pisten ohne Panorama versus neue Lifte mit Hammerpano und interessanteren Pisten, ziehe ich dann doch letzteres vor.)
– Leere Pisten: nice to have, aber verglichen mit den anderen Punkten eher weniger wichtig, denn wenn die Pisten voll sind, fahr ich halt daneben ;-)
– Schneequalität/Pistenzustand: im Prinzip weniger wichtig, es gibt aber einige Schneezustände, die können mir alles Positive vermießen: zu eisig, zu knollig, zu pappig. Umgekehrt kann ein toller Firn auch alle anderen negativen Punkte wiedergutmachen. Aber ich würde z.B. nicht für wesentlich bessere Pisten an den Liften anstehen wollen. Dann lieber keine Wartezeiten und etwas schlechtere Pisten.

Übrigens: Der höchste Punkt im Skigebiet Sulden liegt auf 3215m lt. GE und damit höher als am Schnalstaler Gletscher (3180m) oder Kaunertaler Gletscher (3110m).

(Fotos anklicken zum Vergrößern.)


^ PB Talstation. Fährt wohl ca. alle 10-15min, entsprechend muss man auch an der Mittelstation immer ein paar Minuten warten.


^ Wie sich später zeigen sollte: Alte Sessel der Schöntauf-II-KSB, da hängen jetzt neue mit blauen Scheiben


^ Die Parkplätze waren um 9:45 Uhr noch alles andere als voll. Auf den schmalen und wenigen Pisten war’s aber dann doch öfters mal ausreichend voll.


^ Abfahrt Rosim-EUB


^ PB Mittelstation


^ Auch wenn der Gletscher da links der Bildmitte keine direkte Verbindung mehr ins Becken hat, unter dem ganzen Schutt müsste doch nach wie vor noch einiges an Gletscher sein?


^ Madritsch-KSB. Viel voller wurde es an der heute nur selten ;-)


^ 4KSB Schöntauf II. Teilweise wurden die Sessel samt Hauben zwangs geschlossen und zwangs verriegelt – andere dagegen waren frei zu schließen und zu öffnen. Hinten oben der Ex-Sommerski-Cevedale-Gletscher


^ Gesamtes Skigebiet


^ Obwohl sich Sulden nicht Gletscherskigebiet nennt, scheint es sogar noch eine Gletscherpiste zu geben (zusätzlich evtl. der zur Mittelstation über den Schutt, weiß nicht, ob die mittlerweile noch auf Gletscher verläuft), hier sah man Eis. Wird die Piste abgedeckt, hat sich das erst in den letzten Jahren entwickelt oder ist das tatsächlich noch der Rest vom einst größeren Gletscher hier?


^ Die direkte Abfahrt an der unteren KSB war im oberen Teil noch nicht geöffnet, daher musste man über den Skiweg, aber kein Problem.


^ Eine der beiden Trainingsabfahrten


^ Madritschhütte, ein dunkleres Holz / Anstrich hätte für den neuen Anbau aber schon etwas besser zum alten Ensemble gepasst?!


^ Talblick und hartnäckige Wolkendecke


^ Über Mittag war dann eine der beiden Trainingspisten halb frei und somit fahrbar, später wurde wieder ein Kurs gesteckt


^ Abfahrt rechts der Schöntauf-4SB, derzeit nur von der 4SB, nicht von der 4KSB erreichbar, da der Skiweg oben noch keinen Schnee hat (links außerhalb des Bildes)


^ So leer war’s an den beiden oberen Sesselbahnen den ganzen Tag.


^ Skiweg von der oberen 4KSB zu den rechten Abfahrten noch schneelos und somit gesperrt.


^ Hm. Ich kann mir bei dem heurigen Sommer ja nicht vorstellen, dass da ein so großes Altschneefeld vom letzten Winter überlebt haben soll, auch wenn’s sehr danach ausschaut?!


^ Für die Zutrittsschranken an der PB ist wohl noch ein alter Windows 95- oder 98 – oder 2000-PC samt altem 14- oder 15"-CRT zuständig.


^ PB unterer Teil mit dem nach wie vor überraschend gering verbauten Talboden


^ GPS-Track 1.11.2017

Fazit: Mit etwas mehr Sonne wäre es heute angenehmer gewesen. Am Samstag geht’s dann wohl Schnalstaler, das WE drauf vermutlich wieder Sulden, bis dahin hoffentlich mit etwas mehr Schnee und ein paar zusätzlichen Abfahrten.

Wieso? Ok: Eigentlich wollte ich ja heuer im Winter keine Saisonkarte kaufen, weil ich mir die Sommersaisonkarte am Hintertuxer nächsten Sommer vorgenommen habe. Oder maximal eine kleine, günstige für diesen Winter, wie Achensee oder Glungezer. Haben jeweils aber den Nachteil, dass die günstigen Karten oft deshalb so günstig sind, weil die Gebiete nicht sehr lange geöffnet sind. Und in der Hoch-Saison ich ja doch lieber wieder unterwegs sein möchte.. Ohne Saisonkarte hatte ich mir auch vorgenommen, mal wieder ein paar Skigebiete in Südtirol zu besuchen, an den Tagen, wo ich nicht zu lang oder das ganze WE weiter weg fahren will, evtl. Sulden im Herbst, Rosskopf/Sterzing (weil schnell anzufahren, wenn’s da grad sonniger ist), Ritten (weil die beiden SL so schön nostalgisch sind), Minschuns wollte ich auch schon lange mal wieder besuchen und Meran laufe ich auch schon lange hinterher, wird aber wie so viele Gebiete auch immer uninteressanter mit diversen Liftersetzungen. Haideralm sollte man wohl auch nochmal besuchen, bevor es nicht mehr existiert.

In meiner Saisonkartenüberlegung im Frühjahr hatte ich eine Saisonkarte übersehen bzw. zu wenig beachtet oder gar nicht genau gewusst, ob es in dem Skigebietsverbund eine Saisonkarte gibt, so genau weiß ich das nicht mehr – im Zuge der Kartenverbundsübersicht im DSV-Skimagazin bin ich nun wieder darauf gestoßen: Ortler-Skiarena, Vorverkauf 459,- €, gültig ab Ende Oktober bis Anfang Mai, sowohl Sulden wie auch Schnalstaler fallen in den erweiterten Saisonzeitraum. Und wenn ich eh schon ein paar Skitage in den Gebieten da geplant hätte, könnte man ja auch mal diese Saisonkarte nehmen. Die +/- Liste ergab dann:

+ ca. 180,- € hätte ich in den Gebieten heuer eh ausgeben wollen für Tageskarten
+ mit Schnalstaler Gletscher und Sulden eine Saisonverlängerung von Ende Oktober bis Anfang Mai
+ mit Sterzing und Ladurns zwei relativ nahe Skigebiete zu Innsbruck
+ mit Minschuns und Vigiljoch zwei Nostalgiegebiete (und Rittner Horn und Haideralm bieten auch noch nette SL)
+ einige Gebiete kenne ich noch nicht oder noch nicht so genau
+ für gewöhnlich sonnigeres Wetter als in Nordtirol
+ zweigeteilte Anfahrt, die einen Gebiete über’s Inntal/Reschen, die anderen über Brenner (Gegensatz zu z.B. Kitzbüheler Alpen, hätte immer das gleiche Anfahrtsstück am Morgen)
– leider südtiroltypisch viel moderne Lifte und modellierte Abfahrten
– tw. recht lange Anfahrtszeiten (insb. zu den saisonverlängerten Gebieten Sulden + Schnalstaler, 2x an einem WE würde ich nicht bis in diese Gebiete fahren wollen, im Frühjahr kann ich dann im Qubo schlafen
– IT-Autobahn-Maut und Stau, wenn man die Gebiete um Bozen/Meran über’n Brenner anfährt (Brenner Jahresmaut auf AT-Seite hab ich ja eh, Alternative auf Italienseite wäre dann ggf. die Fahrt über’n Jaufenpass, kürzer und günstiger, zeitlich länger, im Winter Nachtsperre), wobei es auch übern Reschen um Prutz samstags abends oftmals staut.

Gekauft hab ich die Saisonkarte also heute, inkludiert sind folgende Skigebiete:
– Ladurns: Fand ich mal ganz nett, ist von Innsbruck übern Brenner schnell anzufahren, kann man halben Tag mit Rosskopf kombinieren
– Rosskopf/Sterzing: Fand ich mal ganz nett, seitdem hat’s aber einen Sessellift weniger und die Talskiroute gibt’s auch nicht mehr. Kann man halbtags mit Ladurns kombinieren
(- Geografisch das nächste Skigebiet, aber nicht im Verbund: Ratschings. War ich nie so ein Fan von, vermisse ich also nicht. Brixen als nächstes liegt auf der falschen Seite des Tals und ist natürlich auch nicht dabei.)
– Rittnerhorn, die beiden SL oben fand ich schön nostalgisch, würd ich gern mehr als 1x besuchen, evtl. halbtags kombiniert mit Reinswald oder Vigiljoch
– Reinswald, war ich noch nie, hatte es mir zwar öfters überlegt, die Abfahrten schienen mir aber zu modelliert – aber mit der Saisonkarte werd ich’s mir natürlich mal anschauen.
– Schwemmalm, da gilt das gleiche: war ich noch nie, hatte es mir zwar öfters überlegt, die Abfahrten schienen mir aber zu modelliert – aber mit der Saisonkarte werd ich’s mir natürlich mal anschauen.
– Vigiljoch, mit ESL+SL zwar toll nostalgisch, aber die Abfahrten etwas zu leicht und uninteressant, der interessanteste SL wurde ja leider vor Jahrzehnten eliminiert. Würd ich trotzdem gern mehr als einmal besuchen, aber wohl eher für halbe Tage in Kombination mit anderen. Jedenfalls schön, dass es dieses Skigebiet überhaupt noch gibt.
– Meran 2000, war ich noch nie, wollte ich schon länger mal hin, auch wenn die interessanten Lifte mittlerweile alle ersetzt sind
– Pfelders, war ich noch nie. Neue Kombibahn und Anschluss-Sessel, wohl arg modelliert, Skipass würde ich mir da wohl nicht kaufen, vielleicht kann es mit der Saisonkarte doch noch mit irgendwas irgendwie überzeugen. Bei der geringen Erwartung, die ich hier hab, könnte das durchaus funktionieren.
– Schnalstaler Gletscher, kenne ich bisher nur den Gletscher-Teil, den Rest hätte ich auch schon lange mal gern besucht.
– Sulden, hier kenne ich die zwei kleinen Seitengebiete auch noch nicht; mit den SL-Ersetzungen leider für mich nicht interessanter, außerdem im Hochwinter zu schattig, tendenziell also eher ab Anfang März.
– Trafoi, war ich erst einmal und wurde damals enttäuscht. Seitdem ist ein SL mit einer SB ersetzt worden, was die Sache für mich ja nicht interessanter macht. Aber besuch ich trotzdem gerne mal wieder.
– Minschuns (Schweiz), eines dieser tollen 3-SL-Gebiete, hatte mir bei meinem Besuch damals recht gut gefallen, hab’s leider bisher nicht nochmal hin geschafft. Geht sich hoffentlich heuer auch mehr als nur einmal aus und kann abwechslungshalber über’s Inntal / Ofenpass angefahren werden statt Reschen wie der Rest.
– Watles, war ich auch noch nie und weiß ich trotz diverser Berichte noch nicht so ganz, ob es mir taugen wird oder nicht. Zur Not halbtags kombiniertbar mit anderen Gebieten in der Gegend
– Haider Alm, gefiel mir damals recht gut, insb. die beiden SL (keine Ahnung, ob die beide noch laufen) und die nette, abwechslungsreiche Talabfahrt mit See-Pano.
– Schöneben, bräuchte ich wie Ratschings gar nicht, zu modern, zu voll, werd’s aber in Halbtageskombi mit Haideralm oder Nauders zumindest einmal besuchen.
– Nauders (Österreich), ist mittlerweile auch dabei und kenn ich natürlich von meinen diversen Nordtiroler Saisonkarten, die anderen Gebiete haben daher eine höhere Priorität. Gehört per se auch nicht zu meinen Lieblingsgebieten, ist aber meist doch ganz nett und der Gipfelgrat-SL, wenn er denn mal läuft, ist natürlich genial.

Fazit: Eine Sammlung von 16 zumeist eher kleinen Skigebieten, von denen ich die Hälfte gar nicht oder nur teilweise kenne, verspricht also interessant zu werden oder zumindest mehr Abwechslung. (Und vielleicht dann nächsten Winter ohne Saisonkarte?)

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