Tram-Museum Brüssel, 13.8.2017

So, 13.8.2017 – Belgien-Vogesen-Italien Tag 2

Da das Tram-Museum in Brüssel leider erst um 13 Uhr aufmacht, hatte ich noch genug Zeit, um zu einem McDonalds zum Frühstücken zu gehen. Allerdings scheint das in Belgien recht selten zu sein, die ersten McD hatten wohl erst nach 10 oder 11 Uhr offen. Ebenso der Quick, der eine machte sonntags gar erst um 11:30 Uhr oder so auf. Ein anderer wird gerade zum BurgerKing umgebaut – bis ich dann wieder aus Brüssel draußen endlich einen McD fand, der offen hatte, war’s einer, der tatsächlich Frühstück gehabt hätte und morgens offen gewesen wäre. Aber natürlich war ich jetzt schon zu spät. Aber ein McBacon oder so ist ja auch was feines. Glaub die Preise sind im McD und Quick in Belgien etwas günstiger als in Frankreich, haben aber jeweils ziemlich die gleiche Speisekarte.

Das Tram- bzw. Verkehrsmuseum in Brüssel sollte man sonntags besuchen, denn nur sonntags fahren alle 3 Museumsstraßenbahnlinien (und ein Oldtimerbus). Zwischen ca. 13:30 und 18 Uhr gibt’s jeweils mehrere Fahrten, so dass man relativ problemlos alle Strecken fahren kann, auch wenn eine Hin-und Retourfahrt bei der längsten 1 Stunde dauert. Allerdings ist die Zeit schon knapp, wenn man ja auch noch das Innere des Museums en detail besichtigen will.

Das tolle im Museum: Dass man in so viele Trams und Busse einsteigen kann, einige Abschnitte sind zwar abgesperrt, tw. sind LCDs montiert, die historische Filme zeigen, aber trotzdem ist das zig mal besser als die Wagen nur von außen zu sehen, wie z.B. in Crich.

Meine erste Museumsfahrt war dann die Strecke nach Cinquantenaire, eine enge, urbane Strecke mit einspurigen Abschnitten auf schmalen Straßen. Es lärmt und scheppert, so wie es sein soll. Und das beste: Brüssel ist neben Blackpool eine der sehr selten Städte, in denen noch Museums-Trams mit Trolley-Poles (Rollenstromabnehmern) auf den normalen Strecken gefahren werden kann! Denn dafür braucht man ja auch besondere Weichen in den Oberleitungen. Die Weichen in den Geleisen mussten übrigens von Hand gesteuert werden (es wurden keine Funkautomaten wie bei den modernen Straßenbahnwagen in die alten Wagen eingebaut). Der Schaffner hat zur Abfahrt allerdings nicht geklingelt, sondern mit einer komischen Hupe 2x gehupt, danach wurde aber auch 2x geklingelt, also immerhin besser als Nur-Hupen wie in Blackpool. (Ich klingel übrigens auch immer 2x auf meinem elektrischen Einrad, muss ich wohl unbewusst mal übernommen haben :) )

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ B) Tram-Museum Brüssel
Blau (ab A): Fahrstrecke 13.8.
C) Vogesen


^ In Belgien gibt’s sogar die russische Lukoil-Tankstellenkette


^ Ankunft im Straßenbahn- bzw. Verkehrsmusseum Brüssel, das leider erst um 13 Uhr öffnet


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^ Eingang zur Ausstellungshalle


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^ Die meisten Trams und Busse in der Ausstellungshalle kann man betreten und auch probesitzen. Sehr schön! Hier wieder die 1950er Straßenbahn mit ihren bequemen Sitzen und der netten Grün-Messing-Farbgebung


^ Infoschilder kleben an allen Fahrzeugen


^ Bequeme Sitze hatte man damals, wurden aber halt auch leider gerne zerstört


^ Nicht nur Straßenbahnen, auch Omnibusse waren früher schöner.


^ In einigen der Busse und Trams wurden Bildschirme installiert, die alte Filme zum Thema zeigen. Auch ist oft ein Bereich in den Fahrzeugen abgesperrt


^ Schmaler Ausstieg bei einem der Busse. Da hab ja selbst ich samt Rucksack Probleme :)


^ Im Bus


^ In einem anderen Bus


^ Busfahrer


^ Ein noch älterer Bus


^ Bei dem war der Schaffner hinten, somit auch der Einstieg hinten und der Ausstieg vorne


^ Irgendwie kommt mir das Lenkrad hoch vor


^ Wieder bei den Straßenbahnen


^ Einige Trams hatten früher verschiedene Abteile (ob jetzt versch. Klassen oder Raucher, keine Ahnung)


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^ Warum auch immer der Beiwagen da auf den Holzbänken verschiedene Klassen hatte .. Jedenfalls wieder ohne Klapplehnen.


^ Neben den Trams fährt auch ein Bus eine bestimmte Strecke. Zum Glück war mir der zu modern, als dass ich den unbedingt hätte fahren müssen ;-) Wäre sonst mit dem Fahrplan etwas eng geworden..


^ Trams mit seitlichen Sitzreihen mag ich ja nicht besonders. Allerdings kann man ja meist auf der hinteren Plattform stehen und hat evtl. sogar eine halboffene Plattform, da ist’s dann eh schöner.


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^ Schaffner im Beiwagen


^ Die alten Drehschalter (für die Heizung)


^ Bequeme Sitze und kleine Tischchen waren zu einer bestimmten Zeit Standard


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^ Auch ein paar Autos stehen im Verkehrsmuseum


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^ Besenhalter auf dem Autodach


^ Verschiedene Taxameter


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^ Ein auf viele Steh- und wenig Sitzplätze ausgerichteter Straßenbahnwagen


^ Fahrkarten(entwerter)


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^ Diese Schilder wurden vorne aufgesteckt und zeigten Nummer und Ziel der Linie


^ Eine kleine Abteilung befasste sich mit Strom und Stellwerk


^ Ah schau an, es gab doch auch Wagen mit Klapplehnen in Belgien.


^ In der 2. Halle durfte man dann nur noch in wenige Fahrzeuge gehen


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^ Holz- und Lederklasse


^ .. aber selbst die Einzelsitze in der Holzklasse hatten ihre kleine Tischchen.


^ Ich bin entzückt: Die alte kleine mit dem Trolley-Pole fährt tatsächlich! Und zwar die urbane Strecke nach Cinquantenaire, ca. 17min pro Richtung.


^ Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire


^ Ich entschied mich für einen Stehplatz auf der hinteren Plattform, da kann ich mehr sehen und fotografieren.


^ Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire


^ Die Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire besteht auch aus einspurigen Stücken und engen Kurven, also mal echtes Straßenbahnfeeling


^ Rechts der Tunnel dürfte eine Schleife sein, die einen Block weiter links wieder rauskommt. Wir fahren links weiter


^ Dieses einspurige Stück wird sowohl bei der Hin- wie auch bei der Rückfahrt in gleicher Richtung befahren, interessante Weiche.


^ Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire


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^ Die noch häufig in Betrieb befindlichen ältesten Fahrzeuge in Brüssel wären auch noch interessant – hatte aber keine Zeit mehr dafür.


^ Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire, hier ist gleich die Endstation


^ Museumsfahrt Museum-Cinquantenaire Endstation. Die Museumstrams in Brüssel fahren tatsächlich noch mit Trolleypoles (und der muss jetzt gewendet werden), das ist natürlich gleich doppelt nostalgisch!


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^ Während wir warten kam der Museumsbus vorbei – ganz schön eng (an den Spiegeln)


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^ Hier die andere Seite des Tunnels. Warum da nochmal ein Gleis nach rechts geht, kapier ich aber gar nicht, damit könnte man den Tunnel im Kreis fahren. Oder hat der noch eine 3. Ausfahrt? Und auch nett: Die altertümlichen Haltestellenhäuschen


^ Auf der Hinfahrt fuhren wir hier rechts auf die einspurige Strecke, wo dann der Abzweig des Tunnels war


^ Um 14:49 Uhr war eine Fahrt auf der langen Überlandstrecke nach Tervuren (ca. 24min) geplant, wo so viele fahren wollten, dass mehrere Trams in kurzen Abständen fuhren. (Obwohl diese Strecke an einem Museumsnachmittag in Summe eh 6x befahren wird!)


^ Ich entschied mich für den offenen Beiwagen und nahm wieder einmal den Stehplatz auf der Plattform. Ab und an wunderte ich mich über den Rechtsverkehr, bin ich in den letzten Jahren Tramfahren doch fast nur im Linksverkehr (UK) gewohnt ;)


^ Museumsfahrt Museum-Tervuren


^ Museumsfahrt Museum-Tervuren


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^ Museumsfahrt Museum-Tervuren


^ Museumsfahrt Museum-Tervuren Endstation


^ Ganz alt und nicht so alt :) Ich stieg aus und wollte mit der nächsten in 40min zurück, merkte aber bald, dass gerade mehr im Einsatz sind und somit musste ich nicht so lange warten.


^ Im Inneren des grünen Wagens. Damals noch mit Vorhängen


^ Es gesellte sich alsbald der halboffene-halbgeschlossene Wagen Nr. 346, mit dem ich dann zurückfuhr.


^ .. und auch ein ganz geschlossener, etwas neuerer kam. Diese hab ich dann leider komplett verpasst zu fahren :-(


^ Der halb-offene-halb-geschlossene Wagen


^ Abzweig nach Stockel, die dritte Linie im Museumsbetrieb, fuhr zum Schluss leider nicht nach Fahrplan und hatte ich somit verpasst.


^ Im Museum stehen auch ein paar der modernen Plastik-Bomber – die werden wie Autos aus den 1980ern vmtl. auch mit der Zeit nicht schöner, sondern bleiben hässlich in meinen Augen ;-)


^ Ziemlich krasse Gleisverformung. Siehe auch Video.


^ Wäre ja gern auch mal mit einem der geschlossenen Wagen mit Ledersitzen gefahren, aber der fuhr wieder nach Tervuren, ich wollte in 20min nach Stockel – aber der fuhr wohl ohne Mitteilung früher los, so dass ich leider beides verpasste. Fuhr dann stattdessen nochmal die nette Cinquantenaire-Strecke zum Schluss.


^ Auch wenn’s keine Doppelstock-Trams hier gibt – dank Trolleypoles und Klingeln und teiloffenen Wagen sind die Museumsfahrten hier in Brüssel durchaus lohnenswert.

Im Museum in einem der Prospektständer hab ich zufälligerweise von einer weiteren Museumsstraßenbahn in Belgien gelesen: Musée du Tram Vincinal – ASVi. Die hätten an diesem verlängerten Wochenende (Aber nur SA+SO+DI, nicht am morgigen Montag) ein “Festival du Tram”. Schade, dass ich das vorher nicht gewusst hätte, wäre gestern evtl. sinnvoller gewesen als die Kusttram (deren Museum ja jedes Wochenende offen ist). Na vielleicht nächstes Jahr.

Weiter ging’s dann noch in die Vogesen, wo ich mir einen ruhigeren Nächtigungsplatz erhoffte – ich hielt dann an einem Skigebietsparkplatz. Ich fuhr von Luxembourg schräg über Metz runter, es gibt hier etliche mautfreie Autobahnen, nur ein kurzes Stück hab ich mautfrei mal umfahren. Scheint mir durchaus eine lohnenswerte Alternativstrecke zu sein, um die nervig vollen Ecken über Deutschland zu umfahren, zumindest wenn man etwas Zeit hat. Um Metz hab ich gegen 22 Uhr noch einen Essens-Halt in einem der zahlreichen Buffalo Grill eingelegt.


^ Die wie üblich wesentlich günstigeren Spritpreise in Luxembourg


^ Im Buffalo gibt’s momentan einen Mix-Grill, den ich natürlich ausprobieren musste.

Noch ein paar Videomitschnitte der Museums-Straßenbahnfahrten:

(Fortsetzung folgt.)

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