SdI 2009 Tag 4: Monte Catria & Frontignano, 24.2.2009

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Di, 24.2.2009 – 4. Tag – Monte Catria (D), Bologonola&Sassotetto (E), Frontignano (F)


^ D: Monte Catria
E: Bolognola + Sassotetto
F: Frontignano

Das war ja..
.. also das..
.. also DAS war ja mal wieder ein SEHR kurioser Tag!!

Kurz nach 9 war ich an der Talstation am Monte Catria, die ja auf unter 600m ist. Korblift war in Betrieb, Tageskarte kostete 13,-, Talabfahrten inzwischen offiziell gesperrt. Nebel.


^ Talstation mitten im Nirgendwo


^ Talstation und Parkplatz


^ Parkplatz und Talabfahrt (kommt vom Skiweg rechts rein)


^ Pistenplan, inkl. Längen- und Höhenmeterangaben. Der oberste Seillift ist noch projektiert. Rote und schwarze 9 sind gut, der Rest der 9 und die komplette 10 ist nur noch Skiweg.


^ Technische Daten des neuen Korblifts (Eröffnung 2008)


^ Talstation des Korblifts. Kurioserweise werden einem hier nicht die Skier abgenommen, wie sonst üblich!!


^ Auffahrt mit dem Korblift, aus den Lautsprechern dröhnt italienischer Radio, und hier rechts in dem leichteren Gebiet kann man wenigstens die Talabfahrt etwas anspruchsvoller abkürzen.


^ Blick zur Skiweg-Talabfahrt. Da es dort eh schneeärmer aussah, nahm ich später das Feld vorne.


^ Talabfahrt. Endloser, langweiliger Skiweg.


^ Blick ins Talende


^ Wo anders werden Körbe restauriert und die Stützen nicht, hier wurden die Stützen neu gebaut und die Körbe blieben gelb und verrostet? Cool :)


^ Kurz vor der Bergstation. Pistenmodellierungen der SL-Abfahrten sind leider enorm.


^ Bergstation Korblift

Raufgefahren und rüber zum SL. Immer noch Nebel. Der SL ist ja recht kurz, 500m und 150hm oder so – bietet 2 blaue und 1 rote Abfahrt und 1 rote ganz rechts, die ins Tal weiter geht.

Die direkte rote war wg. Training gesperrt, die anderen blauen bin ich 2x gefahren. Gähn. Danach die Rote ins Tal. Auf Höhe des SL gibt’s zwei interessante Wald-S-Kurven, danach gibts nur noch einen ewig langen Skiweg ins Tal, der keineswegs die Farbe rot verdient. Ok, durch den Schneemangel schon …

Unten kann man den Skiweg auf einer Wiese abkürzen, was wg. der Schneeverhältnisse heute sogar Sinn gemacht hat.


^ Im SL


^ .. und die direkte, rote Abfahrt am SL auch noch für Renntraining gesperrt, NA SUPER!!


^ Start zur Piste 4 Panoramica. Naja, heute leider nicht..


^ Der projektierte Seillift, der noch ein bissl den Berg hinauf gehen soll. Bei Schönwetter wär ich den Berg zu Fuß hinauf und hätte vermutlich ein hammergeiles Pano gehabt :-(


^ Im Sommer kann man anscheinend auch mit dem Auto rauffahren …


^ Die Talabfahrt war ziemlich schneearm ..


^ .. hier wurde sie etwas interessanter und dank mehr Schnee besser zu fahren – anstatt den Weg, lieber hier querfeldein …


^ Tja, bei schönem Wetter hätte man hier wohl ein verdammt geniales Pano…


^ GPS-Track

Trotzdem sehr schneearm und sehr langweilig. Bei gutem Wetter könnte man hier evtl. Meerblick haben, aber mit den Pisten und dem Wetter heute war das komplett unsinnig, da nochmal raufzufahren. Wenigstens haben mich die 1,5 Stunden nur 13,- gekostet…. Jedenfalls nix, wo ich nochmal hermüsste. Schade, dass man ausgerechnet hier einen neuen Korblift gebaut hat.

Viel ist nicht in der Gegend, Eremo mit der relativ neuen Graffer-3SB wäre in ca. 1,5 Stunden Entfernung, aber richtung Norden. Bin dann nach Sarnano-Sassotetto, und auf dem Weg in Bolognola vorbei geschaut.


^ Nette Schluchtstraße, an der man an der Grotte di Frasassi vorbeikommt – anscheinend eine gut besuchte Höhle.

Ok, ich wusste, dass Bolognola offiziell nur Sa-Mo offen hat, aber ich hab letzte Woche bei praktisch jedem Wochenend-Skigebiet gelesen, dass sie Faschings-Mo+Di offen haben. Aber nein, nicht so Bolognola.


^ Skigebiet Bolognola im Zoom


^ Skigebiet Bolognola im Zoom


^ Skigebiet Bolognola im Zoom

Gut, weiter nach Sarnano-Sassotetto. Mitten im Nebel. Und: Keine Lifte in Betrieb. Na Supi!!


^ Letztes Jahr kein Schnee, heuer Schnee, aber trotzdem nicht offen, wg. Schlechtwetter oder sonstwas. Hmpf.

Da es von hier aus in ca. 1,5h Entfernung nix mehr gab, was ich noch nicht kannte, ging’s eben nochmal nach Ussita-Frontignano, ESL wegen.

Dort nach kurzem Verfahren und im Schnee stecken bleiben um 14:45 angekommen, und eine Nachmittagskarte gekauft, die wochentags um günstige 11,- zu haben ist (!!)

Für die 11 Euro kann man den ganzen Nachmittag auf immerhin 2 ESL, 1-2 DSB, 1 4SB und 1-2 SL fahren! Günstiger gehts bei der Größe nimmer! Die “1-2” verraten es schon: 1 SL und 1 DSB waren heute geschlossen, der andere SL machte just in dem Moment zu, als ich ankam.

Zugegeben, das Wetter war eine Mischung aus Sturm, Nebel, Wolken und starkem Schneegestöber.

Bin jeweils 2x die ESL gefahren und 1x die rechte DSB, die letztes Jahr nicht in Betrieb war. Die 4SB wollt ich zum Schluß eigentlich noch fahren, aber da fing es wieder stark zu schneien an, also hab ich’s gelassen. War eh schon 16:15. Lifte fahren normalerweise so bis ca. 16:45/17 Uhr!


^ ESL und 4SB. Ratet mal, mit welchem Lift ich heute nicht mehr gefahren bin :-)


^ Im linken ESL Vallone. Alu-Sitze sind übrigens verdammt kalt, und dann auch noch ohne Fußraster. Die DSB daneben war heute erst gar nicht geöffnet.


^ .. dafür konnt ich heute endlich mal die unterste DSB Ginepro fahren, die allerdings verdammt langsam fuhr..


^ Beim Bau der DSB Ginepro wurden alte Marchisio-Stützen wiederverwertet….

Immerhin bin ich so noch zu insg. 3 Stunden Skifahren heute gekommen. Dafür, dass ich über Mittag knapp 4h von einem ins andere Skigebiet mit dem Auto gefahren bin… wenigstens war das Wetter schlecht genug dafür :)

Ok, nächstes Ziel Ovindoli. Und die Route gefiel mir so überhaupt nicht: Über Passo Gualdo? und Forca Presta oder Forca Canapine, alles so um die 1500m hoch und in Frontignano auf 1300m hatte es schon so ‘nen Schneesturm.

Da aber der Umweg zu groß gewesen wäre, hab ichs probiert. Bis zum Passo Gualdo ging’s noch einigermaßen gut, von einer halben Schleuder-Drehung mal abgesehen, und auf einem Stück musst ich blind fahren, weil der Wind den Schnee von links dermaßen in die Straße geweht hat, dass man echt nix sah.


^ Passo di Gualdo


^ Passo di Gualdo. Sibirien?

An der Abzweigung Forca Presta und Forca Canapine hatte ich mir schwer überlegt, was ich fahren soll. Bergauf gingen beide, Canapine sah mir etwas offener aus, Presta sah ich aber auch ein Auto fahren, und offiziell offen war die Straße auch.


^ Forca di Presta. Hier noch unproblematisch zu fahren ..

Gut, probieren wir’s, zurück könnte man ja immer noch. Dachte ich noch so…..

Ging dann auch gerade so zu fahren, stellenweise nur 1-spurig geräumt, und überhaupt nirgends Schnee nur auf der Straße?! Wind sei Dank. Lt. Navi hätte ich den Kumulationspunkt bereits erreicht, folgte doch nach der nächsten Kurve doch noch ein Stück bergauf.


^ Forca di Presta, hier dank schlechter Sicht und Schneeverwehungen schon grenzwertig.

Und plötzlich quer mitten in der Straße: Der Italiener, den ich vorhin hier bergauf fahren gesehen hab. Älterer Mann mit vermutlich seiner Tochter. Hat hier gewendet, weil er nicht weiterkam. Hab versucht an ihm vorbei zu fahren, ging aber genauso wenig.


^ .. und dann mitten im Nebel steht plötzlich ein Italiener quer in der Straße!!

Starker Schneebel (Schneefall & Nebel) machten das Rückwärts-Fahren zu einem Glücksspiel, Wenden war für mich ebenfalls ausgeschlossen, also gab’s nur eine Lösung: Ran an die Ketten!

Obwohl ich heuer schonmal Ketten montiert hatte, war es äußerst müßig, weil: Der Schnee sich in dem Schließbügel verfing und somit der andere Zapfen nicht rein ging. Grummel. Der Italiener hat währenddessen mein anderes Rad in Arbeit und war etwas schneller, und sogar ohne Anleitung. Auf die Frage, ob er denn keine Ketten dabei hat, hat er gemeint, er hätte sie zu Hause.

Huhuhu. Einer von der Gegend und hat keine Ketten dabei? Ok, später erzählte er mir noch, dass vor 2-3 Stunden noch alles frei war. Ja mei, so ist das halt mit Pässen auf 1500m im Winter. Und schließlich sind wir im Appennin, da gibt’s Wetterumschwünge noch etwas schneller als in den Alpen, bild ich mir ein, weil durch das Meer hier noch öfters Sturm herrscht als bei uns der Föhn.

Die Italienerin hat derweil anscheinend die Carabineri angerufen und kam zu der Erkentniss, dass es denen wohl ziemlich egal sei, wenn sie keine Ketten dabei hätten. Zumindest hab ich das so interpretiert.

Nun, nachdem ich die Ketten droben hatte bin ich absolut problemlos raufgekommen und musste feststellen, dass nach 20m der höchste Punkt erreicht war!! Geh so ein Scherz. Wegen 20m Ketten montieren? Wegen 20m kamen die beiden hier nicht mehr drüber?

Hab dann mein Auto abgestellt und ihnen geholfen, das Auto mit raufzuschieben. Ein paar Meter hatten wir es tatsächlich immer mal wieder geschafft, spätestens als die beiden mit Krücken das Eis von der Straße geschlagen hatten – und ich inzwischen meine Schaufel ausgepackt hatte.

Dennoch rutschte er irgendwann seitlich ab, musste zurücksetzen, und dann ging’s nur noch runter statt bergauf.

Schlussendlich haben’s die beiden aufgegeben und marschierten zu meinem Auto. Äh? Die wollen jetzt ihr Auto stehen lassen und mit mir mitfahren? Na gut…

… aber bei mir ist doch alles voll… war denen egal, die haben sich zu zweit übereinander auf den Beifahrersitz gesetzt. Und das in meinem kleinen Fusion? Sowas..

Es folgte eine schneebedeckte Straße und starker Schneefall bis Arquata runter, ca. 600m oder was das liegt. An der Tankstelle hab ich die beiden dann rausgelassen und bin mit den Ketten weiter gefahren. War zwar gerade noch kein Schnee auf der Straße, aber der Schneefall so stark, dass man mangels Sicht eh nicht mehr wie 50 km/h fahren konnte.

Nach 10-20km hörte der Schneefall doch auf und ich hab die Ketten wieder demontiert und hatte noch knapp 100km vor mir.

Dieses Abenteuer hatte mich 1h Zeitverlust gekostet, vmtl. wärs über Forca Canapine doch einfacher gegangen, auch wenn es ein kleiner Umweg gewesen wäre..

Fazit: Einer dieser typischen verrückten Appennin-Tage mit einer kuriosen Kausalkette (“wäre es am Monte Catria besser gewesen, hätte ich nicht in ein anderes Skigebiet fahren wollen. Wäre in Bolognola/Sassotetto Skibetrieb gewesen, wäre ich nicht nach Frontignano gekommen. Wäre ich in Frontignano 5min früher losgefahren oder über Canapine gefahren, hätte ich vielleicht keine Ketten montieren müssen. Wäre ich nicht über Forca Presta gefahren, hätten es die zwei Italiener evtl. über Forca Canapine versucht (und evtl. geschafft). Wäre ich dadurch früher dran gewesen, wär ich jetzt in einem andern Hotel. Usw.”

Und das war heute erst der erste Tag im Appennin!!!

Vor Ovindoli, in Rocca di Mezzo, hab ich mir ein Zimmer in einem ***-Hotel genommen, 45,- HP, wobei das Abendessen sofort fällig war, da es bereits 20:30 war. Hatte ich gestern noch ein viel zu kaltes Zimmer, sind mir die 23° hier doch tatsächlich viel zu warm ;)

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