Campo di Giove, 28.2.2017

Alpi-Appennini 2017 Tag 5: Di, 28.2. – Campo di Giove

Heute ging es nach Campo di Giove, eines meiner Lieblingsskigebiete im mittleren Appennin.

Wenn ich mich nur für ein Skigebiet im mittleren Appennin entscheiden müsste, meine Wahl fiele wohl auf Campo di Giove. Die rechte, schwarze Abfahrt hat’s mir einfach angetan. Erst das kurze, südseitige Hintenrum-Intermezzo mir Meerblick, dann die Querung durch die Felsen, der Steilhang und unten raus die leichten, kurvigen Waldpisten. Und bisher hatte ich immer tollen, kunstschneelosen Firnschnee hier. Aber etwas mehr Leute würde ich mir schon unter der Woche wünschen, glaub es waren kaum mehr als 10 Leute, die heute mit der DSB gefahren sind – und keiner auch nur annähernd so oft wie ich. Ein Wiederaufbau der linken 2 SL, durch deren Stilllegung das Skigebiet – wie am Piselli – mehr als nur halbiert wurde, ist somit wohl sehr fraglich. Mittlerweile bietet man lt. Homepage einen Pistenraupentaxidienst an – gegen tel. Voranmeldung und ab 10 Personen. Den neuen Namen des Skigebiets möchte ich dagegen nicht erwähnen.

Besser angenommen wurde dagegen der neu gebaute SL im Tal, der den alten Übungs-SL auf gleicher Trasse ersetzt. Ein CCM mit den schmucken roten Metallic-Tellerstangen. Für mich ziemlich sinnlos, hätte mir lieber oben was gewünscht. Das ist dann halt wieder das Dilemma so eines Skigebiets – die Anfänger fahren nur auf den Anfängerliften und die Könner fahren leider lieber in das große Skigebiet von Roccaraso in der Nähe. Vielleicht wären es aber auch gerade die beiden fehlenden linken SL (ca. 2,6 km) oben, durch die man wieder ein größeres Klientel ansprechen könnte? Breite Pisten für Anfänger? Großes, mittel-leichtes Freerideareal? Mit einer fahrbaren Höhendifferenz von knapp 1200m würde man jedenfalls meines Wissens alle anderen Gebiete im Appennin weit hinter sich lassen (und hatte das ja früher bereits) .. Die Bergstation des oberen SL war mit ca. 2300-2350m sogar über 100m höher als diejenigen am Campo Imperatore! Es.ist.so.schade. Die noch übrigen 630-650hm sind aber auch noch ein sehr guter Wert für die Appenninen. (Das Majella-Massif hier geht übrigens bis auf 2.793m rauf)

Leider war es etwas stürmisch – wobei “etwas” untertrieben ist (vmtl. tw. 80+ km/h), aber die DSB hielt durch, nur der oberste SL hatte mal einige Windpausen – wobei es grad eigenartig schien, denn andere fahren bei dem Wind schon früher nicht.. Extrem stürmisch wars dann im Joch auf der Schwarzen Abfahrt. Während man andernorts einige Schiebestrecken nicht schieben musste (das Tat der Wind), musste man hier das erste Stück den Berg beinahe runterschieben ;)

Schnee war in der Sonne schon ab morgens aufgefirnt und blieb so großteils gut bis sehr gut zu fahren – da ja auch kaum Leute unterwegs waren. Offpiste wars mal besser, mal weniger gut (im Sinne von: zu tief aufgeweicht).

Etwas Probleme gab es mit einer meiner Alfikarten, ließ sich an der Kasse normal laden, aber an den beiden Lesern funktionierte sie nicht. Haben dann eine andere meiner Karten genommen, die ging..

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ E) Campo di Giove und Türkis die Fahrstrecke heute.


^ Majella-Massif. Das Majeletta-Skigebiet lass ich heuer mal aus


^ Nähe Campo di Giove


^ Die DSB fährt langsam, aber ist steil.


^ Linke (rote) Abfahrt


^ DSB


^ Linke (rote) Abfahrt


^ Linke (rote) Abfahrt


^ Hier kommen beide Abfahrten zusammen und teilen sich wieder – außerdem die Bergstation des Übungs-SL


^ Oberer SL


^ Rechte (Schwarze) Abfahrt


^ Rechte (Schwarze) Abfahrt


^ Oberer SL. Lief heute nicht den ganzen Tag, und dass man mal Skifahrer drin sah, war noch seltener


^ Ex-SL und das Förderband ist wohl auch nur im Sommer (Tubing) im Betrieb


^ Nett Firnig im oberen Hintenrum-Teil der schwarzen


^ Der neu ersetzte SL Quartarana. Talstation liegt etwas ungünstig für die linke Abfahrt. Dafür blieb die dann bis zum Schluss gut zu fahren.


^ SL Quartarana


^ SL Quartarana


^ Offpiste-Bereich links der roten Abfahrt, war tw. leider nicht so gut


^ Offpiste-Bereich links der roten Abfahrt (rechts im Bild)


^ Ehemaliges Fundament des Vorgänger-Korblifts, Hersteller Graffer somit klar.


^ Wehmütiger Blick auf die beiden leider stillgelegten oberen linken SL


^ Offpiste links des oberen SL


^ Offpiste rechts der schwarzen Abfahrt, war zwar nicht schlecht, aber die firnige Abfahrt war schöner


^ Rechte (schwarze) Abfahrt, Pistenzustand um 14:30 Uhr, toll + firnig wie schon vor ein paar Stunden ;-)


^ Stürmisch heute, der obere SL wäre in manchen Skigebieten sicher schon bei weniger Wind abgestellt worden ,-)


^ Die SL-Leiche unten rechts steht netterweise auch nach wie vor


^ Ex-Übungs-SL


^ Höhenmeterprofil, links: DSB+linke Abfahrt; rechts: DSB+SL+rechte Abfahrt


^ GPS-Track 28.2.2017 (Gelb) und letzter Besuch in Blau. Rot die stillgelegten SL, Magenta die stillgelegte rückseitige DSB

Auf die letzte DSB-Fahrt verzichtete ich und fuhr ins Skigebiet Campitello Matese, wo ich gestern um ca. 34,- € ein stark heruntergesetztes Zimmer im “Club-Hotel” Lo Sciatore bekam.

Übrigens krasse Straßen heute im Appennin – extreme Löcher wie in Russland, da kann man sich auch Reifen aufschlitzen.. Und die Überfahrten an den Dämpfern bei den Brücken ist auch fast regelmäßig mit starken Schlägen.


^ Straße nach Pescocostanzo


^ Die Straßen im Appennin waren tw. in einem erbärmlichen Zustand ..
.. da gibt es sicher genug Löcher, wo man sich unachtsam nachts die Reifen aufschlitzen kann.


^ Im Skigebiet von Roccaraso hängen oben schon die Wolken


^ Kurz vor Campitello Matese wird’s auch immer düsterer..


^ Auffahrt nach Campitello Matese (5 Minuten später)

Paar Dashcam-Sequenzen von heute:

Nebel und krasser Sturm in Campitello Matese. Lt. Wetterbericht sollte das morgen ab 8 besser werden – hoffentlich. Andererseits wäre eine Appenninreise auch keine Appenninreise, wenn man nicht wenigstens einen Sturmtag hätte.

Jetzt war ich schon in so vielen Hotels, aber das hab ich noch nicht erlebt: Sowohl an der Rezeption wie auch später im Restaurant wird man von den jeweils zuständigen Betreuern (nicht jedoch von den Kellnern) per Handschlag begrüßt. Vielleicht deshalb “Club” im Namen? Frohes Bazillenverteilen… Zum Abendessen hab ich mich mit einer Hauptspeise aus der Karte und einer Nachspeise begnügt.

Internet ist leider auch von der langsamen Sorte (abends, morgens etwas besser), kein Schreibtisch. Abendessen ab 20h, Frühstück ab 8 – aber weil direkt im Skigebiet stört das ja nicht. Kein Aufzug. Bin im 2. Stock, weit weg von dem lärmenden Erdgeschoss, Bar etc., aber ziemlich abgewohnt und renovierugsbedürftig. Riesiges Frühstücksbuffet, sogar Rühreier und Speck. Aber keine Semmeln, dafür Toast.

Mit dem Abendessen dann 50,50 € bezahlt.


^ Heutiges Hotel


^ .. zur Steuerung der Heiz/Klimaanlage muss man auf den Stuhl steigen ..

(Fortsetzung folgt.)

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