Pisoderi (Greece) + Fahrt nach Istanbul, 2.3.2015

Mo, 2.3.2015 – Tag 3, Pisoderi (Griechenland) + Fahrt in die Türkei, km 3.025 (∆ 1.065)

Das (wie sich später herausstellen sollte: zum Glück) sehr ausgiebige Frühstück war vorbei, ich konnte mir ja Zeit lassen, da die DSB erst um 9 Uhr in Betrieb gehen sollte. Blöderweise hatte ich vergessen, meinen Vermieter zu fragen, wo es die Skipässe gibt. Da mein Parkplatz nicht zum Stehenbleiben geeignet war, fuhr ich die paar Meter zum liftnahen Parkplatz und zog meine Schuhe an. Ein Kassenhäuschen an der DSB war nicht zusehen.

Als ich fertig angezogen war, kamen die beiden Männer von einem der Fahrzeuge neben mir auf mich zu und baten mich, ein Foto von ihnen mit ihrem Tablet zu machen. Bei der Gelegenheit kamen wir ins Gespräch, der eine von denen ist auch öfters mal in Österreich Skifahren und war die letzten Wochen in der Türkei (glaub als Skitrainer?) und freute sich, dass ein Gast aus Österreich in diesem bescheidenen Hügel-Skigebiet in seiner Heimat ist :)

So erfuhr ich, dass es die Skipässe im Restaurant gab, und so kaufte ich mir dort die Tageskarte um günstige 13,- €. Nein, nach einem Halbtagespass hab ich bei dem Preis erst gar nicht gefragt. Es war noch ein zweiter Skifahrer da, so dass nach kurzem Warten um 9:15 die DSB in Betrieb genommen wurde. Ich glaub im Laufe des Vormittags waren dann so um die 5-20 Skifahrer da. In Betrieb war daher unter der Woche nur die obere, kürzere Graffer-DSB, aber immerhin diese, die war mir ja eh wichtiger. Obwohl lt. Schneebericht alles hätte offen sein sollen, die Abfahrten an der Leitner-DSB waren aber nicht präpariert. Naja. Bis Mittag reichte das Angebot, hier und da ganz nett. Schnee war onpiste eher zu hart, offpiste / im Wald bruch-papp-harsch, also dort ziemlich zu vergessen, das Wetter war immerhin ganz gut.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


C) Pisoderi (Griechenland)
-> Fahrt zum Atatürk-Flughafen in Istanbul
-> und bis D) Bursa/Uludag


^ Blick aus dem Fenster meiner heutigen Übernachtung


^ Die kürzere (Graffer-) DSB mit direkter (roter) Abfahrt


^ Die beiden linken Abfahrten an der Graffer-DSB


^ GPS-Track; dunkelblau die heute geschlossenen Lifte.


^ Talstationsbereich


^ Grafffer-DSB; die direkte Abfahrt ist doch recht modelliert, der obere Hang durchaus steil.


^ Rückblick zur DSB-Talstation bzw. weiter ins Tal


^ Gipfel


^ DSB-Bergstation und Rückseiten-Pano


^ DSB-Bergstation in IR


^ Pano vorderseitig (IR)


^ Pano vorderseitig


^ Start der linken (blauen) Abfahrt


^ Starthang der linken Abfahrt


^ Linke Abfahrt


^ Linke Abfahrt, sehr appenninisch, gefiel mir.


^ Linke Abfahrt


^ Linke Abfahrt und DSB Talstation


^ Das war der Skipass heute – ein einfaches, einfarbiges Armband. Keine nervigen Keycards, die man zurückgeben muss, keine Zutrittsschranken … nur den Handschuh muss man hin und wieder ausziehen, also auch nicht optimal.


^ Die schwarze Abfahrt, rechts der DSB, war unpräpariert, leider mit nervig bruchharschigen Verhältnissen


^ Am Ende der schwarzen Abfahrt kommt man am blauen Leitner-Tellerlift raus; rechts der Bildmitte der Skiweg retour zur DSB


^ Leitner-SL, heute nicht in Betrieb


^ Leitner-SL mit blauen Portalstützen, nett, nur bissl flach.


^ Leitner-SL mit blauen Portalstützen; rechts der Skiweg retour zur DSB


^ Rückseiten-Pano


^ Die rechte, längere DSB (Leitner) war heute nicht in Betrieb und hat eine Mittelstation. Die halbe Abfahrt kann man fahren, dann kann man auf dem Skiweg rüber zur Graffer-DSB


^ Blick vom besagten Retour-Skiweg zur unpräparierten schwarzen Abfahrt.


^ Diagonal-Abfahrt von der rechten DSB-Abfahrt zur Bergstation des Leitner-SL; bin ich wg. des Bruchharsches auf der schwarzen und der kuriosen Raupenspur in der Mitte erst gar nicht gefahren


^ Talstation, die Busse brachten Schulkinder, die sich aber ausschließlich auf Rodel etc. vergnügten.


^ Der Ausstieg an der Graffer-DSB war sehr flach

Fazit: Wie gesagt, in Summe mit der Graffer-DSB, dem Appennin-Feeling und der positiven Erfahrung in der Unterkunft war’s ganz nett hier.

Um 12 Uhr musste ich allerdings aufhören, denn ich hatte noch 9-10 Stunden Autofahrt vor mir bis zum Flughafen in Istanbul, wo ich Trinc abholen sollte, bzw. dann noch 3-4 Stunden zum gebuchten Hotel Ibis in Bursa. Trincerone an Flughäfen und Bahnhöfen abzuholen und abzuladen hat mittlerweile schon fast Tradition. Ob Österreich (Innsbruck), Italien (nähe Rom), Kroatien-Bulgarien (Zagreb-Sofia), hier haben wir schon einges an Erfahrung. So nahm ich auch an, dass das in Istanbul recht problemlos laufen würde…

… allerdings hatte ich natürlich nicht die Größe des Atatürk-Flughafens in Istanbul bedacht!


^ Restliche Fahrt ab heute Nachmittag; wobei ich die beiden Bank-Zwischenhalte ausgelassen hatte. Trotzdem, 1.065 km und 13 Stunden Autofahrt – auch nicht ohne.

Um 12.15 Uhr kam ich los, so schöne Autobahn-Raststätten/Tankstellen wie in Mazedonien/Serbien/Ungarn gibt’s in Griechenland leider nicht (glaub es war auf der ganzen Strecke nur eine einzige), so dass ich mir erst an der Grenze etwas kleines zum Essen (mitnehmen) kaufte. Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen ist Griechenland dank Euro ja wieder “ein Stückerl dahoam”, wenngleich nun keine deutschen oder österreichen Kennzeichen mehr zu sehen waren (das stört mich an den Ex-Jugoslawien-Staaten ja schon immer ein wenig :) )


^ Kurz nach Florina


^ Auf der 3, nähe Aminteo


^ 3, nähe Ptolemaida


^ A27, nähe Pontokomi


^ Kraftwerk


^ A27, nähe Kozani


^ Verlassene Häuser an der A2 nähe Veroia


^ ebendort


^ A2, vor Thessaloniki


^ A2, nähe Thessaloniki


^ A2, Limni Volvi (See)


^ A2, Meerblick, nahe Asprovalta


^ A2, vor Kavala, jetzt in den Bergen, aber noch mit Meerblick


^ A2, nähe Xanthi, vorbei war es nun mit der Sonne, es ging in die Schlechtwetterzone


^ A2, kurz vor der Grenze zur Türkei.


^ Griechisch-Türkische Grenze als Sat-Bild. Ein Fluss ist halt doch die einfachste Möglichkeit, eine Grenze zu ziehen.

So, jetzt sollte es also in die Türkei gehen, trotz aller Vorurteile und Bedenken, ob man auch wieder zurückkommen würde (man hört ja immer so gewisse Horrorgeschichten). Die Grenze selbst war ein Erlebnis, nach der griechischen Seite geht’s über eine lange Brücke, auf der mehrere militärische Posten stehen. In der Türkei dann nicht die Straße geradeaus weiter, sonder links in das Zollareal, Passkontrolle zur Einfahrt, dann am nächsten Gebäude die Polizei, davor wär das Servicegebäude gewesen, aber alle Türen zu. Fragte den Polizisten, wo ich denn die Versicherung kaufen könne. Müsste vorne durch das Zollgebäude durch und dann auf die andere Seite und dann wieder zurück zu diesem Servicegebäude. Gesagt getan, dort an einem Bankomat Geld abgehoben, kurz auf’s Klo und in der Versicherungsagentur eie Zeit lang gewartet, bis die Versicherung (Haftpflicht, da die Türkei in meiner grünen Karte ausgekreuzt ist) ausgstellt wurde. Mit umgerechnet ca. 50,- € für den Mindestzeitraum von 3 Monaten eine erneute Belastung für’s Reisebudget.

Immerhin brauchte ich als Deutscher (im Gegensatz z.B. zu Österreichern) ja kein Visa, das fand ich vor der Reise schon sehr eigenartig, wenndoch positiv. Nächster Halt war dann das Zollhäuschen – Passport, Versicherung, KFZ-Schein. Fahrzeug wird in den Reisepass eingetragen, paar Stempel und ein Barcode auf den Ausweis geklebt. Weiter zur nächsten Station, die Ausfahrt, wo der Barcode gescannt und die Schranke geöffnet wird. Puh! Zeitdauer ca. 45 Minuten für alles.

Leider hatte ich ab jetzt meine Cam nicht mehr griffbereit, so dass es keine weiteren Fotos von heute Abend mehr gibt – nur viel Text.

Die Fahrt durch die Türkei ging recht gut – alles zweispurig, aber die Geschwindigkeitsbeschränkungen für mich selten nachvollziehbar (das änderte sich in den nächsten Tagen auch nur bedingt, z.B. begriff ich, dass z.B. bei einem Kurven-Schild mit einem 50er kombiniert später der 50er nicht aufgehoben werden muss, bei den Ortsdurchfahrten dagegen oder auch bei den Überlandstraßen, kapierte ich es bis zum Schluss nicht).

Kurz vor der Einfahrt zur Autobahn an einer Tankstelle gehalten – der Mann verstand keine meiner Sprachen, verkaufte aber keine Maut. An der Einfahrt zur Autobahn meine Zweifel – soll ich mir jetzt eine kaufen oder kann ich so durch? OEAMTC schreibt, dass man an der Autobahnraststätte was kaufen könnte, schreibt aber nicht genau, ob die vor der Mautstation sein muss oder nicht. Ich stellte mich an den Straßenrand, bemühte meine Wörterbücher am iPhone zwei Schilder betreffend, kam nicht wirklich weiter und folgte einfach einem Schild auf die andere Seite der Autobahn- vielleicht könnte man da ja was kaufen? Ja ging, aber Passport wird benötigt, nochmal zurück zum Auto, dann die Vignette um 5,- TL und Mindestladung um 30,- TL gekauft. War wiederum ein ganz schöner Zeitverlust. Voraussichtliche Ankunftszeit am Flughafen wäre lt. Navi nun um 22:30-22:35, während Trincs Flugzeug 5-10 Minuten vor 22 Uhr landen sollte. Das passe aber ganz gut, meinte Trincerone, da die Ski als Sperrgut eh länger bräuchten.

Istanbul hat über 14 Mio Einwohner, und damit mehr als ganz Österreich (8,5 Mio) oder ganz Griechenland (10,8 Mio). Damit ist sie lt. eines Wikipedia-Artikels die 4.-größte Stadt der Welt – aber gleichzeitig lt. eines anderen Wikipedia-Artikels nur die 23. größte Metrolpolregion der Welt (und in etwa gleich auf mit der Metropolregion London). Der Grund: Die Stadtgrenzen von Istanbul wurden zur gesamten Provinz vergrößert, so dass die “Metropolregion Istanbul” und die “Stadt Istanbul” (zumindest ziemlich) ident sind. In einer Entfernung ausgedrückt sind das von der West- bis zur Ostseite ca. 80-90 km, so dass man auf der Autobahn also rund eine Stunde unterwegs ist. Wenn kein Stau ist.

Lt. Wikipedia / TomTom (2013) ist Istanbul weltweit auf Platz 2, was die Verkehrsdichte angeht, was auch ein Grund war, warum wir uns für die nächtliche Durchfahrt entschieden hatten, da man das ja immer wieder hört, wie grauenhaft voll Istanbul verkehrstechnisch sein soll. Es gibt prinzipiell 2 Ringautobahnen, die auch beide mit einer Brücke über den Bosporus führen – aber leider kein elektronisches Leitsystem. Beidseitig wird man über den nördlicheren, äußeren Autobahnring gelotst (ebenso meine Navis) – ob das nun immer die schnellste Variante ist, insb. wenn Stau ist, ist fraglich. Inwieweit derzeit Fähren als Alternative am Bosporus sinnvoll sind, weiß ich nicht, muss man ja auch erst mal hinkommen.

Eine andere Alternative, insb. wenn man in den Südwesten will (und man noch dazu von Griechenland aus kommt), wären die Fähren bei Canakkale, aber selbst für Bursa/Uludag rechnen die Routenplaner hier mit einiges an Mehrzeit, die man durch Stau in Istanbul auch erst mal einsparen muss. Stressfreier sollte es aber wohl sein.

Allerdings wird lt. aktuellen Sat-Bildern nördlich von Istanbul, nahe des schwarzen Meeres, eine 3. Bosporusbrücke und somit ein 3. Autobahnring gebaut: https://www.google.at/maps/@41.1996093,29.0901138,8373m/data=!3m1!1e3
Fertigstellung ist lt. Wikipedia bereits für Ende 2015 geplant – aber ob nach den lediglich 2 Jahren Bauzeit ebenfalls auch die restliche Autobahn (ca. 115 km) schon fertig sein werden? Jedenfalls dürfte das für meine nächste Balkan-Skireise mit Türkei auch tagsüber eine stau- und stressfreiere Umfahrung bedeuten!

Ein Autobahnabzweig fährt direkt zum Atatürk-Flughafen – und hier begann das Chaos. X spuren nebeneinander, Taxis, die links und rechts überholen, um dann genau vor einem wieder in die andere Spur zu fahren, den Spuren “international Arrival” gefolgt, dort 4 KFZ-Spuren, alle mit dichtem Verkehr mit 50-70 km/h befahren, 2 Busspuren, Taxi-Spur, Kreuzung rein, Kreuzung raus, großes Parkhaus, Halteverbot an der rechten Spur zuvor war ein Platz im Halteverbot hinter drei anderen Autos frei, stehen geblieben, Puls in der Höhe, Trinc angerufen – wie zum Henker sollen wir uns hier finden??

Nach einiger Zeit hatte er sich am Eingang am Ende des Parkhauses hingestellt, an der linken der 4 Spuren, dort, wo nie jemand hält – so konnte ich ihn dann gut finden, mich einfach hingestellt, Warnblinkanlage ein, Hupkonzert anderer Fahrzeuge ignoriert, schnell alles eingeladen und weiter gefahren. Dass ich dieses Chaos ohne Blechschaden durchstanden hatte, grenzte an ein Wunder. Und dass wir uns hier in der Türkei, nach 3.000 km Autofahrt meinerseits und mit nur ca. 15 Minuten Zeitdifferenz getroffen haben, ja eigentlich auch.

Die Fahrt durch Istanbul auf den Autobahnen war dann unproblematisch, ohne Stau jetzt in der Nacht, aber schon voll. Danach mussten wir noch etwas um einen Meerarm (Golf) rumfahren, wo aber auch schon eine Brücke gebaut wird. Generell waren alle Straßen, auch dann nach den Autobahnen, 2-3 spurig pro Richtung ausgebaut und in mind. einer der Ortsdurchfahrten kamen wir an einem ordentlichen Unfall vorbei. Trinc schlief irgendwann mal die eine und andere Runde und wir kamen in Bursa am Hotel Ibis kurz nach 2 Uhr an.

Das Zimmer war leider viel zu warm, die Klima aber noch nicht auf Kühlung stellbar. Wieder ausgeschaltet, Fenster aufgemacht – Hundegebell. Fenster nach einiger Zeit wieder zugemacht und geschwitzt, konnte nur sehr schlecht einschlafen, auch da von einem anderen Zimmer ein tiefer, vibrierender Lüfterton zu hören war. Irgendwann gegen 4:30 Uhr das Fenster wieder aufgemacht. Um 5:30 Uhr durch einen extrem lauten Muezzin aufgeweckt worden (spinnen die, die Moschee gegenüber und die Lautsprecher voll aufs Hotel und dann mit voller Lautstärke mitten in der Nacht?), Fenster wieder zugemacht, Muezzin noch weitere 5 Minuten gehört, um kurz vor 8 dann aufgestanden.

(Fortsetzung folgt.)

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