Pontechianale, 7.12.2014 “Pure Skiing”

7.12.2014 – Tag 2 – Pontechianale

Irgendwann nach 10 Uhr kam ich in Pontechianale an und es standen egtl. weniger Autos herum als erwartet, dennoch gab’s oben am langen SL ein bisschen Wartezeiten (immerhin oldschool in einer Reihe den Berg hinauf). Und bevor da eine 4SB o.ä. steht, wart ich lieber ein paar Minütchen am SL.

Dass man 600-700 km wg. eines SL fährt, könnten vmtl. maximal Australier nachvollziehen – und auch das wohl nur in Australien, nicht in Austria bzw. den Alpen :)

Jedenfalls – es hat sich gelohnt. Was braucht man mehr als einen schönen, alten, italienischen Tellerlift (1,1 km, aber 400hm ca. 2260-2660m) mit ein paar netten, abwechslugsreichen, unmodellierten Abfahrten und einem großen, abwechslungsreichen und eher leichteren Offpistegelände, bei traumhaftem und (nachmittags sogar farbig!!) glitzernden Pulverschnee und dank Südhang ganztags strahlender Sonnenschein über dem Wolkenmeer? Und das ganze für läppische 15,- € die Tageskarte (Normalpreis Werktags; Wochenends egtl. 20,- – und egtl. sind die Lifte ja eh kaum unter der Woche geöffnet, nur in den Ferien, ansonsten nur Wochenends) – besser als hier hätte es mir um den 3-4-fachen Preis in Cervinia/Zermatt jedenfalls auch nicht gefallen können.

Neben dem besagten SL (namens Savarex) gibt’s ja noch den kurzen SL Conce, den man aber kaum fahren muss – und die DSB war heute nur Zubringer, selbst mit einer Mittelstation wie früher beim ESL hätte man diese nicht aufmachen können.

Ja, der ESL als Zubringer wäre natürlich schon noch cooler gewesen, aber selbst mit der neuen CCM-DSB (nach einigen Jahren Stilllegung) kann man das Skigebiet als Retro oder “Pure Skiing” bezeichnen. Und neben dem gestrigen San Domenico ist auch Pontechianale normalerweise ein Schneeloch, denn Beschneiung gibts hier keine. Und auch wenn die Talabfahrt aufgrund der Südseite (bis ca. 1640m) nicht die ganze Saison über geht – genau deshalb würde sich wohl auch keine Beschneiung lohnen, zumindest nicht wenn mal wieder ein Betrieber nur Wochenendbetrieb anbietet.

Gegen 13 Uhr gab’s dann keine Wartezeiten, weshalb ich dann endlich auch die präparierten Abfahrten des SLs gefahren bin, zuvor war ich nämlich nur im Gelände unterwegs :) Die neue (oder dank neuen Betreiber wiedereröffnete) zwischen den beiden SL ist wirklich hübsch trassiert und mit S-Kurve am kurzen SL. Später nahmen die Wartezeiten dann wieder etwas zu, aber es war erträglich. Der Lift fährt gut schnell und die Tellergehänge sind eng.

Übrigens ist das Fahren so eines Teller-SLs wesentlich bequemer als man denkt, insb. nach Offpistefahren kann man auch an so einem SL schön ausruhen. Dass ich heute nur SL fahren musste, hat mich jedenfalls in keinster Weise gestört. Das ist im Sommer normalerweise anders.

Eigentlich hätte ich heute Mittag ja etwas essen wollen, aber das einzige Restaurant im Gebiet (Bergstation DSB) war geschlossen. Ob die ganze Saison oder nur jetzt, weiß ich nicht. Es standen zwar 3 Zelte in dem Bereich, aber mehr wie Kaffee, Wasser und ein dampfender Kessel (ohne Geruch, keine Ahnung was da drin war) war wohl nicht da. Oder um 14 Uhr dann schon wieder abgebaut. Jedenfalls gerochen hab ich auch zuvor nichts. Wo anders wird dann halt wenigstens ein Grill aufgesstellt und Hamburger und/oder Salsiccia angeboten. Naja. Dann eben heute Abend das volle Menü im Hotel.

Die Talabfahrt bin ich nachmittags auch noch angegangen, obwohl die Schneelage schon grenzwertig war. Im Prinzip war das so eine Wackelsache, mit 5cm weniger wär’s klar gewesen (dann wär kein Schnee gewesen), mit 5cm mehr auch, aber so musste der eine Teil in mir den anderen noch überzeugen. Aber da auch einige Tourengeher raufgegangen sind, die sicher auch wieder abfahren werden …. Zudem hatte ich die Hoffnung, dass die 5cm etwas antauen werden und dann nachmittags im Schatten wieder gefrieren – und 3-5 cm reichen auf einem Wiesenhang locker aus. Außerdem muss man für die Bilanz natürlich auch noch den oberen Hang bedenken, und der erste Offpistehang und das erste Pistenstück waren jegliche Einschränkung im unteren Bereich wert. Ein steileres, steinigeres Zwischenstück musste ich abschnallen, dann etwas Bruchharsch und die unteren Hänge gingen dann wieder besser (mit Ausnahme des wegmäßigen Zwischenstücks), es war so wie erwartet, eine leicht gefrorene 2-5cm dicke Schneeschicht auf einer steinlosen Wiese – absolut problemlos und ohne Hängenbleiben zu fahren gewesen.

(Fotos anklicken zum Vergrößern)


^ Sampeyre


^ Kurz vor Pontechianale


^ Blick von der DSB zum See und zur Talabfahrt. Schnee könnte reichen ;)


^ Auffahrt mit der DSB, hier war früher beim ESL die Mittelstation – die hätte heute bei der Schneehöhe hier aber auch nichts gebracht.


^ Blick rüber zur Talabfahrt, ein paar Tourengeher hat man aufsteigen sehen


^ DSB Bergstation und die beiden SL


^ SL Conce, der kürzere


^ Offpiste zum SL Savarex, dem längeren SL


^ Blick vom SL Savarex zur rechten Abfahrt bzw. den Tiefschneehängen daneben


^ SL Savarex Bergstation


^ SL Savarex und Offpiste-Areal


^ Offpiste


^ Offpiste


^ Offpiste und Glitzerschnee


^ Offpiste und Glitzerschnee in IR


^ So mag ich Tiefschneehänge, nicht zu tief und abwechslungsreiche steile und flache Passagen


^ Glitzerschnee und SL Savarex samt Abfahrten


^ SL Savarex, gegen Mittag wars dann etwas leerer. Teils stand man aber gemütlich oldschool in einer Reihe hintereinander den Berg hinauf an.


^ Offpiste rechts des SL Savarex mit Blick über das Wolkenmeer


^ Offpiste rechts des SL Savarex


^ Offpiste, wieder ganz links


^ Offpiste


^ Auch Nachmittags konnte man noch seine Spuren ungestört in den Schnee ziehen


^ Kurzer Steilhang, dann wieder flach, so gefällt mir das


^ Linkes Offpiste-Areal, hier war der Schnee wesentlich besser als im rechten Bereich, wo es etwas harsch war


^ Bergstation SL Savarex mit Blick über das Wolkenmeer


^ SL Savarex


^ SL Savarex, oberer Teil, mit einigen Abfahrten, die die letzten Male nicht präpariert waren


^ Die schöne Piste links des SL Conce (Einmündung links), die man aber auch vom SL Savarex aus fahren konnte, also die dazwischenliegende Piste


^ besagte Piste weiter unten mit SL Conce


^ Blick zur DSB Bergstation und dem SL Conce vom Skiweg zum SL Savarex


^ SL Savarex, die Wolken schlichen sich nachmittags bis Pontechianale rein


^ Offpistegelände zwischen Abfahrt und SL Savarex


^ Talstation SL Savarex, zwischen 13 und 14 Uhr war’s leer, danach wurd’s aber wieder voller.


^ Talstation SL Savarex, richtig schön altmodisch.


^ SL Savarex, Talstation. Solche Talstationen gibt’s kaum noch.


^ Offpiste rechts des SL Savarex, war komischerweise stärker befahren, obwohl der Schnee hier schlechter war.


^ Offpiste, links Talstation SL Savarex. Hier fiel mir plötzlich etwas auf, was ich noch nie gesehen habe:


^ Farbiger Glitzerschnee!!


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee. Oder sollte man ihn Perlmutschnee oder Schimmerschnee nennen? :)


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Farbiger Glitzerschnee


^ Offpiste und das Wolkenmeer, ich mach mich jetzt auf zur Talabfahrt …


^ Südhänge sind halt was feines, Sonne den ganzen Tag.


^ Offpiste zur Talabfahrt. War hier durch die geänderte Sonneneinstrahlung schon ganz leicht angefroren, ging aber noch. Der untere, schattige Waldteil der Talabfahrt war dann wieder richtig locker.


^ Allein die oberen, einsamen Hänge hier lohnten sich für jede noch kommende Verschlechterung auf der Talabfahrt.


^ Die letzten Sonnenstrahlen


^ Bäumchen im Glitzerschnee


^ Rückblick zum eben gefahrenen Hang, vor mir ist schon einer runter.


^ Dieser Teil der Talabfahrt ließ sich auch noch super fahren


^ In diesem Teil dann hier und da angefrorener Bruchharsch


^ Im sichtbaren, schneearmen, sehr steinigen Feld musste ich abschnallen, aber ab hier konnte man wieder vorsichtig fahren


^ Wie erhofft war der Schnee nach dem leichten Antauen nun wieder geforen und tragend, wodurch es hier gut zu fahren war und man nicht zum Boden durchbrach, wie man anhand meiner Spur vorne unten gut erkennen kann.


^ Auch dieser Teil ging absolut unproblematisch zu fahren, der Schnee fest und keine Steine auf der Wiese, null Feindkontakt.


^ Die Straße war dagegen steiniger. Aber bevor ich abschnall und mit den Skischuhen wieder ausrutsche, hab ich lieber ein paar Kratzer im Belag.


^ Aktueller Pistenplan, der mittlere Teil der Abfahrt 5 war für Renntraining gesperrt, vom oberen Teil gab’s dann eine Querverbindung zur Abfahrt 4, wobei 4+5 bei meinen letzten Besuchen glaub ich nicht präpariert waren; Abfahrt 3 hat ja noch eine steilere Variante; im Gegensatz zu den letzten Plänen fehlt nun die Tal-Skiroute links herum, dafür ist eine Direttissima an der DSB eingezeichnet, die auch letztes Jahr viel befahren war.


^ GPS-Track


^ Hands-Free-Skipass zum Kleben und ohne zu zahlende Keycard, das verstärkt den Nostalgie-Faktor hier noch einmal. Und den Slogan kann ich für Crissolo und Pontechianale nur bestätigen.

Da Pontechianale heuer vom gleichen Betrieber wie Crissolo übernommen wurde, befindet sich auf der Rückseite der Plan von Crissolo:


^ Pistenplan von Crissolo, die Skiroute ins Tal ist auch etwas anders eingezeichnet als wie ich (und die meisten anderen) sie letztes Jahr gefahren sind…

Und noch ein Mini-Clip vom Tiefschneefahren im Glitzerschnee:

Fazit: Ich kann nicht anders und muss die ersten 5-Sterne der Saison für den heutigen Tag verbuchen, die weite Anreise aus Innsbruck hat sich für dieses Gebiet und den heutigen Tag definitiv gelohnt.

Ein Hotel hatte ich mir heute morgen keines mehr gebucht, da ich mir nicht sicher war, ob ich nicht doch noch mal den Wetterbericht anschauen möchte. Heute lag jedenfalls ilmeteo richtig, vor yr und 3bmeteo. Hab dann aber doch nicht mehr nachgeschaut und mich des Nostalgiefaktors wegen schwer auf Argentera morgen eingeschossen – noch so ein toller SL. Kurz nach Borgo San Dalmazzo hab ich mich im Hotel Lanterne einquartiert, was ich mir auch auf booking.com ausgesucht hatte, 45,- ÜF, sehr viele gute Bewertungen und wie auch dort jemand schrieb, um 15,- € fürs Abendmenü zur Halbpension upgradebar, was ich heute annahm, weil ich ja auch gestern erst Pizza aß. Menü (Pasta Ragú, Braten mit Kartoffel, Tiramisu) war jedenfalls reichlich und gut und somit empfehlenswert. Falls sich jemand wundert: Meine üblichen 2 Hotels im Bereich Cuneo/Mondovi liegen eben für die Mondovi-Gebiete passender und waren heute nicht ganz auf dem Weg, warum nicht mal etwas neues ausprobieren.

Das heutige Hotel war also um 5,- teurer als gestern, hatte 3 statt 2 Sterne, das Zimmer kleiner, aber schöner, aber: kein Föhn wie gestern und die Dusche ohne Trennwand und Vorhang. Echt kurios war aber die Bauweise der Stockwerke, es lagen keine 2 Zimmer nebeneinander, da ging der Gang auch schon um’s Eck, einen Halbstock höher oder niedriger – witzig. WLan schnell und kostenlos, aber kein Empfang im Pizzeria-Restaurant. Frühstücksbuffet am nächsten Tag war auch zeitig und reichhaltig.

(Fortsetzung folgt.)

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