Bolognola/Monte Amandola, 5.9.2010

Funi’talia-Tour 2010, Tag 2, So, 5.9.2010, Teil 4


^G Monte Amàndola

Auf der Karte nähe Bolognola, also nähe Sarnano, ist am Monte Amandola ein Lift eingezeichnet… wo mag der wohl weg gegangen sein? Bin im Winter ja schon mind. 2x hier vorbei gefahren, immer schlechtes Wetter, SL in Bolognola nicht in Betrieb, aber der Lift ist ja irgendwo anders eingezeichnet.

Im Vorfeld hab ich mir das in GE mal näher angesehen. Leider ist die eine Seite stark bewölkt im GE-Bild, die Straßen sind aber ja eingezeichnet, und im Vgl. mit dem Straßenatlas hab ich mir am wahrscheinlichsten Standpunkt einen POI gesetzt, und den hab ich dann angefahren ….


^ Schmales Strässchen von Bisio nach Garulla


^ Schmales Strässchen vor Garulla


^ Auffahrt von Garulla nach Pintura di Bolognola, teilweise noch geteert

Dass das früher mal geteert war, wertete ich durchaus als Anzeichen, dass es da oben einst einen Lift gegeben haben könnte.


^ Auffahrt von Garulla nach Pintura di Bolognola, teilweise ist von der Teerschicht nicht mehr viel übrig …


^ Mittlerweile ist alles geschottert, riesige Abzweigung. Geradeaus gehts weiter zur Pintura di Bolognola, links geht’s zur vermuteteten Talstation.

Auch diese riesige Abzweigung und die nun breite Straße machten Hoffnung, auf Überreste eines Sessel?lifts zu stoßen.


^ Schilder an der Abzweigung


^ Fein geschottert, problemlos zu fahren (angenehmer als diese teilgeteerte Straße) geht’s nun weiter …


^ Leider wird’s langsam nebelig…


^ Hier ist ein kleiner Parkplatz und am Ende der Straße steht ein grünes Haus …. die Hoffnung steigt.


^ Angeschrieben mit Rifugio schaut diese Seite doch sehr nach ehemaliger Biglietteria (Kassa) aus.


^ Andere Seite des Gebäudes. Ja, doch, schaut doch irgendwie sehr nach ehemaligen Liftgebäude aus ..


^ .. oder doch nicht? So schaut’s nämlich in die andere Richtung aus. Riesige Bäume, kein Anzeichen von einer Lifttrasse….. Leider hatte das Rifugio nicht mehr offen, evtl. hätte man innen ein paar alte Fotos oder Einrichtungen gesehen …


^ Aber dann! Finaler Beweis, dass hier mal ein Lift stand: 2 Fundamente einer Portalstütze. Yes!!


^ Diese Matten deuten ja eigentlich sogar darauf hin, dass hier einst Skibetrieb war!


^ Die beiden Talstations-Portalstützen-Fundamente

So! Zurück zum Auto, Rucksack geholt, mal schauen, ob ich noch ein paar weitere Fundamente oder evtl. noch Stützen sehe.


^ Das Fundament der 2. Stütze ist besser zu erkennen, die Lifttrasse leider überhaupt nicht. Muss wohl schon minimum 20 Jahre stillgelegt sein.


^ Fundament der 2. Stütze richtung Talstation, die von hier aus schon kaum mehr zu sehen ist.


^ Lifttrasse. (Dachte eigentlich, ich wäre in die richtung weiter gegangen … wohl getäuscht…)

Bin dann also in die von mir vermutete Richtung weitergegangen, wobei ich nicht in den dichten Wald wollte, und demnach erst mal davor blieb – was sich später leider als Fehler feststellte.


^ .. bin dann etwas rumgegangen und hab nach Fundamenten gesucht, aber nichts mehr gefunden. Der Nebel und die späte Stunde machte die Sache natürlich nicht einfacher…

Später bin ich doch noch in den Wald, wo ich aber auch absolut nichts erkennen konte. Nach einer knappen halben Stunde (es war inzwischen kurz vor 19:30) beschloss ich, umzukehren. Hatte ja keinen Sinn mehr, es wurde langsam dunkel.

Nur, wie komm ich jetzt retour? Bin ja komplett planlos durch die Gegend gelaufen, Wege gab’s keine…..Bissl im inzwischen fast stockdusteren Wald retour und dann versucht, hinunter aus dem Wald rauszugehen. Im Wald geht mein GPS nicht, und im Zweifelsfall geh ich einfach geradeaus den Berg runter bis zur Schotterstraße und folge dieser wieder zum Parkplatz.

Kaum aus dem Wald heraus, merkte ich dank GPS, dass ich bereits auf der Höhe der Talstation bin und die komplett falsche Richtung eingeschlagen hatte. Ich machte mich also wieder in den Wald und ging den von mir vermuteten direkten Weg, ab & zu schaute ich aus dem Wald hinaus und korrigierte die Richtung. Der starke Nebel, die einsetzende Dunkelheit, der hörbare Donner, der langsam einsetzende Nieselregen, all das machte es mir unmöglich, Talstation oder Parkplatz oder Straße erkennen zu können und erhöhte so langsam die Panik. War ich wirklich so weit drüben? Vielleicht bin ich nun zu weit oben und schon längst an der Talstation vorbei? Wie komm ich jetzt wieder zum Auto??

Auch der Blick auf’s GPS beruhigte mich nur noch halb. Was, wenn der Empfang in der Nähe des Parkplatzes so schlecht war, dass ich dort, wo ich auf dem GPS mein Auto vermutete, gar nicht der kleine Parkplatz ist??

Schlussendlich kam ich aber doch wieder zum Ausgangspunkt meiner kleinen Suchaktion.


^ Wieder an der Talstation. Man tut sich schwer, von hier aus einzuschätzen, wo der Lift genau hinging….


^ Direkt hinterm Gebäude, der Lift ging also genau in Fotorichtung den Berg hinauf.


^ Im Nachhinein sieht man recht gut, dass ich einen komplett falschen Weg eingeschlagen hatte (blau meine Wanderung) und mich auf dem Weg retour (der rechte blaue) ziemlich verirrt hatte. Orange die vmtl. Lifttrasse, die Schotterfläche oben könnte die Bergstation gewesen sein (vielleicht auch nicht)

Wieder am Auto, die Sichtweiten im Nebel betrug auf dem Schotterweg nur wenige Meter, dunkel war es auch schon, es donnerte weiter. Irgendwann (noch vor der Autobahn) setzte der Regen ein. Und mit dem Regen die Blitze. So viel Blitze wie heute hab ich vielleicht auch noch nie gesehen, oft mehrmals pro Sekunde hellte sich der Himmel auf. Und kurioserweise: Mit Regen und Blitzen gab es keinen einzigen Donner mehr zu hören.

Als potentielle Übernachtungsmöglichkeit hätte ich mir heute Passo Lanciano bzw. die Straße auf die Majelletta ausgesucht, hier wusste ich vom Winter, dass es große Parkplätze an den Liften gab bzw. eine Straße gibt, die im Winter nicht geöffnet ist. Außerdem meldete der Wetterbericht für die Nacht und Morgen hier keinen Regen ….

Kurze Pause an einer Autobahnraststätte, 3 Hendlfiletstreifen mit fettigen Pommes, die aber durch das Grillgewürz trotzdem gut schmeckten. Oder wie auch gestern, wenn man den ganzen Tag nichts anständiges zu beißen hat, schmeckt um 22 Uhr alles umso besser :)

Weniger schön war, dass danach mein linkes Abblendlicht nicht mehr ging. Als “Einäugiger” nachts zu fahren, ist doch etwas anstrengend. Außer es ist nichts los und man kann das Fernlicht anlassen. Irgendwann kam ich am Zielpunkt an, leider sind die Parkplätze doch alle sehr an der Straße, so dass es keinen soooo geeigneten Parkplatz gab, es regnete nur noch leicht, stellenweise waren schon ein paar Sterne zu sehen, ein eisiger Sturm hinderte mich aber, die Straße bis zum Gipfel zu fahren und dort nach einem besseren Parkplatz zu sehen, es war 23:15 Uhr, ich will ins Bett. Ein kleiner Schotterplatz hinter der einen Fahrbahnverengung war mir heute gut genug.

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