Dobrinishte, 27.2.2010

“SOS.2010” Tag 8, 27.2.2010, Teil 2: Dobrinishte (bulg. ДОБРИНИЩЕ / Добринище)


K: Dobrinishte

Auf zur Grenze, mit leicht mumligen Gefühl. Nix verstehen, und wer weiß, was der alles überprüfen will. Nun, der Grieche war mal relaxt und blieb bei den vorderen 2 Fahrzeugen wie auch bei meinem in seinem Kämmerchen sitzen, man musste also aussteigen und den Ausweis vorlegen. Hat mich aber gleich weiter fahren lassen.

Dann durch den Tunnel, dessen Sinn ich nicht wirklich versteh. Und schwubbs in Bulgarien gelandet. Auch hier an der Grenze kein Problem. Interessant auch, die Desinfektion des Fahrzeuges, wie es auf der ÖAMTC-Länderinfo-Seite stand, gab’s nicht (Wannen waren aber vorhanden), die Straßenvignette (5,- € für 1 Woche) musste man auch nicht beim Grenzbeamten sondern bei der Station dahinter bezahlen (wobei der Seppel mein englisches Buchstabieren falsch interpretiert hatte und einen Buchstaben und 2 Zahlen verkehrt genommen hatte was ich aber erst später bemerkte. Wird hoffentlich keine Probleme machen… das nächste mal buchstabier ichs in Deutsch, die Aussprache der Buchstaben passt hier wohl besser zum Bulgarischen).

In Gotse Delchev bin ich kurz gen Zentrum gefahren und hab bei einer Bank Geld aus dem Automaten gezogen (wie in GB nur 20er Scheine, max. 400 lv) , beim Rausfahren noch kurz im Plus (!) eingekauft. Die Preise dort hatte ich erst mal in Euro interpretiert und war nicht wirklich erschrocken. Waffel-Schoko-Riegel um 0,19-0,39, die 2l Cola-Light-Flasche 1,69. An der Kasse fiel mir dann ein – das sind ja keine Euro, das sind ja die bulgarischen Leva, und der Kurs ist fast 2:1 (ident zur D-Mark), und jetzt kam’s mir plötzlich sehr günstig vor!

Gegen 13:30 war ich in Dobrinishte an der DSB, der Parkplatz war voll und matschig, ich hielt etwas unterhalb an der Straße, der Skipass kostete 20,- lv, also ca. 10,- €. Ist ein Papier im Stil eines Geldscheins, in einer Plastikhülle und mit einer Kordel versehen. Mal was anderes, hübsch :)

Die DSB hat 2 Sektionen, an der Mittelstation muss man umsteigen. Die untere Sektion hat einen sehr steilen schwarzen Hang (mit genialer blauer Wald-Umfahrung), die obere Sektion ist eher leicht, der Start voll kurios durch die Bäume. Starker Sturm, vmtl. wurde deshalb die 2. Sektion schon um 15 Uhr eingestellt, die untere und der Übungslift fährt wohl immer nur bis 15:30 Uhr. War schon ganz OK, wär aber gern nochmal raufgefahren.

Fotos, anklicken zum Vergrößern:


^ Auffahrt zum DSB


^ GPS-Track


^ Talstation und Teil des Parkplatzes, ebenfalls zu sehen der schwarze Steilhang der Abfahrt


^ Auf diesen Parkplatz fahren selbst Bulgaren ungern – auch ich blieb lieber etwas unterhalb auf der Straße stehen :-)


^ Die beiden Übungs-Lifte an der Talstation


^ In der DSB Sektion 1


^ DSB Sektion 1


^ Sektion 1 bzw. Mittelstation


^ DSB Sektion 2 mit Abfahrt und Wartezeiten


^ DSB Sektion 2


^ DSB Sektion 2


^ DSB Sektion 2 Bergstation mit Hotel


^ DSB Sektion 2 Bergstation


^ DSB Sektion 2 Bergstation


^ Start der Abfahrt an der Sektion 2 – einfach quer zwischen die Bäume hindurch :-)


^ Bergstation Sektion 2


^ Abfahrt 2. Sektion


^ Abfahrt 2. Sektion nähe Mittelstation


^ Mittelstation


^ Abfahrt Sektion 1


^ Schwarze Abfahrt Sektion 1


^ .. und die urige blaue Umfahrung des Steilhangs


^ Hütte am See


^ Hütte am See. Ordentlich eingeschneit….


^ Zugefrorener See


^ Hotel


^ Blick zum SSL oberhalb der DSB, heute nicht in Betrieb


^ DSB Sektion 1 mit Tal-Pano


^ Mittelstation bzw. Bergstation Sektion 1


^ Mittelstation


^ Talstation


^ Technische Daten. Auch wenns wesentlich älter ausschaut, da unten steht was von 1989….


^ .. und besser lesbar.

Wenn man sie vergleicht und die Längen der ersten Tafel summiert, kommt man dort auf 3245m, lt. Einzeichnung die schräge Länge. Bei der 2. Tafel steht ja “Horisontalia”, also vmtl. horizontale Länge, 3153m. Wobei die Summierung der beiden Länge fragwürdig ist, weil es ja zwei komplett eigenständige Sektionen sind.


^ Cooler Skipass im Banknoten-Layout.

Auch hier einiges zu verstehen, wenn man weiß, was die Buchstaben bedeuten.

Ganz rechts gedreht z.B.: “KONTROLA” = Kontrolle?

Oder oben links die erste Zeile: “MINISTERSTVO NA FINANSITE” = Finanzministerium?

Und darunter das erste Wort: “BILET” = Billette?


^ Skipass-Rückseite :-)


^ Vergleich Lage Dobrinishte (links) und Bansko (rechts) – eine Verbindung ist ja geplant

Nachdem ich mich nun einige Tage mit griechisch befasst hab, muss ich mich nun also mit kyrillisch befassen. Kommt man sich vor wie ein Analphabet bzw. ein Schüler, Buchstabe für Buchstabe lesen ergibt ein Wort und wenn man dann den Sinn des Wortes versteht, freut man sich :)

Interessant ist, dass das “L” bzw. “l” auf Wegweisern mit dem griechischen Buchstaben geschrieben wird, während es auf anderen Schildern oder am Geld in der kyrillischen Variante geschrieben wird. Es gibt wohl sogar einige Wörter, die im griechischen und kyrillischen ident geschrieben werden! Café z.B. ist in beiden Sprachen “ΚAФE”! Wobei es wohl auch sehr viel Varianten vom Kyrillischen gibt, wenn man sich die Geldscheine so anschaut. Aber das ist im Deutschen bzw. der lateinischen Schrift ja auch nicht anders.

Ganz kurios ist die kyrillische Kursiv-Schrift, die nicht nur stark von der normalen abweicht, sie enthält auch nochmal eine Portion lateinischer Buchstaben, die aber komplett anders ausgesprochen werden. Das hab ich aber erst viel später, daheim in Innsbruck gemerkt ;-)

Hier mal ein paar Beispiele, von oben nach unten:

2. Zeile, Kursivschrift. Schaut aus wie “nacma”. Das “n” ist allerdings für uns ein “p” und das “m” ein “t”. Ergibt: “pasta”. In Nicht-Kursivschrift wäre das übrigens “паста” geschrieben, da tut man sich schon einfacher, weil das “T” ja wie unseres ausschaut und das “п” (unser P) vom Pi (π) abstammt.

Die rote Schrift am zweiten Riegel, die man erst mal als “Penyb?uka” liest. Ok. P = R, e = e, is klar. Das “n” ist aber wieder das kleine “p”, das y ist ein u, das b ist gleich, die Spitze ist ein kleines L, das kenn ich schon aus dem griechischen, u = i, k=k, a=a. Ergibt -> Republika. Heftig. Hat was von Geheimschrift / Codierung, macht irgendwie Spaß :)

Beim dritten Riegel sieht man direkt den Verleich, oben links die normale kyrillische Schreibweise, und darunter schräg genau das gleiche Wort, aber eben kursiv geschrieben. (m=t, u=i). Und gelesen wird’s Prestisch, also das französische Wort “Prestige”.

Am letzten Riegel ist nicht unbedingt die blaue Schrift interessant (Borovets, wie das Skigebiet), sondern die gelbe Schrift darunter: “Schokoladova Vafla” (das “v” wie ein “w” lesen, also Schoko-Waffel). So einfach kann Kyrillisch sein :-)

Noch ein paar bewegte Bilder der DSBs in Dobrinishte. Sound an, die klappert recht schön beim Stützenüberfahren!

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